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Hauptmann, Gerhart: Die Weber. Berlin, 1892.

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Dreißiger. Na, dann kann mir aber die ganze
Polizei ...
Pfeiffer. Herr Dreißicher, 's wird ernst!
Dreißiger. Ach, halten Sie's Maul, Pfeiffer!
Zum Donnerwetter!
Frau Dreißiger (mit der Pastorin aus dem Salon). Ach,
das ist aber wirklich empörend, Wilhem. Der ganze
schöne Abend wird uns verdorben. Nu hast Du's,
nu will de Frau Pastern am liebsten zu Hause gehn.
Kittelhaus. Liebe, gnädige Frau Dreißiger,
es ist doch vielleicht heute wirklich das beste...
Frau Dreißiger. Aber Wilhem, Du solltest
doch auch mal gründlich dazwischen fahren.
Dreißiger. Geh Du doch und sags 'n! Geh
Du doch! Geh Du doch!
(Vor dem Pastor stillstehend, unver-
mittelt.)
Bin ich denn ein Tyrann? Bin ich denn ein
Menschenschinder?
Kutscher Johann (kommt). Gnädge Frau, ich
hab de Pferde d'rweile angeschirrt. A Jorgel und's
Carlchen hat d'r Herr Candedate schon in a Wagen
gesetzt. Kommt's gar schlimm, da fahr m'r los.
Frau Dreißiger. Ja, was soll denn schlimm
kommen?
Johann. Nu ich weeß halt au ni. Jch meen
halt aso! 's wern halt immer mehr Leute. Se habn
halt doch a Verwalter mit sammst 'n Schandarme
fortgejagt.
Pfeifer. 'S wird ernst, Herr Dreißiger! 's
wird ernst!
Frau Dreißiger (mit steigender Angst). Ja, was soll
denn werden? -- Was wollen die Leute? -- Se
könn' uns doch nich iberfallen, Johann?
Johann. Frau Madame, 's sein rüde Hunde
drunter.
Pfeifer. 'S wird Ernst, bitt'rer Ernst.
Dreißiger. Na, dann kann mir aber die ganze
Polizei …
Pfeiffer. Herr Dreißicher, ’s wird ernſt!
Dreißiger. Ach, halten Sie’s Maul, Pfeiffer!
Zum Donnerwetter!
Frau Dreißiger (mit der Paſtorin aus dem Salon). Ach,
das iſt aber wirklich empörend, Wilhem. Der ganze
ſchöne Abend wird uns verdorben. Nu haſt Du’s,
nu will de Frau Paſtern am liebſten zu Hauſe gehn.
Kittelhaus. Liebe, gnädige Frau Dreißiger,
es iſt doch vielleicht heute wirklich das beſte…
Frau Dreißiger. Aber Wilhem, Du ſollteſt
doch auch mal gründlich dazwiſchen fahren.
Dreißiger. Geh Du doch und ſags ’n! Geh
Du doch! Geh Du doch!
(Vor dem Paſtor ſtillſtehend, unver-
mittelt.)
Bin ich denn ein Tyrann? Bin ich denn ein
Menſchenſchinder?
Kutſcher Johann (kommt). Gnädge Frau, ich
hab de Pferde d’rweile angeſchirrt. A Jorgel und’s
Carlchen hat d’r Herr Candedate ſchon in a Wagen
geſetzt. Kommt’s gar ſchlimm, da fahr m’r los.
Frau Dreißiger. Ja, was ſoll denn ſchlimm
kommen?
Johann. Nu ich weeß halt au ni. Jch meen
halt aſo! ’s wern halt immer mehr Leute. Se habn
halt doch a Verwalter mit ſammſt ’n Schandarme
fortgejagt.
Pfeifer. ’S wird ernſt, Herr Dreißiger! ’s
wird ernſt!
Frau Dreißiger (mit ſteigender Angſt). Ja, was ſoll
denn werden? — Was wollen die Leute? — Se
könn’ uns doch nich iberfallen, Johann?
Johann. Frau Madame, ’s ſein rüde Hunde
drunter.
Pfeifer. ’S wird Ernſt, bitt’rer Ernſt.
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[85/0098] Dreißiger. Na, dann kann mir aber die ganze Polizei … Pfeiffer. Herr Dreißicher, ’s wird ernſt! Dreißiger. Ach, halten Sie’s Maul, Pfeiffer! Zum Donnerwetter! Frau Dreißiger (mit der Paſtorin aus dem Salon). Ach, das iſt aber wirklich empörend, Wilhem. Der ganze ſchöne Abend wird uns verdorben. Nu haſt Du’s, nu will de Frau Paſtern am liebſten zu Hauſe gehn. Kittelhaus. Liebe, gnädige Frau Dreißiger, es iſt doch vielleicht heute wirklich das beſte… Frau Dreißiger. Aber Wilhem, Du ſollteſt doch auch mal gründlich dazwiſchen fahren. Dreißiger. Geh Du doch und ſags ’n! Geh Du doch! Geh Du doch! (Vor dem Paſtor ſtillſtehend, unver- mittelt.) Bin ich denn ein Tyrann? Bin ich denn ein Menſchenſchinder? Kutſcher Johann (kommt). Gnädge Frau, ich hab de Pferde d’rweile angeſchirrt. A Jorgel und’s Carlchen hat d’r Herr Candedate ſchon in a Wagen geſetzt. Kommt’s gar ſchlimm, da fahr m’r los. Frau Dreißiger. Ja, was ſoll denn ſchlimm kommen? Johann. Nu ich weeß halt au ni. Jch meen halt aſo! ’s wern halt immer mehr Leute. Se habn halt doch a Verwalter mit ſammſt ’n Schandarme fortgejagt. Pfeifer. ’S wird ernſt, Herr Dreißiger! ’s wird ernſt! Frau Dreißiger (mit ſteigender Angſt). Ja, was ſoll denn werden? — Was wollen die Leute? — Se könn’ uns doch nich iberfallen, Johann? Johann. Frau Madame, ’s ſein rüde Hunde drunter. Pfeifer. ’S wird Ernſt, bitt’rer Ernſt.

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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Die Weber. Berlin, 1892, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_weber_1892/98>, abgerufen am 21.11.2024.