Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827.brochenen Gliedmaßen denkt! ade! mein Jetzt hatte ich den höchsten Punkt meines Ich lag einige Zeit betäubt vom Fall. Ein brochenen Gliedmaßen denkt! ade! mein Jetzt hatte ich den hoͤchſten Punkt meines Ich lag einige Zeit betaͤubt vom Fall. Ein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0133" n="127"/> brochenen Gliedmaßen denkt! ade! mein<lb/> Leben, meine Liebe!“</p><lb/> <p>Jetzt hatte ich den hoͤchſten Punkt meines<lb/> Steigens erreicht, und eben ſo pfeilſchnell fiel<lb/> ich abwaͤrts; krach! ging es durchs Rathhaus¬<lb/> dach und hinab durch die Decke des Gewoͤlbes,<lb/> aber ich fiel nicht auf das Tuch zuruͤck, ſondern<lb/> gerade auf einen Stuhl, mit dem ich ruͤcklings<lb/> uͤber auf den Boden ſchlug.</p><lb/> <p>Ich lag einige Zeit betaͤubt vom Fall. Ein<lb/> Schmerz am Kopfe und die Kaͤlte des Bodens<lb/> weckten mich endlich. Ich wußte anfangs nicht,<lb/> war ich zu Hauſe aus dem Bette gefallen oder<lb/> lag ich ſonst wo? Endlich beſann ich mich, daß<lb/> ich irgendwo weit herabgeſtuͤrzt ſey. Ich un¬<lb/> terſuchte aͤngſtlich meine Glieder, es war nichts<lb/> gebrochen, nur das Haupt that mir weh vom<lb/> Fall. Ich raffte mich auf, ſah um mich; da<lb/> war ich in einem gewoͤlbten Zimmer, der Tag<lb/> ſchien matt durch ein Kellerloch herab, auf<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [127/0133]
brochenen Gliedmaßen denkt! ade! mein
Leben, meine Liebe!“
Jetzt hatte ich den hoͤchſten Punkt meines
Steigens erreicht, und eben ſo pfeilſchnell fiel
ich abwaͤrts; krach! ging es durchs Rathhaus¬
dach und hinab durch die Decke des Gewoͤlbes,
aber ich fiel nicht auf das Tuch zuruͤck, ſondern
gerade auf einen Stuhl, mit dem ich ruͤcklings
uͤber auf den Boden ſchlug.
Ich lag einige Zeit betaͤubt vom Fall. Ein
Schmerz am Kopfe und die Kaͤlte des Bodens
weckten mich endlich. Ich wußte anfangs nicht,
war ich zu Hauſe aus dem Bette gefallen oder
lag ich ſonst wo? Endlich beſann ich mich, daß
ich irgendwo weit herabgeſtuͤrzt ſey. Ich un¬
terſuchte aͤngſtlich meine Glieder, es war nichts
gebrochen, nur das Haupt that mir weh vom
Fall. Ich raffte mich auf, ſah um mich; da
war ich in einem gewoͤlbten Zimmer, der Tag
ſchien matt durch ein Kellerloch herab, auf
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