Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 11, Hamburg, 20. Januar 1801.[Spaltenumbruch]
Bloß läßt er alle Armen in den Hospitälern speisen, Der Hofrath Hufeland, welcher bekanntlich nach Der Fürst von Anhalt-Köthen ist von hier wieder Am 13ten war im hiesigen Opernhause die erste dies- Vermischte Nachrichten. Herr Sander in Berlin hat von Ramlers poeti- "So verlassen wir vorjetzt dieses dem edlen Dichter Sey mir gegrüßt, Augusta, meine Krone, Die Städte Deutschlands bücken sich! Es hören meinen Stolz, Belt, Donau, Wolga, Rhone, Und weichen hinter mich! Nur wenig Tage noch, so bricht das hundertjährige Auf das hundertjährige Krönungsfest der Könige von (Mit einer Beylage.) [Spaltenumbruch]
Bloß laͤßt er alle Armen in den Hoſpitaͤlern ſpeiſen, Der Hofrath Hufeland, welcher bekanntlich nach Der Fuͤrſt von Anhalt-Koͤthen iſt von hier wieder Am 13ten war im hieſigen Opernhauſe die erſte dies- Vermiſchte Nachrichten. Herr Sander in Berlin hat von Ramlers poeti- “So verlaſſen wir vorjetzt dieſes dem edlen Dichter Sey mir gegruͤßt, Auguſta, meine Krone, Die Staͤdte Deutſchlands buͤcken ſich! Es hoͤren meinen Stolz, Belt, Donau, Wolga, Rhone, Und weichen hinter mich! Nur wenig Tage noch, ſo bricht das hundertjaͤhrige Auf das hundertjaͤhrige Kroͤnungsfeſt der Koͤnige von (Mit einer Beylage.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><cb/> Bloß laͤßt er alle Armen in den Hoſpitaͤlern ſpeiſen,<lb/> ihnen Kuchen und Wein reichen, auch einer Anzahl<lb/> der aͤlteſten Leute jedem 1 Rthlr. geben, und der<lb/> Ecole Militaite und dem Cadetten-Corps giebt er ein<lb/> Mittagsmahl und einen Ball. Bey Hofe iſt nur die<lb/> gewoͤhnliche Cour und Ball.</p><lb/> <p>Der Hofrath Hufeland, welcher bekanntlich nach<lb/> Berlin kommt, iſt auch zum Koͤnigl. Geh. Rath er-<lb/> nannt.</p><lb/> <p>Der Fuͤrſt von Anhalt-Koͤthen iſt von hier wieder<lb/> nach Koͤthen abgegangen.</p><lb/> <p>Am 13ten war im hieſigen Opernhauſe die erſte dies-<lb/> jaͤhrige Redoute und auf derſelben die Koͤnigl. 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Mag<lb/> nun dieſes Feſt durch das ganze Land mit dem tau-<lb/> melnden Jubel einer reichen Weinleſe begangen, oder<lb/> wie die Morgenroͤthe eines ſchoͤnen Fruͤhlingstags mit<lb/> ſtiller und inniger Wonne genoſſen werden, ſo iſt der<lb/> Schatten des patriotiſchen Saͤngers Friedrichs des<lb/> Großen berechtigt, von allen Preußiſchen Patrioten an<lb/> dieſem Tage Ehre fuͤr das Monument zu fordern, das<lb/> zwey der Litteratur ſo nahe befreundete Kuͤnſte der va-<lb/> terlaͤndiſchen Muſe ſetzten.”</p><lb/> <p>Auf das hundertjaͤhrige Kroͤnungsfeſt der Koͤnige von<lb/> Preußen, den 18ten Januar 1801, iſt auf Befehl des<lb/> jetzigen Koͤnigs von dem Medailleur Abramſon eine<lb/> treflich gerathene Medaille von erſter Groͤße verfertigt;<lb/> die Vorderſeite zeigt die wohlgetroffenen Profile der<lb/> fuͤnf Koͤnige des achtzehnten Jahrhunderts, in Bruſt-<lb/> bildern, mit der Umſchrift: <hi rendition="#fr">Preußens gluͤckliche Re-<lb/> gierung.</hi> Man ſieht auf der Ruͤckſeite die ſymboliſche<lb/> Figur des Koͤnigreichs Preußen auf einer reich deco-<lb/> rirten Sella ſitzen, den Scepter in der einen und in<lb/> der andern Hand eine gleichſtehende Waage haltend.<lb/> Vor ihr ſteht ein kleiner Altar mit einem darauf lie-<lb/> genden Pflugmeſſer, einem Schwerdt und aufgeſchlage-<lb/> nem Buch, die Symbote des Naͤhr- Wehr- und Lehr-<lb/> ſtandes. 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Bloß laͤßt er alle Armen in den Hoſpitaͤlern ſpeiſen,
ihnen Kuchen und Wein reichen, auch einer Anzahl
der aͤlteſten Leute jedem 1 Rthlr. geben, und der
Ecole Militaite und dem Cadetten-Corps giebt er ein
Mittagsmahl und einen Ball. Bey Hofe iſt nur die
gewoͤhnliche Cour und Ball.
