Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 120, Hamburg, 29. Juli 1789.[Ende Spaltensatz]
Beyträge zum gelehrten Artikel
des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Fünftes Stück. 1789. [Beginn Spaltensatz]
Leipzig, bey Joh. Phil. Haugs Wittwe, 1788. M. E. Fr. C. Rosenmülleri Scholia in Vetus Testamentum Pars prima contin. Genesin & Exodum, c. Mappis geogr. 8. maj. (1 Rthlr. 16 Gr.) Des gelehrten und würdigen Herrn D. Rosenmüllers Zum Beweise des eben gesagten will ich nun
die Leipzig, bey Gräff: Briefe an Lina, als
Mädchen. Ein Buch für junge Frauenzimmer, die ihr Herz und Die erste Auflage haben wir nicht
gesehen; aber wir [Ende Spaltensatz]
Beytraͤge zum gelehrten Artikel
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen Correſpondenten. Fuͤnftes Stuͤck. 1789. [Beginn Spaltensatz]
Leipzig, bey Joh. Phil. Haugs Wittwe, 1788. M. E. Fr. C. Roſenmülleri Scholia in Vetus Teſtamentum Pars prima contin. Geneſin & Exodum, c. Mappis geogr. 8. maj. (1 Rthlr. 16 Gr.) Des gelehrten und wuͤrdigen Herrn D. Roſenmuͤllers Zum Beweiſe des eben geſagten will ich nun
die Leipzig, bey Graͤff: Briefe an Lina, als
Maͤdchen. Ein Buch fuͤr junge Frauenzimmer, die ihr Herz und Die erſte Auflage haben wir nicht
geſehen; aber wir <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jAnnouncements"> <div type="jAn"> <pb facs="#f0005" n="[5]"/> <cb type="end"/> </div> </div> </div> <div> <floatingText> <front> <titlePage type="main"> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#c">Beytraͤge zum gelehrten Artikel</hi> </hi> </hi><lb/> <hi rendition="#c">des<lb/><hi rendition="#c">Hamburgiſchen unpartheyiſchen Correſpondenten.</hi></hi><lb/> </titlePart> </docTitle><lb/> <docDate> <hi rendition="#c">Fuͤnftes Stuͤck. 1789.</hi> </docDate><lb/> </titlePage> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </front> <body> <cb type="start"/> <div type="jFeuilleton"> <div type="jArticle"> <head>Leipzig, bey Joh. Phil. Haugs Wittwe, 1788. <hi rendition="#aq">M.<lb/> E. Fr. C. Roſenmülleri Scholia in Vetus Teſtamentum<lb/> Pars prima contin. Geneſin & Exodum, c. 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Unter den Au-<lb/> gen und der ſteten Unterſtuͤtzung eines ſo erfahrnen<lb/> Mannes, und in dem ſo ſeltenen aber unumgaͤnglich<lb/> noͤthigen Beſitz der Huͤlfsmittel, vereinigten ſich mehrere<lb/> Gegenſtaͤnde, die der beſten Ausfuͤhrung eines ſo wich-<lb/> tigen Unternehmens und den Erwartungen voͤllig ent-<lb/> ſprachen. Man muß den eiſernen Fleiß des jungen Ge-<lb/> lehrten in der That bewundern, wenn man das große<lb/> 3tehalb Bogen lange Verzeichniß der Autoren durch-<lb/> geht, woraus er ſchoͤpfte, zuſammentrug, und uͤber-<lb/> haupt alles that, ſeinen Zweck zu erreichen. Allent-<lb/> halben zeigt er die richtigſte Kritik und Kenntniß in<lb/> den hiſtoriſchen Umſtaͤnden, Sitten, Naturgeſchichte<lb/> des Orients, ꝛc. daß Rec. mit Wahrheit zu ſagen<lb/> ſich berechtiget haͤlt, daß die Erklaͤrung des Alt. Teſt.