Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 105, Hamburg, 2. Julii 1771.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

[Spaltenumbruch] burgisches Lotto vom 1sten dieses laufenden Monats die
Brief- Postfreyheit auf allen Kayserl. Reichs-Postämtern
erhalten, somit für Aufgab und Abnahm der Briefe an
und von der General-Administration nichts zu zahlen
habe.


Von General-Administrations wegen.


Es ist auf dem Adelich von Spigelschen Guth zu
Seggerde, im Fürstenthum Halberstadt belegen, in
Abwesenheit der Herrschaft, zwischen dem März und
May a. c. verschiedenes beträchtliches Silbergeschirr
und andere Effecten durch Einbruch diebischer Weise
entwendet worden. Wann sich nun der dasige Ge-
richtsdiener, Andreas Heinrich Berg mit seiner Ehe-
frau, und den größten Teil seiner Haabseligkeiten,
ohne die mindeste ihm dazu gegebene Ursache, heim-
lich davon gemacht, und bey gegenwärtiger Untersu-
chung sich viele und wichtige Indicia wider denselben
geäußert, daß, wo er nicht an dem begangenen Dieb-
stahl unmittelbar Theil genommen, doch wenigstens
darum gewußt habe, welche Vermuthung durch seine
Flucht nur noch mehr bestätiget wird: Als werden
alle und jede Gerichts-Obrigkeiten in subsidium juris
ersuchet, obgedachten Andreas Heinrich Berg, wenn
er sich über kurz oder lang in ihrer Gerichtsbarkeit
betreten lassen sollte, arretiren, und denen Adelich
von Spigelschen Gerichten zu Seggerde davon Nach-
richt ertheilen zu lassen, welche denn unter den ge-
wöhnlichen Reversalien, mit Erstarkung der Kosten,
& sub oblatione reciproci, zu dessen Abholung die nö-
thige Anstalt machen werden.

Es ist derselbe 26 bis 27 Jahr alt, von kleiner, je-
doch untersetzter Statur, und ziemlich breiten Schul-
tern, trägt schwarze eigne Haare, und zuweilen einen
mit Band umwundenen, zuweilen aber auch einen
geflochtenen Haarzopf. Die Haare an den Seiten
hat er ordinair mit Haarnadeln in Locken aufgesto-
chen. Im Gesicht ist er von blasser und schwärzlicher
Couleur, und kurzen Nase. Vors täglich trägt er
ein schon etwas altes grünes Kleid und Weste, nebst
gelben Beinkleidern und Stiefeln, zuweilen aber
auch einen blauen tuchenen Rock, und paljen Weste,
auch einen alten grünen Sur tout Rock, mit gelben
Knöpfen und rothen Unterfutter. Vor das beste hin-
gegen trägt er ein noch gutes grünes Kleid und Weste,
mit tombachenen durchbrochenen, und mit Stahl aus-
gesetzten Knöpfen, und dabey gewöhnlich Manschetten.
Er ist sonst von freyen aufgeräumten Wesen, und
sucht, wo er hinkommt, sich mit jedermann abzugeben
und bekannt zu machen.


Adelich von Spigelsche Gerichte daselbst.


Nachdem Königl. und Churfürstl. Hohe Landes-Re-
gierung unterm 13ten April gegenwärtigen Jahres gnä-
dig zu verordnen geruhet, daß das hiesige auf Galli-Tag
einfallende Jahrmarkt zwar auf solchen Tag ferner
verbleiben; jedoch alsdann, wenn Galli-Tag auf einen
Sonntag, Montag oder Dienstag einfällt, auf den
nächsten Mittewochen in der Folge jedes Mal gehalten
werden solle: So wird solches hiedurch öffentlich bekannt
gemacht.


Königl. und Churfürstl. verordnete Beamte.
[von] Hugo.   [Lartz]
[Spaltenumbruch]

Durch den Auctionarium Joh. Diederich Klefekey,
sollen folgende Auctionen gehalten werden:

Montags, den 8ten Julii, in der großen Johannis-
straße, eine auserlesene Sammlung sauber conditionirter
theologischer, juristischer, medicinischer, chirurgischer,
historischer, philologischer, philosophischer, zu denen schönen,
auch andern Wissenschaften gehöriger Deutscher, Latei-
nischer, Englischer und Französischer Werke und Bücher,
wovon der Catalogus bey dem Auctionario und bey
Tramburgen Wittwe im Brodtschrang für 1 ßl. zu ha-
ben ist.

Montags, den 15ten Julii, in einem wohlbekannten
Hause gegen der großen Michaeliskirche über, sauber ge-
bundene durchgängig wohlconditionirte auserlesene theo-
logische, insonderheit historische zu den schönen, auch
andern Wissenschaften gehörige Deutsche, Portugiesische,
Französische, Holländische, und in andern Sprachen ver-
fassete Werke und Bücher, wovon das Verzeichnis bey
demselben, wie auch bey E. Hochedl. Raths Buchdrucker,
Piscator, für 1 ßl. den Armen zum Besten ausgegeben
wird.

Montags, den 29sten Julii, auf der großen Bleichen
im zweyten Hause vom Heuberge, wohlconditionirte
theologische, juristische, historische, und zu anderen Wis-
senschaften gehörige Werke und Bücher, worunter die
besten Claßischen Autores, auserlesenen Hamburgensia.
Impressa und Manuscripten. Das Verzeichniß ist bey
dem Auctionario und bey E. Hochedl. Raths Buchdrucker,
Piscator, für 6 Pf. den Armen zum Besten, zu haben.



