Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 133, Hamburg, 21. August 1789.[Spaltenumbruch]
eingebracht hat, nicht unbeträchtlich gewesen
seyn
Aus einem andern Schreiben aus Wien, vom 12 August. Alles ist heute voll Jubel über die glücklichen
Nach- Man sagt, daß die Grafen von Auersperg und von Der Fürst von Hohenlohe schlug ein Corps
Türken Die Türkische Flotte ist durch Sturm nach Var- Der Feldmarschall Haddick hat einen Rückfall von Wie man vernimmt, so ist der Petersburger Hof
über Es soll im Vorschlag seyn, die Statüen der
beyden Es sind schon einige vornehme Flüchtlinge aus
Paris Die Gesundheit des Kaysers bessert sich täglich.
Schreiben aus Warschau, vom 12
August.
An den Kayserl. Residenten de Cachet ist so
eben Nach einem andern Bericht stehen bey Bender
die Die in der Woywodschaft Klow entstanden Unru-
Aus einem andern Schreiben aus
Warschau, vom 12 August. Aus Lemberg wird berichtet, daß der Prinz von Co- Dieser Tagen sind unsere an die auswärtigen
Höfe Vergangenen Sonntag ist der zweyte Transport Ge- Da in der 136sten Seßion des Reichstags über das [Spaltenumbruch]
eingebracht hat, nicht unbetraͤchtlich geweſen
ſeyn
Aus einem andern Schreiben aus Wien, vom 12 Auguſt. Alles iſt heute voll Jubel uͤber die gluͤcklichen
Nach- Man ſagt, daß die Grafen von Auerſperg und von Der Fuͤrſt von Hohenlohe ſchlug ein Corps
Tuͤrken Die Tuͤrkiſche Flotte iſt durch Sturm nach Var- Der Feldmarſchall Haddick hat einen Ruͤckfall von Wie man vernimmt, ſo iſt der Petersburger Hof
uͤber Es ſoll im Vorſchlag ſeyn, die Statuͤen der
beyden Es ſind ſchon einige vornehme Fluͤchtlinge aus
Paris Die Geſundheit des Kayſers beſſert ſich taͤglich.
Schreiben aus Warſchau, vom 12
Auguſt.
An den Kayſerl. Reſidenten de Cachet iſt ſo
eben Nach einem andern Bericht ſtehen bey Bender
die Die in der Woywodſchaft Klow entſtanden Unru-
Aus einem andern Schreiben aus
Warſchau, vom 12 Auguſt. Aus Lemberg wird berichtet, daß der Prinz von Co- Dieſer Tagen ſind unſere an die auswaͤrtigen
Hoͤfe Vergangenen Sonntag iſt der zweyte Tranſport Ge- Da in der 136ſten Seßion des Reichstags uͤber das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/><cb/> eingebracht hat, nicht unbetraͤchtlich geweſen ſeyn<lb/> koͤnne. Auch haben die Unſrigen eine Fahne erobert.</p> </div> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Aus einem andern Schreiben aus Wien,</hi><lb/> vom 12 Auguſt.</hi> </dateline><lb/> <p>Alles iſt heute voll Jubel uͤber die gluͤcklichen Nach-<lb/> richten vom Kriegstheater. Hunderttauſende verſam-<lb/> melten ſich auf den Straßen, als heute, Vormittags,<lb/> die Couriere ihren Einzug in Wien hielten, und die<lb/> Freude iſt um ſo groͤßer, da die Schlacht entſcheidend<lb/> war, und der Sieg unſern Truppen den Beſitz der gan-<lb/> zen Moldau und Wallachey verſchafft und verſichert<lb/> hat. Umſtaͤndliche Berichte erwartet man mit dem<lb/> naͤchſten Courier, der ſtuͤndlich erwartet wird; was<lb/> man bis jetzt weiß, ſind folgende allgemeine Umſtaͤnde:<lb/> Mavrojeni fuͤhrte ein Corps von 36 bis 40000 Mann<lb/> gegen das Corps des Prinzen von Coburg. Der Prinz<lb/> ruͤckte ihm entgegen, ſo daß es den 31ſten Julii bey Fockſan<lb/> zum Gefecht kam, in welchem die Tuͤrken total geſchlagen,<lb/> 6000 von ihnen zu Gefangenen gemacht, und der uͤbrige<lb/> Theil groͤßtentheils in den Fluß gejagt wurden, wo ſie<lb/> jaͤmmerlich erſaufen mußten. Unter der Zahl der Ge-<lb/> fangenen befindet ſich der Fuͤrſt Mavrojeni ſelbſt, ſammt<lb/> allen unter ihm commandirenden Baſſen und Bojaren.<lb/> Das ganze Tuͤrkiſche Lager, wie auch die Kriegs-Caſſe,<lb/> wurde den Unſrigen zur Beute. Was noch merkwuͤrdig<lb/> iſt, ſo war das ſiegreiche Corps des Prinzen von Coburg<lb/> nicht ſtaͤrker als 15000, und mit ihnen fochten noch<lb/> 6000 Ruſſen. — Der Prinz von Coburg ſchickte den<lb/> Ober Lieutenant, Vernati, vom Schlachtfelde ab, noch<lb/> ehe unſere Truppen den glorreichen Tag geendigt hat-<lb/> ten. “Eilen Sie nach Wien, waren ſeine Worte, und<lb/> ſagen Sie, was Sie geſehen haben.”</p><lb/> <p>Man ſagt, daß die Grafen von Auerſperg und von<lb/> Orelly, zwey ſehr verdiente Officiers, in den obgedach-<lb/> ten Actionen geblieben ſind. Ueberhaupt wird unſer<lb/> Verluſt auf einige 100 Mann und 20 Officiere an-<lb/> gegeben.</p><lb/> <p>Der Fuͤrſt von Hohenlohe ſchlug ein Corps Tuͤrken<lb/> von 12000 Mann zuruͤck, welche bey dem Bozaner-Paß<lb/> in Siebenbuͤrgen eindringen wollten. 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eingebracht hat, nicht unbetraͤchtlich geweſen ſeyn
koͤnne. Auch haben die Unſrigen eine Fahne erobert.
