Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 133, Hamburg, 6. Juni 1832.[Spaltenumbruch]
und selbst eine mehr populäre Repräsentation zu Jm Oberhause zeigte der Herzog v. Wellington Gestern im Unterhause kam es, bei Gelegenheit [Spaltenumbruch]
und ſelbſt eine mehr populäre Repräſentation zu Jm Oberhauſe zeigte der Herzog v. Wellington Geſtern im Unterhauſe kam es, bei Gelegenheit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/><cb/> und ſelbſt eine mehr populäre Repräſentation zu<lb/> haben wünſchte. Lord <hi rendition="#fr">Howick</hi> bezog ſich auf die<lb/> über die Colonieen der Krone publicirten Docu-<lb/> mente. Auf Hrn. <hi rendition="#fr">Hunt’s</hi> Anfrage erwiederte er,<lb/> daß mehrere Colonieen ſich geweigert hätten, Taxen<lb/> zu bezahlen. — Die Bill wegen Abſchaffung der To-<lb/> desſtrafe erzeugte lange Debatten. Sir <hi rendition="#fr">Robert Peel</hi><lb/> hielt dieſelbe für nachtheilig. Hr. <hi rendition="#fr">Hume</hi> pries das<lb/> nord-amerikaniſche Syſtem. Die Bill ging durch<lb/> die Committee. — Der Ausſchuß in Betreff der Colo-<lb/> nial-Sclaverei wurde hierauf ernannt, und beſtand<lb/> aus 23 Mitgliedern, worunter Lord John Ruſſell,<lb/> Sir R. Peel, Sir D. Graham, Sir G. Murray,<lb/> Hr. Goulburn, Alderman Thomſon, die Lords San-<lb/> don, Ebrington, Howick, Chandos ꝛc. — Sodann<lb/> kam der Geſetz-Entwurf über die Privilegien des<lb/> Parlamentes zur Verhandlung. Hr. <hi rendition="#fr">Baring</hi> wurde<lb/> von Hrn. <hi rendition="#fr">Lennard</hi> unterſtützt, der denſelben mit auf<lb/> das Oberhaus ausgedehnt zu ſehen wünſchte. So<lb/> lange das Geſetz beſtehe, wodurch ein armer Gentle-<lb/> man ins Geſängniß geworfen werden könne, gezieme<lb/> es nicht, Ausnahmen zu machen, und irgend einer<lb/> Klaſſe das Privilegium zu ertheilen, ihre Gläubiger<lb/> zu betrügen. Er hoffte daher, Hr. Baring werde<lb/> das Geſetz auch auf die Peers ausdehnen. Hr. <hi rendition="#fr">Hunt</hi><lb/> und Hr. <hi rendition="#fr">Ruthven</hi> ſprachen in demſelben Sinne.<lb/> Bei der Abſtimmung wurde die zweite Verleſung mit<lb/> 34 gegen 4 Stimmen genehmigt.</p><lb/> <p>Jm <hi rendition="#fr">Oberhauſe</hi> zeigte der Herzog <hi rendition="#fr">v. Wellington</hi><lb/> um Mittwochen an, er werde nächſten Donnerſtag<lb/> eine Bittſchrift der Beamten und andrer Einwoh-<lb/> ner der Queen’s County in Jrland vorlegen, in<lb/> welcher das Haus erſucht werde, den Zuſtand Jr-<lb/> lands in Erwägung zu ziehen, weshalb er eine Ein-<lb/> berufung des Hauſes wünſchte, was auch zugeſtan-<lb/> den wurde. Graf <hi rendition="#fr">Munſter</hi> (vormals Georg Fitz-<lb/> Clarence) bat um Vergebung, daß er die Nachſicht<lb/> des Hauſes für ſeine Perſönlichkeit in Anſpruch<lb/> nehmen müſſe, wozu er ſich durch gröbliche Ent-<lb/> ſtellungen ſeines Benehmens veranlaßt fühlte. Er<lb/> bemerkte, ſeine Anſichten wären immer liberal ge-<lb/> weſen, und ſchon im Oct. 1830 habe er ſich für eine<lb/> gemäßigte Reform ausgeſprochen; allein der umfaſ-<lb/> ſende Charakter der Bill habe ihn allerdings er-<lb/> ſchreckt, die er indeſſen im Hauſe, aus Rückſicht auf<lb/> ſeine perſönliche Stellung zu Demjenigen, dem er<lb/> Alles verdanke, unterſtützt habe. Die Verläumdun-<lb/> gen, die im Publicum gegen ihn ausgeſprengt wor-<lb/> den, hätte er anfangs unter ſeiner Würde gehalten,<lb/> zu beachten, indeſſen wären ſie ſo allgemein verbrei-<lb/> tet, daß er einige Worte darüber ſagen müſſe. Man<lb/> hatte ihm vorgeworfen, auf eine unredliche Weiſe<lb/> durch Jntriguen die Adminiſtration des Grafen Grey<lb/> ſtürzen zu wollen; ſeit ſechs Wochen ſey es ihm je-<lb/> doch, beſonderer