Wie von vielen einsichtsvollen Herren Medicis bisher
das Getränke von den auf Art des Caffee präparirten
Cacao-Bohnen, als überaus dienlich und gesund, solchen
Personen angepriesen worden, welche von dem Caffee
zu viel Aufwallung des Blutes, und von dem Thee eine
Erschlaffung der Gefäße erfahren; so hat auch die Er-
fahrung einen jeden, der sich bisher daran gewöhnt, zur
Genüge davon überzeugt. Insbesondere ist bekannt, daß,
wenn man das Selzer- oder Pyrmonter-Wasser Cur-
mäßig getrunken, dieses Getränke von Cacao von vor-
züglichem Nutzen von andern Getränken, insonderheit
dem Caffee und Thee sey. Da indessen die Zubereitung
derselben viel Umstände und Weitläuftigkeit mit sich
führet, so macht Johann Hieronymus Berendthusen
hiedurch dienstlich bekannt, daß er den reinen Cacao,
ohne Zusatz von Zucker, Vanilla und Gewürz, zu diesem
der Gesundheit so vortheilhaften Gebrauch in Form
der gewöhnlichen Chocolade auf eine solche Art zube-
reitet, daß der Geschmack fast so angenehm wird, als
wenn die Cacao sonst mit dem gewöhnlichen Zusatz prä-
pariret ist, auch kein unangenehmer Bodensatz dabey
zurück bleibt, nur daß bey Kochung desselben eine etwas
längere Zeit, wie bey dem Caffee, erfordert wird. Die
Liebhaber können sich mit dieser Sorte zu demjenigen
Preise, wofür gewöhnlich die bloß gebrannten oder ge-
mahlenen Bohnen verkauft werden, wie auch mit andern
Arten der besten und von ihm selbst zubereiteten Cho-
colade, in dessen Wohnung auf dem Venusberge in der
Neustadt, wo sein Name auf einem blauen Schilde zu
finden, bey ganzen und halben Pfunden, wie auch zum
Versenden in kleinen besonders dazu verfertigten Käst-
chens von 6, 12 und mehrern Pfunden, deren Holz kei-
nen Geruch von sich giebt, versehen. Eben bey dem-
selben ist das ächte präparirte Vanilla-Pulver in Glä-
sern bey halben und ganzen Lothen zu haben.

[Spaltenumbruch] burgiſches Lotto vom 1ſten dieſes laufenden Monats die
Brief- Poſtfreyheit auf allen Kayſerl. Reichs-Poſtaͤmtern
erhalten, ſomit fuͤr Aufgab und Abnahm der Briefe an
und von der General-Adminiſtration nichts zu zahlen
habe.


Von General-Adminiſtrations wegen.


Es iſt auf dem Adelich von Spigelſchen Guth zu
Seggerde, im Fuͤrſtenthum Halberſtadt belegen, in
Abweſenheit der Herrſchaft, zwischen dem Maͤrz und
May a. c. verſchiedenes betraͤchtliches Silbergeſchirr
und andere Effecten durch Einbruch diebiſcher Weiſe
entwendet worden. Wann ſich nun der daſige Ge-
richtsdiener, Andreas Heinrich Berg mit ſeiner Ehe-
frau, und den groͤßten Teil ſeiner Haabſeligkeiten,
ohne die mindeſte ihm dazu gegebene Urſache, heim-
lich davon gemacht, und bey gegenwaͤrtiger Unterſu-
chung ſich viele und wichtige Indicia wider denſelben
geaͤußert, daß, wo er nicht an dem begangenen Dieb-
ſtahl unmittelbar Theil genommen, doch wenigſtens
darum gewußt habe, welche Vermuthung durch ſeine
Flucht nur noch mehr beſtaͤtiget wird: Als werden
alle und jede Gerichts-Obrigkeiten in ſubſidium juris
erſuchet, obgedachten Andreas Heinrich Berg, wenn
er ſich uͤber kurz oder lang in ihrer Gerichtsbarkeit
betreten laſſen ſollte, arretiren, und denen Adelich
von Spigelſchen Gerichten zu Seggerde davon Nach-
richt ertheilen zu laſſen, welche denn unter den ge-
woͤhnlichen Reverſalien, mit Erſtarkung der Koſten,
& ſub oblatione reciproci, zu deſſen Abholung die noͤ-
thige Anſtalt machen werden.

Es iſt derſelbe 26 bis 27 Jahr alt, von kleiner, je-
doch unterſetzter Statur, und ziemlich breiten Schul-
tern, traͤgt ſchwarze eigne Haare, und zuweilen einen
mit Band umwundenen, zuweilen aber auch einen
geflochtenen Haarzopf. Die Haare an den Seiten
hat er ordinair mit Haarnadeln in Locken aufgeſto-
chen. Im Geſicht iſt er von blaſſer und ſchwaͤrzlicher
Couleur, und kurzen Naſe. Vors taͤglich traͤgt er
ein ſchon etwas altes gruͤnes Kleid und Weſte, nebſt
gelben Beinkleidern und Stiefeln, zuweilen aber
auch einen blauen tuchenen Rock, und paljen Weſte,
auch einen alten gruͤnen Sur tout Rock, mit gelben
Knoͤpfen und rothen Unterfutter. Vor das beſte hin-
gegen traͤgt er ein noch gutes gruͤnes Kleid und Weſte,
mit tombachenen durchbrochenen, und mit Stahl aus-
geſetzten Knoͤpfen, und dabey gewoͤhnlich Manſchetten.
Er iſt ſonſt von freyen aufgeraͤumten Weſen, und
ſucht, wo er hinkommt, ſich mit jedermann abzugeben
und bekannt zu machen.


