Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 116, Hamburg, 22. Juli 1789.[Spaltenumbruch]
5.) Daß die Versammlung bey allen ihren
vorigen
Beschlüssen, besonders bey denen vom 17ten, 20sten und 23sten Junius, beharre. Lissabon, den 25 Junii. Der Hof hat das von dem Französischen Hofe
recla-
Madrid, den 30 Junii.
Der Hof hat Ordre nach unsern Häven in der
Mit- Zu Cadix sind 2 Schiffe aus China für die
Philip-
Brüssel, den 16
Julii.
Jhro Königl. Hoheiten sind am Sonnabend von Jn der vorigen Woche starb hier die
Vicomtesse Auch die Stände von Namur haben die
Subsidien
St. Petersburg, den 3
Julii.
Bericht von dem abermaligen Versuche des
General- Lientenants Michelson auf die feindliche Beve- stigung bey Parasalma, und von der Eroberung von St. Michael. Den 18ten Junii rückte der
General-Lieutenant [Spaltenumbruch]
5.) Daß die Verſammlung bey allen ihren
vorigen
Beſchluͤſſen, beſonders bey denen vom 17ten, 20ſten und 23ſten Junius, beharre. Liſſabon, den 25 Junii. Der Hof hat das von dem Franzoͤſiſchen Hofe
recla-
Madrid, den 30 Junii.
Der Hof hat Ordre nach unſern Haͤven in der
Mit- Zu Cadix ſind 2 Schiffe aus China fuͤr die
Philip-
Bruͤſſel, den 16
Julii.
Jhro Koͤnigl. Hoheiten ſind am Sonnabend von Jn der vorigen Woche ſtarb hier die
Vicomteſſe Auch die Staͤnde von Namur haben die
Subſidien
St. Petersburg, den 3
Julii.
Bericht von dem abermaligen Verſuche des
General- Lientenants Michelſon auf die feindliche Beve- ſtigung bey Paraſalma, und von der Eroberung von St. Michael. Den 18ten Junii ruͤckte der
General-Lieutenant <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div xml:id="ar005" type="jArticle"> <list> <pb facs="#f0003" n="[3]"/> <cb/> <item>5.) Daß die Verſammlung bey allen ihren vorigen<lb/> Beſchluͤſſen, beſonders bey denen vom 17ten, 20ſten<lb/> und 23ſten Junius, beharre.</item> </list> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Liſſabon,</hi> den 25 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Der Hof hat das von dem Franzoͤſiſchen Hofe recla-<lb/> mirte von unſerer Eskadre den Algierern abgenom-<lb/> mene und hieher gefuͤhrte Franzoͤſiſche Schiff frey ge-<lb/> geben. 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Sie war an der Spitze<lb/> des großen Handlungshauſes, unter der Firma: “Die<lb/> Wittwe von Nettines und Soͤhne,” bekannt, welche<lb/> von den beyden Kindern derſelben fortgefuͤhrt wird.</p><lb/> <p>Auch die Staͤnde von Namur haben die Subſidien<lb/> bewilligt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <div xml:id="ar006" type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">St. Petersburg,</hi> den 3 Julii.</hi> </dateline><lb/> <head> <ref target="/nn_hamburgischer12_1789/ar003"> <hi rendition="#fr">Bericht von dem abermaligen Verſuche des General-<lb/><hi rendition="#fr">Lientenants Michelſon auf die feindliche Beve-<lb/> ſtigung bey Paraſalma, und von der Eroberung<lb/> von St. Michael.</hi></hi> </ref> </head><lb/> <p>Den 18ten Junii ruͤckte der General-Lieutenant<lb/> Michelſon aus Chriſtina mit ſeinem ganzen Corps aus,<lb/> und bey ſeiner Annaͤherung nach Paraſalma ſchlug er<lb/> ein feindliches Piquet. Hier machte er Halt, und ord-<lb/> nete ſeine Truppen dermaßen, daß 4 Jaͤger-Compagnien<lb/> und 100 Coſacken und Baſchkiren die Avantgarde aus-<lb/> machten, um die Attaque auf den rechten feindlichen<lb/> Fluͤgel zu unternehmen; 4 Grenadier Compagnien, die<lb/> mit 4 Stuͤcken der Feld Artillerie verſehen waren, 60<lb/> Jaͤger, mit einer Anzahl Coſacken und Baſchkiren,<lb/> giengen grade auf das feindliche Retranſchement und<lb/> die Batterie los, und 10 Compagnien von dem Leib-<lb/> Grenadier-Regiment deckten die rechte Seite. Das<lb/> Corps de Reſerve beſtand aus 4 Grenadier-Compagnien,<lb/> und die Arriergarde aus dem uͤbrigen Theil der leichten<lb/> Truppen, die in einer Entfernung von 2 Werſten, hin-<lb/> ter einem Berge, im Hinterhalt lagen. Der Feind<lb/> machte unſern anruͤckenden Truppen kein anderes Hin-<lb/> derniß, als daß er auf ſie, ohne den geringſten Scha-<lb/> den zuzufuͤgen, beſtaͤndig feuerte. Unter dieſer Diſpo-<lb/> ſition von beyden Seiten brach die Nacht ein. Der<lb/> General Lieutenant Michelſon machte ſich dieſer zu<lb/> Nutze, und legte einige Batterien an, deren Spiel den<lb/> 19ten dieſes, um 2 Uhr fruͤh Morgens, mit einer ſo<lb/> vortrefflichen Wirkung eroͤffnet wurde, daß das grobe<lb/> feindliche Geſchuͤtz bald zum Schweigen genoͤthigt ward.