Umſtände halber, unmöglich geweſen,<lb/> nur Ein Wort über dieſen Gegenſtand zu äußern. —<lb/> Was der edle Graf hiemit meinte, iſt nicht recht<lb/> klar; auch blieb Alles, Whig und Tory, bei ſeiner<lb/> Apologie ſtumm. Jm Publicum hat ſie jedoch wenig<lb/> Glück gemacht; ſelbſt der höfliche <hi rendition="#fr">Courier</hi> frägt,<lb/> wie er es denn mit ſeinem Gewiſſen abgemacht habe,<lb/> 24 Stunden nach der Reſignation des Grafen Grey<lb/> zur Bildung eines antiliberalen Miniſteriums mit-<lb/> zuwirken? Ueber die erwähnten “Umſtände” äußert<lb/> er, es würde ſchwerlich anſtändig ſeyn, ſie dem Pu-<lb/> blicum vorzulegen, ohne daſſelbe noch mehr zu er-<lb/> bittern. Die <hi rendition="#fr">Times</hi> machen nicht ſo viele Um-<lb/> ſtände; ſie meinen, für die Dauer der Monarchie<lb/><cb/> gebe es kein drohenderes Symptom, als wenn Leute<lb/> in der Lage des Grafen Munſter auf die Regie-<lb/> rung Einfluß haben könnten, und mindeſtens ein<lb/> Jahrhundert ſollte verſtreichen, ehe das Daſeyn einer<lb/> ſolchen Perſon ſich öffentlich beurkunden dürfe; denn<lb/> nur der Nimbus der Zeit könne den Urſprung die-<lb/> ſes Namens wohlthätig verhüllen, und deſſen Jn-<lb/> haber, wie achtbar er auch ſeyn möge, einen Rang<lb/> in der guten Geſellſchaft verſchaffen; dieß ſey für<lb/> jetzt nicht der Fall. — Die Liſten <hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">B</hi> der Re-<lb/> form-Bill wurden in derſelben Sitzung mit wahrhaft<lb/> reißender Schnelligkeit abgemacht; an Abſtimmung<lb/> war nicht zu denken; bloß Graf <hi rendition="#fr">Haddington</hi> ſprach<lb/> von Proteſt gegen die Annahme, da er wohl wiſſe,<lb/> daß Oppoſition zu nichts führen würde. Wirklich<lb/> vergleicht das Sonntags-Blatt der Tories, <hi rendition="#fr">the Age,</hi><lb/> die ganze Verhandlung mit einer Farce, und führt<lb/> die handelnden Perſonen förmlich auf, meint aber,<lb/> das Stück werde am Ende ausgepfiffen werden.</p><lb/> <p>Geſtern im <hi rendition="#fr">Unterhauſe</hi> kam es, bei Gelegenheit<lb/> der Ueberreichung von Bittſchriften gegen das mi-<lb/> niſterielle Syſtem der irländiſchen National-Erzie-<lb/> hung, in welchem die Proteſtanten ſich hintangeſetzt<lb/> glauben, weil nicht die ganze Bibel in den Volks-<lb/> ſchulen geleſen werden darf, um den Katholiken<lb/> keinen Anſtoß zu geben, zu einem ſehr unziemlichen<lb/> Wortwechſel zwiſchen Hrn. <hi rendition="#fr">O’Connell</hi> und Capi-<lb/> tän <hi rendition="#fr">Gordon.</hi> Der Erſtere machte ſich über die<lb/> ſchottiſche Ausſprache des Letzteren luſtig, und fragte,<lb/> ob man von deſſen <hi rendition="#aq">“eddication”</hi> (wie der Capitän<lb/> ſtatt <hi rendition="#aq">education</hi> ſagte) etwas Vernünftiges erwar-<lb/> ten könne? 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Welchen Shakeſpear<lb/> und Ben Johnſon ſie denn erzeugt hätten? Die<lb/> Cenſur wurde ſehr übel mitgenommen; das Publi-<lb/> cum ſollte eigentlich Cenſor ſeyn. Auch wies der<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
und ſelbſt eine mehr populäre Repräſentation zu
haben wünſchte. Lord Howick bezog ſich auf die
über die Colonieen der Krone publicirten Docu-
mente. Auf Hrn. Hunt’s Anfrage erwiederte er,
daß mehrere Colonieen ſich geweigert hätten, Taxen
zu bezahlen. — Die Bill wegen Abſchaffung der To-
desſtrafe erzeugte lange Debatten. Sir Robert Peel
hielt dieſelbe für nachtheilig. Hr. Hume pries das
nord-amerikaniſche Syſtem. Die Bill ging durch
die Committee. — Der Ausſchuß in Betreff der Colo-
nial-Sclaverei wurde hierauf ernannt, und beſtand
aus 23 Mitgliedern, worunter Lord John Ruſſell,
Sir R. Peel, Sir D. Graham, Sir G. Murray,
