Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.Arrow-root (gewöhnliches Kartoffelstärkemehl Noch später kann man von Zeit zu Zeit etwas dünne Hart gekochte Eier, Kartoffeln, Kaffee, Thee, Arrow-root (gewoͤhnliches Kartoffelſtaͤrkemehl Noch ſpaͤter kann man von Zeit zu Zeit etwas duͤnne Hart gekochte Eier, Kartoffeln, Kaffee, Thee, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0095" n="85"/> <p><hi rendition="#aq">Arrow-root</hi> (gewoͤhnliches Kartoffelſtaͤrkemehl<lb/> iſt in jeder Hinſicht vollkommen ſo gut und nicht ſo<lb/> theuer) mit Milch oder Waſſer zubereitet, iſt eine<lb/> gute Kinderſpeiſe, die fruͤhzeitig gereicht werden kann.<lb/> Doch darf man ſich nicht zu viel darauf verlaſſen,<lb/> denn <hi rendition="#aq">Arrow-root</hi> allein iſt nicht faͤhig den Koͤrper<lb/> zu ernaͤhren.</p><lb/> <p>Noch ſpaͤter kann man von Zeit zu Zeit etwas duͤnne<lb/> Bouillon oder Huͤhnerſuppe mit Vortheil reichen.<lb/> Entwoͤhnt man das Kind allmaͤlig, ſo wird es einer<lb/> jeden Gefahr am ſicherſten entgehen. Auſſer dieſen<lb/> halbfluͤſſigen Nahrungsmitteln darf man im erſten<lb/> Jahre dem Kinde durchaus nichts reichen.</p><lb/> <p>Hart gekochte Eier, Kartoffeln, Kaffee, Thee,<lb/> Gewuͤrze, beſonders aber Mehlbrei, Kloͤße, Eier-<lb/> kuchen und Huͤlſenfruͤchte ſind fuͤr den Saͤugling Gift,<lb/> da ſie theils zu reizend ſind, theils eine Stärke der<lb/> Verdauung vorausſetzen, wie man ſie von keinem<lb/> zarten Kindermagen erwarten darf. Kindern an<lb/> der Bruſt Bier oder ſogar Wein zu geben, iſt durchaus<lb/> widerſinnig. Schwaches Bier wird zwar von belgiſchen<lb/> Aerzten nicht nur erlaubt, ſondern ſogar anempfohlen,<lb/> auch ſieht man, daß Kinder dabei anſcheinend gedeihen,<lb/> wenn wir aber die große Reizbarkeit der kleinen<lb/> ſchwachen Geſchoͤpfe bedenken, ſo muß Duͤnnbier<lb/> ihren Organismus eben ſo ſehr reizen, als ein ſtarker<lb/> Wein einen Erwachſenen.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [85/0095]
Arrow-root (gewoͤhnliches Kartoffelſtaͤrkemehl
iſt in jeder Hinſicht vollkommen ſo gut und nicht ſo
theuer) mit Milch oder Waſſer zubereitet, iſt eine
gute Kinderſpeiſe, die fruͤhzeitig gereicht werden kann.
Doch darf man ſich nicht zu viel darauf verlaſſen,
denn Arrow-root allein iſt nicht faͤhig den Koͤrper
zu ernaͤhren.
Noch ſpaͤter kann man von Zeit zu Zeit etwas duͤnne
Bouillon oder Huͤhnerſuppe mit Vortheil reichen.
Entwoͤhnt man das Kind allmaͤlig, ſo wird es einer
jeden Gefahr am ſicherſten entgehen. Auſſer dieſen
halbfluͤſſigen Nahrungsmitteln darf man im erſten
Jahre dem Kinde durchaus nichts reichen.
Hart gekochte Eier, Kartoffeln, Kaffee, Thee,
Gewuͤrze, beſonders aber Mehlbrei, Kloͤße, Eier-
kuchen und Huͤlſenfruͤchte ſind fuͤr den Saͤugling Gift,
da ſie theils zu reizend ſind, theils eine Stärke der
Verdauung vorausſetzen, wie man ſie von keinem
zarten Kindermagen erwarten darf. Kindern an
der Bruſt Bier oder ſogar Wein zu geben, iſt durchaus
widerſinnig. Schwaches Bier wird zwar von belgiſchen
Aerzten nicht nur erlaubt, ſondern ſogar anempfohlen,
auch ſieht man, daß Kinder dabei anſcheinend gedeihen,
wenn wir aber die große Reizbarkeit der kleinen
ſchwachen Geſchoͤpfe bedenken, ſo muß Duͤnnbier
ihren Organismus eben ſo ſehr reizen, als ein ſtarker
Wein einen Erwachſenen.
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