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Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Ratskeller. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 117–197. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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daß dein Geschlecht ewig grüne und blühe und sich ausbreite, so weit mein Rheinstrom reicht. Aber die Erde kam und küßte das Kindlein auf den Mund und wehte es an mit süßem Athem. Die Wohlgerüche meiner Kräuter, sprach sie, die herrlichsten Düfte meiner Blumen habe ich für dich gesammelt zum Angebinde. Die köstlichsten Salben aus Ambra und Myrrhen werden gering sein gegen deine Düfte, und deine lieblichsten Töchter wird man nach der Königin der Blumen heißen, -- die Rosen.

So sprachen die Elemente; wir aber jubelten über die herrlichen Gaben, schmückten das Kindlein mit frischem Weinlaub und schickten es dem Kaiser in die Burg. Und er erstaunte über die Herrlichkeit des Rebenkindes, hat es fortan gehegt und gepflegt und die Rebe am Rhein seinen herrlichsten Schätzen gleich geachtet.

Andreas! rief Jungfer Rose, lieber Vetter, du hast solch eine schöne zarte Stimme, willst du nicht singen zum Ruhme des Rheingaues und seiner Weine?

Wenn es Euch erheitert, edle Jungfrau, und Euch nicht Beschwerde macht, edler Bacchus, wie auch Euch nicht unangenehm ist, mein Herr und Ritter Roland, so will ich eins singen. Und er sang eine schöne Weise voll zarter Töne nnd Worte, klangvoll und zierlich gefüget, so daß man wohl merken konnte, es sei ein Lied eines alten Meisters von 1400 oder 1500. Verflogen sind seine Worte aus meinem Gedächtniß, aber seine

daß dein Geschlecht ewig grüne und blühe und sich ausbreite, so weit mein Rheinstrom reicht. Aber die Erde kam und küßte das Kindlein auf den Mund und wehte es an mit süßem Athem. Die Wohlgerüche meiner Kräuter, sprach sie, die herrlichsten Düfte meiner Blumen habe ich für dich gesammelt zum Angebinde. Die köstlichsten Salben aus Ambra und Myrrhen werden gering sein gegen deine Düfte, und deine lieblichsten Töchter wird man nach der Königin der Blumen heißen, — die Rosen.

So sprachen die Elemente; wir aber jubelten über die herrlichen Gaben, schmückten das Kindlein mit frischem Weinlaub und schickten es dem Kaiser in die Burg. Und er erstaunte über die Herrlichkeit des Rebenkindes, hat es fortan gehegt und gepflegt und die Rebe am Rhein seinen herrlichsten Schätzen gleich geachtet.

Andreas! rief Jungfer Rose, lieber Vetter, du hast solch eine schöne zarte Stimme, willst du nicht singen zum Ruhme des Rheingaues und seiner Weine?

Wenn es Euch erheitert, edle Jungfrau, und Euch nicht Beschwerde macht, edler Bacchus, wie auch Euch nicht unangenehm ist, mein Herr und Ritter Roland, so will ich eins singen. Und er sang eine schöne Weise voll zarter Töne nnd Worte, klangvoll und zierlich gefüget, so daß man wohl merken konnte, es sei ein Lied eines alten Meisters von 1400 oder 1500. Verflogen sind seine Worte aus meinem Gedächtniß, aber seine

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T11:05:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Ratskeller. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 117–197. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauff_ratskeller_1910/69>, abgerufen am 21.11.2024.