Hr. Goulburn, Alderman Thomſon, die Lords San-
don, Ebrington, Howick, Chandos ꝛc. — Sodann
kam der Geſetz-Entwurf über die Privilegien des
Parlamentes zur Verhandlung. Hr. Baring wurde
von Hrn. Lennard unterſtützt, der denſelben mit auf
das Oberhaus ausgedehnt zu ſehen wünſchte. So
lange das Geſetz beſtehe, wodurch ein armer Gentle-
man ins Geſängniß geworfen werden könne, gezieme
es nicht, Ausnahmen zu machen, und irgend einer
Klaſſe das Privilegium zu ertheilen, ihre Gläubiger
zu betrügen. Er hoffte daher, Hr. Baring werde
das Geſetz auch auf die Peers ausdehnen. Hr. Hunt
und Hr. Ruthven ſprachen in demſelben Sinne.
Bei der Abſtimmung wurde die zweite Verleſung mit
34 gegen 4 Stimmen genehmigt.
Jm Oberhauſe zeigte der Herzog v. Wellington
um Mittwochen an, er werde nächſten Donnerſtag
eine Bittſchrift der Beamten und andrer Einwoh-
ner der Queen’s County in Jrland vorlegen, in
welcher das Haus erſucht werde, den Zuſtand Jr-
lands in Erwägung zu ziehen, weshalb er eine Ein-
berufung des Hauſes wünſchte, was auch zugeſtan-
den wurde. Graf Munſter (vormals Georg Fitz-
Clarence) bat um Vergebung, daß er die Nachſicht
des Hauſes für ſeine Perſönlichkeit in Anſpruch
nehmen müſſe, wozu er ſich durch gröbliche Ent-
ſtellungen ſeines Benehmens veranlaßt fühlte. Er
bemerkte, ſeine Anſichten wären immer liberal ge-
weſen, und ſchon im Oct. 1830 habe er ſich für eine
gemäßigte Reform ausgeſprochen; allein der umfaſ-
ſende Charakter der Bill habe ihn allerdings er-
ſchreckt, die er indeſſen im Hauſe, aus Rückſicht auf
ſeine perſönliche Stellung zu Demjenigen, dem er
Alles verdanke, unterſtützt habe. Die Verläumdun-
gen, die im Publicum gegen ihn ausgeſprengt wor-
den, hätte er anfangs unter ſeiner Würde gehalten,
zu beachten, indeſſen wären ſie ſo allgemein verbrei-
tet, daß er einige Worte darüber ſagen müſſe. Man
hatte ihm vorgeworfen, auf eine unredliche Weiſe
durch Jntriguen die Adminiſtration des Grafen Grey
ſtürzen zu wollen; ſeit ſechs Wochen ſey es ihm je-
doch, beſonderer Umſtände halber, unmöglich geweſen,
nur Ein Wort über dieſen Gegenſtand zu äußern. —
Was der edle Graf hiemit meinte, iſt nicht recht
klar; auch blieb Alles, Whig und Tory, bei ſeiner
Apologie ſtumm. Jm Publicum hat ſie jedoch wenig
Glück gemacht; ſelbſt der höfliche Courier frägt,
wie er es denn mit ſeinem Gewiſſen abgemacht habe,
24 Stunden nach der Reſignation des Grafen Grey
zur Bildung eines antiliberalen Miniſteriums mit-
zuwirken? Ueber die erwähnten “Umſtände” äußert
er, es würde ſchwerlich anſtändig ſeyn, ſie dem Pu-
blicum vorzulegen, ohne daſſelbe noch mehr zu er-
bittern. Die Times machen nicht ſo viele Um-
ſtände; ſie meinen, für die Dauer der Monarchie
gebe es kein drohenderes Symptom, als wenn Leute
in der Lage des Grafen Munſter auf die Regie-
rung Einfluß haben könnten, und mindeſtens ein
Jahrhundert ſollte verſtreichen, ehe das Daſeyn einer
ſolchen Perſon ſich öffentlich beurkunden dürfe; denn
nur der Nimbus der Zeit könne den Urſprung die-
ſes Namens wohlthätig verhüllen, und deſſen Jn-
haber, wie achtbar er auch ſeyn möge, einen Rang
in der guten Geſellſchaft verſchaffen; dieß ſey für
jetzt nicht der Fall. — Die Liſten A und B der Re-
form-Bill wurden in derſelben Sitzung mit wahrhaft
reißender Schnelligkeit abgemacht; an Abſtimmung
war nicht zu denken; bloß Graf Haddington ſprach
von Proteſt gegen die Annahme, da er wohl wiſſe,
daß Oppoſition zu nichts führen würde. Wirklich
vergleicht das Sonntags-Blatt der Tories, the Age,
die ganze Verhandlung mit einer Farce, und führt
die handelnden Perſonen förmlich auf, meint aber,
das Stück werde am Ende ausgepfiffen werden.