Adelich von Spigelſche Gerichte daſelbſt.


Nachdem Koͤnigl. und Churfuͤrſtl. Hohe Landes-Re-
gierung unterm 13ten April gegenwaͤrtigen Jahres gnaͤ-
dig zu verordnen geruhet, daß das hieſige auf Galli-Tag
einfallende Jahrmarkt zwar auf ſolchen Tag ferner
verbleiben; jedoch alsdann, wenn Galli-Tag auf einen
Sonntag, Montag oder Dienſtag einfaͤllt, auf den
naͤchſten Mittewochen in der Folge jedes Mal gehalten
werden ſolle: So wird ſolches hiedurch oͤffentlich bekannt
gemacht.


Koͤnigl. und Churfuͤrſtl. verordnete Beamte.
[von] Hugo.   [Lartz]
[Spaltenumbruch]

Durch den Auctionarium Joh. Diederich Klefekey,
ſollen folgende Auctionen gehalten werden:

Montags, den 8ten Julii, in der großen Johannis-
ſtraße, eine auserleſene Sammlung ſauber conditionirter
theologischer, juriſtiſcher, mediciniſcher, chirurgiſcher,
hiſtoriſcher, philologiſcher, philoſophiſcher, zu denen ſchoͤnen,
auch andern Wiſſenſchaften gehoͤriger Deutſcher, Latei-
niſcher, Engliſcher und Franzoͤſiſcher Werke und Buͤcher,
wovon der Catalogus bey dem Auctionario und bey
Tramburgen Wittwe im Brodtſchrang fuͤr 1 ßl. zu ha-
ben iſt.

Montags, den 15ten Julii, in einem wohlbekannten
Hauſe gegen der großen Michaeliskirche uͤber, ſauber ge-
bundene durchgaͤngig wohlconditionirte auserleſene theo-
logiſche, inſonderheit hiſtoriſche zu den ſchoͤnen, auch
andern Wiſſenschaften gehoͤrige Deutſche, Portugieſiſche,
Franzoͤſiſche, Hollaͤndiſche, und in andern Sprachen ver-
faſſete Werke und Buͤcher, wovon das Verzeichnis bey
demſelben, wie auch bey E. Hochedl. Raths Buchdrucker,
Piſcator, fuͤr 1 ßl. den Armen zum Beſten ausgegeben
wird.

Montags, den 29ſten Julii, auf der großen Bleichen
im zweyten Hauſe vom Heuberge, wohlconditionirte
theologiſche, juriſtiſche, hiſtoriſche, und zu anderen Wiſ-
ſenſchaften gehoͤrige Werke und Buͤcher, worunter die
beſten Claßiſchen Autores, auserleſenen Hamburgenſia.
Impreſſa und Manuſcripten. Das Verzeichniß iſt bey
dem Auctionario und bey E. Hochedl. Raths Buchdrucker,
Piſcator, für 6 Pf. den Armen zum Beſten, zu haben.