<lb/> durch dies Unternehmen nicht nur beſonders gewinnt,<lb/> ſondern es auch zu aͤußerſter Erleichterung dienet, die<lb/> vielen verſchiedenen Erklaͤrungen einzelner aͤlterer und<lb/> neuerer Gelehrten, uͤber wichtige Stellen zuſammen-<lb/> geſtellt zu finden, und daß es noch nach vielen Jahren<lb/> eins der brauchbarſten Handbuͤcher uͤber die Bibel ſeyn<lb/> wird.</p><lb/> <p>Zum Beweiſe des eben geſagten will ich nun die<lb/> Grundſaͤtze und die Art, wie der Herr V. ſeinen Plan<lb/> auszufuͤhren ſucht, naͤher angeben. Er ſammelte naͤm-<lb/> lich nicht nur aus neuern ſondern auch aus den aͤltern<lb/> Auslegern und aus vielen andern alten und neuen<lb/> Schriften dasjenige, was zur Erklaͤrung dunkler Stellen<lb/> und zur Hebung ſo mancher Schwierigkeiten vorzuͤglich<lb/> ihm geſchickt ſchien. Zuerſt wird bey jedem Verſe, der<lb/> einiger Erklaͤrung bedarf, allemal der Sinn der Worte<lb/> dargeſtellt, und die Erklaͤrung durch Sprachgebrauch<lb/> der Hebraͤiſchen Sprache und der uͤbrigen mit ihr ver-<lb/> wandten Morgenlaͤndiſchen Dialecte zu rechtfertigen ge-<lb/> ſucht, dabey dasjenige, was auf hiſtoriſche Umſtaͤnde,<lb/> Sitten, Naturgeſchichte des Orients, Namen der<lb/> Oerter und Perſonen Bezug hatte, kuͤrzlich — ſo viel<lb/> es ohne Verluſt der Deutlichkeit geſchehen konnte —<lb/> erlaͤutert iſt, mit Anfuͤhrung derjenigen Schriften, wo<lb/><cb/> man weitere Auskunft findet. Hie und da iſt auch die<lb/> Verſchiedenheit der Lesart, wo ſie Einfluß auf den Sinn<lb/> hatte, und in ſchweren Stellen die vorzuͤglichſten Er-<lb/> klaͤrungen derſelben bemerkt worden. Bey den Stellen,<lb/> die ſich auf die Natur und die Sitten des Morgenlan-<lb/> des beziehen, hat der V. laͤnger verweilt, da Reiſe-<lb/> beſchreibungen, aus welchen jene Stellen ſo viel Licht<lb/> erhalten, und andere dahin gehoͤrige Schriften, theils<lb/> nicht in aller Haͤnden, theils ſo koſtbar ſind, daß ſie<lb/> nur von ſehr wenigen koͤnnen angeſchafft werden. Sehr<lb/> angenehm war es uns hiebey, oft die Worte der Ver-<lb/> faſſer ſelbſt zu leſen, ein Geſetz, das beſonders Lob<lb/> verdient, und in den meiſten Faͤllen auch zur Deutlich-<lb/> keit nothwendig iſt. — Da ſehr viele Stellen des Pen-<lb/> tateuchs ohne einige Notiz der Lage der Oerter gar<lb/> nicht verſtanden werden koͤnnen, ſo erheben die zwey<lb/> dazu beſorgten Charten den Werth des Werks noch um<lb/> vieles. Auf der einen iſt Syrien und Pallaͤſtina vor-<lb/> geſtellt, wie dieſe Laͤnder zur Zeit der Patriarchen be-<lb/> ſchaffen waren, nach Volneys neuer vortrefflichen Charte,<lb/> mit Weglaſſung der Oerter, die nicht hierher gehoͤren,<lb/> und Zuſetzung derer, von denen heutiges Tages keine<lb/> Spuren mehr uͤbrig ſind. Die andere Charte dient zur<lb/> Erlaͤuterung der Geſchichte von dem Durchgange der<lb/> Jſraeliten durchs rothe Meer, und ihrer Reiſe durch<lb/> die Wuͤſte, aus Niebuhrs allgemein geprieſenem Werke.<lb/> Endlich erhaͤlt man aus dem der Vorrede angehaͤngten<lb/> Verzeichniß der benutzten und citirten Buͤcher nicht nur<lb/> gleich eine critiſche Ueberſicht der Huͤlfsmittel, ſondern<lb/> auch die, die einige Notiz eines citirten Buches wuͤn-<lb/> ſchen, haben nicht erſt noͤthig, dieſelbe wo anders zu<lb/> ſuchen. Recenſent wuͤnſchet zuletzt nichts aufrichtiger,<lb/> als daß der Herr V. durch den Beyfall des Publicums<lb/> recht bald aufgemuntert werde, auf die Fortſetzung<lb/> nicht lange warten zu laſſen. Druck, Papier und Preis<lb/> des 1ſten Theils machen der Verlagshandlung nicht<lb/> minder Ehre.