Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 119, Hamburg, 26. Julii 1771.

Bild:
<< vorherige Seite

lichen unvermeidlichen Folgen, welche die Wirkungen
seiner Handlungen seyn würden.
(Der Beschluß folgt.)


Zu Lion hat ein Kaufmann einen Bankerot von 21/2 Mil-
lionen Franken gemacht, und seinen Creditoren 60 pro
Cent geboten. Alle Briefe aus Spanien, Sicilien,
Neapolis, Romagna, Toscana und der Lombardey geben
Hoffnung zu einer reichen Erndte.

Der Fürst Dolgorucky soll zum General en Chef der
Albanischen und Griechischen Truppen, welche in Rus-
sischen Diensten sind, erkläret worden seyn.


Aus Genua hat man, daß der König von Frankreich
gedachter Republik die Insel Corsica für 12 Millionen
Livres, als die deshalb verwandte Kosten, habe anbieten
lassen, und daß der König von Spanien sie vielleicht
kaufen dürfe.

Beschluß der Nachrichten aus London,


Vergangenen Sonnabend langte ein Expresser bey
der Admiralität mit der guten Nachricht an, daß die
Fregatte Endeavour, Capitain Cooke, glücklich von Ostin-
dien in den Dünen eingetroffen sey. Dieses Schiff se-
gelte im August 1768 von England. Die 3 Astronomen,
D. Solander, Herr Banks und Herr Green, giengen
mit einigen andern jungen Studenten auf selbigem
nach der Südsee, um den Durchgang der Venus durch
die Sonne zu beobachten. Seitdem haben sie die Reise
um die Erdkugel gemacht, und alle Küsten und Inseln
besuchet, wohin sie nur konnten, wo sie auch allerley
Arten von Pflanzen und andere Seltenheiten gesam-
melt haben. Ihre Reise ist sonst so glücklich abge-
gangen, als man nur erwarten können; nur ist Herr
Green auf der Rückkehr von Batavia gestorben. D. So-
lander ist zwar etwas unpaß; man hoffet aber, er werde
sich in einigen Tagen erholen.

Der Graf von Harcourt wird nächstens von Paris
hier erwartet. Ein Theil seiner Bagage ist schon zu
Dower angelanget. Der Oberstlieutenant Blaquies
ist zum Legationssecretair an die Stelle des Herrn Wal-
pole ernannt worden, und wird ehestens nach Paris ab-
gehen, in der Abwesenheit des Englischen Gesandten
unsere Geschäffte dort zu besorgen.

Von Madrid sollen sehr unangenehme Nachrichten
eingelaufen seyn.

Admiral Spry wird überhaupt 8 Schiffe unter seinem
Commando haben, und mit selbigen auslaufen.

Der König hat alle ausländische Gesandten mit ihren
Gemahlinnen zu der Ceremonie der Installation der
Ritter zu Windsor auf den 25sten dieses einladen lassen.

Man sagt, daß unser Ministerium, auf Vorstellung
des Spanischen Hofes, daß die Englischen Kriegsschiffe
von Cadix so oft Geld abholeten, welches doch den Be-
fehlen Sr. Katholischen Majestät gänzlich zuwider wäre,
darinn gewilliget, daß künftig kein Kriegsschiff, unter
keinem Vorwande, ohne Befehl der Admiralität, in ei-
nen Spanischen Haven einlaufen solle.

Lord Chatham soll jetzt ein wichtiges Memoire über
den gegenwärtigen Zustand der Nation, ihre Allianzen,
Finanzen, Handlungen etc. unter Händen haben, welches er
dem Könige selbst überreichen will.



Verwichenen Freytag, den 5ten Julii, wurde der
Rußisch-Kayserl. Premier-Major, Herr von Späth,
von dem hiesigen commandirenden Herrn Obersten von
[Spaltenumbruch] Adam mit 120 Mann Infanterie, 2 Kanonen und 50
Mann Cosacken, nach dem Städtchen Klein-Breßlau
commandiret, um einige Ordnungen in der Cujavischen
Woywodschaft auszuschreiben. Drey Meilen von hier
erfuhr er, daß sich der Cujavische Marschall Glembocki
mit 250 Pferden 2 Meilen von ihm befand, worauf er
die Nacht durch dahin marschirte, und ihn bey Anbruch
des Tages in dem Dorfe Brunislaw attaquirte. Nach-
dem 25 Mann der Conföderirten geblieben, retirirte
sich dieser Marschall. Der Herr Major gieng darauf
noch eine halbe Meile vorwärts in das Städtchen Rad-
zieiowo, allwo er bis um 12 Uhr, Mittags, ausruhete,
und sodann seinen Marsch nach Klein-Breßlau nahm.
Kaum aber war er eine kleine Meile marschiret, so wurde
er von obigem Marschall, welchem noch der Marschall
von Dobrzin Mazowiecki, der Marschall von Gostin Mi-
korski und der Oberste Wislawski zum Succurs gekom-
men, und welche zusammen ein Corps von 1000 Mann
ausmachten, umzingelt, und zum Ergeben aufgefordert.
Derselbe schlug sich aber von 9 Uhr früh, bis 6 Uhr
Abends, mit ihnen herum, und mußten sie, mit einem
Verlust von 200 Mann an Todten und Bleßirten, ihn
verlassen. Von Rußischer Seite sind nur 2 Mann todt,
und 1 Officier und 12 Mann leicht bleßirt, und retour-
nirte dieses Commando den 6ten des Abends glücklich
hier in Thorn. Der Herr Major recommandiret bey
Gelegenheit dieser Affaire insbesondere den Herrn
Obersten von Udam, und den Capitain, Herrn Ritter.