<lb/> Hierauf bemerkte man, daß der Feind auf unſre Jaͤger,<lb/> die ſeiner rechten Flanke in den Ruͤcken zu kommen<lb/><cb/> ſuchten, mit einem ſtarken Detaſchement Fußvolk einen<lb/> neuen Verſuch machen wolle; um dieſem alſo vorzu-<lb/> beugen, wurden 9 Grenadier-Compagnien, unter dem<lb/> Commando des General-Major Bergmann, abgeſandt.<lb/> Dieſe eilten den Jaͤgern beyzuſtehen, und thaten einen<lb/> Ausfall; die aber zur Reſerve geſtandenen 4 Compag-<lb/> nien vereinigten ſich mit der auf dem erſten Standorte<lb/> verbliebenen Compagnie, und griffen die feindliche Be-<lb/> veſtigung von der andern Seite an. Und, obgleich<lb/> der Feind den erſten durch zwey zur Unterſtuͤtzung der<lb/> ſeinigen abgeſandte Kanonen und ein neues Detaſche-<lb/> ment Jnfanterie Einhalt zu thun ſuchte, ſo fiel doch<lb/> der General-Major Bergmann, welcher gleichfalls Ka-<lb/> nonen mit ſich fuͤhrte, den Feind ſo heftig an, daß der-<lb/> ſelbe unverzuͤglich zu dem Retranſchement zuruͤckkehrte,<lb/> und da er zu gleicher Zeit auch auf der linken Seite<lb/> von den Oberſt-Lieutenant Oblamofskoy mit einer<lb/> Grenadier-Compagnie und den erwaͤhnten 4 Compag-<lb/> nien des Kexholmſchen und Sophieſchen Regiments an-<lb/> gegriffen ward, gerieth er in Verwirrung, und fieng<lb/> an, innerhalb des Retranſchements verſchiedene Be-<lb/> wegungen zu machen, aus denen der General-Lieutenant<lb/> Michelſen leicht ſchließen konnte, daß der von allen<lb/> Seiten umgebene Feind nicht ſo ſehr auf neuen Wider-<lb/> ſtand, als auf den Ruͤckzug bedacht ſey, und ließ daher<lb/> 2 Grenadier-Compagnien, die dem Retranſchement<lb/> gegenuͤber ſtanden, mit dem Bajonette auf die Batte-<lb/> rien losgehen, wobey die daſelbſt ſich gehaltenen 200<lb/> Mann, nach zwey vergeblichen Schuͤſſen, die Flucht<lb/> ergriffen. Allein, ſie wurden von den Unſrigen einge-<lb/> holt und niedergemacht. Nur wenige haben ſich ge-<lb/> rettet, die uͤbrigen ſind in unſere Gefangenſchaft ge-<lb/> rathen. Mitlerweile bemuͤhete ſich der General Lieu-<lb/> tenant Michelſon, die Retirade des Feindes aus dem<lb/> Retranſchement zu verhindern, allein er enteilte ihm.<lb/> Er hatte ſchon Anſtalten gemacht, zur Erleichterung<lb/> ſeiner Flucht, und ſo zog er ſich ſchleunigſt nach St.<lb/> Michel zuruͤck, in deſſen Naͤhe er auf einer dortigen<lb/> Anhoͤhe, zu der ein ſchmaler Weg und eine baufaͤllige<lb/> Bruͤcke fuͤhrt, Halt machte. Allein, um ihn auch auf<lb/> dieſer Stelle nicht Ruhe zu laſſen, befahl der General-<lb/> Lieutenant Michelſon die Bruͤcke auszubeſſern. Er<lb/> konnte ſich aber kaum mit den neu hinzugekommenen<lb/> 400 Mann vereinigen und in Fronte ſtellen, ſo fluͤchtete<lb/> auch von hier der Feind nach St. Michael. Hier, auf<lb/> einer Ebene, ſammelte er ſich zum letzten mal, und<lb/> machte ordentlich Fronte; aber kaum ruͤckten unſere<lb/> Grenadier an, ſo verwandelte ſich ſeine Stellung; alle<lb/> eilten hinter einer Kirche fort, nach Jokas zu. Der Feind<lb/> kam unterdeſſen dadurch, daß er, ſobald er nur hinter der<lb/> Kirche war, einen Pulverkeller anſteckte, ſeiner gaͤnzlichen<lb/> Niederlage zuvor. Dies that er, theils um die Nach-<lb/> jagd zu verhindern, theils aber um den Unſrigen zu<lb/> ſchaden; allein, zum Gluͤck hatte ſeine Abſicht keinen<lb/> Erfolg, denn es ward keiner beſchaͤdigt. Der General-<lb/> Lieutenant Michelſon gieng, um dem Feinde nicht Zeit<lb/> zu geben, entgehen zu koͤnnen, und um ſich der ihm<lb/> eingejagten Furcht zu Nutze zu machen, noch denſelben<lb/> Tag weiter, um ſowol auf dieſen Ort, als auch auf<lb/> Pamalaſund, mehrere Verſuche zu wagen. Er hinter-<lb/> ließ in St. Michael einige Compagnien des Leibgarde-<lb/> Regiments, mit einem Theil der Jaͤger und leichten<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
5.) Daß die Verſammlung bey allen ihren vorigen
Beſchluͤſſen, beſonders bey denen vom 17ten, 20ſten
und 23ſten Junius, beharre.