Geſtern im Unterhauſe kam es, bei Gelegenheit
der Ueberreichung von Bittſchriften gegen das mi-
niſterielle Syſtem der irländiſchen National-Erzie-
hung, in welchem die Proteſtanten ſich hintangeſetzt
glauben, weil nicht die ganze Bibel in den Volks-
ſchulen geleſen werden darf, um den Katholiken
keinen Anſtoß zu geben, zu einem ſehr unziemlichen
Wortwechſel zwiſchen Hrn. O’Connell und Capi-
tän Gordon. Der Erſtere machte ſich über die
ſchottiſche Ausſprache des Letzteren luſtig, und fragte,
ob man von deſſen “eddication” (wie der Capitän
ſtatt education ſagte) etwas Vernünftiges erwar-
ten könne? Capitän Gordon war außer ſich vor
Wuth; das Haus habe ihn bisher immer verſtan-
den, und wenn er kein ſo großer Engländer (not
so competent a master of the King’s English)
ſey, wie das ehrenwerthe Mitglied aus Jrland, ſo
ſey es doch wenigſtens nicht ſeine Sitte, wie dieſes
Mitglied, die Gemeinheit eines Gnadenbrod-Eſſers
(the vulgarity of a pauper) und die Unverſchämt-
heit eines Demagogen in den Debatten anzubringen.
(Hört! hört! Zur Ordnung!) Der Sprecher
machte den erboßten Schotten auf die Ausdrücke auf-
merkſam, die ihm entſchlüpft wären; offenbar ſey
die Ordnung dadurch gröblich verletzt. Capitän
Gordon wollte ſich gern bei dem Hauſe entſchuldi-
gen, aber auch nur bei dem Hauſe: denn ein Mit-
glied habe nicht das Recht, dem andren ſeinen Ac-
cent vorzuwerfen. Hr. O’Connell ſchwieg ganz ſtill,
und man erinnert ſich, daß er alle Duelle förmlich ver-
ſchworen hat, vermuthlich aus der nämlichen Rückſicht,
die ihn beim Ausbruche der Cholera ſo plötzlich aus
Dublin vertrieb. — Auch bei der Debatte über den
Zuſtand der dramatiſchen Kunſt kam Manches von
Jntereſſe vor. Der Antragſteller, Hr. E. L. Bul-
wer, beſchwerte ſich über das den beiden großen
Theatern, Drury-Lane und Covent-Garden, zuſte-
hende Monopol, zumal da eine hohe Gerichts-Behörde
neulich alle andren Theater, Marionetten- und Pul-
cinello-Theater ausgenommen, für geſetzwidrig er-
klärt habe. Freilich aber wird hierauf wenig Rück-
ſicht genommen, denn der Lord-Oberkammerherr, ob-
wohl Ober-Jntendant der K. Theater, beehrt die
kleineren Theater mit ſeiner perſönlichen Gegen-
wart. Auch fragte er, worin denn das Verdienſt
der großen Theater beſtehe? Welchen Shakeſpear
und Ben Johnſon ſie denn erzeugt hätten? Die
Cenſur wurde ſehr übel mitgenommen; das Publi-
cum ſollte eigentlich Cenſor ſeyn. Auch wies der
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