Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 112, Hamburg, 15. Juli 1789.[Spaltenumbruch]
gen, und wenn er denselben nicht in
Karrenladungen Die Königl. Familie befindet sich zu Weymouth un- Das Linienschiff, Magnificent, ist in aller Eile
zu Es hat sich bald gezeigt, daß die Krankheit, womit Von Seiten Frankreichs hat man bey der hiesigen Die Ostindische Compagnie hat das Unterhaus
er- Briefe aus Neu-York vom 6ten Junii melden, daß Jn der Hofzeitung vom 4ten dieses wird aus Con-
Haag, den 11 Julii.
Herr Fitzherbert, welcher als Großbritannischer
außen- Das Kriegsschiff, Brakel von 50 Kanonen, unter Der General-Major von Manteuffel ist zu Mastricht Der Erbstatthalter ist nach dem Texel gereiset. Aus Paris wird gemeldet, daß Herr Necker an den
Brüssel, den 8
Julii.
Aus Französisch Flandern vernimmt man, daß
ein
Madrid, den 23 Junii.
Durch ein herausgekommenes Edict sind die Cere-
Cadix, den 14 Junii.
Man hat hier Nachricht erhalten, daß sich die Pest Die Portugiesische Eskadre von 1 Linienschiff, 2
Fre-
Pohlnische Grenze, vom 5 Julii.
An Bord der Rußischen Galeerenflotte befinden sich [Spaltenumbruch]
gen, und wenn er denſelben nicht in
Karrenladungen Die Koͤnigl. Familie befindet ſich zu Weymouth un- Das Linienſchiff, Magnificent, iſt in aller Eile
zu Es hat ſich bald gezeigt, daß die Krankheit, womit Von Seiten Frankreichs hat man bey der hieſigen Die Oſtindiſche Compagnie hat das Unterhaus
er- Briefe aus Neu-York vom 6ten Junii melden, daß Jn der Hofzeitung vom 4ten dieſes wird aus Con-
Haag, den 11 Julii.
Herr Fitzherbert, welcher als Großbritanniſcher
außen- Das Kriegsſchiff, Brakel von 50 Kanonen, unter Der General-Major von Manteuffel iſt zu Maſtricht Der Erbſtatthalter iſt nach dem Texel gereiſet. Aus Paris wird gemeldet, daß Herr Necker an den
Bruͤſſel, den 8
Julii.
Aus Franzoͤſiſch Flandern vernimmt man, daß
ein
Madrid, den 23 Junii.
Durch ein herausgekommenes Edict ſind die Cere-
Cadix, den 14 Junii.
Man hat hier Nachricht erhalten, daß ſich die Peſt Die Portugieſiſche Eskadre von 1 Linienſchiff, 2
Fre-
Pohlniſche Grenze, vom 5 Julii.
An Bord der Rußiſchen Galeerenflotte befinden ſich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/><cb/> gen, und wenn er denſelben nicht in Karrenladungen<lb/> abfuͤhren koͤnne, wolle er es mit Schiebekarren oder<lb/> auch bloß mit dem Spaden verrichten. Er bedauerte<lb/> den Grafen Stanhope, daß er ſich mit ſo dreckigter<lb/> Arbeit und ſo ſchmutziger Beſchaͤfftigung abgaͤbe; er<lb/> rieth ihm, dergleichen unſaubere Dinge aufzugeben,<lb/> weil ſie ſeinem Stande nicht gemaͤß waͤren. Noch<lb/> mehreres von dieſer Art ſetzte er hinzu, und erklaͤrte<lb/> ſich fuͤr einen Mann, der die herrſchende Kirche zu un-<lb/> terſtuͤtzen und zu vertheidigen bereit ſey. Er beſchloß<lb/> mit der Aeußerung, daß er hoffe, die Bill werde ver-<lb/> worfen werden. — Der Herzog von Norfolk erklaͤrte<lb/> ſich fuͤr einen Freund derſelben, wuͤnſchte aber, daß<lb/> ihre fernere Unterſuchung bis auf die naͤchſte Sitzung<lb/> moͤchte verſchoben werden, weil das Parlement ſeinem<lb/> Aufbruche ſo nahe ſey. Die Bill ward verworfen. —<lb/> Jm Unterhauſe iſt der Bericht wegen des Oſtindiſchen<lb/> Budgets abgeſtattet worden, und man hat die Bills<lb/> wegen der neuen Taxen paßiret. Herr Dundas und<lb/> Herr Sheridan geriethen wegen der Bill uͤber die<lb/> beſſere Einrichtung der Schottiſchen Parlements Re-<lb/> praͤſentation ziemlich heftig an einander. Der Letztere<lb/> wollte ſie gern durchſetzen; allein, ſie wurde verworfen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle"> <p>Die Koͤnigl. Familie befindet ſich zu Weymouth un-<lb/> gemein wohl. Der Koͤnig reitet taͤglich, wenn es das<lb/> Wetter erlauben will, aus, und iſt ſehr munter.