Hier sieht es sehr bunt aus. Der Marschall Szye
hat dieser Tagen wieder zu Wilkomitz 200 Ducaten
Contribution ausgehoben, und an 40 Mann Russen zu
Gefangenen gemacht, die bereits ausgewechselt sind.

Den Augenblick verbreitet sich die Nachricht, daß der
Fürst Dolgorucky die Linien bey Perecop eingenom-
men, darinn 160 Kanonen erbeutet, und alles, was sich
zur Gegenwehr gesetzet, niedergehauen habe. Der
Courier geht sogleich durch nach Warschau.


Nach den aus Riga allhier eingegangenen Nachrich-
ten, hat der die zweyte Armee Ihrer Rußisch-Kayserl.
Majestät commandirende General en Chef, Fürst Dol-
gorucky, die vesten Tartarischen Linien bey Perecop
nicht allein muthigst angegriffen, sondern auch glücklich
erstiegen, und bereits alle Anstalten vorgekehret, um sich
von der so wichtigen Vestung Or, oder Perecop, als
die der Schlüssel vom Gebiete des Crimmischen Chans
und der Halbinsel Krimm selbst ist, in wenig Tagen
Meister zu machen.


Von der Bataille vom 22sten vorigen Monats er-
wartet man noch die umständliche Nachricht.

Der Herr von Saldern begegnet dem Fürsten Primas,
der nach Elbing gehet, mit besonderer Höflichkeit, und
giebt ihm eine Bedeckung von 200 Mann Cosacken mit.

Der Herr Branicki stehet mit seinem Corps bey Krasno,
unweit Czenstochau. Zaremba ist nicht mehr in Pohlen,
sondern über die Grenze gegangen. Sein Corps ist
gänzlich auseinander.


Neulich ist der Banco-Vicepräsident, Herr Graf von
Cobenzel, aus Böhmen hier angelangt, nachdem derselbe
mit Einführung der im Mauthwesen beliebten neuen
Einrichtung daselbst zu Ende gekommen. Er wird näch-
stens in eben dieser Absicht nach Troppau und Jägern-
[Spaltenumbruch]

lichen unvermeidlichen Folgen, welche die Wirkungen
ſeiner Handlungen ſeyn wuͤrden.
(Der Beſchluß folgt.)


Zu Lion hat ein Kaufmann einen Bankerot von 2½ Mil-
lionen Franken gemacht, und ſeinen Creditoren 60 pro
Cent geboten. Alle Briefe aus Spanien, Sicilien,
Neapolis, Romagna, Toſcana und der Lombardey geben
Hoffnung zu einer reichen Erndte.

Der Fuͤrſt Dolgorucky ſoll zum General en Chef der
Albaniſchen und Griechiſchen Truppen, welche in Ruſ-
ſiſchen Dienſten ſind, erklaͤret worden ſeyn.


Aus Genua hat man, daß der Koͤnig von Frankreich
gedachter Republik die Inſel Corſica fuͤr 12 Millionen
Livres, als die deshalb verwandte Koſten, habe anbieten
laſſen, und daß der Koͤnig von Spanien ſie vielleicht
kaufen duͤrfe.

Beſchluß der Nachrichten aus London,


Vergangenen Sonnabend langte ein Expreſſer bey
der Admiralitaͤt mit der guten Nachricht an, daß die
Fregatte Endeavour, Capitain Cooke, gluͤcklich von Oſtin-
dien in den Duͤnen eingetroffen ſey. Dieſes Schiff ſe-
gelte im Auguſt 1768 von England. Die 3 Aſtronomen,
D. Solander, Herr Banks und Herr Green, giengen
mit einigen andern jungen Studenten auf ſelbigem
nach der Suͤdſee, um den Durchgang der Venus durch
die Sonne zu beobachten. Seitdem haben ſie die Reiſe
um die Erdkugel gemacht, und alle Kuͤſten und Inſeln
beſuchet, wohin ſie nur konnten, wo ſie auch allerley
Arten von Pflanzen und andere Seltenheiten geſam-
melt haben. Ihre Reiſe iſt ſonſt ſo gluͤcklich abge-
gangen, als man nur erwarten koͤnnen; nur iſt Herr
Green auf der Ruͤckkehr von Batavia geſtorben. D. So-
lander iſt zwar etwas unpaß; man hoffet aber, er werde
ſich in einigen Tagen erholen.

