Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 119, Hamburg, 26. Julii 1771.dorf abgehen. Nach dessen Zurückkunft soll gedachte Der Kayserl. Königl. wirkliche geheime Rath und Seit einigen Tagen ist hier wieder ein Gerücht gegan- Copenhagen, den 20 Julii. Das Schiff Eleonora, welches der Guineischen Com- Uebermorgen wird die neugebohrne Prinzeßinn zu Gestern lief eine neue Bombardiergalliote vom Sta- Se. Majestät, der König, haben dem Requetmeister, Der Oberstlieutenant von Röpsdorf ist zum Gouver- Potsdam, den 22 Julii. Verwichenen Freytag ist allhier die Opera: Piramus Hamburg, den 25 Julii. Zu dem auf den nächstkommenden Sonntag angesetz- Heute früh um 7 Uhr war das Wasser 27 Zoll gefallen. In der Petersburger Zeitung lieset man jetzt eben- Von gelehrten Sachen. Beschluß des vorgestern abgebrochenen Artikels. Weil alles dieses fehlet, so zweifeln wir fast, ob Herr Vielleicht ist Herr Focken mit uns eben so wenig, als Bey dieser Gelegenheit erinnern wir uns noch, daß dorf abgehen. Nach deſſen Zuruͤckkunft ſoll gedachte Der Kayſerl. Koͤnigl. wirkliche geheime Rath und Seit einigen Tagen iſt hier wieder ein Geruͤcht gegan- Copenhagen, den 20 Julii. Das Schiff Eleonora, welches der Guineiſchen Com- Uebermorgen wird die neugebohrne Prinzeßinn zu Geſtern lief eine neue Bombardiergalliote vom Sta- Se. Majeſtaͤt, der Koͤnig, haben dem Requetmeiſter, Der Oberſtlieutenant von Roͤpsdorf iſt zum Gouver- Potsdam, den 22 Julii. Verwichenen Freytag iſt allhier die Opera: Piramus Hamburg, den 25 Julii. Zu dem auf den naͤchſtkommenden Sonntag angeſetz- Heute fruͤh um 7 Uhr war das Waſſer 27 Zoll gefallen. In der Petersburger Zeitung lieſet man jetzt eben- Von gelehrten Sachen. Beſchluß des vorgeſtern abgebrochenen Artikels. 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Das<lb/> erſte iſt ein offenbarer Irrthum, und das andere koͤnnen<lb/> wir zwar zugeben; wir trauen aber doch den Augen<lb/> des Herrn Verfaſſers in dieſem Falle nicht recht, weil<lb/> er ſeuchenartige Krankheiten, das heißen ſolche, welche<lb/> von einer, dem menſchlichen Koͤrper fremden Urſache,<lb/> in mehrern zugleich hervorgebracht worden, von den<lb/> anſteckenden, in denen ein Menſch dem andern ſeine<lb/> Krankheit mittheilet, nicht gehoͤrig unterſcheidet, wel-<lb/> ches doch einer, der unter <hi rendition="#fr">unzaͤhlbaren Kranken und<lb/> Verwundeten groß geworden iſt,</hi> thun muͤßte, zumal,<lb/> wenn er ſich als ein Wundarzt in das Feld der Aerzte<lb/> waget, welches wahrlich fuͤr die wenigſten ſeines Ordens<lb/> eben genug iſt, um auf demſelben ſichere und ruͤhmliche<lb/> Schritte thun zu koͤnnen.</p><lb/> <p>Vielleicht iſt Herr <hi rendition="#fr"> Focken</hi> mit uns eben ſo wenig, als<lb/> mit der Hochloͤbl. 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dorf abgehen. Nach deſſen Zuruͤckkunft ſoll gedachte
Einrichtung auch hier eingefuͤhret werden.
Der Kayſerl. Koͤnigl. wirkliche geheime Rath und
Kaͤmmerer, Graf Rudolph von Choteck, iſt in einem
Alter von 65 Jahren verſtorben.
Seit einigen Tagen iſt hier wieder ein Geruͤcht gegan-
gen, daß die Tuͤrken die Veſtung Belgrad raͤumen wuͤrden,
und 4 Kayſerl. Regimenter beordert waͤren, ſelbige in
Beſitz zu nehmen.
Copenhagen, den 20 Julii.
