Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.Die eigenthümliche Knochenerweichung, (englische Leider sind die Scropheln gar oft in Klassen der Die Anlage zu den Scropheln giebt sich schon Die eigenthuͤmliche Knochenerweichung, (engliſche Leider ſind die Scropheln gar oft in Klaſſen der Die Anlage zu den Scropheln giebt ſich ſchon <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0181" n="171"/> <p>Die eigenthuͤmliche Knochenerweichung, (engliſche<lb/> Krankheit, <hi rendition="#aq">Rachitis</hi>) die ſo viele Verkrümmungen der<lb/> Beine, der Bruſtknochen, der Wirbelſäule veranlaßt,<lb/> iſt ſcrophulöſer Natur. Auch nach der Heilung der<lb/> eigentlichen <hi rendition="#aq">Rachitis,</hi> bleiben ihre Entſtellungen oft für<lb/> das Leben als traurige Merkmale zurück und bedingen<lb/> durch Functionsſtörung wichtiger Eingeweide fortwäh-<lb/> rendes Siechthum und frühzeitigen Tod. Fügen wir<lb/> nun noch hinzu, daß die Lungenſucht, eine Krankheit<lb/> an welcher in vielen Gegenden Deutſchlands der<lb/> fünfte Theil der Bevölkerung ſtirbt, gewöhnlich auf<lb/> ſcrophulöſem Habitus beruht, ſo verdient gewiß die<lb/> phyſiſche Erziehung derjenigen Kinder, die mit einer ſo<lb/> unglücklichen Anlage geboren ſind, die allergrößte Sorg-<lb/> falt, vorzüglich da von ihrer Zweckmäßigkeit, einzig<lb/> und allein Rettung zu hoffen iſt.</p><lb/> <p>Leider ſind die Scropheln gar oft in Klaſſen der<lb/> Geſellſchaft einheimiſch, wo alle Schädlichkeiten zu-<lb/> ſammentreffen um den glimmenden Funken zur ver-<lb/> derblichen Gluth anzufachen, und wo Mangel und<lb/> Armuth keine Beſſerung der Umſtände erlauben; aber<lb/> wie viele Fälle gibt es nicht, wo ſie in den reichſten<lb/> und angeſehenſten Familien vorkommen, und wo man<lb/> hoffen darf, durch eine vernünftige Leitung die drohende<lb/> Gefahr zu entfernen.</p><lb/> <p>Die Anlage zu den Scropheln giebt ſich ſchon<lb/> durch gewiſſe aͤußere Merkmale zu erkennen, deren<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [171/0181]
Die eigenthuͤmliche Knochenerweichung, (engliſche
Krankheit, Rachitis) die ſo viele Verkrümmungen der
Beine, der Bruſtknochen, der Wirbelſäule veranlaßt,
iſt ſcrophulöſer Natur. Auch nach der Heilung der
eigentlichen Rachitis, bleiben ihre Entſtellungen oft für
das Leben als traurige Merkmale zurück und bedingen
durch Functionsſtörung wichtiger Eingeweide fortwäh-
rendes Siechthum und frühzeitigen Tod. Fügen wir
nun noch hinzu, daß die Lungenſucht, eine Krankheit
an welcher in vielen Gegenden Deutſchlands der
fünfte Theil der Bevölkerung ſtirbt, gewöhnlich auf
ſcrophulöſem Habitus beruht, ſo verdient gewiß die
phyſiſche Erziehung derjenigen Kinder, die mit einer ſo
unglücklichen Anlage geboren ſind, die allergrößte Sorg-
falt, vorzüglich da von ihrer Zweckmäßigkeit, einzig
und allein Rettung zu hoffen iſt.
Leider ſind die Scropheln gar oft in Klaſſen der
Geſellſchaft einheimiſch, wo alle Schädlichkeiten zu-
ſammentreffen um den glimmenden Funken zur ver-
derblichen Gluth anzufachen, und wo Mangel und
Armuth keine Beſſerung der Umſtände erlauben; aber
wie viele Fälle gibt es nicht, wo ſie in den reichſten
und angeſehenſten Familien vorkommen, und wo man
hoffen darf, durch eine vernünftige Leitung die drohende
Gefahr zu entfernen.
Die Anlage zu den Scropheln giebt ſich ſchon
durch gewiſſe aͤußere Merkmale zu erkennen, deren
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