Liſſabon, den 25 Junii.
Der Hof hat das von dem Franzoͤſiſchen Hofe recla-
mirte von unſerer Eskadre den Algierern abgenom-
mene und hieher gefuͤhrte Franzoͤſiſche Schiff frey ge-
geben. Man ſagt, daß uͤber den Commandanten der
Portugieſiſchen Fregatte Minerva Kriegsrecht gehalten
werden ſoll, weil es ihm zugeſchrieben wird, daß der
Algieriſche Corſar nicht genommen worden.
Madrid, den 30 Junii.
Der Hof hat Ordre nach unſern Haͤven in der Mit-
tellaͤndiſchen See geſandt, daß man alle ankommende
Algieriſche Schiffe aufs freundſchaftlichſte aufnehmen,
und ihnen alle Unterſtuͤtzung wiederfahren laſſen ſoll.
Zu Cadix ſind 2 Schiffe aus China fuͤr die Philip-
piniſche Compagnie angekommen.
Bruͤſſel, den 16 Julii.
Jhro Koͤnigl. Hoheiten ſind am Sonnabend von
Bonn zuruͤckgekommen.
Jn der vorigen Woche ſtarb hier die Vicomteſſe
Walkiers, gebohrne Nettines. Sie war an der Spitze
des großen Handlungshauſes, unter der Firma: “Die
Wittwe von Nettines und Soͤhne,” bekannt, welche
von den beyden Kindern derſelben fortgefuͤhrt wird.
Auch die Staͤnde von Namur haben die Subſidien
bewilligt.
St. Petersburg, den 3 Julii.
Bericht von dem abermaligen Verſuche des General-
Lientenants Michelſon auf die feindliche Beve-
ſtigung bey Paraſalma, und von der Eroberung
von St. Michael.
Den 18ten Junii ruͤckte der General-Lieutenant
Michelſon aus Chriſtina mit ſeinem ganzen Corps aus,
und bey ſeiner Annaͤherung nach Paraſalma ſchlug er
ein feindliches Piquet. Hier machte er Halt, und ord-
nete ſeine Truppen dermaßen, daß 4 Jaͤger-Compagnien
und 100 Coſacken und Baſchkiren die Avantgarde aus-
machten, um die Attaque auf den rechten feindlichen
Fluͤgel zu unternehmen; 4 Grenadier Compagnien, die
mit 4 Stuͤcken der Feld Artillerie verſehen waren, 60
Jaͤger, mit einer Anzahl Coſacken und Baſchkiren,
giengen grade auf das feindliche Retranſchement und
die Batterie los, und 10 Compagnien von dem Leib-
Grenadier-Regiment deckten die rechte Seite. Das
Corps de Reſerve beſtand aus 4 Grenadier-Compagnien,
und die Arriergarde aus dem uͤbrigen Theil der leichten
Truppen, die in einer Entfernung von 2 Werſten, hin-
ter einem Berge, im Hinterhalt lagen. Der Feind
machte unſern anruͤckenden Truppen kein anderes Hin-
derniß, als daß er auf ſie, ohne den geringſten Scha-
den zuzufuͤgen, beſtaͤndig feuerte. Unter dieſer Diſpo-
ſition von beyden Seiten brach die Nacht ein. Der
General Lieutenant Michelſon machte ſich dieſer zu
Nutze, und legte einige Batterien an, deren Spiel den
19ten dieſes, um 2 Uhr fruͤh Morgens, mit einer ſo
vortrefflichen Wirkung eroͤffnet wurde, daß das grobe
feindliche Geſchuͤtz bald zum Schweigen genoͤthigt ward.