Das Schiff Eleonora, welches der Guineiſchen Com-
pagnie zugehoͤret, iſt von St. Croix mit Zucker hieſelbſt
angekommen. Der Kaufmann Bargum hat nunmehr
wieder bey dieſer Compagnie die Verwaltung des Haupt-
Directeur-Amts uͤbernommen, welches der Stiftsamt-
mann von Scheel in ſeiner Abweſenheit verſehen.
Uebermorgen wird die neugebohrne Prinzeßinn zu
Hirſchholm getauft werden.
Geſtern lief eine neue Bombardiergalliote vom Sta-
pel, die den Namen, der Gluͤhende, erhielt.
Se. Majeſtaͤt, der Koͤnig, haben dem Requetmeiſter,
Herrn Struenſee, in der eigenhaͤndigen Ordre, wodurch
Hoͤchſtdieſelben ihn zugleich zum geheimen Cabinets-
Miniſter ernannt, folgende Punke aufgetragen. 1) Alle
Befehle, welche Se. Majeſtaͤt muͤndlich geben, nach des
Koͤnigs Sinn abzufaſſen, und ſie hernach demſelben zur
Unterſchrift vorzulegen, oder ſie in deſſen Namen unter
dem Cabinetsſiegel auszufertigen. 2) Alle Befehle,
welche auf die Vorſtellung eines Collegii an ein anderes
zu geben noͤthig ſind, auszufertigen; indem dieſes nicht
mehr, wie ehemals, durch Ausfertigung eines Befehls,
in dem Collegio ſelbſt, oder durch die Communication
geſchehen ſoll. 3) Dem Koͤnige alle Woche einen
Auszug von den ausgefertigten Cabinetsordres zur Ap-
probation vorzulegen. Die ſolchergeſtalt ausgefertigten
Cabinetsordres ſollen alsdenn eben ſo guͤltig ſeyn, als
die vom Koͤnige eigenhaͤndig unterſchriebenen.
Der Oberſtlieutenant von Roͤpsdorf iſt zum Gouver-
neur unſerer Weſtindiſchen Eilaͤnder ernannt worden.
Potsdam, den 22 Julii.
Verwichenen Freytag iſt allhier die Opera: Piramus
und Thisbe, und vorgeſtern das Trauerſpiel: Rhado-
miſt und Zenobia, auf der Koͤnigl. Schloß-Schaubuͤhne
aufgefuͤhret worden.
Hamburg, den 25 Julii.
Zu dem auf den naͤchſtkommenden Sonntag angeſetz-
ten Buß-Faſt und Bettage ſind folgende Texte verord-
net worden: In der Fruͤhpredigt Pſ. 5, 2-8. In der
Hauptpredigt Pſ. 42, 7. 8. 9. und in der Nachmittags-
Predigt Hiob 38, 8-11.
Heute fruͤh um 7 Uhr war das Waſſer 27 Zoll gefallen.
Es werden nun ſchon verſchiedene Oerter und Garten-
haͤuſer davon befreyet. Die Bruͤcke, welche zum Deiche
fuͤhret, koͤmmt wieder zum Vorſchein, und beym Ge-
ſundbrunnen ſind die Lauben zum Trinken ſchon meiſt
bis zur Haͤlfte vom Waſſer frey. Aus der Allee vor
dem Deichthor iſt es ſchon ziemlich zuruͤckgewichen, und
unſere Waſſermuͤhlen, welche bishero ſtille ſtehen muͤſſen,
werden nun bald wieder anfangen koͤnnen zu mahlen.
Die Elbe faͤllt noch immer ſehr merklich, weshalb auch
bereits die noͤthigen Anſtalten gemacht werden, um den
großen Durchbruch beym Gammer-Ort wieder zu fuͤllen.
In der Petersburger Zeitung lieſet man jetzt eben-
falls die Nachricht von dem neulichen Vorgange bey
Turno und Giurgiewo, die mit dem, was wir bereits
davon gemeldet, genau uͤbereinſtimmt.
Von gelehrten Sachen.
Beſchluß des vorgeſtern abgebrochenen Artikels.
