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Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.

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damit er ungehindert sein wichtiges Geschäft voll-
ziehen könne, den andern Organen Ruhe zu gönnen.
Die Thatsache, daß die meisten Thiere und viele
Menschen nach dem Essen schlafen, und daß man
überhaupt um diese Zeit zu keiner angestrengten gei-
stigen Arbeit aufgelegt ist, wie sehr man sonst seine
Hauptfreude darin sucht, zeigt uns, was wir hier
zu thun haben. Während des Essens (wie der un-
glückliche Shelley, der leider nicht alt genug wurde,
um seinen Fehler zu bereuen) oder gleich nach dem-
selben zu lesen, heißt die Verdauung muthwillig
stören und das Auge ganz zur unrechten Zeit
beschäftigen.

Das Beste nach einem frugalen Mittagstisch ist
ein heiteres Gespräch mit gutmüthiger Laune gewürzt.
Der Geist wird durch den Genuß dieses feinen gei-
stigen Tonicums gestärkt und erquickt, und ist noch
einmal so gut zu ernsthaftern Beschäftigungen aufgelegt.
Auch in Bezug auf das Auge sind alle in den vo-
rigen Kapiteln angegebenen Regeln über Bewegung,
Luftgenuß, Diät, Hautcultur, Reinlichkeit, von der
größten Wichtigkeit, denn, wie bereits bemerkt worden,
hängt die Gesundheit des Auges genau mit dem all-
gemeinen Wohlbefinden zusammen. Jedesmal daß
der Körper geschwächt wird, leidet auch die Schärfe
des Gesichtes. Einem überhaupt schwächlichen Kinde
also noch obendrein stundenlanges Lesen zuzumuthen,

damit er ungehindert ſein wichtiges Geſchaͤft voll-
ziehen koͤnne, den andern Organen Ruhe zu goͤnnen.
Die Thatſache, daß die meiſten Thiere und viele
Menſchen nach dem Eſſen ſchlafen, und daß man
uͤberhaupt um dieſe Zeit zu keiner angeſtrengten gei-
ſtigen Arbeit aufgelegt iſt, wie ſehr man ſonſt ſeine
Hauptfreude darin ſucht, zeigt uns, was wir hier
zu thun haben. Waͤhrend des Eſſens (wie der un-
gluͤckliche Shelley, der leider nicht alt genug wurde,
um ſeinen Fehler zu bereuen) oder gleich nach dem-
ſelben zu leſen, heißt die Verdauung muthwillig
ſtoͤren und das Auge ganz zur unrechten Zeit
beſchaͤftigen.

Das Beſte nach einem frugalen Mittagstiſch iſt
ein heiteres Geſpraͤch mit gutmuͤthiger Laune gewuͤrzt.
Der Geiſt wird durch den Genuß dieſes feinen gei-
ſtigen Tonicums geſtaͤrkt und erquickt, und iſt noch
einmal ſo gut zu ernſthaftern Beſchaͤftigungen aufgelegt.
Auch in Bezug auf das Auge ſind alle in den vo-
rigen Kapiteln angegebenen Regeln uͤber Bewegung,
Luftgenuß, Diaͤt, Hautcultur, Reinlichkeit, von der
groͤßten Wichtigkeit, denn, wie bereits bemerkt worden,
haͤngt die Geſundheit des Auges genau mit dem all-
gemeinen Wohlbefinden zuſammen. Jedesmal daß
der Koͤrper geſchwaͤcht wird, leidet auch die Schaͤrfe
des Geſichtes. Einem uͤberhaupt ſchwaͤchlichen Kinde
alſo noch obendrein ſtundenlanges Leſen zuzumuthen,

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[152/0162] damit er ungehindert ſein wichtiges Geſchaͤft voll- ziehen koͤnne, den andern Organen Ruhe zu goͤnnen. Die Thatſache, daß die meiſten Thiere und viele Menſchen nach dem Eſſen ſchlafen, und daß man uͤberhaupt um dieſe Zeit zu keiner angeſtrengten gei- ſtigen Arbeit aufgelegt iſt, wie ſehr man ſonſt ſeine Hauptfreude darin ſucht, zeigt uns, was wir hier zu thun haben. Waͤhrend des Eſſens (wie der un- gluͤckliche Shelley, der leider nicht alt genug wurde, um ſeinen Fehler zu bereuen) oder gleich nach dem- ſelben zu leſen, heißt die Verdauung muthwillig ſtoͤren und das Auge ganz zur unrechten Zeit beſchaͤftigen. Das Beſte nach einem frugalen Mittagstiſch iſt ein heiteres Geſpraͤch mit gutmuͤthiger Laune gewuͤrzt. Der Geiſt wird durch den Genuß dieſes feinen gei- ſtigen Tonicums geſtaͤrkt und erquickt, und iſt noch einmal ſo gut zu ernſthaftern Beſchaͤftigungen aufgelegt. Auch in Bezug auf das Auge ſind alle in den vo- rigen Kapiteln angegebenen Regeln uͤber Bewegung, Luftgenuß, Diaͤt, Hautcultur, Reinlichkeit, von der groͤßten Wichtigkeit, denn, wie bereits bemerkt worden, haͤngt die Geſundheit des Auges genau mit dem all- gemeinen Wohlbefinden zuſammen. Jedesmal daß der Koͤrper geſchwaͤcht wird, leidet auch die Schaͤrfe des Geſichtes. Einem uͤberhaupt ſchwaͤchlichen Kinde alſo noch obendrein ſtundenlanges Leſen zuzumuthen,

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Zitationshilfe: Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartwig_erziehung_1847/162>, abgerufen am 21.11.2024.