Der Graf von Harcourt wird naͤchſtens von Paris
hier erwartet. Ein Theil ſeiner Bagage iſt ſchon zu
Dower angelanget. Der Oberſtlieutenant Blaquies
iſt zum Legationsſecretair an die Stelle des Herrn Wal-
pole ernannt worden, und wird eheſtens nach Paris ab-
gehen, in der Abweſenheit des Engliſchen Geſandten
unſere Geſchaͤffte dort zu beſorgen.

Von Madrid ſollen ſehr unangenehme Nachrichten
eingelaufen ſeyn.

Admiral Spry wird uͤberhaupt 8 Schiffe unter ſeinem
Commando haben, und mit ſelbigen auslaufen.

Der Koͤnig hat alle auslaͤndiſche Geſandten mit ihren
Gemahlinnen zu der Ceremonie der Inſtallation der
Ritter zu Windſor auf den 25ſten dieſes einladen laſſen.

Man ſagt, daß unſer Miniſterium, auf Vorſtellung
des Spaniſchen Hofes, daß die Engliſchen Kriegsſchiffe
von Cadix ſo oft Geld abholeten, welches doch den Be-
fehlen Sr. Katholiſchen Majeſtaͤt gaͤnzlich zuwider waͤre,
darinn gewilliget, daß kuͤnftig kein Kriegsſchiff, unter
keinem Vorwande, ohne Befehl der Admiralitaͤt, in ei-
nen Spaniſchen Haven einlaufen ſolle.

Lord Chatham ſoll jetzt ein wichtiges Memoire uͤber
den gegenwaͤrtigen Zuſtand der Nation, ihre Allianzen,
Finanzen, Handlungen ꝛc. unter Haͤnden haben, welches er
dem Koͤnige ſelbſt uͤberreichen will.



Verwichenen Freytag, den 5ten Julii, wurde der
Rußiſch-Kayſerl. Premier-Major, Herr von Spaͤth,
von dem hieſigen commandirenden Herrn Oberſten von
[Spaltenumbruch] Adam mit 120 Mann Infanterie, 2 Kanonen und 50
Mann Coſacken, nach dem Staͤdtchen Klein-Breßlau
commandiret, um einige Ordnungen in der Cujaviſchen
Woywodſchaft auszuſchreiben. Drey Meilen von hier
erfuhr er, daß ſich der Cujaviſche Marſchall Glembocki
mit 250 Pferden 2 Meilen von ihm befand, worauf er
die Nacht durch dahin marſchirte, und ihn bey Anbruch
des Tages in dem Dorfe Brunislaw attaquirte. Nach-
dem 25 Mann der Confoͤderirten geblieben, retirirte
ſich dieſer Marſchall. Der Herr Major gieng darauf
noch eine halbe Meile vorwaͤrts in das Staͤdtchen Rad-
zieiowo, allwo er bis um 12 Uhr, Mittags, ausruhete,
und ſodann ſeinen Marſch nach Klein-Breßlau nahm.
Kaum aber war er eine kleine Meile marſchiret, ſo wurde
er von obigem Marſchall, welchem noch der Marſchall
von Dobrzin Mazowiecki, der Marſchall von Goſtin Mi-
korski und der Oberſte Wislawski zum Succurs gekom-
men, und welche zuſammen ein Corps von 1000 Mann
ausmachten, umzingelt, und zum Ergeben aufgefordert.
Derſelbe ſchlug ſich aber von 9 Uhr fruͤh, bis 6 Uhr
Abends, mit ihnen herum, und mußten ſie, mit einem
Verluſt von 200 Mann an Todten und Bleßirten, ihn
verlaſſen. Von Rußiſcher Seite ſind nur 2 Mann todt,
und 1 Officier und 12 Mann leicht bleßirt, und retour-
nirte dieſes Commando den 6ten des Abends gluͤcklich
hier in Thorn. Der Herr Major recommandiret bey
Gelegenheit dieſer Affaire insbeſondere den Herrn
Oberſten von Udam, und den Capitain, Herrn Ritter.


Hier ſieht es ſehr bunt aus. Der Marſchall Szye
hat dieſer Tagen wieder zu Wilkomitz 200 Ducaten
Contribution ausgehoben, und an 40 Mann Ruſſen zu
Gefangenen gemacht, die bereits ausgewechſelt ſind.

Den Augenblick verbreitet ſich die Nachricht, daß der
Fuͤrſt Dolgorucky die Linien bey Perecop eingenom-
men, darinn 160 Kanonen erbeutet, und alles, was ſich
zur Gegenwehr geſetzet, niedergehauen habe. Der
Courier geht ſogleich durch nach Warſchau.