Weil alles dieſes fehlet, ſo zweifeln wir faſt, ob Herr
Focken auch die rechte Kribbelſucht, und nicht vielmehr
eine andere durch Nervenziehungen ſich aͤußernde Krank-
heit behandelt hat, vornehmlich, da er weder der Wuͤr-
mer, noch der Augenſchwaͤche, welche bey der Kribbel-
Krankheit ſo gewoͤhnlich ſind, mit keinem Worte geden-
ket. Es iſt uns auch bedenklich, daß Herr Focken ſich
an den abweſenden Herrn Leibmedicus Muͤller gewen-
det, welcher, nach ſeinem eigenen Geſtaͤndniſſe, dieſe
Krankheit, einen einzigen Fall ausgenommen, nur nach
den Berichten anderer kennt, und die gegenwaͤrtigen
Aerzte des Lazareths in Zelle vorbey gegangen iſt. Viel-
leicht aber hat er ſich mit dieſen meſſen, oder es ihnen
gar zuvor thun wollen; und wir vermuthen beynahe,
daß dieſe die ehrwuͤrdigen Maͤnner ſind, welche ſich die
Muͤhe genommen haben, die uͤbertriebenen Aderlaͤſſe zu
tadeln. Wir thun ſolches auch, und zwar darum, weil
alles, was Herr Focken von der Kribbelſucht geſchrie-
ben, uns nicht beredet hat, geſchweige daß wir ſollten
uͤberzeugt ſeyn, der Grund der Krankheit ſey der, den
er angiebet, und die Aderlaſſe koͤnne ſolche voͤllig heben.
Wir billigen daher das Betragen des Herrn Regiments-
Chirurgi nicht, und erinnern, daß derſelbe mit den Ader-
laͤſſen zwar als ein des Bluts gewohnter Mann umgehet,
keinesweges aber, wie er doch vorgiebt, die Quantitaͤt
der Aderlaͤſſe bemerkt hat. Ihre Anzahl hat er zwar
angezeigt, nur ein einzigsmal aber gedacht, daß das in
einer Aderlaſſe weggenommene Blut 5 Pfund gewe-
ſen ſind, welche man doch wol nicht als das Maaß an-
nehmen ſoll, nach welchem die uͤbrigen zu beurtheilen
ſind? Auch der Beweis, daß ein vegetabiliſches Gift,
und inſonderheit das Mutterkorn, die Urſache der Krib-
belſucht nicht ſey, iſt uͤberaus ſeichte. Herr Focken
naͤmlich glaubt, es ſey bekannter als bekannt, daß ſolche
Gifte ſchleunig wirken, er habe aller ſich gegebenen Muͤhe
ungeachtet, dergleichen nicht entdecken koͤnnen, und bey
ſeinem Regiment, deſſen Soldaten doch auch ſchwarz
Brodt eſſen, ſey kein Kribbelſuͤchtiger geweſen. Das
erſte iſt ein offenbarer Irrthum, und das andere koͤnnen
wir zwar zugeben; wir trauen aber doch den Augen
des Herrn Verfaſſers in dieſem Falle nicht recht, weil
er ſeuchenartige Krankheiten, das heißen ſolche, welche
von einer, dem menſchlichen Koͤrper fremden Urſache,
in mehrern zugleich hervorgebracht worden, von den
anſteckenden, in denen ein Menſch dem andern ſeine
Krankheit mittheilet, nicht gehoͤrig unterſcheidet, wel-
ches doch einer, der unter unzaͤhlbaren Kranken und
Verwundeten groß geworden iſt, thun muͤßte, zumal,
wenn er ſich als ein Wundarzt in das Feld der Aerzte
waget, welches wahrlich fuͤr die wenigſten ſeines Ordens
eben genug iſt, um auf demſelben ſichere und ruͤhmliche
Schritte thun zu koͤnnen.
Vielleicht iſt Herr Focken mit uns eben ſo wenig, als
mit der Hochloͤbl. Facultaͤt in Goͤttingen zufrieden; wir
koͤnnen aber die Wahrheit nicht verlaͤugnen, und hoffen,
uns werde der Vorwurf, daß wir nichtsbedeutende Klei-
nigkeiten vorgebracht haͤtten, nicht gemacht werden.
Ein B. ein H. oder ein am unrechten Ort befindliches
T. haͤtten wir gewiß uͤberſehen, oder in der Stille ver-
beſſert, und wuͤrden vielleicht dem Herrn Verfaſſer ſei-
nen Rheumatiſmum ſpasmodicum gelaſſen, und ihn nicht
in den Spaſmum rheumaticum veraͤndert haben.
Bey dieſer Gelegenheit erinnern wir uns noch, daß
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(2014-07-07T12:30:46Z)
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