Wie von vielen einſichtsvollen Herren Medicis bisher
das Getraͤnke von den auf Art des Caffee praͤparirten
Cacao-Bohnen, als uͤberaus dienlich und geſund, ſolchen
Perſonen angeprieſen worden, welche von dem Caffee
zu viel Aufwallung des Blutes, und von dem Thee eine
Erſchlaffung der Gefaͤße erfahren; ſo hat auch die Er-
fahrung einen jeden, der ſich bisher daran gewoͤhnt, zur
Genuͤge davon uͤberzeugt. Insbeſondere iſt bekannt, daß,
wenn man das Selzer- oder Pyrmonter-Waſſer Cur-
maͤßig getrunken, dieſes Getraͤnke von Cacao von vor-
zuͤglichem Nutzen von andern Getraͤnken, inſonderheit
dem Caffee und Thee ſey. Da indeſſen die Zubereitung
derſelben viel Umſtaͤnde und Weitlaͤuftigkeit mit ſich
fuͤhret, ſo macht Johann Hieronymus Berendthuſen
hiedurch dienſtlich bekannt, daß er den reinen Cacao,
ohne Zuſatz von Zucker, Vanilla und Gewuͤrz, zu dieſem
der Geſundheit ſo vortheilhaften Gebrauch in Form
der gewoͤhnlichen Chocolade auf eine ſolche Art zube-
reitet, daß der Geſchmack faſt ſo angenehm wird, als
wenn die Cacao ſonſt mit dem gewoͤhnlichen Zuſatz praͤ-
pariret iſt, auch kein unangenehmer Bodenſatz dabey
zuruͤck bleibt, nur daß bey Kochung deſſelben eine etwas
laͤngere Zeit, wie bey dem Caffee, erfordert wird. Die
Liebhaber koͤnnen ſich mit dieſer Sorte zu demjenigen
Preiſe, wofuͤr gewoͤhnlich die bloß gebrannten oder ge-
mahlenen Bohnen verkauft werden, wie auch mit andern
Arten der beſten und von ihm ſelbſt zubereiteten Cho-
colade, in deſſen Wohnung auf dem Venusberge in der
Neuſtadt, wo ſein Name auf einem blauen Schilde zu
finden, bey ganzen und halben Pfunden, wie auch zum
Verſenden in kleinen beſonders dazu verfertigten Kaͤſt-
chens von 6, 12 und mehrern Pfunden, deren Holz kei-
nen Geruch von ſich giebt, verſehen. Eben bey dem-
ſelben iſt das aͤchte praͤparirte Vanilla-Pulver in Glaͤ-
ſern bey halben und ganzen Lothen zu haben.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jAnnouncements">
          <div type="jAn">
            <p><pb facs="#f0008" n="[8]"/><cb/>
burgi&#x017F;ches Lotto vom 1&#x017F;ten die&#x017F;es
                                                 laufenden Monats die<lb/>
Brief- Po&#x017F;tfreyheit auf
                                                 allen Kay&#x017F;erl. Reichs-Po&#x017F;ta&#x0364;mtern<lb/>
erhalten,
                                                 &#x017F;omit fu&#x0364;r Aufgab und Abnahm der Briefe an<lb/>
und
                                                 von der General-Admini&#x017F;tration nichts zu
                                                 zahlen<lb/>
habe.</p>
            <closer>
              <dateline>Gegeben im Haupt-Comtoir zu
                                                 Dillingen, den<lb/>
20&#x017F;ten Junii, 1771.</dateline><lb/> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#right">Von
                                                                General-Admini&#x017F;trations wegen.</hi> </hi> </closer>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div type="jAn">
            <p>Es i&#x017F;t auf dem Adelich von Spigel&#x017F;chen Guth
                                                 zu<lb/>
Seggerde, im Fu&#x0364;r&#x017F;tenthum Halber&#x017F;tadt
                                                 belegen, in<lb/>
Abwe&#x017F;enheit der Herr&#x017F;chaft, zwischen
                                                 dem Ma&#x0364;rz und<lb/>
May <hi rendition="#aq">a. c.</hi> ver&#x017F;chiedenes betra&#x0364;chtliches Silberge&#x017F;chirr<lb/>
und
                                                 andere Effecten durch Einbruch diebi&#x017F;cher
                                                 Wei&#x017F;e<lb/>
entwendet worden. Wann &#x017F;ich nun der da&#x017F;ige
                                                 Ge-<lb/>
richtsdiener, <hi rendition="#fr">Andreas
                                                   Heinrich Berg</hi> mit &#x017F;einer Ehe-<lb/>
frau, und
                                                 den gro&#x0364;ßten Teil &#x017F;einer Haab&#x017F;eligkeiten,<lb/>
ohne
                                                 die minde&#x017F;te ihm dazu gegebene Ur&#x017F;ache,
                                                 heim-<lb/>
lich davon gemacht, und bey gegenwa&#x0364;rtiger
                                                 Unter&#x017F;u-<lb/>
chung &#x017F;ich viele und wichtige <hi rendition="#aq">Indicia</hi> wider
                                                 den&#x017F;elben<lb/>
gea&#x0364;ußert, daß, wo er nicht an dem
                                                 begangenen Dieb-<lb/>
&#x017F;tahl unmittelbar Theil
                                                 genommen, doch wenig&#x017F;tens<lb/>
darum gewußt habe,
                                                 welche Vermuthung durch &#x017F;eine<lb/>
Flucht nur noch
                                                 mehr be&#x017F;ta&#x0364;tiget wird: Als werden<lb/>
alle und jede
                                                 Gerichts-Obrigkeiten <hi rendition="#aq">in
                                                   &#x017F;ub&#x017F;idium juris</hi><lb/>
er&#x017F;uchet, obgedachten <hi rendition="#fr">Andreas Heinrich Berg,</hi> wenn<lb/>
er &#x017F;ich u&#x0364;ber kurz oder lang in ihrer