Der Hofrath Hufeland, welcher bekanntlich nach
Berlin kommt, iſt auch zum Koͤnigl. Geh. Rath er-
nannt.
Der Fuͤrſt von Anhalt-Koͤthen iſt von hier wieder
nach Koͤthen abgegangen.
Am 13ten war im hieſigen Opernhauſe die erſte dies-
jaͤhrige Redoute und auf derſelben die Koͤnigl. Herr-
ſchaften zugegen.
Vermiſchte Nachrichten.
Herr Sander in Berlin hat von Ramlers poeti-
ſchen Werken 2 Prachtausgaben mit Kupfern ꝛc. ver-
anſtaltet, die von ausgezeichneter Schoͤnheit ſind, und
wovon das 3te Stuͤck der allgemeinen Litteratur-Zei-
tung eine leſenswuͤrdige Recenſion liefert, von welcher
der Schluß folgendermaßen lautet:
“So verlaſſen wir vorjetzt dieſes dem edlen Dichter
unſrer Nation gewidmete typographiſche Pracht-Mo-
nument mit dem theilnehmendſten Wunſche und der
gerechten Hoffnung, daß es die Deniſchen und vorzuͤg-
lich die gluͤcklichen Preußiſchen Staaten dankbar ehren
und unterſtuͤtzen werden. Jetzt, da Friedrichs des
Großen Geiſt in ſeinem Urneffen, der als Knabe in
ſeinem Zimmer ſpielte (das ſchoͤnſte Contubernium fuͤr
einen zum Regieren gebohrnen Prinzen), mit verjuͤng-
ter Kraft wieder lebet und wirket; in einem Koͤnige,
der ſeines Großoheims Ahndung: Du wirſt dein Ei-
genthum bewahren, in jeder Bedeutung herrlich er-
ſuͤllt; in einem Koͤnige, der in Ramlers geprieſenſtem
Helden die Groͤße ehrt, und ſein großes und gutes
Vorbild durch eigne Groͤße und Guͤte herzuſtellen ſein
taͤgliches Augenmerk ſeyn laͤßt; zur Zeit, wo die
ſchoͤnſte der Charitinnen, bey deren Vermaͤhlung Ram-
lers Brautgeſang, Ptolomaͤus und Berenice, ſich
nicht als Dichtung, ſondern als Weiſſagung ſingen
ließ, das Gluͤck dieſes Koͤnigs macht, der, was ſo ſel-
ten auf Thronen iſt, haͤusliches Gluͤck verſteht, ſchaͤtzt
und erwirbt; jetzt, wo jede Anlage, die große Ahnherrn
pflanzten, von dieſem Koͤnige gepflegt und mit neuen
Schoͤpfungen erweitert wird; wo in den Preußiſchen
Staaten Geiſtesfreyheit ohne Verwilderung, Achtung
fuͤr Wahrheit, Sittlichkeit und Religion ohne Heuche-
ley und Froͤmmeley ſich aufrecht erhalten; wo der
Schutzgeiſt dieſer Staaten ihnen unter den Stuͤrmen
eines verheerenden Kriegs den Frieden erhielt, die nuͤtz-
lichen und die ſchoͤnen Kuͤnſte in dem weiſeſten Eben-
maaße gegen einander ermuntert und belohnt, und
ohne Neid und Eroberungsſucht den Preußiſchen Flag-
gen und Fahnen per orbem terrarum Ehre und Re-
ſpect zu verſchaffen weiß; jetzt kann die Goͤttin der
Spree den von ihrem Dichter an die Stadt Berlin
gerichteten Gefang mit erhoͤhterem Selbſtgefuͤhl an-
ſtimmen:
Sey mir gegruͤßt, Auguſta, meine Krone,
Die Staͤdte Deutſchlands buͤcken ſich!
Es hoͤren meinen Stolz, Belt, Donau, Wolga, Rhone,
Und weichen hinter mich!