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle"> <head>Leipzig, bey Graͤff: <hi rendition="#fr">Briefe an Lina, als Maͤdchen.</hi></head><lb/> <p>Ein Buch fuͤr junge Frauenzimmer, die ihr Herz und<lb/> ihren Verſtand bilden wollen, von <hi rendition="#fr">Sophie von la<lb/> Roche.</hi> Erſter Band, 266 S. 8. Zwote mit einem<lb/> Anhang vermehrte Auflage.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">erſte</hi> Auflage haben wir nicht geſehen; aber wir<lb/> legten das Buch mit einer Geiſtesſtimmung von der<lb/> Hand, in die wir uns bey Leſung von Schriften dieſer<lb/> Art nur ſelten geſetzt ſehen. Recenſent, der auch ſonſt<lb/> Beruf gehabt, und ganz vorzuͤglich itzt hat, auf eine<lb/> dergleichen Lectuͤre zu denken, und unter dem Guten<lb/> das Beſte auszuwaͤhlen, geſteht, nicht ohne Ruͤhrung<lb/> fuͤr eine ſo vortreffliche Schriftſtellerinn, daß ihm noch<lb/> nichts vorgekommen ſey, was er einem Teutſchen Maͤd-<lb/></p> </div> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
Beytraͤge zum gelehrten Artikel
des
Hamburgiſchen unpartheyiſchen Correſpondenten.
Fuͤnftes Stuͤck. 1789.
Leipzig, bey Joh. Phil. Haugs Wittwe, 1788. M.
E. Fr. C. Roſenmülleri Scholia in Vetus Teſtamentum
Pars prima contin. Geneſin & Exodum, c. Mappis geogr.
8. maj. (1 Rthlr. 16 Gr.)
Des gelehrten und wuͤrdigen Herrn D. Roſenmuͤllers
Scholia in Nov. Teſt. ſind durch die wiederholten Auflagen
ſo bekannt und mit Beyfall aufgenommen worden, daß
die Erwartung des Publicums durch die Ankuͤndigung
ſeines fleißigen und gelehrten Herrn Sohnes uͤber das
alte Teſtament nicht anders als vielverſprechend ſeyn
konnten; und in der That muß man ſich freuen, daß
gerade der Sohn des Vaters Plan forſcht, und die
Ausarbeitung des alten Teſtaments bey den vielen Amts-
arbeiten des Vaters uͤbernommen hat. Unter den Au-
gen und der ſteten Unterſtuͤtzung eines ſo erfahrnen
Mannes, und in dem ſo ſeltenen aber unumgaͤnglich
noͤthigen Beſitz der Huͤlfsmittel, vereinigten ſich mehrere
Gegenſtaͤnde, die der beſten Ausfuͤhrung eines ſo wich-
tigen Unternehmens und den Erwartungen voͤllig ent-
ſprachen. Man muß den eiſernen Fleiß des jungen Ge-
lehrten in der That bewundern, wenn man das große
3tehalb Bogen lange Verzeichniß der Autoren durch-
geht, woraus er ſchoͤpfte, zuſammentrug, und uͤber-
haupt alles that, ſeinen Zweck zu erreichen. Allent-
halben zeigt er die richtigſte Kritik und Kenntniß in
den hiſtoriſchen Umſtaͤnden, Sitten, Naturgeſchichte
des Orients, ꝛc. daß Rec. mit Wahrheit zu ſagen
ſich berechtiget haͤlt, daß die Erklaͤrung des Alt. Teſt.
durch dies Unternehmen nicht nur beſonders gewinnt,
ſondern es auch zu aͤußerſter Erleichterung dienet, die
vielen verſchiedenen Erklaͤrungen einzelner aͤlterer und
neuerer Gelehrten, uͤber wichtige Stellen zuſammen-
geſtellt zu finden, und daß es noch nach vielen Jahren
eins der brauchbarſten Handbuͤcher uͤber die Bibel ſeyn
wird.