<lb/> Doctor Gisborne hat ihm das Baden in der See an-<lb/> gerathen, und man vermuthet, daß es Statt haben<lb/> werde.</p><lb/> <p>Das Linienſchiff, Magnificent, iſt in aller Eile zu<lb/> Portsmouth bemannet worden, und bereits nach Wey-<lb/> mouth abgegangen, um den Koͤnig zu begleiten, wenn<lb/> derſelbe etwa einige kleine Seereiſen unternehmen<lb/> ſollte.</p><lb/> <p>Es hat ſich bald gezeigt, daß die Krankheit, womit<lb/> der Herzog von York letzthin befallen wurde, die Maſern<lb/> waren. Se. Koͤnigl. Hoheit ſind indeſſen faſt gaͤnzlich<lb/> ſchon von denſelben wieder hergeſtellt.</p><lb/> <p>Von Seiten Frankreichs hat man bey der hieſigen<lb/> Regierung angehalten, ſeinen Einwohnern mit 20000<lb/> Saͤcken Mehl beyzuſtehen. Herr Pitt hat deswegen<lb/> einige unſerer Londoner Kornjuden befragen laſſen, ob<lb/> man dergleichen zugeſtehen koͤnne. Dieſe Herren haben<lb/> den Miniſter verſichert, daß unerachtet ſo viel Mehl-<lb/> ſaͤcke in einer einzigen Woche in London von den<lb/> Beckern verbraucht wuͤrden, dennoch der Preis des<lb/> Brodts ſehr werde geſteigert werden, wenn man ſo viel<lb/> den Franzoſen uͤberließe. 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gen, und wenn er denſelben nicht in Karrenladungen
abfuͤhren koͤnne, wolle er es mit Schiebekarren oder
auch bloß mit dem Spaden verrichten. Er bedauerte
den Grafen Stanhope, daß er ſich mit ſo dreckigter
Arbeit und ſo ſchmutziger Beſchaͤfftigung abgaͤbe; er
rieth ihm, dergleichen unſaubere Dinge aufzugeben,
weil ſie ſeinem Stande nicht gemaͤß waͤren. Noch
mehreres von dieſer Art ſetzte er hinzu, und erklaͤrte
ſich fuͤr einen Mann, der die herrſchende Kirche zu un-
terſtuͤtzen und zu vertheidigen bereit ſey. Er beſchloß
mit der Aeußerung, daß er hoffe, die Bill werde ver-
worfen werden. — Der Herzog von Norfolk erklaͤrte
ſich fuͤr einen Freund derſelben, wuͤnſchte aber, daß
ihre fernere Unterſuchung bis auf die naͤchſte Sitzung
moͤchte verſchoben werden, weil das Parlement ſeinem
Aufbruche ſo nahe ſey. Die Bill ward verworfen. —
Jm Unterhauſe iſt der Bericht wegen des Oſtindiſchen
Budgets abgeſtattet worden, und man hat die Bills
wegen der neuen Taxen paßiret. Herr Dundas und
Herr Sheridan geriethen wegen der Bill uͤber die
beſſere Einrichtung der Schottiſchen Parlements Re-
praͤſentation ziemlich heftig an einander. Der Letztere
wollte ſie gern durchſetzen; allein, ſie wurde verworfen.
Die Koͤnigl. Familie befindet ſich zu Weymouth un-
gemein wohl. Der Koͤnig reitet taͤglich, wenn es das
Wetter erlauben will, aus, und iſt ſehr munter.
Doctor Gisborne hat ihm das Baden in der See an-
gerathen, und man vermuthet, daß es Statt haben
werde.
Das Linienſchiff, Magnificent, iſt in aller Eile zu
Portsmouth bemannet worden, und bereits nach Wey-
mouth abgegangen, um den Koͤnig zu begleiten, wenn
derſelbe etwa einige kleine Seereiſen unternehmen
ſollte.
Es hat ſich bald gezeigt, daß die Krankheit, womit
der Herzog von York letzthin befallen wurde, die Maſern
waren. Se. Koͤnigl. Hoheit ſind indeſſen faſt gaͤnzlich
ſchon von denſelben wieder hergeſtellt.
Von Seiten Frankreichs hat man bey der hieſigen
Regierung angehalten, ſeinen Einwohnern mit 20000
Saͤcken Mehl beyzuſtehen. Herr Pitt hat deswegen
einige unſerer Londoner Kornjuden befragen laſſen, ob
man dergleichen zugeſtehen koͤnne. Dieſe Herren haben
den Miniſter verſichert, daß unerachtet ſo viel Mehl-
ſaͤcke in einer einzigen Woche in London von den
Beckern verbraucht wuͤrden, dennoch der Preis des
Brodts ſehr werde geſteigert werden, wenn man ſo viel
den Franzoſen uͤberließe. Nichts deſto weniger duͤrfte
man ihnen ihr Geſuch zugeſtehen, welches die Menſch-
lichkeit unterſtuͤtzt, und deſſen Erfuͤllung uns keinen
großen Nachtheil verurſachen wird.