Aus einem andern Schreiben aus Wien,
vom 12 Auguſt.
Alles iſt heute voll Jubel uͤber die gluͤcklichen Nach-
richten vom Kriegstheater. Hunderttauſende verſam-
melten ſich auf den Straßen, als heute, Vormittags,
die Couriere ihren Einzug in Wien hielten, und die
Freude iſt um ſo groͤßer, da die Schlacht entſcheidend
war, und der Sieg unſern Truppen den Beſitz der gan-
zen Moldau und Wallachey verſchafft und verſichert
hat. Umſtaͤndliche Berichte erwartet man mit dem
naͤchſten Courier, der ſtuͤndlich erwartet wird; was
man bis jetzt weiß, ſind folgende allgemeine Umſtaͤnde:
Mavrojeni fuͤhrte ein Corps von 36 bis 40000 Mann
gegen das Corps des Prinzen von Coburg. Der Prinz
ruͤckte ihm entgegen, ſo daß es den 31ſten Julii bey Fockſan
zum Gefecht kam, in welchem die Tuͤrken total geſchlagen,
6000 von ihnen zu Gefangenen gemacht, und der uͤbrige
Theil groͤßtentheils in den Fluß gejagt wurden, wo ſie
jaͤmmerlich erſaufen mußten. Unter der Zahl der Ge-
fangenen befindet ſich der Fuͤrſt Mavrojeni ſelbſt, ſammt
allen unter ihm commandirenden Baſſen und Bojaren.
Das ganze Tuͤrkiſche Lager, wie auch die Kriegs-Caſſe,
wurde den Unſrigen zur Beute. Was noch merkwuͤrdig
iſt, ſo war das ſiegreiche Corps des Prinzen von Coburg
nicht ſtaͤrker als 15000, und mit ihnen fochten noch
6000 Ruſſen. — Der Prinz von Coburg ſchickte den
Ober Lieutenant, Vernati, vom Schlachtfelde ab, noch
ehe unſere Truppen den glorreichen Tag geendigt hat-
ten. “Eilen Sie nach Wien, waren ſeine Worte, und
ſagen Sie, was Sie geſehen haben.”
Man ſagt, daß die Grafen von Auerſperg und von
Orelly, zwey ſehr verdiente Officiers, in den obgedach-
ten Actionen geblieben ſind. Ueberhaupt wird unſer
Verluſt auf einige 100 Mann und 20 Officiere an-
gegeben.
Der Fuͤrſt von Hohenlohe ſchlug ein Corps Tuͤrken
von 12000 Mann zuruͤck, welche bey dem Bozaner-Paß
in Siebenbuͤrgen eindringen wollten. Auch von dieſer
gluͤcklichen Begebenheit weiß man noch keine genauere
Umſtaͤnde.
Die Tuͤrkiſche Flotte iſt durch Sturm nach Var-
na verſchlagen, wo ſie viel durch Deſertion verlo-
ren hat.
Der Feldmarſchall Haddick hat einen Ruͤckfall von
ſeiner Krankheit bekommen, und war genoͤthigt, ſich
von der Armee zu entfernen, und nach Futtack bringen
zu laſſen. An ſeine Stelle wird der Feldmarſchall von
Laudon, als Generalißimus aller im Felde ſtehenden
Truppen, das Commando im Bannat uͤbernehmen;
das Commando der Croatiſchen Armee wird der Feld-
zeugmeiſter, Graf von Wallis, erhalten, wenn ſich die
Geſundheits-Umſtaͤnde des Generals de Vins nicht
beſſern.
