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Hauptmann, Gerhart: Die Weber. Berlin, 1892.

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doch fer mei Webe jetzt immer zwölftehalb Beemen
kriegt ...
Dreißiger (fällt ihm in die Rede). Dort sitzt der Ex-
pedient. Dorthin wendet euch: das is die richtige
Adresse.
Weber Heiber (hält Dreißiger auf). Gnädiger Herr
Dreißicher,
(stotternd und mit wirrer Hast) ich wollte se viel-
mals gittigst gebeten han, ob mir vielleicht und a
kennde mer ... ob mer d'r Herr Feifer vielleicht und
a kennde ... a kennde.
Dreißiger. Was wollt ihr denn?
Weber Heiber. Da Vorschuß, dann ich's letzte
mal, ich meine, da ich ...
Dreißiger. Ja, ich verstehe euch wirklich nicht.
Weber Heiber. Jch war a brinkl sehr ei Noth,
weil ...
Dreißiger. Pfeifers Sache, Pfeifers Sache.
Jch kann wirklich nicht ... macht das mit Pfeifer aus.

(Er entweicht in's Comptoir.)
(Die Bittenden sehen sich hülflos an. Einer nach dem andern tritt seufzend
zurück.)
Pfeifer (die Untersuchung wieder aufnehmend). Na, Annl,
was bringst Du?
Der alte Baumert. Was soll's denn da setzn
ser a Webe, Herr Feifer?
Pfeifer. Für's Webe zehn Silbergroschen.
Der alte Baumert. Nu das macht sich!
(Bewegung unter den Webern, Flüstern und Murren.)
Ende des ersten Aktes.

doch fer mei Webe jetzt immer zwölftehalb Beemen
kriegt …
Dreißiger (fällt ihm in die Rede). Dort ſitzt der Ex-
pedient. Dorthin wendet euch: das is die richtige
Adreſſe.
Weber Heiber (hält Dreißiger auf). Gnädiger Herr
Dreißicher,
(ſtotternd und mit wirrer Haſt) ich wollte ſe viel-
mals gittigſt gebeten han, ob mir vielleicht und a
kennde mer … ob mer d’r Herr Feifer vielleicht und
a kennde … a kennde.
Dreißiger. Was wollt ihr denn?
Weber Heiber. Da Vorſchuß, dann ich’s letzte
mal, ich meine, da ich …
Dreißiger. Ja, ich verſtehe euch wirklich nicht.
Weber Heiber. Jch war a brinkl ſehr ei Noth,
weil …
Dreißiger. Pfeifers Sache, Pfeifers Sache.
Jch kann wirklich nicht … macht das mit Pfeifer aus.

(Er entweicht in’s Comptoir.)
(Die Bittenden ſehen ſich hülflos an. Einer nach dem andern tritt ſeufzend
zurück.)
Pfeifer (die Unterſuchung wieder aufnehmend). Na, Annl,
was bringſt Du?
Der alte Baumert. Was ſoll’s denn da ſetzn
ſer a Webe, Herr Feifer?
Pfeifer. Für’s Webe zehn Silbergroſchen.
Der alte Baumert. Nu das macht ſich!
(Bewegung unter den Webern, Flüſtern und Murren.)
Ende des erſten Aktes.

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[20/0033] doch fer mei Webe jetzt immer zwölftehalb Beemen kriegt … Dreißiger (fällt ihm in die Rede). Dort ſitzt der Ex- pedient. Dorthin wendet euch: das is die richtige Adreſſe. Weber Heiber (hält Dreißiger auf). Gnädiger Herr Dreißicher, (ſtotternd und mit wirrer Haſt) ich wollte ſe viel- mals gittigſt gebeten han, ob mir vielleicht und a kennde mer … ob mer d’r Herr Feifer vielleicht und a kennde … a kennde. Dreißiger. Was wollt ihr denn? Weber Heiber. Da Vorſchuß, dann ich’s letzte mal, ich meine, da ich … Dreißiger. Ja, ich verſtehe euch wirklich nicht. Weber Heiber. Jch war a brinkl ſehr ei Noth, weil … Dreißiger. Pfeifers Sache, Pfeifers Sache. Jch kann wirklich nicht … macht das mit Pfeifer aus. (Er entweicht in’s Comptoir.) (Die Bittenden ſehen ſich hülflos an. Einer nach dem andern tritt ſeufzend zurück.) Pfeifer (die Unterſuchung wieder aufnehmend). Na, Annl, was bringſt Du? Der alte Baumert. Was ſoll’s denn da ſetzn ſer a Webe, Herr Feifer? Pfeifer. Für’s Webe zehn Silbergroſchen. Der alte Baumert. Nu das macht ſich! (Bewegung unter den Webern, Flüſtern und Murren.) Ende des erſten Aktes.

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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Die Weber. Berlin, 1892, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_weber_1892/33>, abgerufen am 23.11.2024.