Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 119, Hamburg, 28. Juli 1789.[Spaltenumbruch]
daß diese Anleihe in dem Augenblicke, da sie
eröffnet Auch zu Versailles hat man, nach dem Beyspiel der Am Sonnabend wurden 2 Husaren von der Bürger- Noch ein Paar Anecdoten. "Als der König durch An eben dem Tage war zu St. Germain en Laye ein Nun gehen leider! täglich traurige Nachrichten von
Herve, den 23 Julii.
Herr Necker gieng vor einigen Tagen durch diese
Brüssel, den 20
Julii.
Der Kayser hat demjenigen eine Belohnung von
Schreiben aus Stockholm, vom 16 Julii.
Ein authentischer Bericht von unserer Flotte vom Aus Finnland ist Nachricht eingegangen, daß der Alle Tage gehen Truppen, Ammunition und Mund- Der Kayserliche, Französische und
Dänische Minister Jn dem Kirchengebete wird nun die Fürbitte: Für Man lieset nunmehr die Königl.
Bestallungsbriefe
Aus der Türkey, vom 8 Julii.
Zu Constantinopel sind nun verschiedene
Handlungs- Der neue Sultan hat der Familie des in Oesterreichi- Der Hospodar der Wallachey, Mavrojeni, soll von (Hierbey folgt eine Beylage.) [Spaltenumbruch]
daß dieſe Anleihe in dem Augenblicke, da ſie
eroͤffnet Auch zu Verſailles hat man, nach dem Beyſpiel der Am Sonnabend wurden 2 Huſaren von der Buͤrger- Noch ein Paar Anecdoten. “Als der Koͤnig durch An eben dem Tage war zu St. Germain en Laye ein Nun gehen leider! taͤglich traurige Nachrichten von
Herve, den 23 Julii.
Herr Necker gieng vor einigen Tagen durch dieſe
Bruͤſſel, den 20
Julii.
Der Kayſer hat demjenigen eine Belohnung von
Schreiben aus Stockholm, vom 16 Julii.
Ein authentiſcher Bericht von unſerer Flotte vom Aus Finnland iſt Nachricht eingegangen, daß der Alle Tage gehen Truppen, Ammunition und Mund- Der Kayſerliche, Franzoͤſiſche und
Daͤniſche Miniſter Jn dem Kirchengebete wird nun die Fuͤrbitte: Fuͤr Man lieſet nunmehr die Koͤnigl.
Beſtallungsbriefe
Aus der Tuͤrkey, vom 8 Julii.
Zu Conſtantinopel ſind nun verſchiedene
Handlungs- Der neue Sultan hat der Familie des in Oeſterreichi- Der Hoſpodar der Wallachey, Mavrojeni, ſoll von (Hierbey folgt eine Beylage.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><cb/> daß dieſe Anleihe in dem Augenblicke, da ſie eroͤffnet<lb/> werden wird, vollzaͤhlig ſeyn werde.</p><lb/> <p>Auch zu Verſailles hat man, nach dem Beyſpiel der<lb/> Stadt Paris, eine Buͤrgerwache errichtet. Der Prinz<lb/> von Poix, Gouverneur von Verſailles, Capitain der<lb/> Leibgarde des Koͤnigs, und ein Schwager des Marquis<lb/> de la Fayette, iſt zum General-Commandanten der<lb/> Buͤrgerwache von Verſailles ernannt worden.</p><lb/> <p>Am Sonnabend wurden 2 Huſaren von der Buͤrger-<lb/> wache von Verſailles arretirt, welche ſie ſogleich auf-<lb/> henken wollte, als die Nationalverſammlung Deputirte<lb/> an das Volk ſchickte, welche die beyden Huſaren der<lb/> Todesſtrafe entriſſen.</p><lb/> <p>Noch ein Paar Anecdoten. “Als der Koͤnig durch<lb/> Paris nach dem Stadthauſe fuhr, ſangen die Fiſcher-<lb/> weiber: <hi rendition="#aq">On peut-on étre mieux qu’au ſein de ſa famille.</hi>”<lb/> Als der Poͤbel bey den Unruhen das Haus eines ge-<lb/> wiſſen Ariſtokraten verbrennen wollte, rettete jemand<lb/> daſſelbe durch folgende Anrede: “Warum wollen ſie<lb/> dem Bewohner dies Haus verbrennen, es gehoͤrt ihm<lb/> nicht, ſondern ſeinen Glaͤubigern, die Meublen ge-<lb/> hoͤren ihm nicht, ſondern den Kuͤnſtlern, die ſie ge-<lb/> macht haben, ſeine Kinder gehoͤren ihm nicht, und<lb/> ſeine Frau — iſt die nationalſte im Reiche. Das<lb/> Volk gieng fort, und ließ das Haus unverſehrt ſtehen.”