Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827.alter Karl!" sprach der Ritter, "die Nach¬ "Ha!" rief Johannes feurigen Muthes; Die Römer klangen, aber Bachus sprach: alter Karl!“ ſprach der Ritter, „die Nach¬ „Ha!“ rief Johannes feurigen Muthes; Die Roͤmer klangen, aber Bachus ſprach: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0112" n="106"/> alter Karl!“ ſprach der Ritter, „die Nach¬<lb/> welt feiert unſere Namen.“</p><lb/> <p>„Ha!“ rief Johannes feurigen Muthes;<lb/> „dieſe Menſchen waͤren auch werth Waſſer aus<lb/> dem Rhein zu ſaufen ſtatt des Rebenblutes<lb/> ſeiner Huͤgel, wenn ſie den Namen des Man¬<lb/> nes vergeſſen haͤtten, der zuerſt die Reben<lb/> pflanzte im Rheingau. Auf, ihr trauten Ge¬<lb/> ſellen und Apoſtel, ſtoßet an, unſer herrlicher<lb/> Stammvater lebe, es lebe <hi rendition="#g">Kaiſer Karl<lb/> der Große</hi>!“</p><lb/> <p>Die Roͤmer klangen, aber Bachus ſprach:<lb/> „Ja, es war eine ſchoͤne, herrliche Zeit,<lb/> und ich freue mich ihrer wie vor tauſend Jah¬<lb/> ren. Wo jetzt die wundervollen Weingaͤrten<lb/> ſtehen vom Ufer bis hinauf an die Ruͤcken<lb/> der Berge, und hinauf und hinab im Rhein¬<lb/> thal Traube an Traube ſich ſchlingt, da lag<lb/> ſonſt wuͤſter, duͤſterer Wald. Da ſchaute einſt<lb/> Kaiſer Karl aus ſeiner Burg in Engelheim<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [106/0112]
alter Karl!“ ſprach der Ritter, „die Nach¬
welt feiert unſere Namen.“
„Ha!“ rief Johannes feurigen Muthes;
„dieſe Menſchen waͤren auch werth Waſſer aus
dem Rhein zu ſaufen ſtatt des Rebenblutes
ſeiner Huͤgel, wenn ſie den Namen des Man¬
nes vergeſſen haͤtten, der zuerſt die Reben
pflanzte im Rheingau. Auf, ihr trauten Ge¬
ſellen und Apoſtel, ſtoßet an, unſer herrlicher
Stammvater lebe, es lebe Kaiſer Karl
der Große!“
Die Roͤmer klangen, aber Bachus ſprach:
„Ja, es war eine ſchoͤne, herrliche Zeit,
und ich freue mich ihrer wie vor tauſend Jah¬
ren. Wo jetzt die wundervollen Weingaͤrten
ſtehen vom Ufer bis hinauf an die Ruͤcken
der Berge, und hinauf und hinab im Rhein¬
thal Traube an Traube ſich ſchlingt, da lag
ſonſt wuͤſter, duͤſterer Wald. Da ſchaute einſt
Kaiſer Karl aus ſeiner Burg in Engelheim
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