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Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827.

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und in Frankreich sollte es eine Revolution
geben?"

"Mit nichten, Herr Judas von Ischarioth,"
antwortete ich, "so ist es, wie ich gesagt."

"Ei der tausend!" murmelten sie nachdenk¬
lich, "das ist ja ganz sonderbar und verkehrt!
Und," fragte Petrus, "keinen Krieg gibt es
nicht?"

"Ein klein wenig, wird aber bald vollends
zu Ende seyn, in Griechenland, gegen die
Türken."

"Ha! das ist schön," rief der Paladin,
und schlug mit der steinernen Faust auf den
Tisch; "hat mich schon vor vielen Jahren
geärgert, daß die Christenheit so schnöde zu¬
schaute, wie der Muselmann dieß herrliche Volk
in Banden hielt; das ist schön, wahrlich! Ihr
lebet in einer schönen Zeit und Euer Geschlecht
ist edler, als ich dachte. Also die Ritter von
Deutschland und Frankreich, von Italien, Spa¬

und in Frankreich ſollte es eine Revolution
geben?“

„Mit nichten, Herr Judas von Iſcharioth,“
antwortete ich, „ſo iſt es, wie ich geſagt.“

„Ei der tauſend!“ murmelten ſie nachdenk¬
lich, „das iſt ja ganz ſonderbar und verkehrt!
Und,“ fragte Petrus, „keinen Krieg gibt es
nicht?“

„Ein klein wenig, wird aber bald vollends
zu Ende ſeyn, in Griechenland, gegen die
Tuͤrken.“

„Ha! das iſt ſchoͤn,“ rief der Paladin,
und ſchlug mit der ſteinernen Fauſt auf den
Tiſch; „hat mich ſchon vor vielen Jahren
geaͤrgert, daß die Chriſtenheit ſo ſchnoͤde zu¬
ſchaute, wie der Muſelmann dieß herrliche Volk
in Banden hielt; das iſt ſchoͤn, wahrlich! Ihr
lebet in einer ſchoͤnen Zeit und Euer Geſchlecht
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[117/0123] und in Frankreich ſollte es eine Revolution geben?“ „Mit nichten, Herr Judas von Iſcharioth,“ antwortete ich, „ſo iſt es, wie ich geſagt.“ „Ei der tauſend!“ murmelten ſie nachdenk¬ lich, „das iſt ja ganz ſonderbar und verkehrt! Und,“ fragte Petrus, „keinen Krieg gibt es nicht?“ „Ein klein wenig, wird aber bald vollends zu Ende ſeyn, in Griechenland, gegen die Tuͤrken.“ „Ha! das iſt ſchoͤn,“ rief der Paladin, und ſchlug mit der ſteinernen Fauſt auf den Tiſch; „hat mich ſchon vor vielen Jahren geaͤrgert, daß die Chriſtenheit ſo ſchnoͤde zu¬ ſchaute, wie der Muſelmann dieß herrliche Volk in Banden hielt; das iſt ſchoͤn, wahrlich! Ihr lebet in einer ſchoͤnen Zeit und Euer Geſchlecht iſt edler, als ich dachte. Alſo die Ritter von Deutſchland und Frankreich, von Italien, Spa¬

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Zitationshilfe: Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauff_phantasien_1827/123>, abgerufen am 23.11.2024.