Zum Beweiſe des eben geſagten will ich nun die
Grundſaͤtze und die Art, wie der Herr V. ſeinen Plan
auszufuͤhren ſucht, naͤher angeben. Er ſammelte naͤm-
lich nicht nur aus neuern ſondern auch aus den aͤltern
Auslegern und aus vielen andern alten und neuen
Schriften dasjenige, was zur Erklaͤrung dunkler Stellen
und zur Hebung ſo mancher Schwierigkeiten vorzuͤglich
ihm geſchickt ſchien. Zuerſt wird bey jedem Verſe, der
einiger Erklaͤrung bedarf, allemal der Sinn der Worte
dargeſtellt, und die Erklaͤrung durch Sprachgebrauch
der Hebraͤiſchen Sprache und der uͤbrigen mit ihr ver-
wandten Morgenlaͤndiſchen Dialecte zu rechtfertigen ge-
ſucht, dabey dasjenige, was auf hiſtoriſche Umſtaͤnde,
Sitten, Naturgeſchichte des Orients, Namen der
Oerter und Perſonen Bezug hatte, kuͤrzlich — ſo viel
es ohne Verluſt der Deutlichkeit geſchehen konnte —
erlaͤutert iſt, mit Anfuͤhrung derjenigen Schriften, wo
man weitere Auskunft findet. Hie und da iſt auch die
Verſchiedenheit der Lesart, wo ſie Einfluß auf den Sinn
hatte, und in ſchweren Stellen die vorzuͤglichſten Er-
klaͤrungen derſelben bemerkt worden. Bey den Stellen,
die ſich auf die Natur und die Sitten des Morgenlan-
des beziehen, hat der V. laͤnger verweilt, da Reiſe-
beſchreibungen, aus welchen jene Stellen ſo viel Licht
erhalten, und andere dahin gehoͤrige Schriften, theils
nicht in aller Haͤnden, theils ſo koſtbar ſind, daß ſie
nur von ſehr wenigen koͤnnen angeſchafft werden. Sehr
angenehm war es uns hiebey, oft die Worte der Ver-
faſſer ſelbſt zu leſen, ein Geſetz, das beſonders Lob
verdient, und in den meiſten Faͤllen auch zur Deutlich-
keit nothwendig iſt. — Da ſehr viele Stellen des Pen-
tateuchs ohne einige Notiz der Lage der Oerter gar
nicht verſtanden werden koͤnnen, ſo erheben die zwey
dazu beſorgten Charten den Werth des Werks noch um
vieles. Auf der einen iſt Syrien und Pallaͤſtina vor-
geſtellt, wie dieſe Laͤnder zur Zeit der Patriarchen be-
ſchaffen waren, nach Volneys neuer vortrefflichen Charte,
mit Weglaſſung der Oerter, die nicht hierher gehoͤren,
und Zuſetzung derer, von denen heutiges Tages keine
Spuren mehr uͤbrig ſind. Die andere Charte dient zur
Erlaͤuterung der Geſchichte von dem Durchgange der
Jſraeliten durchs rothe Meer, und ihrer Reiſe durch
die Wuͤſte, aus Niebuhrs allgemein geprieſenem Werke.
Endlich erhaͤlt man aus dem der Vorrede angehaͤngten
Verzeichniß der benutzten und citirten Buͤcher nicht nur
gleich eine critiſche Ueberſicht der Huͤlfsmittel, ſondern
auch die, die einige Notiz eines citirten Buches wuͤn-
ſchen, haben nicht erſt noͤthig, dieſelbe wo anders zu
ſuchen. Recenſent wuͤnſchet zuletzt nichts aufrichtiger,
als daß der Herr V. durch den Beyfall des Publicums
recht bald aufgemuntert werde, auf die Fortſetzung
nicht lange warten zu laſſen. Druck, Papier und Preis
des 1ſten Theils machen der Verlagshandlung nicht
minder Ehre.
Leipzig, bey Graͤff: Briefe an Lina, als Maͤdchen.
Ein Buch fuͤr junge Frauenzimmer, die ihr Herz und
ihren Verſtand bilden wollen, von Sophie von la
Roche. Erſter Band, 266 S. 8. Zwote mit einem
Anhang vermehrte Auflage.
Die erſte Auflage haben wir nicht geſehen; aber wir
legten das Buch mit einer Geiſtesſtimmung von der
Hand, in die wir uns bey Leſung von Schriften dieſer
Art nur ſelten geſetzt ſehen. Recenſent, der auch ſonſt
Beruf gehabt, und ganz vorzuͤglich itzt hat, auf eine
dergleichen Lectuͤre zu denken, und unter dem Guten
das Beſte auszuwaͤhlen, geſteht, nicht ohne Ruͤhrung
fuͤr eine ſo vortreffliche Schriftſtellerinn, daß ihm noch
nichts vorgekommen ſey, was er einem Teutſchen Maͤd-
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(2014-07-07T10:32:49Z)
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