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Hauptmann, Gerhart: Die Weber. Berlin, 1892.

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Jäger. Nu ganz natürlich, Vater Baumert,
und wenn's alle is, kommt mehr.
(Er schlägt ein Geldstück
auf den Tisch.)
Ansorge (mit blödem, grinsenden Erstaunen). O mei, mei,
das giht ja hier zu... da kreescht a Braten, da steht
a Quart Branntwein,
(er trinkt aus der Flasche) sollst leben,
Moritz! -- Nu jaja! nu nee nee!
(Von jetzt an wandert die
Schnapsflasche.)
Der alte Baumert. Kennten m'r nich zum
wenigsten zu allen heilichen Zeiten a so a Stickl Gebratnes
habn, stat's das ma kee Fleisch zu sehn kriecht iber
Jahr und Tag? -- A so muß ma warten, bis een wieder
amal a so a Hundl zulauft, wie das hier vor
vier Wochen: und das kommt ni ofte vor im Leben.
Ansorge. Haßt Du Ami'n schlachten lassen?
Der alte Baumert. Ob a m'r vollens o noch
derhungern that ...
Ansorge. Nu jaja, -- nu nee nee.
Mutter Baumert. Und war a so a nette,
bethulich Hundl.
Jäger. Seit ihr hierum immer noch a so happich
uf Hundebraten.
Der alte Baumert. O Jes's, Jes's, wenn
m'r ock und hätta 'n genug
Mutter Baumert. Nu da da, a su a Stickl
Fleesch is gar rathlich.
Der alte Baumert. Hast' Du ken'n Geschmak
nimehr uf su was? Nu da bleib ock bei uns hier,
Moritz, da werd' a sich baal wieder einfinden.
Ansorge (schnüffelnd). Nu jaja, -- nu nee nee, das is
o noch ne Guttschmecke -- das macht gar a lieblich Gerichl.
Der alte Baumert (schnüffelnd). D'r reene Zimmt,
mecht man sprechen.
Ansorge. Nu sag uns amal deine Meinung,
Moritz. Duweißt' doch, wie's in d'r Welt draussen zugeht.
Werd das nu hier amal andersch werden mit uns
Webern, oder wie?
3*
Jäger. Nu ganz natürlich, Vater Baumert,
und wenn’s alle is, kommt mehr.
(Er ſchlägt ein Geldſtück
auf den Tiſch.)
Anſorge (mit blödem, grinſenden Erſtaunen). O mei, mei,
das giht ja hier zu… da kreeſcht a Braten, da ſteht
a Quart Branntwein,
(er trinkt aus der Flaſche) ſollſt leben,
Moritz! — Nu jaja! nu nee nee!
(Von jetzt an wandert die
Schnapsflaſche.)
Der alte Baumert. Kennten m’r nich zum
wenigſten zu allen heilichen Zeiten a ſo a Stickl Gebratnes
habn, ſtat’s das ma kee Fleiſch zu ſehn kriecht iber
Jahr und Tag? — A ſo muß ma warten, bis een wieder
amal a ſo a Hundl zulauft, wie das hier vor
vier Wochen: und das kommt ni ofte vor im Leben.
Anſorge. Haßt Du Ami’n ſchlachten laſſen?
Der alte Baumert. Ob a m’r vollens o noch
derhungern that …
Anſorge. Nu jaja, — nu nee nee.
Mutter Baumert. Und war a ſo a nette,
bethulich Hundl.
Jäger. Seit ihr hierum immer noch a ſo happich
uf Hundebraten.
Der alte Baumert. O Jes’s, Jes’s, wenn
m’r ock und hätta ’n genug
Mutter Baumert. Nu da da, a ſu a Stickl
Fleeſch is gar rathlich.
Der alte Baumert. Haſt’ Du ken’n Geſchmak
nimehr uf ſu was? Nu da bleib ock bei uns hier,
Moritz, da werd’ a ſich baal wieder einfinden.
Anſorge (ſchnüffelnd). Nu jaja, — nu nee nee, das is
o noch ne Guttſchmecke — das macht gar a lieblich Gerichl.
Der alte Baumert (ſchnüffelnd). D’r reene Zimmt,
mecht man ſprechen.
Anſorge. Nu ſag uns amal deine Meinung,
Moritz. Duweißt’ doch, wie’s in d’r Welt drauſſen zugeht.
Werd das nu hier amal anderſch werden mit uns
Webern, oder wie?
3*
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[35/0048] Jäger. Nu ganz natürlich, Vater Baumert, und wenn’s alle is, kommt mehr. (Er ſchlägt ein Geldſtück auf den Tiſch.) Anſorge (mit blödem, grinſenden Erſtaunen). O mei, mei, das giht ja hier zu… da kreeſcht a Braten, da ſteht a Quart Branntwein, (er trinkt aus der Flaſche) ſollſt leben, Moritz! — Nu jaja! nu nee nee! (Von jetzt an wandert die Schnapsflaſche.) Der alte Baumert. Kennten m’r nich zum wenigſten zu allen heilichen Zeiten a ſo a Stickl Gebratnes habn, ſtat’s das ma kee Fleiſch zu ſehn kriecht iber Jahr und Tag? — A ſo muß ma warten, bis een wieder amal a ſo a Hundl zulauft, wie das hier vor vier Wochen: und das kommt ni ofte vor im Leben. Anſorge. Haßt Du Ami’n ſchlachten laſſen? Der alte Baumert. Ob a m’r vollens o noch derhungern that … Anſorge. Nu jaja, — nu nee nee. Mutter Baumert. Und war a ſo a nette, bethulich Hundl. Jäger. Seit ihr hierum immer noch a ſo happich uf Hundebraten. Der alte Baumert. O Jes’s, Jes’s, wenn m’r ock und hätta ’n genug Mutter Baumert. Nu da da, a ſu a Stickl Fleeſch is gar rathlich. Der alte Baumert. Haſt’ Du ken’n Geſchmak nimehr uf ſu was? Nu da bleib ock bei uns hier, Moritz, da werd’ a ſich baal wieder einfinden. Anſorge (ſchnüffelnd). Nu jaja, — nu nee nee, das is o noch ne Guttſchmecke — das macht gar a lieblich Gerichl. Der alte Baumert (ſchnüffelnd). D’r reene Zimmt, mecht man ſprechen. Anſorge. Nu ſag uns amal deine Meinung, Moritz. Duweißt’ doch, wie’s in d’r Welt drauſſen zugeht. Werd das nu hier amal anderſch werden mit uns Webern, oder wie? 3*

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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Die Weber. Berlin, 1892, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_weber_1892/48>, abgerufen am 21.11.2024.