</p><lb/> <p>An eben dem Tage war zu St. Germain en Laye ein<lb/> ſo großer Aufſtand, daß der Marſchall von Noailles,<lb/> der Gouverneur des Orts iſt, der Nationalverſamm-<lb/> lung eine Depeſche zuſchickte, welche hierauf 4 ihrer<lb/> Deputirten nach St. Germain abſandte, die daſelbſt<lb/> die Ruhe wieder herſtellten. Man hat aber doch einem<lb/> dortigen Particulier den Hals abgeſchnitten, welcher<lb/> in dem Verdacht ſtand, daß er die Koͤnigl. Truppen<lb/> mit Brodt verſorge. Der Sohn und die Tochter die-<lb/> ſes Ungluͤcklichen waren bey ſeiner Todesſtrafe gegen-<lb/> waͤrtig, und ſie ſtuͤrzten ſich aus Verzweifelung in den<lb/> Fluß. Bey dieſem Tumult ſind 14 Perſonen ums<lb/> Leben gekommen.</p><lb/> <p>Nun gehen leider! taͤglich traurige Nachrichten von<lb/> den Unruhen ein, welche die Entlaſſung des Herrn<lb/> Necker in den Provinzen verurſacht hat. Zu Amiens<lb/> hat ſich das Volk des Jntendanten bemaͤchtigt, den<lb/> es in Arreſt haͤlt. Zu Dyon iſt die ganze Buͤrgerſchaft<lb/> unter den Waffen. Den Marquis von Gouvernet, der<lb/> daſelbſt Koͤnigl. Commandant iſt, hat man ſehr gemiß-<lb/> handelt. Man hat ihm ſeine Kleider zerriſſen, und<lb/> arretirt, ſo daß er von 40 Perſonen bewacht wird.<lb/> Geſtern kam ein Courier zu Verſailles von Rennes an,<lb/> den der dortige Commandant, Graf von Langeron,<lb/> abgeſchickt hatte, wodurch man erfuhr, daß alle Buͤrger<lb/> daſelbſt die Waffen ergriffen, daß ſich 2 Regimenter<lb/> Truppen mit der Buͤrgerſchaft vereinigt haͤtten, und<lb/> daß ein drittes ſeine Waffen niedergelegt habe. Die<lb/> Stadt Rennes hat ein Arret<hi rendition="#aq">é</hi> gemacht, daß ein Jeder<lb/> Adelicher perſoͤnlich fuͤr die Deputirten der Provinz<lb/> ſtehen ſoll, wenn gegen ihre Perſonen zu Verſailles<lb/> etwas vorgenommen werden ſollte. Man befuͤrchtete,<lb/> daß das Volk, welches bewaffnet herumſchwaͤrmt, nach<lb/> den Doͤrfern gehen, und daſelbſt die Schloͤſſer und<lb/> Haͤuſer der Adelichen in Brand ſtecken moͤchte. Zu<lb/> Havre de Grace hat ſich die Buͤrgerſchaft der Citadelle<lb/> bemaͤchtigt, auch das Korn angehalten, welches ſie fuͤr<lb/><cb/> die Koͤnigl. Truppen zu Verſailles und Paris beſtimmt<lb/> zu ſeyn glaubte. Sie hat hierauf dieſes Korn zu den<lb/> Buͤrgern nach Paris geſandt. Auch zu Rouen dauern<lb/> die Unruhen noch fort, und es ſind viele Soldaten<lb/> maſſacrirt worden, die ſich unterſtanden haben, auf<lb/> die Buͤrger zu feuern.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Herve,</hi> den 23 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>Herr Necker gieng vor einigen Tagen durch dieſe<lb/> Stadt, von Paris kommend; es iſt ihm aber ſchon<lb/> ein Courier gefolgt, der ſich hier genau nach dem Weg<lb/> erkundigte, den er genommen hat. 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Sie beſteht aus 8 Schiffen von 70, aus 13 von<lb/> 60 bis 62, aus 9 Fregatten von 40, 5 von 26 bis 32<lb/> Kanonen, und aus 7 kleinen bewaffneten Cuttern und<lb/> Jachten. (Die authentiſche Liſte der Schwediſchen<lb/> Seemacht haben wir bereits in No. 96 dieſer Blaͤtter<lb/> mitgetheilt.)</p><lb/> <p>Aus Finnland iſt Nachricht eingegangen, daß der<lb/> Koͤnig den Paß von Likala behauptet, und noch eine<lb/> gute Schwediſche Meile von Friedrichshamn ſtehe.</p><lb/> <p>Alle Tage gehen Truppen, Ammunition und Mund-<lb/> proviſion von hier nach Finnland ab, wohin bereits 11<lb/> Galeeren abgeſegelt ſind.</p><lb/> <p>Der Kayſerliche, Franzoͤſiſche und Daͤniſche Miniſter<lb/> ſind im Begriff, von hier abzureiſen.</p><lb/> <p>Jn dem Kirchengebete wird nun die Fuͤrbitte: <hi rendition="#fr">Fuͤr<lb/> die ſaͤmmtlichen Reichsraͤthe,</hi> ausgelaſſen, zum ſichern<lb/> Beweis, daß der uralte Schwediſche Senat nun ganz<lb/> aufgehoben iſt.</p><lb/> <p>Man lieſet nunmehr die Koͤnigl. Beſtallungsbriefe<lb/> fuͤr den Biſchof zu Wexio, Herrn Wollquiſt, wodurch<lb/> er zum Mitglied der Bereitungs Commißion der Reichs-<lb/> Angelegenheiten, und zum Chef der kirchlichen Ange-<lb/> legenheiten ernannt wird. 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daß dieſe Anleihe in dem Augenblicke, da ſie eroͤffnet
werden wird, vollzaͤhlig ſeyn werde.
