Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.ich lache, alle lachen, und das Kind lacht wie die Will ich Emile an das Knallen eines Schieß- Diese schnell aufschlagende Flamme macht ihm Man schreibt diese Angst den Ammengeschichten 1) Hier geht der gute Rousseau etwas weit.
ich lache, alle lachen, und das Kind lacht wie die Will ich Emile an das Knallen eines Schieß- Dieſe ſchnell aufſchlagende Flamme macht ihm Man ſchreibt dieſe Angſt den Ammengeſchichten 1) Hier geht der gute Rouſſeau etwas weit.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0117" n="107"/> ich lache, alle lachen, und das Kind lacht wie die<lb/> uͤbrigen. Allmaͤlig gewoͤhne ich es an weniger ange-<lb/> nehme Masken, und zuletzt an abſcheuliche. Habe<lb/> ich meine Uebergaͤnge verſtaͤndig geleitet, ſo wird<lb/><hi rendition="#aq">Emile</hi> ſtatt ſich uͤber die letzte Maske zu fuͤrchten,<lb/> eben ſo daruͤber lachen, wie uͤber die erſte, und nun<lb/> beſorge ich nicht mehr, daß man ihn mit irgend einer<lb/> Maske aͤngſtige.</p><lb/> <p>Will ich <hi rendition="#aq">Emile</hi> an das Knallen eines Schieß-<lb/> gewehrs gewoͤhnen, ſo fange ich damit an, etwas<lb/> Pulver auf der Pfanne einer Piſtole abzubrennen.</p><lb/> <p>Dieſe ſchnell aufſchlagende Flamme macht ihm<lb/> Vergnuͤgen. Jch wiederhole den Verſuch mit etwas<lb/> mehr Pulver; ich lade die Piſtole ſchwach, dann<lb/> ſchaͤrfer; zuletzt greife ich zum Gewehr, zu Boͤllern,<lb/> zu Kanonen, zu den ſchrecklichſten Detonationen. <note place="foot" n="1)">Hier geht der gute Rouſſeau etwas weit.</note><lb/> Die Menſchen und zuweilen die Thiere (ſehr deutlich<lb/> waͤhrend bedeutender Sonnenfinſterniſſe) haben eine<lb/> natuͤrliche Furcht vor dem Dunkeln. Verſtand, Kennt-<lb/> niſſe und Muth befreien nur wenige von dieſem Tribut.<lb/> Jch kenne Freigeiſter, Philoſophen, Soldaten, die,<lb/> am hellen Tage muthig, in der Nacht wie Weiber<lb/> zittern, wenn die Blaͤtter eines Baumes rauſchen.</p><lb/> <p>Man ſchreibt dieſe Angſt den Ammengeſchichten<lb/> zu, man irrt ſich, ſie hat eine natürliche Urſache.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [107/0117]
ich lache, alle lachen, und das Kind lacht wie die
uͤbrigen. Allmaͤlig gewoͤhne ich es an weniger ange-
nehme Masken, und zuletzt an abſcheuliche. Habe
ich meine Uebergaͤnge verſtaͤndig geleitet, ſo wird
Emile ſtatt ſich uͤber die letzte Maske zu fuͤrchten,
eben ſo daruͤber lachen, wie uͤber die erſte, und nun
beſorge ich nicht mehr, daß man ihn mit irgend einer
Maske aͤngſtige.
Will ich Emile an das Knallen eines Schieß-
gewehrs gewoͤhnen, ſo fange ich damit an, etwas
Pulver auf der Pfanne einer Piſtole abzubrennen.
Dieſe ſchnell aufſchlagende Flamme macht ihm
Vergnuͤgen. Jch wiederhole den Verſuch mit etwas
mehr Pulver; ich lade die Piſtole ſchwach, dann
ſchaͤrfer; zuletzt greife ich zum Gewehr, zu Boͤllern,
zu Kanonen, zu den ſchrecklichſten Detonationen. 1)
Die Menſchen und zuweilen die Thiere (ſehr deutlich
waͤhrend bedeutender Sonnenfinſterniſſe) haben eine
natuͤrliche Furcht vor dem Dunkeln. Verſtand, Kennt-
niſſe und Muth befreien nur wenige von dieſem Tribut.
Jch kenne Freigeiſter, Philoſophen, Soldaten, die,
am hellen Tage muthig, in der Nacht wie Weiber
zittern, wenn die Blaͤtter eines Baumes rauſchen.
Man ſchreibt dieſe Angſt den Ammengeſchichten
zu, man irrt ſich, ſie hat eine natürliche Urſache.
1) Hier geht der gute Rouſſeau etwas weit.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |