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Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.

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Das heftige Anstoßen giebt dem ganzen Nerven-
system eine Erschütterung, die bei Berücksichtigung der
hohen Reizbarkeit desselben, sehr beträchtlich sein muß.

Bei häufiger Wiederholung wird also das schnelle
Wiegen alle schlimmen Folgen der Ermüdung und
Erschöpfung der Sensibilität nach sich ziehen.

Die beste Art, das Kind früh gehen zu lernen,
ist wohl die folgende: Man legt das leicht bekleidete
Kind auf die Erde, so daß es auf einem Teppich auf
dem Rücken liegt. "Es wird nun bald anfangen
die Arme und Beine zu bewegen, und somit die erste
active Bewegung der Gliedmaßen täglich mit Ver-
gnügen üben. Ein weiches Bette taugt dazu nichts,
weil das Kind in die weichen Federn sinkt, und so-
mit sich nicht frei genug regen und bewegen kann.
Wie angenehm diese tägliche Leibesübung für Säug-
linge ist, kann man daraus abnehmen, daß sie sogleich
ruhig und vergnügt werden, wenn man sie vom wei-
chen Lager auf ein hartes und auf den Fußboden
legt, und die Erfahrung lehrt, daß durch dieses Ver-
fahren die Kinder nicht allein an Kraft zunehmen
und früher gehen lernen, sondern daß sie des Nachts
auch ruhiger schlafen, denn kein Schlaf ist erquicken-
der als der, welcher auf mäßige Körperanstrengung
folgt. Mit dem neunten, zehnten Monat fangen alle
Kinder, mit denen man täglich die genannten Lei-
besübungen anstellte, schon an zu kriechen und bald

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Das heftige Anſtoßen giebt dem ganzen Nerven-
ſyſtem eine Erſchuͤtterung, die bei Berückſichtigung der
hohen Reizbarkeit desſelben, ſehr beträchtlich ſein muß.

Bei haͤufiger Wiederholung wird alſo das ſchnelle
Wiegen alle ſchlimmen Folgen der Ermuͤdung und
Erſchoͤpfung der Senſibilitaͤt nach ſich ziehen.

Die beſte Art, das Kind fruͤh gehen zu lernen,
iſt wohl die folgende: Man legt das leicht bekleidete
Kind auf die Erde, ſo daß es auf einem Teppich auf
dem Ruͤcken liegt. »Es wird nun bald anfangen
die Arme und Beine zu bewegen, und ſomit die erſte
active Bewegung der Gliedmaßen taͤglich mit Ver-
gnügen üben. Ein weiches Bette taugt dazu nichts,
weil das Kind in die weichen Federn ſinkt, und ſo-
mit ſich nicht frei genug regen und bewegen kann.
Wie angenehm dieſe taͤgliche Leibesuͤbung fuͤr Saͤug-
linge iſt, kann man daraus abnehmen, daß ſie ſogleich
ruhig und vergnuͤgt werden, wenn man ſie vom wei-
chen Lager auf ein hartes und auf den Fußboden
legt, und die Erfahrung lehrt, daß durch dieſes Ver-
fahren die Kinder nicht allein an Kraft zunehmen
und fruͤher gehen lernen, ſondern daß ſie des Nachts
auch ruhiger ſchlafen, denn kein Schlaf iſt erquicken-
der als der, welcher auf maͤßige Koͤrperanſtrengung
folgt. Mit dem neunten, zehnten Monat fangen alle
Kinder, mit denen man taͤglich die genannten Lei-
besuͤbungen anſtellte, ſchon an zu kriechen und bald

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[35/0045] Das heftige Anſtoßen giebt dem ganzen Nerven- ſyſtem eine Erſchuͤtterung, die bei Berückſichtigung der hohen Reizbarkeit desſelben, ſehr beträchtlich ſein muß. Bei haͤufiger Wiederholung wird alſo das ſchnelle Wiegen alle ſchlimmen Folgen der Ermuͤdung und Erſchoͤpfung der Senſibilitaͤt nach ſich ziehen. Die beſte Art, das Kind fruͤh gehen zu lernen, iſt wohl die folgende: Man legt das leicht bekleidete Kind auf die Erde, ſo daß es auf einem Teppich auf dem Ruͤcken liegt. »Es wird nun bald anfangen die Arme und Beine zu bewegen, und ſomit die erſte active Bewegung der Gliedmaßen taͤglich mit Ver- gnügen üben. Ein weiches Bette taugt dazu nichts, weil das Kind in die weichen Federn ſinkt, und ſo- mit ſich nicht frei genug regen und bewegen kann. Wie angenehm dieſe taͤgliche Leibesuͤbung fuͤr Saͤug- linge iſt, kann man daraus abnehmen, daß ſie ſogleich ruhig und vergnuͤgt werden, wenn man ſie vom wei- chen Lager auf ein hartes und auf den Fußboden legt, und die Erfahrung lehrt, daß durch dieſes Ver- fahren die Kinder nicht allein an Kraft zunehmen und fruͤher gehen lernen, ſondern daß ſie des Nachts auch ruhiger ſchlafen, denn kein Schlaf iſt erquicken- der als der, welcher auf maͤßige Koͤrperanſtrengung folgt. Mit dem neunten, zehnten Monat fangen alle Kinder, mit denen man taͤglich die genannten Lei- besuͤbungen anſtellte, ſchon an zu kriechen und bald 3*

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Zitationshilfe: Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartwig_erziehung_1847/45>, abgerufen am 21.11.2024.