Auch zu Verſailles hat man, nach dem Beyſpiel der
Stadt Paris, eine Buͤrgerwache errichtet. Der Prinz
von Poix, Gouverneur von Verſailles, Capitain der
Leibgarde des Koͤnigs, und ein Schwager des Marquis
de la Fayette, iſt zum General-Commandanten der
Buͤrgerwache von Verſailles ernannt worden.
Am Sonnabend wurden 2 Huſaren von der Buͤrger-
wache von Verſailles arretirt, welche ſie ſogleich auf-
henken wollte, als die Nationalverſammlung Deputirte
an das Volk ſchickte, welche die beyden Huſaren der
Todesſtrafe entriſſen.
Noch ein Paar Anecdoten. “Als der Koͤnig durch
Paris nach dem Stadthauſe fuhr, ſangen die Fiſcher-
weiber: On peut-on étre mieux qu’au ſein de ſa famille.”
Als der Poͤbel bey den Unruhen das Haus eines ge-
wiſſen Ariſtokraten verbrennen wollte, rettete jemand
daſſelbe durch folgende Anrede: “Warum wollen ſie
dem Bewohner dies Haus verbrennen, es gehoͤrt ihm
nicht, ſondern ſeinen Glaͤubigern, die Meublen ge-
hoͤren ihm nicht, ſondern den Kuͤnſtlern, die ſie ge-
macht haben, ſeine Kinder gehoͤren ihm nicht, und
ſeine Frau — iſt die nationalſte im Reiche. Das
Volk gieng fort, und ließ das Haus unverſehrt ſtehen.”
An eben dem Tage war zu St. Germain en Laye ein
ſo großer Aufſtand, daß der Marſchall von Noailles,
der Gouverneur des Orts iſt, der Nationalverſamm-
lung eine Depeſche zuſchickte, welche hierauf 4 ihrer
Deputirten nach St. Germain abſandte, die daſelbſt
die Ruhe wieder herſtellten. Man hat aber doch einem
dortigen Particulier den Hals abgeſchnitten, welcher
in dem Verdacht ſtand, daß er die Koͤnigl. Truppen
mit Brodt verſorge. Der Sohn und die Tochter die-
ſes Ungluͤcklichen waren bey ſeiner Todesſtrafe gegen-
waͤrtig, und ſie ſtuͤrzten ſich aus Verzweifelung in den
Fluß. Bey dieſem Tumult ſind 14 Perſonen ums
Leben gekommen.
Nun gehen leider! taͤglich traurige Nachrichten von
den Unruhen ein, welche die Entlaſſung des Herrn
Necker in den Provinzen verurſacht hat. Zu Amiens
hat ſich das Volk des Jntendanten bemaͤchtigt, den
es in Arreſt haͤlt. Zu Dyon iſt die ganze Buͤrgerſchaft
unter den Waffen. Den Marquis von Gouvernet, der
daſelbſt Koͤnigl. Commandant iſt, hat man ſehr gemiß-
handelt. Man hat ihm ſeine Kleider zerriſſen, und
arretirt, ſo daß er von 40 Perſonen bewacht wird.