Nach den aus Riga allhier eingegangenen Nachrich-
ten, hat der die zweyte Armee Ihrer Rußiſch-Kayſerl.
Majeſtaͤt commandirende General en Chef, Fuͤrſt Dol-
gorucky, die veſten Tartariſchen Linien bey Perecop
nicht allein muthigſt angegriffen, ſondern auch gluͤcklich
erſtiegen, und bereits alle Anſtalten vorgekehret, um ſich
von der ſo wichtigen Veſtung Or, oder Perecop, als
die der Schluͤſſel vom Gebiete des Crimmiſchen Chans
und der Halbinſel Krimm ſelbſt iſt, in wenig Tagen
Meiſter zu machen.


Von der Bataille vom 22ſten vorigen Monats er-
wartet man noch die umſtaͤndliche Nachricht.

Der Herr von Saldern begegnet dem Fuͤrſten Primas,
der nach Elbing gehet, mit beſonderer Hoͤflichkeit, und
giebt ihm eine Bedeckung von 200 Mann Coſacken mit.

Der Herr Branicki ſtehet mit ſeinem Corps bey Krasno,
unweit Czenſtochau. Zaremba iſt nicht mehr in Pohlen,
ſondern uͤber die Grenze gegangen. Sein Corps iſt
gaͤnzlich auseinander.


