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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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waren, so kann man sich doch nicht so leichten Kaufes auf
die verschiedenen Arten der reda einlassen. --

Flegler sagt1): Was nun das Gewicht anbelangt, dessen
diese Gesetze ganz ausdrücklich erwähnen, so beschränkt sich
dasselbe in der That auf ein äußerst geringes Maß, wofern
wir auf die Untersuchungen bewährter Sachkenner gestützt,
annehmen dürfen, daß die libra oder das pondus der Römer
ohngefähr das Drittel eines französischen Kilogramms oder
etwas über die Hälfte eines Wiener Pfundes betrug. Selbst
wenn man annähme, daß die Angaben vielleicht nur auf das
Gepäcke, nach Abzug der Personen, Bezug haben, oder daß
man das Gewicht ermäßigte, um die Beförderung durch schnel-
leren Lauf der Thiere zu beschleunigen, so bleibt das Ergebniß
auch so noch unbedeutend genug. Heutzutage haben die Leiter-
wagen unserer Landleute schon an sich ein Gewicht von 8 bis
10 Centnern und 2 tüchtige Pferde können nebst demselben
zugleich noch eine Last von 20--30 Centnern ohne erhebliche
Schwierigkeit in Bewegung setzen.

Auf ebenem Wege laufen 2 Pferde mit 20--30 Centnern
im Trabe; (auch unsere heutige Postbespannung rechnet eine
Ladung von 8 Centnern auf 2 Pferde, bis zu 12 Centner auf
3 Pferde etc. etc.

Man darf demnach mit Gewißheit annehmen, daß der
nächste Grund der Schwierigkeit, größere Lasten als die be-
zeichneten fortzuschaffen in der mangelhaften Einrichtung theils
der Wagen, theils der Bespannung gesucht werden muß. --
Dieß einzige Beispiel veranschaulicht uns, wie sehr das Alter-

1) Flegler, zur Geschichte der Posten etc.

waren, ſo kann man ſich doch nicht ſo leichten Kaufes auf
die verſchiedenen Arten der reda einlaſſen. —

Flegler ſagt1): Was nun das Gewicht anbelangt, deſſen
dieſe Geſetze ganz ausdrücklich erwähnen, ſo beſchränkt ſich
daſſelbe in der That auf ein äußerſt geringes Maß, wofern
wir auf die Unterſuchungen bewährter Sachkenner geſtützt,
annehmen dürfen, daß die libra oder das pondus der Römer
ohngefähr das Drittel eines franzöſiſchen Kilogramms oder
etwas über die Hälfte eines Wiener Pfundes betrug. Selbſt
wenn man annähme, daß die Angaben vielleicht nur auf das
Gepäcke, nach Abzug der Perſonen, Bezug haben, oder daß
man das Gewicht ermäßigte, um die Beförderung durch ſchnel-
leren Lauf der Thiere zu beſchleunigen, ſo bleibt das Ergebniß
auch ſo noch unbedeutend genug. Heutzutage haben die Leiter-
wagen unſerer Landleute ſchon an ſich ein Gewicht von 8 bis
10 Centnern und 2 tüchtige Pferde können nebſt demſelben
zugleich noch eine Laſt von 20—30 Centnern ohne erhebliche
Schwierigkeit in Bewegung ſetzen.

Auf ebenem Wege laufen 2 Pferde mit 20—30 Centnern
im Trabe; (auch unſere heutige Poſtbeſpannung rechnet eine
Ladung von 8 Centnern auf 2 Pferde, bis zu 12 Centner auf
3 Pferde ꝛc. ꝛc.

Man darf demnach mit Gewißheit annehmen, daß der
nächſte Grund der Schwierigkeit, größere Laſten als die be-
zeichneten fortzuſchaffen in der mangelhaften Einrichtung theils
der Wagen, theils der Beſpannung geſucht werden muß. —
Dieß einzige Beiſpiel veranſchaulicht uns, wie ſehr das Alter-

1) Flegler, zur Geſchichte der Poſten ꝛc.
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[82/0095] waren, ſo kann man ſich doch nicht ſo leichten Kaufes auf die verſchiedenen Arten der reda einlaſſen. — Flegler ſagt 1): Was nun das Gewicht anbelangt, deſſen dieſe Geſetze ganz ausdrücklich erwähnen, ſo beſchränkt ſich daſſelbe in der That auf ein äußerſt geringes Maß, wofern wir auf die Unterſuchungen bewährter Sachkenner geſtützt, annehmen dürfen, daß die libra oder das pondus der Römer ohngefähr das Drittel eines franzöſiſchen Kilogramms oder etwas über die Hälfte eines Wiener Pfundes betrug. Selbſt wenn man annähme, daß die Angaben vielleicht nur auf das Gepäcke, nach Abzug der Perſonen, Bezug haben, oder daß man das Gewicht ermäßigte, um die Beförderung durch ſchnel- leren Lauf der Thiere zu beſchleunigen, ſo bleibt das Ergebniß auch ſo noch unbedeutend genug. Heutzutage haben die Leiter- wagen unſerer Landleute ſchon an ſich ein Gewicht von 8 bis 10 Centnern und 2 tüchtige Pferde können nebſt demſelben zugleich noch eine Laſt von 20—30 Centnern ohne erhebliche Schwierigkeit in Bewegung ſetzen. Auf ebenem Wege laufen 2 Pferde mit 20—30 Centnern im Trabe; (auch unſere heutige Poſtbeſpannung rechnet eine Ladung von 8 Centnern auf 2 Pferde, bis zu 12 Centner auf 3 Pferde ꝛc. ꝛc. Man darf demnach mit Gewißheit annehmen, daß der nächſte Grund der Schwierigkeit, größere Laſten als die be- zeichneten fortzuſchaffen in der mangelhaften Einrichtung theils der Wagen, theils der Beſpannung geſucht werden muß. — Dieß einzige Beiſpiel veranſchaulicht uns, wie ſehr das Alter- 1) Flegler, zur Geſchichte der Poſten ꝛc.

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/95>, abgerufen am 24.11.2024.