Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.erlaube man durchaus nicht, daß das Kind am Abend Wäre nur ein besseres Erziehungssystem einge- Darauf ist ebenfalls zu sehen, daß das Kind erlaube man durchaus nicht, daß das Kind am Abend Waͤre nur ein beſſeres Erziehungsſyſtem einge- Darauf iſt ebenfalls zu ſehen, daß das Kind <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0161" n="151"/> erlaube man durchaus nicht, daß das Kind am Abend<lb/> arbeite; man laſſe es auch am Tage ſo wenig als<lb/> moͤglich, und nie anhaltend leſen oder ſchreiben;<lb/> man entferne jeden kleinen und ſchlechten Druck;<lb/> man gewoͤhne es daran, das Papier moͤglichſt weit<lb/> vom Auge zu halten, und uͤbe es fleißig beim Spa-<lb/> zierengehen im Unterſcheiden entfernter Objecte. Bei<lb/> einem ſolchen Verfahren wird man das Uebel im<lb/> Keime erſticken.</p><lb/> <p>Waͤre nur ein beſſeres Erziehungsſyſtem einge-<lb/> fuͤhrt, wobei Kinder dem Gebote der Natur zum<lb/> Trotz, nicht den groͤßten Theil des Tages zwiſchen<lb/> 4 kahlen Waͤnden ſitzen müßten, ſo wuͤrde man von<lb/> Kurz- und Schwachſichtigkeit viel weniger hoͤren.<lb/> Ohne dieſe uͤbermaͤßige Anſtrengung der Augen wuͤr-<lb/> den die Kinder eben ſo viel oder noch mehr lernen.<lb/> Das muͤßte ein geiſtloſer Lehrer ſein, der nicht auch<lb/> ohne Buͤcher ſeine Schuͤler zu bilden verſtaͤnde und<lb/> zwar beſſer als mit Huͤlfe des geſchriebenen Wortes.<lb/> Was bildet den Mann? Der Umgang mit Verſtaͤn-<lb/> digeren und Gebildeteren als er ſelbſt. Alſo brauchen<lb/> wir auch nicht ſo weit zu ſuchen, was die Jugend<lb/> bilden ſoll.</p><lb/> <p>Darauf iſt ebenfalls zu ſehen, daß das Kind<lb/> nicht zu fruͤh nach dem Eſſen ſich an die Arbeit<lb/> ſetze. Zur Zeit der erſten Verdauung zieht der Magen<lb/> alle Saͤfte und Kraͤfte an ſich, und es iſt daher,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [151/0161]
erlaube man durchaus nicht, daß das Kind am Abend
arbeite; man laſſe es auch am Tage ſo wenig als
moͤglich, und nie anhaltend leſen oder ſchreiben;
man entferne jeden kleinen und ſchlechten Druck;
man gewoͤhne es daran, das Papier moͤglichſt weit
vom Auge zu halten, und uͤbe es fleißig beim Spa-
zierengehen im Unterſcheiden entfernter Objecte. Bei
einem ſolchen Verfahren wird man das Uebel im
Keime erſticken.
Waͤre nur ein beſſeres Erziehungsſyſtem einge-
fuͤhrt, wobei Kinder dem Gebote der Natur zum
Trotz, nicht den groͤßten Theil des Tages zwiſchen
4 kahlen Waͤnden ſitzen müßten, ſo wuͤrde man von
Kurz- und Schwachſichtigkeit viel weniger hoͤren.
Ohne dieſe uͤbermaͤßige Anſtrengung der Augen wuͤr-
den die Kinder eben ſo viel oder noch mehr lernen.
Das muͤßte ein geiſtloſer Lehrer ſein, der nicht auch
ohne Buͤcher ſeine Schuͤler zu bilden verſtaͤnde und
zwar beſſer als mit Huͤlfe des geſchriebenen Wortes.
Was bildet den Mann? Der Umgang mit Verſtaͤn-
digeren und Gebildeteren als er ſelbſt. Alſo brauchen
wir auch nicht ſo weit zu ſuchen, was die Jugend
bilden ſoll.
Darauf iſt ebenfalls zu ſehen, daß das Kind
nicht zu fruͤh nach dem Eſſen ſich an die Arbeit
ſetze. Zur Zeit der erſten Verdauung zieht der Magen
alle Saͤfte und Kraͤfte an ſich, und es iſt daher,
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