Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899.
wulln wissa! Das Madel, das bei me'm Vater is, das is vo menner Schwaster de Tochter. Fabig. Nu do! Do is das was andersch, dohie. Wir denka halt alle, das Madel wär Ihre. Wu is denn de Schwaster? Hanne. War weeß, wu die is! Die werd sich hitta und werd sich mucksa. Die denkt, Ihr kinnt sahn, wie Ihr fertig ward. -- Fabig. Ihr Leute, Ihr Leute; do sitt ma 's wieder. Do hätt ich doch Steen und Been geschworn --! ader ni ock ich, ni ock ich alleene; wir alle mit'nander, dieba ei Quolsdorf, daß Sie de Mutter wär'n zu dam Dingla. Hanne. Ju ju, ich wiß schunn, war mir das ahängt. Bei Noma kennt ich se alle genenn! Se welda mich gerne zum Frovulk macha. Wenn se mir ader ei de Hände laufa, die kriega a Zahlaus, das kinn se sich merka. Fabig. Das is aber werklich a biese Ding! Die Sache leit nämlich asu, junge Frau: Dr Ale, dr Vater -- Sie wer'n 's ju wissa! 's is doch ni andersch! -- a werd doch ni nichtern. A sefft doch immer ock ei en' Biega furt. Nu is vor zwee Jahrn de Mutter gesturba, suster kunnt a das Dingla drheeme lon, das Madel meen ich; itze gieht das nimeh, 's Häusla is lahr. Do schleppt a se halt ei a Gasthäusern rim, ei alla Lechern, vo Kratschm zu Kratschm. An Hund kans jammern, wenn ma 's asu sitt. Hanne heftig. Kan ich drfire, daß a sefft? Fabig. Im's Himmelswille, bei Leibe ni! Dan Ala, dan kan kee Mensch nimeh haln. 's is ock im's Madel,
wulln wiſſa! Das Madel, das bei me’m Vater is, das is vo menner Schwaſter de Tochter. Fabig. Nu do! Do is das was anderſch, dohie. Wir denka halt alle, das Madel wär Ihre. Wu is denn de Schwaſter? Hanne. War weeß, wu die is! Die werd ſich hitta und werd ſich muckſa. Die denkt, Ihr kinnt ſahn, wie Ihr fertig ward. — Fabig. Ihr Leute, Ihr Leute; do ſitt ma ’s wieder. Do hätt ich doch Steen und Been geſchworn —! ader ni ock ich, ni ock ich alleene; wir alle mit’nander, dieba ei Quolsdorf, daß Sie de Mutter wär’n zu dam Dingla. Hanne. Ju ju, ich wiß ſchunn, war mir das ahängt. Bei Noma kennt ich ſe alle genenn! Se welda mich gerne zum Frovulk macha. Wenn ſe mir ader ei de Hände laufa, die kriega a Zahlaus, das kinn ſe ſich merka. Fabig. Das is aber werklich a bieſe Ding! Die Sache leit nämlich aſu, junge Frau: Dr Ale, dr Vater — Sie wer’n ’s ju wiſſa! ’s is doch ni anderſch! — a werd doch ni nichtern. A ſefft doch immer ock ei en’ Biega furt. Nu is vor zwee Jahrn de Mutter geſturba, ſuſter kunnt a das Dingla drheeme lon, das Madel meen ich; itze gieht das nimeh, ’s Häusla is lahr. Do ſchleppt a ſe halt ei a Gaſthäuſern rim, ei alla Lechern, vo Kratſchm zu Kratſchm. An Hund kans jammern, wenn ma ’s aſu ſitt. Hanne heftig. Kan ich drfire, daß a ſefft? Fabig. Im’s Himmelswille, bei Leibe ni! Dan Ala, dan kan kee Menſch nimeh haln. ’s is ock im’s Madel, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp who="#HAN"> <p><pb facs="#f0041" n="31"/> wulln wiſſa! D<hi rendition="#aq">a</hi>s Madel, d<hi rendition="#aq">a</hi>s bei me’m V<hi rendition="#aq">a</hi>ter is,<lb/> d<hi rendition="#aq">a</hi>s is vo menner Schwaſter de Tochter.</p> </sp><lb/> <sp who="#FAB"> <speaker> <hi rendition="#b">Fabig.</hi> </speaker> <p>Nu do! Do is d<hi rendition="#aq">a</hi>s w<hi rendition="#aq">a</hi>s anderſch, dohie.<lb/> Wir denka halt <hi rendition="#aq">a</hi>lle, d<hi rendition="#aq">a</hi>s Madel wär Ihre. Wu is denn<lb/> de Schwaſter?</p> </sp><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker> <hi rendition="#b">Hanne.</hi> </speaker> <p>War weeß, wu die is! Die werd ſich hitta<lb/> und werd ſich muckſa. Die denkt, Ihr kinnt ſahn, wie Ihr<lb/> fertig ward. —</p> </sp><lb/> <sp who="#FAB"> <speaker> <hi rendition="#b">Fabig.