                                                 Gerichtsbarkeit<lb/>
betreten la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ollte,
                                                 arretiren, und denen Adelich<lb/>
von Spigel&#x017F;chen
                                                 Gerichten zu Seggerde davon Nach-<lb/>
richt
                                                 ertheilen zu la&#x017F;&#x017F;en, welche denn unter den
                                                 ge-<lb/>
wo&#x0364;hnlichen <hi rendition="#aq">Rever&#x017F;alien</hi>, mit Er&#x017F;tarkung der
                                                   Ko&#x017F;ten,<lb/><hi rendition="#aq">&amp; &#x017F;ub
                                                   oblatione reciproci</hi>, zu de&#x017F;&#x017F;en Abholung die
                                                 no&#x0364;-<lb/>
thige An&#x017F;talt machen werden.</p>
            <p>Es i&#x017F;t der&#x017F;elbe 26 bis 27 Jahr alt, von kleiner,
                                                 je-<lb/>
doch unter&#x017F;etzter Statur, und ziemlich
                                                 breiten Schul-<lb/>
tern, tra&#x0364;gt &#x017F;chwarze eigne
                                                 Haare, und zuweilen einen<lb/>
mit Band umwundenen,
                                                 zuweilen aber auch einen<lb/>
geflochtenen Haarzopf.
                                                 Die Haare an den Seiten<lb/>
hat er ordinair mit
                                                 Haarnadeln in Locken aufge&#x017F;to-<lb/>
chen. Im Ge&#x017F;icht
                                                 i&#x017F;t er von bla&#x017F;&#x017F;er und &#x017F;chwa&#x0364;rzlicher<lb/>
Couleur,
                                                 und kurzen Na&#x017F;e. Vors ta&#x0364;glich tra&#x0364;gt er<lb/>
ein
                                                 &#x017F;chon etwas altes gru&#x0364;nes Kleid und We&#x017F;te,
                                                 neb&#x017F;t<lb/>
gelben Beinkleidern und Stiefeln, zuweilen
                                                 aber<lb/>
auch einen blauen tuchenen Rock, und paljen
                                                 We&#x017F;te,<lb/>
auch einen alten gru&#x0364;nen <hi rendition="#aq">Sur tout</hi> Rock, mit
                                                 gelben<lb/>
Kno&#x0364;pfen und rothen Unterfutter. Vor das
                                                 be&#x017F;te hin-<lb/>
gegen tra&#x0364;gt er ein noch gutes
                                                 gru&#x0364;nes Kleid und We&#x017F;te,<lb/>
mit tombachenen
                                                 durchbrochenen, und mit Stahl aus-<lb/>
ge&#x017F;etzten
                                                 Kno&#x0364;pfen, und dabey gewo&#x0364;hnlich Man&#x017F;chetten.<lb/>
Er
                                                 i&#x017F;t &#x017F;on&#x017F;t von freyen aufgera&#x0364;umten We&#x017F;en,
                                                 und<lb/>
&#x017F;ucht, wo er hinkommt, &#x017F;ich mit jedermann
                                                 abzugeben<lb/>
und bekannt zu machen.</p>
            <closer>
              <dateline>Haus
                                                 Seggerde, den 17ten<lb/>
Junii, 1771.</dateline><lb/> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#right">Adelich von
                                                   Spigel&#x017F;che Gerichte da&#x017F;elb&#x017F;t.</hi> </hi> </closer><lb/>
          </div>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div type="jAn">
            <p>Nachdem Ko&#x0364;nigl. und Churfu&#x0364;r&#x017F;tl. Hohe
                                                 Landes-Re-<lb/>
gierung unterm 13ten April
                                                 gegenwa&#x0364;rtigen Jahres gna&#x0364;-<lb/>
dig zu verordnen
                                                 geruhet, daß das hie&#x017F;ige auf
                                                 Galli-Tag<lb/>
einfallende Jahrmarkt zwar auf &#x017F;olchen
                                                 Tag ferner<lb/>
verbleiben; jedoch alsdann, wenn
                                                 Galli-Tag auf einen<lb/>
Sonntag, Montag oder
                                                 Dien&#x017F;tag einfa&#x0364;llt, auf den<lb/>
na&#x0364;ch&#x017F;ten
                                                 Mittewochen in der Folge jedes Mal
                                                 gehalten<lb/>
werden &#x017F;olle: So wird &#x017F;olches hiedurch
                                                 o&#x0364;ffentlich bekannt<lb/>
gemacht.</p>
            <closer>
              <dateline>Hitzacker, den 20&#x017F;ten Junii, 1771.</dateline><lb/> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Ko&#x0364;nigl. und Churfu&#x0364;r&#x017F;tl.
                                                   verordnete Beamte.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i"><supplied cert="low">von</supplied>                                                                 Hugo.<space dim="horizontal"/><supplied cert="low">Lartz</supplied>                                                   </hi> </hi> </closer>