Die Oſtindiſche Compagnie hat das Unterhaus er-
ſucht, daß ſie ihre Hauptſumme noch mit 1 Million
Pfund Sterl. vermehren duͤrfe, weil die Koſten des
vorigen Krieges groͤßer geweſen, als man geglaubt
habe.
Briefe aus Neu-York vom 6ten Junii melden, daß
der Praͤſident der vereinigten Amerikaniſchen Staaten,
Herr Waſhington, zur Feyer der Wiederherſtellung
Sr. Großbritanniſchen Majeſtaͤt den 4ten eine praͤchtige
Mahlzeit gegeben, wobey alle auswaͤrtige Miniſter ge-
genwaͤrtig geweſen.
Jn der Hofzeitung vom 4ten dieſes wird aus Con-
ſtantinopel unterm 22ſten May gemeldet, daß in dem
ſogenannten Bagni_ daſelbſt die Peſt ausgebrochen,
woran in 4 Tagen 12 Perſonen geſtorben ſind.
Haag, den 11 Julii.
Herr Fitzherbert, welcher als Großbritanniſcher außen-
ordentlicher Geſandte hier angekommen iſt, hat dem
Praͤſidenten der Verſammlung der Generalſtaaten ſein
Creditiv uͤbergeben.
Das Kriegsſchiff, Brakel von 50 Kanonen, unter
Commando des Capitains Bols, iſt in Commißion ge-
ſetzt.
Der General-Major von Manteuffel iſt zu Maſtricht
mit Tode abgegangen.
Der Erbſtatthalter iſt nach dem Texel gereiſet.
Aus Paris wird gemeldet, daß Herr Necker an den
Herrn Reveillon, deſſen Haus in einem neulichen Auf-
ruhr gaͤnzlich ausgepluͤndert ward, einen ſehr ſchmeichel-
haften Brief geſchrieben, worinn er ihm bekannt macht,
daß der Koͤnig ihm, zur Verguͤtung ſeines Schadens,
eine Gratification von 30000 Livres bewilligt, auch be-
fohlen habe, daß die ihm geſchenkte und nachher ge-
ſtohlne Medaille von neuem gepraͤgt werden ſolle. Es
ſind ihm auch noch neue Vortheile in Betreff ſeiner
Tapetenfabrik zugeſtanden worden.
Bruͤſſel, den 8 Julii.
Aus Franzoͤſiſch Flandern vernimmt man, daß ein
Courier in der Nacht vom 3ten dieſes zu Givet mit
dem Befehl angekommen, daß ſich die beyden Regi-
menter, Dauphin und Royal Allemand, nach den Ge-
genden von Paris in Marſch ſetzen ſollen.
Madrid, den 23 Junii.
Durch ein herausgekommenes Edict ſind die Cere-
monien angeordnet worden, die bey der Kroͤnung des
Koͤnigs Statt haben ſollen, welche auf den 21ſten Sep-
tember angeſetzt iſt.
Cadix, den 14 Junii.
Man hat hier Nachricht erhalten, daß ſich die Peſt
zu Maſcara, auf der Kuͤſte von Algier, gezeigt habe,
und daß taͤglich 5 bis 6 Menſchen daran ſterben.
Die Portugieſiſche Eskadre von 1 Linienſchiff, 2 Fre-
gatten und 1 Cutter traf den 26ſten May einen Algieri-
ſchen Kreuzer von 26 Kanonen und 260 Mann Equi-
page, der ein Franzoͤſiſches Schiff von 500 Tonnen,
von St. Domingo nach Marſeille beſtimmt, und mit
Caffee, Zucker, ꝛc. beladen, genommen hatte. Die
Eskadre griff den Kreuzer an, der ſich tapfer wehrte.
Das Gefechte dauerte anderthalb Stunden, worauf
der Algierer ſich unter die Kanonen von Algier fluͤch-
tete. Das Portugieſiſche Flaggenſchiff nahm das Fran-
zoͤſiſche Schiff, worauf ſich ſchon 13 Mohren befanden,
und fuͤhrte es nach Liſſabon.
Pohlniſche Grenze, vom 5 Julii.
An Bord der Rußiſchen Galeerenflotte befinden ſich
außer den Matroſen (wozu 3 bis 400 gefangene Tuͤr-
ken gehoͤren, die ſich freywillig und mit vortheilhaften
Bedingungen dazu engagirt haben) die Jnfanterie-
Regimenter Navaginsky, Tinginsky und Sophiesky,
nebſt 3 Bataillons Garden, alle mit ihren Kanonen
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