Neulich iſt der Banco-Vicepraͤſident, Herr Graf von
Cobenzel, aus Boͤhmen hier angelangt, nachdem derſelbe
mit Einfuͤhrung der im Mauthweſen beliebten neuen
Einrichtung daſelbſt zu Ende gekommen. Er wird naͤch-
ſtens in eben dieſer Abſicht nach Troppau und Jaͤgern-
[Spaltenumbruch]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jPoliticalNews">
        <div xml:id="ar001" type="jArticle">
          <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/>
lichen unvermeidlichen                   Folgen, welche die Wirkungen<lb/>
&#x017F;einer Handlungen &#x017F;eyn wu&#x0364;rden.<lb/><ref target="/nn_hamburgischer16_1771/ar002"><hi rendition="#right">(Der Be&#x017F;chluß folgt.)</hi></ref></p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c #fr">Genua, den 6 Julii.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Zu Lion hat ein Kaufmann einen Bankerot von 2½ Mil-<lb/>
lionen Franken gemacht,                   und &#x017F;einen Creditoren 60 pro<lb/>
Cent geboten. Alle Briefe aus Spanien,                   Sicilien,<lb/>
Neapolis, Romagna, To&#x017F;cana und der Lombardey geben<lb/>
Hoffnung zu                   einer reichen Erndte.</p><lb/>
          <p>Der Fu&#x0364;r&#x017F;t Dolgorucky &#x017F;oll zum General en Chef der<lb/>
Albani&#x017F;chen und                   Griechi&#x017F;chen Truppen, welche in Ru&#x017F;-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;chen Dien&#x017F;ten &#x017F;ind, erkla&#x0364;ret worden                   &#x017F;eyn.</p><lb/>
        </div>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c #fr">Parma, den 6 Julii.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Aus Genua hat man, daß der Ko&#x0364;nig von Frankreich<lb/>
gedachter Republik die In&#x017F;el                   Cor&#x017F;ica fu&#x0364;r 12 Millionen<lb/>
Livres, als die deshalb verwandte Ko&#x017F;ten, habe                   anbieten<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, und daß der Ko&#x0364;nig von Spanien &#x017F;ie vielleicht<lb/>
kaufen                   du&#x0364;rfe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="jArticle">
          <head> <hi rendition="#c #fr">Be&#x017F;chluß der Nachrichten aus London,</hi> </head><lb/>
          <dateline> <hi rendition="#c #fr">vom 16 Julii.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Vergangenen Sonnabend langte ein Expre&#x017F;&#x017F;er bey<lb/>
der Admiralita&#x0364;t mit der guten                   Nachricht an, daß die<lb/>
Fregatte Endeavour, Capitain Cooke, glu&#x0364;cklich von                   O&#x017F;tin-<lb/>
dien in den Du&#x0364;nen eingetroffen &#x017F;ey. Die&#x017F;es Schiff &#x017F;e-<lb/>
gelte im                   Augu&#x017F;t 1768 von England. Die 3 A&#x017F;tronomen,<lb/><hi rendition="#aq">D.</hi> Solander, Herr Banks und Herr Green, giengen<lb/>
mit                   einigen andern jungen Studenten auf &#x017F;elbigem<lb/>
nach der Su&#x0364;d&#x017F;ee, um den                   Durchgang der Venus durch<lb/>
die Sonne zu beobachten. Seitdem haben &#x017F;ie die                   Rei&#x017F;e<lb/>
um die Erdkugel gemacht, und alle Ku&#x0364;&#x017F;ten und In&#x017F;eln<lb/>
be&#x017F;uchet, wohin                   &#x017F;ie nur konnten, wo &#x017F;ie auch allerley<lb/>
Arten von Pflanzen und andere                   Seltenheiten ge&#x017F;am-<lb/>
melt haben. Ihre Rei&#x017F;e i&#x017F;t &#x017F;on&#x017F;t &#x017F;o glu&#x0364;cklich                   abge-<lb/>
gangen, als man nur erwarten ko&#x0364;nnen; nur i&#x017F;t Herr<lb/>
Green auf der                   Ru&#x0364;ckkehr von Batavia ge&#x017F;torben. <hi rendition="#aq">D.</hi> So-<lb/>
lander i&#x017F;t                   zwar etwas unpaß; man hoffet aber, er werde<lb/>
&#x017F;ich in einigen Tagen erholen.</p><lb/>
          <p>Der Graf von Harcourt wird na&#x0364;ch&#x017F;tens von Paris<lb/>
hier erwartet. Ein Theil                   &#x017F;einer Bagage i&#x017F;t &#x017F;chon zu<lb/>
Dower angelanget. Der Ober&#x017F;tlieutenant                   Blaquies<lb/>
i&#x017F;t zum Legations&#x017F;ecretair an die Stelle des Herrn Wal-<lb/>
pole                   ernannt worden, und wird ehe&#x017F;tens nach Paris ab-<lb/>
gehen, in der Abwe&#x017F;enheit des                   Engli&#x017F;chen Ge&#x017F;andten<lb/>
un&#x017F;ere Ge&#x017F;cha&#x0364;ffte dort zu be&#x017F;orgen.</p><lb/>
          <p>Von Madrid &#x017F;ollen &#x017F;ehr unangenehme Nachrichten<lb/>
eingelaufen &#x017F;eyn.</p><lb/>
          <p>Admiral Spry wird u&#x0364;berhaupt 8 Schiffe unter &#x017F;einem<lb/>
Commando haben, und mit                   &#x017F;elbigen auslaufen.</p><lb/>