          </div><lb/>
          <cb n="14"/>
          <div type="jAn">
            <p>Durch den Auctionarium <hi rendition="#fr">Joh.
                                                   Diederich Klefekey</hi>,<lb/>
&#x017F;ollen folgende
                                                   Auctionen gehalten werden:</p>
            <p>Montags, den 8ten Julii, in der großen
                                                   Johannis-<lb/>
&#x017F;traße, eine auserle&#x017F;ene Sammlung
                                                   &#x017F;auber conditionirter<lb/>
theologischer,
                                                   juri&#x017F;ti&#x017F;cher, medicini&#x017F;cher,
                                                   chirurgi&#x017F;cher,<lb/>
hi&#x017F;tori&#x017F;cher, philologi&#x017F;cher,
                                                   philo&#x017F;ophi&#x017F;cher, zu denen &#x017F;cho&#x0364;nen,<lb/>
auch
                                                   andern Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften geho&#x0364;riger Deut&#x017F;cher,
                                                   Latei-<lb/>
ni&#x017F;cher, Engli&#x017F;cher und Franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;cher
                                                   Werke und Bu&#x0364;cher,<lb/>
wovon der Catalogus bey dem
                                                   Auctionario und bey<lb/>
Tramburgen Wittwe im
                                                   Brodt&#x017F;chrang fu&#x0364;r 1 ßl. zu ha-<lb/>
ben i&#x017F;t.</p>
            <p>Montags, den 15ten Julii, in einem
                                                   wohlbekannten<lb/>
Hau&#x017F;e gegen der großen
                                                   Michaeliskirche u&#x0364;ber, &#x017F;auber ge-<lb/>
bundene
                                                   durchga&#x0364;ngig wohlconditionirte auserle&#x017F;ene
                                                   theo-<lb/>
logi&#x017F;che, in&#x017F;onderheit hi&#x017F;tori&#x017F;che zu
                                                   den &#x017F;cho&#x0364;nen, auch<lb/>
andern Wi&#x017F;&#x017F;enschaften
                                                   geho&#x0364;rige Deut&#x017F;che,
                                                   Portugie&#x017F;i&#x017F;che,<lb/>
Franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;che, Holla&#x0364;ndi&#x017F;che,
                                                   und in andern Sprachen ver-<lb/>
fa&#x017F;&#x017F;ete Werke und
                                                   Bu&#x0364;cher, wovon das Verzeichnis bey<lb/>
dem&#x017F;elben,
                                                   wie auch bey E. Hochedl. Raths
                                                   Buchdrucker,<lb/>
Pi&#x017F;cator, fu&#x0364;r 1 ßl. den Armen
                                                   zum Be&#x017F;ten ausgegeben<lb/>
wird.</p>
            <p>Montags, den 29&#x017F;ten Julii, auf der großen
                                                   Bleichen<lb/>
im zweyten Hau&#x017F;e vom Heuberge,
                                                   wohlconditionirte<lb/>
theologi&#x017F;che, juri&#x017F;ti&#x017F;che,
                                                   hi&#x017F;tori&#x017F;che, und zu anderen Wi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;chaften
                                                   geho&#x0364;rige Werke und Bu&#x0364;cher, worunter
                                                   die<lb/>
be&#x017F;ten Claßi&#x017F;chen Autores, auserle&#x017F;enen <hi rendition="#aq">Hamburgen&#x017F;ia</hi>.<lb/><hi rendition="#aq">Impre&#x017F;&#x017F;a</hi> und Manu&#x017F;cripten.
                                                   Das Verzeichniß i&#x017F;t bey<lb/>
dem Auctionario und
                                                   bey E. Hochedl. Raths Buchdrucker,<lb/>
Pi&#x017F;cator,
                                                   für 6 Pf. den Armen zum Be&#x017F;ten, zu haben.</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div type="jAn">
            <p>Wie von vielen ein&#x017F;ichtsvollen Herren Medicis
                                                   bisher<lb/>
das Getra&#x0364;nke von den auf Art des
                                                   Caffee pra&#x0364;parirten<lb/>
Cacao-Bohnen, als u&#x0364;beraus
                                                   dienlich und ge&#x017F;und, &#x017F;olchen<lb/>
Per&#x017F;onen
                                                   angeprie&#x017F;en worden, welche von dem Caffee<lb/>
zu
                                                   viel Aufwallung des Blutes, und von dem Thee
                                                   eine<lb/>
Er&#x017F;chlaffung der Gefa&#x0364;ße erfahren; &#x017F;o hat
                                                   auch die Er-<lb/>
fahrung einen jeden, der &#x017F;ich
                                                   bisher daran gewo&#x0364;hnt, zur<lb/>
Genu&#x0364;ge davon
                                                   u&#x0364;berzeugt. Insbe&#x017F;ondere i&#x017F;t bekannt,
                                                   daß,<lb/>