Wie man vernimmt, ſo iſt der Petersburger Hof uͤber
die gluͤckliche Schwangerſchaft der Erzherzoginn Eliſa-
beth, Gemahlinn des Erzherzogs Franz, ungemein er-
freut. Der Frau Großfuͤrſtinn Kayſerl. Hoheit haben
in dem letzten Schreiben verſprochen, um die Zeit der
Entbindung Jhrer Durchl. Frau Schweſter ſelbſt nach
Wien zu kommen, und die Pathenſtelle bey dem Neu-
gebohrnen perſoͤnlich zu vertreten.
Es ſoll im Vorſchlag ſeyn, die Statuͤen der beyden
Helden, Laudon und Haddick, auch des Fuͤrſten Staats-
kanzlers von Kaunitz, in Metall zu formen, und ſelbige in
Lebensgroͤße auf marmorne Geſtelle an 3 verſchiedenen
Plaͤtzen in hieſiger Reſidenz aufzuſtellen.
Es ſind ſchon einige vornehme Fluͤchtlinge aus Paris
hier angekommen, davon einer eine ſtundenlange Con-
ferenz mit dem Kayſer gehabt hat.
Die Geſundheit des Kayſers beſſert ſich taͤglich.
Schreiben aus Warſchau, vom 12 Auguſt.
An den Kayſerl. Reſidenten de Cachet iſt ſo eben
hier die wichtige Nachricht eingegangen, daß es bey
Fockſan zwiſchen dem dort commandirenden Tuͤrkiſchen
Seraskier und dem Corps des Prinzen von Coburg,
vereinigt mit den Ruſſen, unter den Befehlen des
General-Lieutenants Suwarow, zu einer Schlacht ge-
kommen, darinnen die Tuͤrken gaͤnzlich geſchlagen wor-
den, auch 10 Kanonen, 13 Fahnen und alle Bagage
verlohren haben. Die naͤhern Umſtaͤnde von dieſer
Schlacht, die im Anfange mißlich fuͤr die combinirten
Kayſerl. Truppen ausgeſehen, endlich aber zu ihrem
Vortheil entſchieden worden, erwartet man naͤchſtens.
Nach einem andern Bericht ſtehen bey Bender die
Ruſſen und Tuͤrken nur 15 Werſte von einander ent-
fernt, daß es alſo ſehr leicht dort zu einem Treffen
kommen kann, welches die Tuͤrken aber vor der Hand
zu vermeiden geſchienen. Bey einer der bisherigen
Fouragirungen wagten ſich die Ruſſen zu nahe, die
Tuͤrken fielen aus Bender, und nahmen einige
Pferde weg. Oczakow iſt zur See und zu Lande hin-
laͤnglich gedeckt, da die Armee mit 8 Regimentern, auf
Befehl des Fuͤrſten Potemkin, verſtaͤrkt worden. Jn
den dortigen Gewaͤſſern ſind 7 Rußiſche Linienſchiffe
und 2 in Sebaſtopol, nebſt einer Menge ſchweren Fre-
gatten und kleinen Kriegsfahrzeugen, womit es ihnen
leicht werden wird, den Tuͤrken die Spitze zu bieten,
ob letztere gleich eine anſehnliche Flotte haben, wie denn
auch die Anzahl ihrer Landtruppen nicht klein ſeyn
ſoll.
Die in der Woywodſchaft Klow entſtanden Unru-
hen ſind bereits wieder geſtillt.
Aus einem andern Schreiben aus Warſchau,
vom 12 Auguſt.
Aus Lemberg wird berichtet, daß der Prinz von Co-
burg, mit Huͤlfe des Rußiſchen Generals Suwarow,
das Corps des Seraskiers, welches in 30000 Mann
beſtanden hat, bey Fockſan geſchlagen; der letztere hat
ſein Lager, Bagage, 10 Kanonen und 12 Fahnen in
den Haͤnden des Siegers gelaſſen.
Dieſer Tagen ſind unſere an die auswaͤrtigen Hoͤfe
beſtimmten Miniſter von hier abgereiſet, als der Herr
Potocki, Staroſte von Szezyrzec, nach Conſtantinopel;
Herr Potocki, Staroſte von Tlomack, nach Stockholm,
und Herr Malachowski, Staroſte von Opoczno, nach
Dresden.
Vergangenen Sonntag iſt der zweyte Tranſport Ge-
wehre fuͤr die Jnfanterie von Berlin angekommen.
Da in der 136ſten Seßion des Reichstags uͤber das
Project deliberirt wurde, ob das fuͤr die Rußiſche Ar-
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(2014-07-07T10:32:49Z)
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