Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.sein ganzes Jnteresse an den Tag legt und mit vol- Derselbe Erziehungsplan paßt überall, wo Ver- Hier hat daher die physische Erziehung vorzüg- Hartwig's Erziehungsl. 12
ſein ganzes Jntereſſe an den Tag legt und mit vol- Derſelbe Erziehungsplan paßt uͤberall, wo Ver- Hier hat daher die phyſiſche Erziehung vorzüg- Hartwig’s Erziehungsl. 12
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0187" n="177"/> ſein ganzes Jntereſſe an den Tag legt und mit vol-<lb/> lem Ohre zuhoͤrt, ſo wird die Promenade noch ein-<lb/> mal ſo nuͤtzlich ſein, da die feinſten Nervenkraͤfte<lb/> dabei wohlthaͤtig angeregt werden. Gewiß muß die<lb/> ſcrophuloͤſe Anlage ſehr tiefe Wurzeln geſchlagen ha-<lb/> ben, wenn ſie nicht durch die ſorgfaͤltige Vermeidung<lb/> aller unguͤnſtigen Umſtaͤnde allmaͤhlich ausgerottet<lb/> wird.</p><lb/> <p>Derſelbe Erziehungsplan paßt uͤberall, wo Ver-<lb/> dacht auf erbliche Dispoſition zur Phtiſis vorhanden<lb/> iſt. Jn dieſem Fall entſteht die groͤßte Gefahr um<lb/> die Zeit der Pubertaͤt, wo die Sanguification einen<lb/> neuen Jmpuls erhaͤlt und der Andrang des Blutes<lb/> nach den Lungen zunimmt. Jſt nun der Bruſtkaſten<lb/> in Folge einer zu weichlichen Erziehung eng und unaus-<lb/> gebildet geblieben, ſo veranlaßt die gehemmte Blut-<lb/> circulation Congestionen nach dieſen Organen, die<lb/> alsdann ſehr leicht zu Blutſpeien, Huſten, Lungen-<lb/> entzuͤndungen, und ſpaͤter zur vollkommenen Ausbil-<lb/> dung der Phtiſis Veranlaſſung geben.</p><lb/> <p>Hier hat daher die phyſiſche Erziehung vorzüg-<lb/> lich dafuͤr zu ſorgen, daß der Bruſtkaſten ſich fruͤhzei-<lb/> tig erweitere, damit er den ſpaͤteren Sturm der Puber-<lb/> taͤtsrevolution aushalte. Das beſte und einzige Mittel<lb/> iſt natürlich, die Lungen allmählich ſo zu ſtaͤrken und<lb/> ihre Thaͤtigkeit ſo anzutreiben, daß ſie ſich einen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Hartwig’s Erziehungsl. 12</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [177/0187]
ſein ganzes Jntereſſe an den Tag legt und mit vol-
lem Ohre zuhoͤrt, ſo wird die Promenade noch ein-
mal ſo nuͤtzlich ſein, da die feinſten Nervenkraͤfte
dabei wohlthaͤtig angeregt werden. Gewiß muß die
ſcrophuloͤſe Anlage ſehr tiefe Wurzeln geſchlagen ha-
ben, wenn ſie nicht durch die ſorgfaͤltige Vermeidung
aller unguͤnſtigen Umſtaͤnde allmaͤhlich ausgerottet
wird.
Derſelbe Erziehungsplan paßt uͤberall, wo Ver-
dacht auf erbliche Dispoſition zur Phtiſis vorhanden
iſt. Jn dieſem Fall entſteht die groͤßte Gefahr um
die Zeit der Pubertaͤt, wo die Sanguification einen
neuen Jmpuls erhaͤlt und der Andrang des Blutes
nach den Lungen zunimmt. Jſt nun der Bruſtkaſten
in Folge einer zu weichlichen Erziehung eng und unaus-
gebildet geblieben, ſo veranlaßt die gehemmte Blut-
circulation Congestionen nach dieſen Organen, die
alsdann ſehr leicht zu Blutſpeien, Huſten, Lungen-
entzuͤndungen, und ſpaͤter zur vollkommenen Ausbil-
dung der Phtiſis Veranlaſſung geben.
Hier hat daher die phyſiſche Erziehung vorzüg-
lich dafuͤr zu ſorgen, daß der Bruſtkaſten ſich fruͤhzei-
tig erweitere, damit er den ſpaͤteren Sturm der Puber-
taͤtsrevolution aushalte. Das beſte und einzige Mittel
iſt natürlich, die Lungen allmählich ſo zu ſtaͤrken und
ihre Thaͤtigkeit ſo anzutreiben, daß ſie ſich einen
Hartwig’s Erziehungsl. 12
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