wenn man das Selzer- oder
                                                   Pyrmonter-Wa&#x017F;&#x017F;er Cur-<lb/>
ma&#x0364;ßig getrunken, die&#x017F;es
                                                   Getra&#x0364;nke von Cacao von vor-<lb/>
zu&#x0364;glichem Nutzen
                                                   von andern Getra&#x0364;nken, in&#x017F;onderheit<lb/>
dem Caffee
                                                   und Thee &#x017F;ey. Da inde&#x017F;&#x017F;en die
                                                   Zubereitung<lb/>
der&#x017F;elben viel Um&#x017F;ta&#x0364;nde und
                                                   Weitla&#x0364;uftigkeit mit &#x017F;ich<lb/>
fu&#x0364;hret, &#x017F;o macht <hi rendition="#fr">Johann Hieronymus
                                                   Berendthu&#x017F;en</hi><lb/>
hiedurch dien&#x017F;tlich bekannt,
                                                   daß er den reinen Cacao,<lb/>
ohne Zu&#x017F;atz von
                                                   Zucker, Vanilla und Gewu&#x0364;rz, zu die&#x017F;em<lb/>
der
                                                   Ge&#x017F;undheit &#x017F;o vortheilhaften Gebrauch in
                                                   Form<lb/>
der gewo&#x0364;hnlichen Chocolade auf eine
                                                   &#x017F;olche Art zube-<lb/>
reitet, daß der Ge&#x017F;chmack
                                                   fa&#x017F;t &#x017F;o angenehm wird, als<lb/>
wenn die Cacao
                                                   &#x017F;on&#x017F;t mit dem gewo&#x0364;hnlichen Zu&#x017F;atz
                                                   pra&#x0364;-<lb/>
pariret i&#x017F;t, auch kein unangenehmer
                                                   Boden&#x017F;atz dabey<lb/>
zuru&#x0364;ck bleibt, nur daß bey
                                                   Kochung de&#x017F;&#x017F;elben eine etwas<lb/>
la&#x0364;ngere Zeit,
                                                   wie bey dem Caffee, erfordert wird.
                                                   Die<lb/>
Liebhaber ko&#x0364;nnen &#x017F;ich mit die&#x017F;er Sorte zu
                                                   demjenigen<lb/>
Prei&#x017F;e, wofu&#x0364;r gewo&#x0364;hnlich die bloß
                                                   gebrannten oder ge-<lb/>
mahlenen Bohnen verkauft
                                                   werden, wie auch mit andern<lb/>
Arten der be&#x017F;ten
                                                   und von ihm &#x017F;elb&#x017F;t zubereiteten Cho-<lb/>
colade,
                                                   in de&#x017F;&#x017F;en Wohnung auf dem Venusberge in
                                                   der<lb/>
Neu&#x017F;tadt, wo &#x017F;ein Name auf einem blauen
                                                   Schilde zu<lb/>
finden, bey ganzen und halben
                                                   Pfunden, wie auch zum<lb/>
Ver&#x017F;enden in kleinen
                                                   be&#x017F;onders dazu verfertigten Ka&#x0364;&#x017F;t-<lb/>
chens von
                                                   6, 12 und mehrern Pfunden, deren Holz kei-<lb/>
nen
                                                   Geruch von &#x017F;ich giebt, ver&#x017F;ehen. Eben bey
                                                   dem-<lb/>
&#x017F;elben i&#x017F;t das a&#x0364;chte pra&#x0364;parirte
                                                   Vanilla-Pulver in Gla&#x0364;-<lb/>
&#x017F;ern bey halben und
                                                   ganzen Lothen zu haben.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[8]/0008] burgiſches Lotto vom 1ſten dieſes laufenden Monats die Brief- Poſtfreyheit auf allen Kayſerl. Reichs-Poſtaͤmtern erhalten, ſomit fuͤr Aufgab und Abnahm der Briefe an und von der General-Adminiſtration nichts zu zahlen habe. Gegeben im Haupt-Comtoir zu Dillingen, den 20ſten Junii, 1771. Von General-Adminiſtrations wegen. Es iſt auf dem Adelich von Spigelſchen Guth zu Seggerde, im Fuͤrſtenthum Halberſtadt belegen, in Abweſenheit der Herrſchaft, zwischen dem Maͤrz und May a. c. verſchiedenes betraͤchtliches Silbergeſchirr und andere Effecten durch Einbruch diebiſcher Weiſe entwendet worden. Wann ſich nun der daſige Ge- richtsdiener, Andreas Heinrich Berg mit ſeiner Ehe- frau, und den groͤßten Teil ſeiner Haabſeligkeiten, ohne die mindeſte ihm dazu gegebene Urſache, heim- lich davon gemacht, und bey gegenwaͤrtiger Unterſu- chung ſich viele und wichtige Indicia wider denſelben geaͤußert, daß, wo er nicht an dem begangenen Dieb- ſtahl unmittelbar Theil genommen, doch wenigſtens darum gewußt habe, welche Vermuthung durch ſeine Flucht nur noch mehr beſtaͤtiget wird: Als werden alle und jede Gerichts-Obrigkeiten in ſubſidium juris erſuchet, obgedachten Andreas Heinrich Berg, wenn er ſich uͤber kurz oder lang in ihrer Gerichtsbarkeit betreten laſſen ſollte, arretiren, und denen Adelich von Spigelſchen Gerichten zu Seggerde davon Nach- richt ertheilen zu laſſen, welche denn unter den ge- woͤhnlichen Reverſalien, mit Erſtarkung der Koſten, & ſub oblatione reciproci, zu deſſen Abholung die