          <p>Der Ko&#x0364;nig hat alle ausla&#x0364;ndi&#x017F;che Ge&#x017F;andten mit ihren<lb/>
Gemahlinnen zu der                   Ceremonie der In&#x017F;tallation der<lb/>
Ritter zu Wind&#x017F;or auf den 25&#x017F;ten die&#x017F;es                   einladen la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Man &#x017F;agt, daß un&#x017F;er Mini&#x017F;terium, auf Vor&#x017F;tellung<lb/>
des Spani&#x017F;chen Hofes, daß die                   Engli&#x017F;chen Kriegs&#x017F;chiffe<lb/>
von Cadix &#x017F;o oft Geld abholeten, welches doch den                   Be-<lb/>
fehlen Sr. Katholi&#x017F;chen Maje&#x017F;ta&#x0364;t ga&#x0364;nzlich zuwider wa&#x0364;re,<lb/>
darinn                   gewilliget, daß ku&#x0364;nftig kein Kriegs&#x017F;chiff, unter<lb/>
keinem Vorwande, ohne Befehl                   der Admiralita&#x0364;t, in ei-<lb/>
nen Spani&#x017F;chen Haven einlaufen &#x017F;olle.</p><lb/>
          <p>Lord Chatham &#x017F;oll jetzt ein wichtiges Memoire u&#x0364;ber<lb/>
den gegenwa&#x0364;rtigen Zu&#x017F;tand                   der Nation, ihre Allianzen,<lb/>
Finanzen, Handlungen &#xA75B;c. unter Ha&#x0364;nden haben,                   welches er<lb/>
dem Ko&#x0364;nige &#x017F;elb&#x017F;t u&#x0364;berreichen will.</p><lb/>
        </div>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c #fr">Thorn, den 11 Julii.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Verwichenen Freytag, den 5ten Julii, wurde der<lb/>
Rußi&#x017F;ch-Kay&#x017F;erl. Premier-Major,                   Herr von Spa&#x0364;th,<lb/>
von dem hie&#x017F;igen commandirenden Herrn Ober&#x017F;ten von<lb/><cb/>
Adam mit 120 Mann Infanterie, 2 Kanonen und 50<lb/>
Mann Co&#x017F;acken, nach                   dem Sta&#x0364;dtchen Klein-Breßlau<lb/>
commandiret, um einige Ordnungen in der                   Cujavi&#x017F;chen<lb/>
Woywod&#x017F;chaft auszu&#x017F;chreiben. Drey Meilen von hier<lb/>
erfuhr er,                   daß &#x017F;ich der Cujavi&#x017F;che Mar&#x017F;chall Glembocki<lb/>
mit 250 Pferden 2 Meilen von ihm                   befand, worauf er<lb/>
die Nacht durch dahin mar&#x017F;chirte, und ihn bey                   Anbruch<lb/>
des Tages in dem Dorfe Brunislaw attaquirte. Nach-<lb/>
dem 25 Mann der                   Confo&#x0364;derirten geblieben, retirirte<lb/>
&#x017F;ich die&#x017F;er Mar&#x017F;chall. Der Herr Major                   gieng darauf<lb/>
noch eine halbe Meile vorwa&#x0364;rts in das Sta&#x0364;dtchen                   Rad-<lb/>
zieiowo, allwo er bis um 12 Uhr, Mittags, ausruhete,<lb/>
und &#x017F;odann                   &#x017F;einen Mar&#x017F;ch nach Klein-Breßlau nahm.<lb/>
Kaum aber war er eine kleine Meile                   mar&#x017F;chiret, &#x017F;o wurde<lb/>
er von obigem Mar&#x017F;chall, welchem noch der                   Mar&#x017F;chall<lb/>
von Dobrzin Mazowiecki, der Mar&#x017F;chall von Go&#x017F;tin Mi-<lb/>
korski und                   der Ober&#x017F;te Wislawski zum Succurs gekom-<lb/>
men, und welche zu&#x017F;ammen ein Corps                   von 1000 Mann<lb/>
ausmachten, umzingelt, und zum Ergeben                   aufgefordert.<lb/>
Der&#x017F;elbe &#x017F;chlug &#x017F;ich aber von 9 Uhr fru&#x0364;h, bis 6 Uhr<lb/>
Abends,                   mit ihnen herum, und mußten &#x017F;ie, mit einem<lb/>
Verlu&#x017F;t von 200 Mann an Todten und                   Bleßirten, ihn<lb/>
verla&#x017F;&#x017F;en. Von Rußi&#x017F;cher Seite &#x017F;ind nur 2 Mann todt,<lb/>
und 1                   Officier und 12 Mann leicht bleßirt, und retour-<lb/>
nirte die&#x017F;es Commando den                   6ten des Abends glu&#x0364;cklich<lb/>
hier in Thorn. Der Herr Major recommandiret                   bey<lb/>
Gelegenheit die&#x017F;er Affaire insbe&#x017F;ondere den Herrn<lb/>
Ober&#x017F;ten von Udam,                   und den Capitain, Herrn Ritter.</p><lb/>
        </div>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c #fr">Aus Wilda, vom 15 Julii.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Hier &#x017F;ieht es &#x017F;ehr bunt aus. Der Mar&#x017F;chall Szye<lb/>
hat die&#x017F;er Tagen wieder zu                   Wilkomitz 200 Ducaten<lb/>
Contribution ausgehoben, und an 40 Mann Ru&#x017F;&#x017F;en                   zu<lb/>
Gefangenen gemacht, die bereits ausgewech&#x017F;elt &#x017F;ind.</p><lb/>
          <p>Den Augenblick verbreitet &#x017F;ich die Nachricht, daß der<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;t Dolgorucky die                   Linien bey Perecop eingenom-<lb/>
men, darinn 160 Kanonen erbeutet, und alles, was                   &#x017F;ich<lb/>
zur Gegenwehr ge&#x017F;etzet, niedergehauen habe. Der<lb/>
