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Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Ratskeller. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 117–197. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Ihr schüttelt den Kopf, Alter? Tadelt Ihr meine Freude an Euren alten Gesellen? Da nimm diesen Römer, alter Mensch, trink auf das Wohlsein dieser Zwölfe! Komm, stoß an, sie sollen leben!

Gott soll mich bewahren, daß ich einen Tropfen trinke in dieser Nacht, erwiderte er, man soll mit dem Teufel kein Spiel treiben. Aber wenn Ihr sie alle durchgekostet, wollen wir weiter gehen. Mir graut in diesem Keller.

Gute Nacht denn, ihre alten Herren vom Rheine, gute Nacht und herzlichen Dank für euer Labsal. Und wenn ich dir, mein ernster feuriger Judas, wenn ich dir, mein sanfter lieblicher Andreas, dir, mein Johannes, dienen kann, so kommt, kommt zu mir.

Herr des Himmels! unterbrach mich der Alte und schlug die Thür zu und drehte hastig die Schlüssel um, seid Ihr von den paar Tropfen schon betrunken, daß Ihr den Teufel heraufschwört? Wißt Ihr denn nicht, daß die Weingeister aufstehen diese Nacht und einander besuchen, wie immer am ersten September? Und sollt' ich meinen Dienst verlieren, ich laufe davon, wenn Ihr noch solche Worte sprecht. Noch ist es nicht zwölf Uhr, aber kann denn nicht alle Augenblick Einer aus dem Faß kriechen mit gräulichem Gesicht und uns zu Tode schrecken?

Alter, du faselst! Doch sei ruhig; ich will kein Wort mehr sprechen, daß deine Weingespenster nicht wach

Ihr schüttelt den Kopf, Alter? Tadelt Ihr meine Freude an Euren alten Gesellen? Da nimm diesen Römer, alter Mensch, trink auf das Wohlsein dieser Zwölfe! Komm, stoß an, sie sollen leben!

Gott soll mich bewahren, daß ich einen Tropfen trinke in dieser Nacht, erwiderte er, man soll mit dem Teufel kein Spiel treiben. Aber wenn Ihr sie alle durchgekostet, wollen wir weiter gehen. Mir graut in diesem Keller.

Gute Nacht denn, ihre alten Herren vom Rheine, gute Nacht und herzlichen Dank für euer Labsal. Und wenn ich dir, mein ernster feuriger Judas, wenn ich dir, mein sanfter lieblicher Andreas, dir, mein Johannes, dienen kann, so kommt, kommt zu mir.

Herr des Himmels! unterbrach mich der Alte und schlug die Thür zu und drehte hastig die Schlüssel um, seid Ihr von den paar Tropfen schon betrunken, daß Ihr den Teufel heraufschwört? Wißt Ihr denn nicht, daß die Weingeister aufstehen diese Nacht und einander besuchen, wie immer am ersten September? Und sollt' ich meinen Dienst verlieren, ich laufe davon, wenn Ihr noch solche Worte sprecht. Noch ist es nicht zwölf Uhr, aber kann denn nicht alle Augenblick Einer aus dem Faß kriechen mit gräulichem Gesicht und uns zu Tode schrecken?

Alter, du faselst! Doch sei ruhig; ich will kein Wort mehr sprechen, daß deine Weingespenster nicht wach

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[0019] Ihr schüttelt den Kopf, Alter? Tadelt Ihr meine Freude an Euren alten Gesellen? Da nimm diesen Römer, alter Mensch, trink auf das Wohlsein dieser Zwölfe! Komm, stoß an, sie sollen leben! Gott soll mich bewahren, daß ich einen Tropfen trinke in dieser Nacht, erwiderte er, man soll mit dem Teufel kein Spiel treiben. Aber wenn Ihr sie alle durchgekostet, wollen wir weiter gehen. Mir graut in diesem Keller. Gute Nacht denn, ihre alten Herren vom Rheine, gute Nacht und herzlichen Dank für euer Labsal. Und wenn ich dir, mein ernster feuriger Judas, wenn ich dir, mein sanfter lieblicher Andreas, dir, mein Johannes, dienen kann, so kommt, kommt zu mir. Herr des Himmels! unterbrach mich der Alte und schlug die Thür zu und drehte hastig die Schlüssel um, seid Ihr von den paar Tropfen schon betrunken, daß Ihr den Teufel heraufschwört? Wißt Ihr denn nicht, daß die Weingeister aufstehen diese Nacht und einander besuchen, wie immer am ersten September? Und sollt' ich meinen Dienst verlieren, ich laufe davon, wenn Ihr noch solche Worte sprecht. Noch ist es nicht zwölf Uhr, aber kann denn nicht alle Augenblick Einer aus dem Faß kriechen mit gräulichem Gesicht und uns zu Tode schrecken? Alter, du faselst! Doch sei ruhig; ich will kein Wort mehr sprechen, daß deine Weingespenster nicht wach

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T11:05:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T11:05:53Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Ratskeller. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 117–197. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauff_ratskeller_1910/19>, abgerufen am 21.11.2024.