Nur wenig Tage noch, ſo bricht das hundertjaͤhrige
Jubelfeſt der Preußiſchen Krone an! O daß der Preußi-
ſche Barde Ramler, wie ſein gleichgeſtimmter Freund
Gleim, dies noch erlebt haͤtte! Unter was fuͤr Au-
ſpielen! Es blicke der Geiſt des großen Churfuͤrſten,
der Preußens Groͤße zuerſt begruͤndete, auf das
Wachsthum dieſes Staatsgebaͤudes; es ſchaue der Geiſt
der erſten Koͤnigin von Preußen, Leibnitzens geiſtvoller
Schuͤlerin, auf dieſes jede Bruſt erweiternde, jedes
Herz erhebende Schauſpiel, und Sie freue ſich, Sie,
die ihre Kroͤnung wie ein Theaterſpiel betrachtete, ihres
ſo gluͤcklich widerlegten Jrthums. Einen Koͤnig, der
keiner Leibwache als ſeiner Tugend beduͤrfig, jeden
falſchen Schimmer der Hoheit verſchmaͤht, und, ſich
uͤber die druͤckenden Feſſeln ſteifer Etikette erhebend,
das Bild der reinſten Humanitaͤt, als Gemahl und
Hausvater, wie als Regent und Landesvater in ſich
darſtellt; einen ſolchen Koͤnig, von ſolcher Familie
umgeben, und in einer Reſidenzſtadt zu ſehn, wo die
Alvensleben, die Schulenburge, die Haugwitz, die
Goldbeck, die Hardenberge, die Strueenſee, die Maſſow
mit ſo vielen andern erleuchteten Maͤnnern unter ihm
das Staatsruder fuͤhren, wo ſolcher Maͤnner raſtloſe
und hellſehende Thaͤtigkeit ſich durch alle Zweige der
Staatsverwaltung ergießt, wo die ehrwuͤrdigſten Feld-
herren und Kriegsoberſten, die einſichtsvollſten Ver-
walter der Rechtspflege, der Finanzen, der Staats-
polizey, in Geſellſchaft und _in Harmonie mit treflichen
Lehrern in Kirchen und Schulen, den gelehrteſten und
erfahrenſten Aerzten, den einſichtsvollſten Kuͤnſtlern in
jedem Bezirk der Kuͤnſte, den verſtaͤndigſten Kaufleu-
ten, ſich gemeinſchaftlich der Arbeit und der Ruhe nach
der Arbeit freuen; — ein ſolches Schauſpiel koͤnnte
Goͤtter und Goͤttinnen reizen, das Secularfeſt der
Preußiſchen Krone mit ihrer Epiphanie zu ehren. Mag
nun dieſes Feſt durch das ganze Land mit dem tau-
melnden Jubel einer reichen Weinleſe begangen, oder
wie die Morgenroͤthe eines ſchoͤnen Fruͤhlingstags mit
ſtiller und inniger Wonne genoſſen werden, ſo iſt der
Schatten des patriotiſchen Saͤngers Friedrichs des
Großen berechtigt, von allen Preußiſchen Patrioten an
dieſem Tage Ehre fuͤr das Monument zu fordern, das
zwey der Litteratur ſo nahe befreundete Kuͤnſte der va-
terlaͤndiſchen Muſe ſetzten.”
Auf das hundertjaͤhrige Kroͤnungsfeſt der Koͤnige von
Preußen, den 18ten Januar 1801, iſt auf Befehl des
jetzigen Koͤnigs von dem Medailleur Abramſon eine
treflich gerathene Medaille von erſter Groͤße verfertigt;
die Vorderſeite zeigt die wohlgetroffenen Profile der
fuͤnf Koͤnige des achtzehnten Jahrhunderts, in Bruſt-
bildern, mit der Umſchrift: Preußens gluͤckliche Re-
gierung. Man ſieht auf der Ruͤckſeite die ſymboliſche
Figur des Koͤnigreichs Preußen auf einer reich deco-
rirten Sella ſitzen, den Scepter in der einen und in
der andern Hand eine gleichſtehende Waage haltend.
Vor ihr ſteht ein kleiner Altar mit einem darauf lie-
genden Pflugmeſſer, einem Schwerdt und aufgeſchlage-
nem Buch, die Symbote des Naͤhr- Wehr- und Lehr-
ſtandes. Umſchrift: Jedem das Seine. (Das Motto
Friedrich I. bey der Stiftung des ſchwarzen Adler-
Ordens.) Jm Abſchnitt ſteht: 100jaͤhriger Kroͤnungs-
tag den 18ten Januar 1801. Die ſaubere Ausar-
beitung des Stempels und das ganze geſchmackvolle
Gepraͤge der Medaille laſſen nichts zu wuͤnſchen uͤbrig.
(Mit einer Beylage.)
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