Courier geht &#x017F;ogleich                   durch nach War&#x017F;chau.</p><lb/>
        </div>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c #fr">Ko&#x0364;nigsberg, den 15 Julii.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Nach den aus Riga allhier eingegangenen Nachrich-<lb/>
ten, hat der die zweyte                   Armee Ihrer Rußi&#x017F;ch-Kay&#x017F;erl.<lb/>
Maje&#x017F;ta&#x0364;t commandirende General en Chef, Fu&#x0364;r&#x017F;t                   Dol-<lb/>
gorucky, die ve&#x017F;ten Tartari&#x017F;chen Linien bey Perecop<lb/>
nicht allein                   muthig&#x017F;t angegriffen, &#x017F;ondern auch glu&#x0364;cklich<lb/>
er&#x017F;tiegen, und bereits alle                   An&#x017F;talten vorgekehret, um &#x017F;ich<lb/>
von der &#x017F;o wichtigen Ve&#x017F;tung Or, oder Perecop,                   als<lb/>
die der Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el vom Gebiete des Crimmi&#x017F;chen Chans<lb/>
und der Halbin&#x017F;el                   Krimm &#x017F;elb&#x017F;t i&#x017F;t, in wenig Tagen<lb/>
Mei&#x017F;ter zu machen.</p><lb/>
        </div>
        <div>
          <dateline> <hi rendition="#c #fr">War&#x017F;chau, den 16 Julii.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Von der Bataille vom 22&#x017F;ten vorigen Monats er-<lb/>
wartet man noch die                   um&#x017F;ta&#x0364;ndliche Nachricht.</p><lb/>
          <p>Der Herr von Saldern begegnet dem Fu&#x0364;r&#x017F;ten Primas,<lb/>
der nach Elbing gehet, mit                   be&#x017F;onderer Ho&#x0364;flichkeit, und<lb/>
giebt ihm eine Bedeckung von 200 Mann Co&#x017F;acken                   mit.</p><lb/>
          <p>Der Herr Branicki &#x017F;tehet mit &#x017F;einem Corps bey Krasno,<lb/>
unweit Czen&#x017F;tochau.                   Zaremba i&#x017F;t nicht mehr in Pohlen,<lb/>
&#x017F;ondern u&#x0364;ber die Grenze gegangen. Sein                   Corps i&#x017F;t<lb/>
ga&#x0364;nzlich auseinander.</p><lb/>
        </div>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c #fr">Wien, den 17 Julii.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Neulich i&#x017F;t der Banco-Vicepra&#x0364;&#x017F;ident, Herr Graf von<lb/>
Cobenzel, aus Bo&#x0364;hmen hier                   angelangt, nachdem der&#x017F;elbe<lb/>
mit Einfu&#x0364;hrung der im Mauthwe&#x017F;en beliebten                   neuen<lb/>
Einrichtung da&#x017F;elb&#x017F;t zu Ende gekommen. Er wird na&#x0364;ch-<lb/>
&#x017F;tens in eben                   die&#x017F;er Ab&#x017F;icht nach Troppau und Ja&#x0364;gern-<lb/><cb/>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[2]/0002] lichen unvermeidlichen Folgen, welche die Wirkungen ſeiner Handlungen ſeyn wuͤrden. (Der Beſchluß folgt.) Genua, den 6 Julii. Zu Lion hat ein Kaufmann einen Bankerot von 2½ Mil- lionen Franken gemacht, und ſeinen Creditoren 60 pro Cent geboten. Alle Briefe aus Spanien, Sicilien, Neapolis, Romagna, Toſcana und der Lombardey geben Hoffnung zu einer reichen Erndte. Der Fuͤrſt Dolgorucky ſoll zum General en Chef der Albaniſchen und Griechiſchen Truppen, welche in Ruſ- ſiſchen Dienſten ſind, erklaͤret worden ſeyn. Parma, den 6 Julii. Aus Genua hat man, daß der Koͤnig von Frankreich gedachter Republik die Inſel Corſica fuͤr 12 Millionen Livres, als die deshalb verwandte Koſten, habe anbieten laſſen, und daß der Koͤnig von Spanien ſie vielleicht kaufen duͤrfe. Beſchluß der Nachrichten aus London, vom 16 Julii. Vergangenen Sonnabend langte ein Expreſſer bey der Admiralitaͤt mit der guten Nachricht an, daß die Fregatte Endeavour, Capitain Cooke, gluͤcklich von Oſtin- dien in den Duͤnen eingetroffen ſey. Dieſes Schiff ſe- gelte im Auguſt 1768 von England. Die 3 Aſtronomen, D. Solander, Herr Banks und Herr Green, giengen mit einigen andern jungen Studenten auf ſelbigem nach der Suͤdſee, um den Durchgang der Venus durch die Sonne zu beobachten. Seitdem haben ſie die Reiſe um die Erdkugel gemacht, und alle Kuͤſten und Inſeln beſuchet, wohin ſie nur konnten, wo ſie auch allerley Arten von Pflanzen und andere Seltenheiten geſam- melt haben. Ihre Reiſe iſt ſonſt ſo gluͤcklich abge- gangen, als man nur erwarten koͤnnen; nur iſt Herr Green auf der Ruͤckkehr von Batavia geſtorben. D. So- lander iſt zwar etwas unpaß; man hoffet aber, er werde ſich in einigen Tagen erholen. Der Graf von Harcourt wird naͤchſtens von Paris hier erwartet. Ein Theil ſeiner Bagage iſt ſchon zu Dower angelanget. Der Oberſtlieutenant Blaquies iſt zum Legationsſecretair an die Stelle des Herrn Wal- pole ernannt worden, und wird eheſtens nach Paris ab- gehen, in der Abweſenheit des Engliſchen Geſandten unſere