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Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893.

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Wehrhahn. Man verliert doch sowas nicht
immer absichtlich.
Frau Wolff. I sehn Se sich bloß das Packet
a Mal an, da is alles so scheene zusamm' gepackt,
de Weste, der Schlissel, das Stickel Papier ...
Krüger. Ich klaube, der Dieb ist hier am Ort.
Frau Wolff (Krüger bestärkend). Na sehn Se,
Herr Krieger.
Krüger (bestärkt). Das klaub ich bestimmt.
Wehrhahn. Bedaure, ich neige nicht zu der
Ansicht. Ich hab' eine viel zu lange Erfahrung...
Krüger. Was? Eine lange Erfahrung? Hm!
Wehrhahn. Gewiß. Auf Grund dieser langen
Erfahrung weiß ich, daß diese Möglichkeit kaum in
Betracht kommt.
Frau Wolff. Na, na, ma soll nischt verreden,
Herr Vorschteher.
Krüger (mit Bezug auf Fleischer). Er hat aber doch
einen Fischer gesehen...
Wehrhahn. Ach, kommen Sie doch nicht mit
dieser Geschichte. Da müßt' ich ja alle Tage Haus-
suchung halten, mit zwanzig Gendarmen und Polizisten.
Da müßt' ich bei jedem Einzelnen haussuchen.
Frau Wolff. Da fangen Se ock gleich bei
mir an, Herr Vorscheher.
Wehrhahn. Na, ist denn sowas nicht lächerlich.
Nein, nein, meine Herren, so geht das nicht. So
kommen wir nun und nimmer zu etwas. Sie müssen
mir gänzlich freie Hand lassen. Ich habe schon
Wehrhahn. Man verliert doch ſowas nicht
immer abſichtlich.
Frau Wolff. I ſehn Se ſich bloß das Packet
a Mal an, da is alles ſo ſcheene zuſamm’ gepackt,
de Weſte, der Schliſſel, das Stickel Papier ...
Krüger. Ich klaube, der Dieb iſt hier am Ort.
Frau Wolff (Krüger beſtärkend). Na ſehn Se,
Herr Krieger.
Krüger (beſtärkt). Das klaub ich beſtimmt.
Wehrhahn. Bedaure, ich neige nicht zu der
Anſicht. Ich hab’ eine viel zu lange Erfahrung...
Krüger. Was? Eine lange Erfahrung? Hm!
Wehrhahn. Gewiß. Auf Grund dieſer langen
Erfahrung weiß ich, daß dieſe Möglichkeit kaum in
Betracht kommt.
Frau Wolff. Na, na, ma ſoll niſcht verreden,
Herr Vorſchteher.
Krüger (mit Bezug auf Fleiſcher). Er hat aber doch
einen Fiſcher geſehen...
Wehrhahn. Ach, kommen Sie doch nicht mit
dieſer Geſchichte. Da müßt’ ich ja alle Tage Haus-
ſuchung halten, mit zwanzig Gendarmen und Poliziſten.
Da müßt’ ich bei jedem Einzelnen hausſuchen.
Frau Wolff. Da fangen Se ock gleich bei
mir an, Herr Vorſcheher.
Wehrhahn. Na, iſt denn ſowas nicht lächerlich.
Nein, nein, meine Herren, ſo geht das nicht. So
kommen wir nun und nimmer zu etwas. Sie müſſen
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[101/0107] Wehrhahn. Man verliert doch ſowas nicht immer abſichtlich. Frau Wolff. I ſehn Se ſich bloß das Packet a Mal an, da is alles ſo ſcheene zuſamm’ gepackt, de Weſte, der Schliſſel, das Stickel Papier ... Krüger. Ich klaube, der Dieb iſt hier am Ort. Frau Wolff (Krüger beſtärkend). Na ſehn Se, Herr Krieger. Krüger (beſtärkt). Das klaub ich beſtimmt. Wehrhahn. Bedaure, ich neige nicht zu der Anſicht. Ich hab’ eine viel zu lange Erfahrung... Krüger. Was? Eine lange Erfahrung? Hm! Wehrhahn. Gewiß. Auf Grund dieſer langen Erfahrung weiß ich, daß dieſe Möglichkeit kaum in Betracht kommt. Frau Wolff. Na, na, ma ſoll niſcht verreden, Herr Vorſchteher. Krüger (mit Bezug auf Fleiſcher). Er hat aber doch einen Fiſcher geſehen... Wehrhahn. Ach, kommen Sie doch nicht mit dieſer Geſchichte. Da müßt’ ich ja alle Tage Haus- ſuchung halten, mit zwanzig Gendarmen und Poliziſten. Da müßt’ ich bei jedem Einzelnen hausſuchen. Frau Wolff. Da fangen Se ock gleich bei mir an, Herr Vorſcheher. Wehrhahn. Na, iſt denn ſowas nicht lächerlich. Nein, nein, meine Herren, ſo geht das nicht. So kommen wir nun und nimmer zu etwas. Sie müſſen mir gänzlich freie Hand laſſen. Ich habe ſchon

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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_biberpelz_1893/107>, abgerufen am 21.11.2024.