Geſtern kam ein Courier zu Verſailles von Rennes an,
den der dortige Commandant, Graf von Langeron,
abgeſchickt hatte, wodurch man erfuhr, daß alle Buͤrger
daſelbſt die Waffen ergriffen, daß ſich 2 Regimenter
Truppen mit der Buͤrgerſchaft vereinigt haͤtten, und
daß ein drittes ſeine Waffen niedergelegt habe. Die
Stadt Rennes hat ein Arreté gemacht, daß ein Jeder
Adelicher perſoͤnlich fuͤr die Deputirten der Provinz
ſtehen ſoll, wenn gegen ihre Perſonen zu Verſailles
etwas vorgenommen werden ſollte. Man befuͤrchtete,
daß das Volk, welches bewaffnet herumſchwaͤrmt, nach
den Doͤrfern gehen, und daſelbſt die Schloͤſſer und
Haͤuſer der Adelichen in Brand ſtecken moͤchte. Zu
Havre de Grace hat ſich die Buͤrgerſchaft der Citadelle
bemaͤchtigt, auch das Korn angehalten, welches ſie fuͤr
die Koͤnigl. Truppen zu Verſailles und Paris beſtimmt
zu ſeyn glaubte. Sie hat hierauf dieſes Korn zu den
Buͤrgern nach Paris geſandt. Auch zu Rouen dauern
die Unruhen noch fort, und es ſind viele Soldaten
maſſacrirt worden, die ſich unterſtanden haben, auf
die Buͤrger zu feuern.
Herve, den 23 Julii.
Herr Necker gieng vor einigen Tagen durch dieſe
Stadt, von Paris kommend; es iſt ihm aber ſchon
ein Courier gefolgt, der ſich hier genau nach dem Weg
erkundigte, den er genommen hat. (Bekanntlich iſt
er am 17ten durch Coͤlln gegangen.)
Bruͤſſel, den 20 Julii.
Der Kayſer hat demjenigen eine Belohnung von
10000 Gulden verſprochen, der die Urheber und
Drucker der aufruͤhriſchen Schriften entdeckt, die noch
in dieſen Provinzen verbreitet werden. Derjenige,
welcher die Austheiler dieſer Schriften entdeckt, ſoll
eine Belohnung von 6000 Gulden haben.
Schreiben aus Stockholm, vom 16 Julii.
Ein authentiſcher Bericht von unſerer Flotte vom
11ten dieſes meldet, daß ſelbige ſich an dieſem Tage
auf der weſtlichen Seite von Bornholm befunden, und
von da zum weiteren Kreuzen in der Oſtſee abgehen
ſollen. Sie beſteht aus 8 Schiffen von 70, aus 13 von
60 bis 62, aus 9 Fregatten von 40, 5 von 26 bis 32
Kanonen, und aus 7 kleinen bewaffneten Cuttern und
Jachten. (Die authentiſche Liſte der Schwediſchen
Seemacht haben wir bereits in No. 96 dieſer Blaͤtter
mitgetheilt.)
Aus Finnland iſt Nachricht eingegangen, daß der
Koͤnig den Paß von Likala behauptet, und noch eine
gute Schwediſche Meile von Friedrichshamn ſtehe.
Alle Tage gehen Truppen, Ammunition und Mund-
proviſion von hier nach Finnland ab, wohin bereits 11
Galeeren abgeſegelt ſind.
Der Kayſerliche, Franzoͤſiſche und Daͤniſche Miniſter
ſind im Begriff, von hier abzureiſen.
Jn dem Kirchengebete wird nun die Fuͤrbitte: Fuͤr
die ſaͤmmtlichen Reichsraͤthe, ausgelaſſen, zum ſichern
Beweis, daß der uralte Schwediſche Senat nun ganz
aufgehoben iſt.
Man lieſet nunmehr die Koͤnigl. Beſtallungsbriefe
fuͤr den Biſchof zu Wexio, Herrn Wollquiſt, wodurch
er zum Mitglied der Bereitungs Commißion der Reichs-
Angelegenheiten, und zum Chef der kirchlichen Ange-
legenheiten ernannt wird. Dieſes iſt wol der erſte
Lutheriſche Biſchof, der nicht nur zum Mitgliede eines
hoͤchſten weltlichen Regierungs Collegium, ſondern auch
zu der Wuͤrde eines Staatsſecretairs befoͤrdert worden.
Aus der Tuͤrkey, vom 8 Julii.
Zu Conſtantinopel ſind nun verſchiedene Handlungs-
ſchiffe aus der Mittellaͤndiſchen See, aus Alexan-
drien, ꝛc. eingetroffen.
Der neue Sultan hat der Familie des in Oeſterreichi-
ſcher Gefangenſchaft befindlichen Fuͤrſten Jpſilandi die
großen Schulden geſchenkt, welche der Fuͤrſt der Staats-
Caſſe noch zu bezahlen hatte.
Der Hoſpodar der Wallachey, Mavrojeni, ſoll von
Gallatz verwundet nach Bukareſt zuruͤckgekommen ſeyn.
(Hierbey folgt eine Beylage.)
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(2014-07-07T10:32:49Z)
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