</hi> </speaker> <p>Ihr Leute, Ihr Leute; do ſitt ma ’s wieder.<lb/> Do hätt ich doch Steen und Been geſchworn —! <hi rendition="#aq">a</hi>der ni<lb/> ock ich, ni ock ich alleene; wir <hi rendition="#aq">a</hi>lle mit’nander, dieba ei<lb/> Quolsdorf, d<hi rendition="#aq">a</hi>ß Sie de Mutter wär’n zu dam Dingla.</p> </sp><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker> <hi rendition="#b">Hanne.</hi> </speaker> <p>Ju ju, ich wiß ſchunn, war mir d<hi rendition="#aq">a</hi>s <hi rendition="#aq">a</hi>hängt.<lb/> Bei Noma kennt ich ſe <hi rendition="#aq">a</hi>lle genenn! Se welda mich<lb/> gerne zum Frovulk macha. Wenn ſe <hi rendition="#g">mir</hi> <hi rendition="#aq">a</hi>der ei de Hände<lb/> laufa, die kriega a Z<hi rendition="#aq">a</hi>hlaus, d<hi rendition="#aq">a</hi>s kinn ſe ſich merka.</p> </sp><lb/> <sp who="#FAB"> <speaker> <hi rendition="#b">Fabig.</hi> </speaker> <p>D<hi rendition="#aq">a</hi>s is <hi rendition="#aq">a</hi>ber werklich a bieſe Ding! Die<lb/> Sache leit nämlich aſu, junge Frau: Dr Ale, dr V<hi rendition="#aq">a</hi>ter —<lb/> Sie wer’n ’s ju wiſſa! ’s is doch ni anderſch! — a werd<lb/> doch ni nichtern. A ſefft doch immer ock ei en’ Biega furt.<lb/> Nu is vor zwee J<hi rendition="#aq">a</hi>hrn de Mutter geſturba, ſuſter kunnt<lb/> a d<hi rendition="#aq">a</hi>s Dingla drheeme lon, d<hi rendition="#aq">a</hi>s Madel meen ich; itze<lb/> gieht d<hi rendition="#aq">a</hi>s nimeh, ’s Häusla is lahr. Do ſchleppt a ſe<lb/> halt ei a G<hi rendition="#aq">a</hi>ſthäuſern rim, ei <hi rendition="#aq">a</hi>lla Lechern, vo Kratſchm<lb/> zu Kratſchm. An Hund k<hi rendition="#aq">a</hi>ns j<hi rendition="#aq">a</hi>mmern, wenn ma ’s<lb/> aſu ſitt.</p> </sp><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker> <hi rendition="#b">Hanne</hi> </speaker> <stage>heftig.</stage> <p>K<hi rendition="#aq">a</hi>n ich drfire, d<hi rendition="#aq">a</hi>ß a ſefft?</p> </sp><lb/> <sp who="#FAB"> <speaker> <hi rendition="#b">Fabig.</hi> </speaker> <p>Im’s Himmelswille, bei Leibe ni! Dan Ala,<lb/> dan k<hi rendition="#aq">a</hi>n kee Menſch nimeh haln. ’s is ock im’s Madel,<lb/></p> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [31/0041]
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Fabig. Nu do! Do is das was anderſch, dohie.
Wir denka halt alle, das Madel wär Ihre. Wu is denn
de Schwaſter?
Hanne. War weeß, wu die is! Die werd ſich hitta
und werd ſich muckſa. Die denkt, Ihr kinnt ſahn, wie Ihr
fertig ward. —
Fabig. Ihr Leute, Ihr Leute; do ſitt ma ’s wieder.
Do hätt ich doch Steen und Been geſchworn —! ader ni
ock ich, ni ock ich alleene; wir alle mit’nander, dieba ei
Quolsdorf, daß Sie de Mutter wär’n zu dam Dingla.
Hanne. Ju ju, ich wiß ſchunn, war mir das ahängt.
Bei Noma kennt ich ſe alle genenn! Se welda mich
gerne zum Frovulk macha. Wenn ſe mir ader ei de Hände
laufa, die kriega a Zahlaus, das kinn ſe ſich merka.
Fabig. Das is aber werklich a bieſe Ding! Die
Sache leit nämlich aſu, junge Frau: Dr Ale, dr Vater —
Sie wer’n ’s ju wiſſa! ’s is doch ni anderſch! — a werd
doch ni nichtern. A ſefft doch immer ock ei en’ Biega furt.
Nu is vor zwee Jahrn de Mutter geſturba, ſuſter kunnt
a das Dingla drheeme lon, das Madel meen ich; itze
gieht das nimeh, ’s Häusla is lahr. Do ſchleppt a ſe
halt ei a Gaſthäuſern rim, ei alla Lechern, vo Kratſchm
zu Kratſchm. An Hund kans jammern, wenn ma ’s
aſu ſitt.
Hanne heftig. Kan ich drfire, daß a ſefft?
Fabig. Im’s Himmelswille, bei Leibe ni! Dan Ala,
dan kan kee Menſch nimeh haln. ’s is ock im’s Madel,
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