Hierauf bemerkte man, daß der Feind auf unſre Jaͤger,
die ſeiner rechten Flanke in den Ruͤcken zu kommen
ſuchten, mit einem ſtarken Detaſchement Fußvolk einen
neuen Verſuch machen wolle; um dieſem alſo vorzu-
beugen, wurden 9 Grenadier-Compagnien, unter dem
Commando des General-Major Bergmann, abgeſandt.
Dieſe eilten den Jaͤgern beyzuſtehen, und thaten einen
Ausfall; die aber zur Reſerve geſtandenen 4 Compag-
nien vereinigten ſich mit der auf dem erſten Standorte
verbliebenen Compagnie, und griffen die feindliche Be-
veſtigung von der andern Seite an. Und, obgleich
der Feind den erſten durch zwey zur Unterſtuͤtzung der
ſeinigen abgeſandte Kanonen und ein neues Detaſche-
ment Jnfanterie Einhalt zu thun ſuchte, ſo fiel doch
der General-Major Bergmann, welcher gleichfalls Ka-
nonen mit ſich fuͤhrte, den Feind ſo heftig an, daß der-
ſelbe unverzuͤglich zu dem Retranſchement zuruͤckkehrte,
und da er zu gleicher Zeit auch auf der linken Seite
von den Oberſt-Lieutenant Oblamofskoy mit einer
Grenadier-Compagnie und den erwaͤhnten 4 Compag-
nien des Kexholmſchen und Sophieſchen Regiments an-
gegriffen ward, gerieth er in Verwirrung, und fieng
an, innerhalb des Retranſchements verſchiedene Be-
wegungen zu machen, aus denen der General-Lieutenant
Michelſen leicht ſchließen konnte, daß der von allen
Seiten umgebene Feind nicht ſo ſehr auf neuen Wider-
ſtand, als auf den Ruͤckzug bedacht ſey, und ließ daher
2 Grenadier-Compagnien, die dem Retranſchement
gegenuͤber ſtanden, mit dem Bajonette auf die Batte-
rien losgehen, wobey die daſelbſt ſich gehaltenen 200
Mann, nach zwey vergeblichen Schuͤſſen, die Flucht
ergriffen. Allein, ſie wurden von den Unſrigen einge-
holt und niedergemacht. Nur wenige haben ſich ge-
rettet, die uͤbrigen ſind in unſere Gefangenſchaft ge-
rathen. Mitlerweile bemuͤhete ſich der General Lieu-
tenant Michelſon, die Retirade des Feindes aus dem
Retranſchement zu verhindern, allein er enteilte ihm.
Er hatte ſchon Anſtalten gemacht, zur Erleichterung
ſeiner Flucht, und ſo zog er ſich ſchleunigſt nach St.
Michel zuruͤck, in deſſen Naͤhe er auf einer dortigen
Anhoͤhe, zu der ein ſchmaler Weg und eine baufaͤllige
Bruͤcke fuͤhrt, Halt machte. Allein, um ihn auch auf
dieſer Stelle nicht Ruhe zu laſſen, befahl der General-
Lieutenant Michelſon die Bruͤcke auszubeſſern. Er
konnte ſich aber kaum mit den neu hinzugekommenen
400 Mann vereinigen und in Fronte ſtellen, ſo fluͤchtete
auch von hier der Feind nach St. Michael. Hier, auf
einer Ebene, ſammelte er ſich zum letzten mal, und
machte ordentlich Fronte; aber kaum ruͤckten unſere
Grenadier an, ſo verwandelte ſich ſeine Stellung; alle
eilten hinter einer Kirche fort, nach Jokas zu. Der Feind
kam unterdeſſen dadurch, daß er, ſobald er nur hinter der
Kirche war, einen Pulverkeller anſteckte, ſeiner gaͤnzlichen
Niederlage zuvor. Dies that er, theils um die Nach-
jagd zu verhindern, theils aber um den Unſrigen zu
ſchaden; allein, zum Gluͤck hatte ſeine Abſicht keinen
Erfolg, denn es ward keiner beſchaͤdigt. Der General-
Lieutenant Michelſon gieng, um dem Feinde nicht Zeit
zu geben, entgehen zu koͤnnen, und um ſich der ihm
eingejagten Furcht zu Nutze zu machen, noch denſelben
Tag weiter, um ſowol auf dieſen Ort, als auch auf
Pamalaſund, mehrere Verſuche zu wagen. Er hinter-
ließ in St. Michael einige Compagnien des Leibgarde-
Regiments, mit einem Theil der Jaͤger und leichten
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(2014-07-07T10:32:49Z)
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