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Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.

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sensibles Wesen, wird daher schon von einer geringeren
Reizsumme erschöpft und erfordert mehr Zeit zur
Wiederherstellung seines Gleichgewichtes. Anfangs
schläft es fast den ganzen Tag, und wacht nur auf,
um die Bedürfnisse seines Magens zu befriedigen;
bald aber gewinnt es mehr Kraft, sein Wachen dehnt
sich aus, und so wird allmälig bis zum vollen Mannes-
alter, eine Stunde nach der andern dem eigentlichen
Leben zugefügt. Eine feste, allgemein gültige Zeit-
periode für den Schlaf genau zu bestimmen, ist unmöglich,
da das Bedürfniß desselben nach den verschiedenen
Jndividualitäten so verschieden ist. Je lebhafter das
Kind, je mehr es im Freien sich herumtummelt, je
mehr das Nervensystem bei ihm zu prädominiren
scheint, desto tiefer und länger und fester wird es
schlafen.

Ein zu kurzer Schlaf ist eben so schädlich als
das Gegentheil. Auf diese Weise kömmt man gar nicht aus
der Müdigkeit heraus, und erfreut sich nie des schönen
Gefühls von Munterkeit und Kraft, das für den Gesun-
den die eigentliche Würze seines Daseins ausmacht.

"Zu anhaltendes Wachen stört die Reproduction
und verursacht bedeutende Erschöpfung der Reizbar-
keit, daher Mattigkeit, Stumpfheit der Sinne, des
Geistes, Blässe, Abmagerung, im höheren Grade
sogar Verstandesverwirrung." (Himly's allgemeine
Pathologie.)

ſenſibles Weſen, wird daher ſchon von einer geringeren
Reizſumme erſchoͤpft und erfordert mehr Zeit zur
Wiederherſtellung ſeines Gleichgewichtes. Anfangs
ſchlaͤft es faſt den ganzen Tag, und wacht nur auf,
um die Beduͤrfniſſe ſeines Magens zu befriedigen;
bald aber gewinnt es mehr Kraft, ſein Wachen dehnt
ſich aus, und ſo wird allmaͤlig bis zum vollen Mannes-
alter, eine Stunde nach der andern dem eigentlichen
Leben zugefuͤgt. Eine feſte, allgemein guͤltige Zeit-
periode fuͤr den Schlaf genau zu beſtimmen, iſt unmoͤglich,
da das Beduͤrfniß desſelben nach den verſchiedenen
Jndividualitaͤten ſo verſchieden iſt. Je lebhafter das
Kind, je mehr es im Freien ſich herumtummelt, je
mehr das Nervenſyſtem bei ihm zu praͤdominiren
ſcheint, deſto tiefer und laͤnger und feſter wird es
ſchlafen.

Ein zu kurzer Schlaf iſt eben ſo ſchaͤdlich als
das Gegentheil. Auf dieſe Weiſe koͤmmt man gar nicht aus
der Muͤdigkeit heraus, und erfreut ſich nie des ſchoͤnen
Gefühls von Munterkeit und Kraft, das für den Geſun-
den die eigentliche Wuͤrze ſeines Daſeins ausmacht.

»Zu anhaltendes Wachen ſtoͤrt die Reproduction
und verurſacht bedeutende Erſchoͤpfung der Reizbar-
keit, daher Mattigkeit, Stumpfheit der Sinne, des
Geiſtes, Blaͤſſe, Abmagerung, im hoͤheren Grade
ſogar Verſtandesverwirrung.« (Himly’s allgemeine
Pathologie.)

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[93/0103] ſenſibles Weſen, wird daher ſchon von einer geringeren Reizſumme erſchoͤpft und erfordert mehr Zeit zur Wiederherſtellung ſeines Gleichgewichtes. Anfangs ſchlaͤft es faſt den ganzen Tag, und wacht nur auf, um die Beduͤrfniſſe ſeines Magens zu befriedigen; bald aber gewinnt es mehr Kraft, ſein Wachen dehnt ſich aus, und ſo wird allmaͤlig bis zum vollen Mannes- alter, eine Stunde nach der andern dem eigentlichen Leben zugefuͤgt. Eine feſte, allgemein guͤltige Zeit- periode fuͤr den Schlaf genau zu beſtimmen, iſt unmoͤglich, da das Beduͤrfniß desſelben nach den verſchiedenen Jndividualitaͤten ſo verſchieden iſt. Je lebhafter das Kind, je mehr es im Freien ſich herumtummelt, je mehr das Nervenſyſtem bei ihm zu praͤdominiren ſcheint, deſto tiefer und laͤnger und feſter wird es ſchlafen. Ein zu kurzer Schlaf iſt eben ſo ſchaͤdlich als das Gegentheil. Auf dieſe Weiſe koͤmmt man gar nicht aus der Muͤdigkeit heraus, und erfreut ſich nie des ſchoͤnen Gefühls von Munterkeit und Kraft, das für den Geſun- den die eigentliche Wuͤrze ſeines Daſeins ausmacht. »Zu anhaltendes Wachen ſtoͤrt die Reproduction und verurſacht bedeutende Erſchoͤpfung der Reizbar- keit, daher Mattigkeit, Stumpfheit der Sinne, des Geiſtes, Blaͤſſe, Abmagerung, im hoͤheren Grade ſogar Verſtandesverwirrung.« (Himly’s allgemeine Pathologie.)

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Zitationshilfe: Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartwig_erziehung_1847/103>, abgerufen am 21.11.2024.