Geſchaͤffte dort zu beſorgen. Von Madrid ſollen ſehr unangenehme Nachrichten eingelaufen ſeyn. Admiral Spry wird uͤberhaupt 8 Schiffe unter ſeinem Commando haben, und mit ſelbigen auslaufen. Der Koͤnig hat alle auslaͤndiſche Geſandten mit ihren Gemahlinnen zu der Ceremonie der Inſtallation der Ritter zu Windſor auf den 25ſten dieſes einladen laſſen. Man ſagt, daß unſer Miniſterium, auf Vorſtellung des Spaniſchen Hofes, daß die Engliſchen Kriegsſchiffe von Cadix ſo oft Geld abholeten, welches doch den Be- fehlen Sr. Katholiſchen Majeſtaͤt gaͤnzlich zuwider waͤre, darinn gewilliget, daß kuͤnftig kein Kriegsſchiff, unter keinem Vorwande, ohne Befehl der Admiralitaͤt, in ei- nen Spaniſchen Haven einlaufen ſolle. Lord Chatham ſoll jetzt ein wichtiges Memoire uͤber den gegenwaͤrtigen Zuſtand der Nation, ihre Allianzen, Finanzen, Handlungen ꝛc. unter Haͤnden haben, welches er dem Koͤnige ſelbſt uͤberreichen will. Thorn, den 11 Julii. Verwichenen Freytag, den 5ten Julii, wurde der Rußiſch-Kayſerl. Premier-Major, Herr von Spaͤth, von dem hieſigen commandirenden Herrn Oberſten von Adam mit 120 Mann Infanterie, 2 Kanonen und 50 Mann Coſacken, nach dem Staͤdtchen Klein-Breßlau commandiret, um einige Ordnungen in der Cujaviſchen Woywodſchaft auszuſchreiben. Drey Meilen von hier erfuhr er, daß ſich der Cujaviſche Marſchall Glembocki mit 250 Pferden 2 Meilen von ihm befand, worauf er die Nacht durch dahin marſchirte, und ihn bey Anbruch des Tages in dem Dorfe Brunislaw attaquirte. Nach- dem 25 Mann der Confoͤderirten geblieben, retirirte ſich dieſer Marſchall. Der Herr Major gieng darauf noch eine halbe Meile vorwaͤrts in das Staͤdtchen Rad- zieiowo, allwo er bis um 12 Uhr, Mittags, ausruhete, und ſodann ſeinen Marſch nach Klein-Breßlau nahm. Kaum aber war er eine kleine Meile marſchiret, ſo wurde er von obigem Marſchall, welchem noch der Marſchall von Dobrzin Mazowiecki, der Marſchall von Goſtin Mi- korski und der Oberſte Wislawski zum Succurs gekom- men, und welche zuſammen ein Corps von 1000 Mann ausmachten, umzingelt, und zum Ergeben aufgefordert. Derſelbe ſchlug ſich aber von 9 Uhr fruͤh, bis 6 Uhr Abends, mit ihnen herum, und mußten ſie, mit einem Verluſt von 200 Mann an Todten und Bleßirten, ihn verlaſſen. Von Rußiſcher Seite ſind nur 2 Mann todt, und 1 Officier und 12 Mann leicht bleßirt, und retour- nirte dieſes Commando den 6ten des Abends gluͤcklich hier in Thorn. Der Herr Major recommandiret bey Gelegenheit dieſer Affaire insbeſondere den Herrn Oberſten von Udam, und den Capitain, Herrn Ritter. Aus Wilda, vom 15 Julii. Hier ſieht es ſehr bunt aus. Der Marſchall Szye hat dieſer Tagen wieder zu Wilkomitz 200 Ducaten Contribution ausgehoben, und an 40 Mann Ruſſen zu Gefangenen gemacht, die bereits ausgewechſelt ſind. Den Augenblick verbreitet ſich die Nachricht, daß der Fuͤrſt Dolgorucky die Linien bey Perecop eingenom- men, darinn 160 Kanonen erbeutet, und alles, was ſich zur Gegenwehr geſetzet, niedergehauen habe. Der Courier geht ſogleich durch nach Warſchau. Koͤnigsberg, den 15 Julii. Nach den aus Riga allhier eingegangenen Nachrich- ten, hat der die zweyte Armee Ihrer Rußiſch-Kayſerl. Majeſtaͤt commandirende General en Chef, Fuͤrſt Dol- gorucky, die veſten Tartariſchen Linien bey Perecop nicht allein muthigſt angegriffen, ſondern auch gluͤcklich erſtiegen, und bereits alle Anſtalten vorgekehret, um ſich von der ſo wichtigen Veſtung Or, oder Perecop, als die der Schluͤſſel vom Gebiete des Crimmiſchen Chans und der Halbinſel Krimm ſelbſt iſt, in wenig Tagen Meiſter zu machen. Warſchau, den 16 Julii. Von der Bataille vom 22ſten vorigen Monats er- wartet man noch die umſtaͤndliche Nachricht. Der Herr von Saldern begegnet dem Fuͤrſten Primas, der nach Elbing gehet, mit beſonderer Hoͤflichkeit, und giebt ihm eine Bedeckung von 200 Mann Coſacken mit. Der Herr Branicki ſtehet mit ſeinem Corps bey Krasno, unweit Czenſtochau. Zaremba iſt nicht mehr in Pohlen, ſondern uͤber die Grenze gegangen. Sein Corps iſt gaͤnzlich auseinander. Wien, den 17 Julii. Neulich iſt der Banco-Vicepraͤſident, Herr Graf von Cobenzel, aus Boͤhmen hier angelangt, nachdem derſelbe mit Einfuͤhrung der im Mauthweſen beliebten neuen Einrichtung daſelbſt zu Ende gekommen. Er wird naͤch- ſtens in eben dieſer Abſicht nach Troppau und Jaͤgern-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T12:30:46Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1192607_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1192607_1771/2
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 119, Hamburg, 26. Julii 1771, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1192607_1771/2>, abgerufen am 23.11.2024.