noͤ- thige Anſtalt machen werden. Es iſt derſelbe 26 bis 27 Jahr alt, von kleiner, je- doch unterſetzter Statur, und ziemlich breiten Schul- tern, traͤgt ſchwarze eigne Haare, und zuweilen einen mit Band umwundenen, zuweilen aber auch einen geflochtenen Haarzopf. Die Haare an den Seiten hat er ordinair mit Haarnadeln in Locken aufgeſto- chen. Im Geſicht iſt er von blaſſer und ſchwaͤrzlicher Couleur, und kurzen Naſe. Vors taͤglich traͤgt er ein ſchon etwas altes gruͤnes Kleid und Weſte, nebſt gelben Beinkleidern und Stiefeln, zuweilen aber auch einen blauen tuchenen Rock, und paljen Weſte, auch einen alten gruͤnen Sur tout Rock, mit gelben Knoͤpfen und rothen Unterfutter. Vor das beſte hin- gegen traͤgt er ein noch gutes gruͤnes Kleid und Weſte, mit tombachenen durchbrochenen, und mit Stahl aus- geſetzten Knoͤpfen, und dabey gewoͤhnlich Manſchetten. Er iſt ſonſt von freyen aufgeraͤumten Weſen, und ſucht, wo er hinkommt, ſich mit jedermann abzugeben und bekannt zu machen. Haus Seggerde, den 17ten Junii, 1771. Adelich von Spigelſche Gerichte daſelbſt. Nachdem Koͤnigl. und Churfuͤrſtl. Hohe Landes-Re- gierung unterm 13ten April gegenwaͤrtigen Jahres gnaͤ- dig zu verordnen geruhet, daß das hieſige auf Galli-Tag einfallende Jahrmarkt zwar auf ſolchen Tag ferner verbleiben; jedoch alsdann, wenn Galli-Tag auf einen Sonntag, Montag oder Dienſtag einfaͤllt, auf den naͤchſten Mittewochen in der Folge jedes Mal gehalten werden ſolle: So wird ſolches hiedurch oͤffentlich bekannt gemacht. Hitzacker, den 20ſten Junii, 1771. Koͤnigl. und Churfuͤrſtl. verordnete Beamte. von Hugo. Lartz Durch den Auctionarium Joh. Diederich Klefekey, ſollen folgende Auctionen gehalten werden: Montags, den 8ten Julii, in der großen Johannis- ſtraße, eine auserleſene Sammlung ſauber conditionirter theologischer, juriſtiſcher, mediciniſcher, chirurgiſcher, hiſtoriſcher, philologiſcher, philoſophiſcher, zu denen ſchoͤnen, auch andern Wiſſenſchaften gehoͤriger Deutſcher, Latei- niſcher, Engliſcher und Franzoͤſiſcher Werke und Buͤcher, wovon der Catalogus bey dem Auctionario und bey Tramburgen Wittwe im Brodtſchrang fuͤr 1 ßl. zu ha- ben iſt. Montags, den 15ten Julii, in einem wohlbekannten Hauſe gegen der großen Michaeliskirche uͤber, ſauber ge- bundene durchgaͤngig wohlconditionirte auserleſene theo- logiſche, inſonderheit hiſtoriſche zu den ſchoͤnen, auch andern Wiſſenschaften gehoͤrige Deutſche, Portugieſiſche, Franzoͤſiſche, Hollaͤndiſche, und in andern Sprachen ver- faſſete Werke und Buͤcher, wovon das Verzeichnis bey demſelben, wie auch bey E. Hochedl. Raths Buchdrucker, Piſcator, fuͤr 1 ßl. den Armen zum Beſten ausgegeben wird. Montags, den 29ſten Julii, auf der großen Bleichen im zweyten Hauſe vom Heuberge, wohlconditionirte theologiſche, juriſtiſche, hiſtoriſche, und zu anderen Wiſ- ſenſchaften gehoͤrige Werke und Buͤcher, worunter die beſten Claßiſchen Autores, auserleſenen Hamburgenſia. Impreſſa und Manuſcripten. Das Verzeichniß iſt bey dem Auctionario und bey E. Hochedl. Raths Buchdrucker, Piſcator, für 6 Pf. den Armen zum Beſten, zu haben. Wie von vielen einſichtsvollen Herren Medicis bisher das Getraͤnke von den auf Art des Caffee praͤparirten Cacao-Bohnen, als uͤberaus dienlich und geſund, ſolchen Perſonen angeprieſen worden, welche von dem Caffee zu viel Aufwallung des Blutes, und von dem Thee eine Erſchlaffung der Gefaͤße erfahren; ſo hat auch die Er- fahrung einen jeden, der ſich bisher daran gewoͤhnt, zur Genuͤge davon uͤberzeugt. Insbeſondere iſt bekannt, daß, wenn man das Selzer- oder Pyrmonter-Waſſer Cur- maͤßig getrunken, dieſes Getraͤnke von Cacao von vor- zuͤglichem Nutzen von andern Getraͤnken, inſonderheit dem Caffee und Thee ſey. Da indeſſen die Zubereitung derſelben viel Umſtaͤnde und Weitlaͤuftigkeit mit ſich fuͤhret, ſo macht Johann Hieronymus Berendthuſen hiedurch dienſtlich bekannt, daß er den reinen Cacao, ohne Zuſatz von Zucker, Vanilla und Gewuͤrz, zu dieſem der Geſundheit ſo vortheilhaften Gebrauch in Form der gewoͤhnlichen Chocolade auf eine ſolche Art zube- reitet, daß der Geſchmack faſt ſo angenehm wird, als wenn die Cacao ſonſt mit dem gewoͤhnlichen Zuſatz praͤ- pariret iſt, auch kein unangenehmer Bodenſatz dabey zuruͤck bleibt, nur daß bey Kochung deſſelben eine etwas laͤngere Zeit, wie bey dem Caffee, erfordert wird. Die Liebhaber koͤnnen ſich mit dieſer Sorte zu demjenigen Preiſe, wofuͤr gewoͤhnlich die bloß gebrannten oder ge- mahlenen Bohnen verkauft werden, wie auch mit andern Arten der beſten und von ihm ſelbſt zubereiteten Cho- colade, in deſſen Wohnung auf dem Venusberge in der Neuſtadt, wo ſein Name auf einem blauen Schilde zu finden, bey ganzen und halben Pfunden, wie auch zum Verſenden in kleinen beſonders dazu verfertigten Kaͤſt- chens von 6, 12 und mehrern Pfunden, deren Holz kei- nen Geruch von ſich giebt, verſehen. Eben bey dem- ſelben iſt das aͤchte praͤparirte Vanilla-Pulver in Glaͤ- ſern bey halben und ganzen Lothen zu haben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T12:30:46Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1050207_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1050207_1771/8
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 105, Hamburg, 2. Julii 1771, S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1050207_1771/8>, abgerufen am 21.11.2024.