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Hauptmann, Gerhart: Die Weber. Berlin, 1892.

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Fritz. Wo is er'n hin, Großvater?
Emma. Beim Fabrikanten is a, abliefern, an
Käte, Fritzl.
Fritz. Beim Fabrikanten?
Emma. Ja, ja, Fritzl! unten bei Dreißichern
in Peterschwalde.
Fritz. Kriegt a da Brot?
Emma. Ja, ja, a gibbt 'n 's Geld, und da
kann a sich Brot kofen.
Fritz. Gibbt der Großvatern viel Geld?
Emma (heftig). O hör uf, Junge, mit dem Ge-
rede.
(Sie fährt fort zu weben, Bertha ebenfalls. Gleich darauf halten
beide wieder inne.)
Bertha. Geh, August, frag' Ansorgen, ob a nich
will anleuchta.
August (entfernt sich, Fritz mit ihm).
Mutter Baumert (mit überhandnehmender, kindischer Angst,
fast winselnd).
Jhr Kinder, ihr Kinder! Wo der Mann
bleibt?!
Bertha. A wird halt amal zu Hauffen rein-
gangen sein.
Mutter Baumert (weint). Wenn a blos nich etwan
in a Kretscham gegangn wär.
Emma. Ween ock nich, Mutter! a so eener
is unser Vater doch nich.
Mutter Baumert (von einer Menge auf sie einstürzender
Befürchtungen außer sich gebracht).
Nu ... nu ... nu sagt amal
was soll nu bloß wern? Wenn a 's nu ... wenn
a nu zuhause kommt... Wenn a 's nu versauft nnd bringt
nischt ni zuhause? Keene Handvoll Salz is mehr im
Hause, kee Stickl Gebäcke. 'S mecht an Schaufel
Feurung sein. ...
Bertha. Laß 's gutt sein, Mutter! m'r habn
Mondschein. M'r gehn in a Pusch. M'r nehmen
uns Augustn mite und holn a par Rittl.
Fritz. Wo is er’n hin, Großvater?
Emma. Beim Fabrikanten is a, abliefern, an
Käte, Fritzl.
Fritz. Beim Fabrikanten?
Emma. Ja, ja, Fritzl! unten bei Dreißichern
in Peterſchwalde.
Fritz. Kriegt a da Brot?
Emma. Ja, ja, a gibbt ’n ’s Geld, und da
kann a ſich Brot kofen.
Fritz. Gibbt der Großvatern viel Geld?
Emma (heftig). O hör uf, Junge, mit dem Ge-
rede.
(Sie fährt fort zu weben, Bertha ebenfalls. Gleich darauf halten
beide wieder inne.)
Bertha. Geh, Auguſt, frag’ Anſorgen, ob a nich
will anleuchta.
Auguſt (entfernt ſich, Fritz mit ihm).
Mutter Baumert (mit überhandnehmender, kindiſcher Angſt,
faſt winſelnd).
Jhr Kinder, ihr Kinder! Wo der Mann
bleibt?!
Bertha. A wird halt amal zu Hauffen rein-
gangen ſein.
Mutter Baumert (weint). Wenn a blos nich etwan
in a Kretſcham gegangn wär.
Emma. Ween ock nich, Mutter! a ſo eener
is unſer Vater doch nich.
Mutter Baumert (von einer Menge auf ſie einſtürzender
Befürchtungen außer ſich gebracht).
Nu … nu … nu ſagt amal
was ſoll nu bloß wern? Wenn a ’s nu … wenn
a nu zuhauſe kommt… Wenn a ’s nu verſauft nnd bringt
niſcht ni zuhauſe? Keene Handvoll Salz is mehr im
Hauſe, kee Stickl Gebäcke. ’S mecht an Schaufel
Feurung ſein. …
Bertha. Laß ’s gutt ſein, Mutter! m’r habn
Mondſchein. M’r gehn in a Puſch. M’r nehmen
uns Auguſtn mite und holn a par Rittl.
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[27/0040] Fritz. Wo is er’n hin, Großvater? Emma. Beim Fabrikanten is a, abliefern, an Käte, Fritzl. Fritz. Beim Fabrikanten? Emma. Ja, ja, Fritzl! unten bei Dreißichern in Peterſchwalde. Fritz. Kriegt a da Brot? Emma. Ja, ja, a gibbt ’n ’s Geld, und da kann a ſich Brot kofen. Fritz. Gibbt der Großvatern viel Geld? Emma (heftig). O hör uf, Junge, mit dem Ge- rede. (Sie fährt fort zu weben, Bertha ebenfalls. Gleich darauf halten beide wieder inne.) Bertha. Geh, Auguſt, frag’ Anſorgen, ob a nich will anleuchta. Auguſt (entfernt ſich, Fritz mit ihm). Mutter Baumert (mit überhandnehmender, kindiſcher Angſt, faſt winſelnd). Jhr Kinder, ihr Kinder! Wo der Mann bleibt?! Bertha. A wird halt amal zu Hauffen rein- gangen ſein. Mutter Baumert (weint). Wenn a blos nich etwan in a Kretſcham gegangn wär. Emma. Ween ock nich, Mutter! a ſo eener is unſer Vater doch nich. Mutter Baumert (von einer Menge auf ſie einſtürzender Befürchtungen außer ſich gebracht). Nu … nu … nu ſagt amal was ſoll nu bloß wern? Wenn a ’s nu … wenn a nu zuhauſe kommt… Wenn a ’s nu verſauft nnd bringt niſcht ni zuhauſe? Keene Handvoll Salz is mehr im Hauſe, kee Stickl Gebäcke. ’S mecht an Schaufel Feurung ſein. … Bertha. Laß ’s gutt ſein, Mutter! m’r habn Mondſchein. M’r gehn in a Puſch. M’r nehmen uns Auguſtn mite und holn a par Rittl.

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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Die Weber. Berlin, 1892, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_weber_1892/40>, abgerufen am 21.11.2024.