Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 136, Hamburg, 26. August 1789.[Spaltenumbruch]
Die Ausfuhr der Pferde aus Dännemark und
den S. Excellenz, der Graf Bernstorf, sind diese
Nacht Der General-Lieutenant Ahlefeldt, welcher, wie Der Justizrath, Friedrich Bagger, ist zum
Etatsrath Die Astatische Compagnie hat die angenehme Nach- Den 21sten dieses verstarb hierselbst
sehr plötzlich Des Prinzen von Würtemberg Durchl. werden
Niederelbe, vom 25
August.
Se. Königl. Hoheit, der Kronprinz von
Dännemark, Die Rußische Flotte kreuzet nach den neuesten
See- Bis zum 2ten dieses ist in Finnland nichts von
Er- Se. Majestät, der Kayser, haben dem
Rußisch- Nach den neuesten Wiener Nachrichten war
der
*Verden, den 21
August.
Am verwichenem Dienstage und Mittewochen sahen Mehrere von seinen Kindern sowol, als
andern [Spaltenumbruch]
Die Ausfuhr der Pferde aus Daͤnnemark und
den S. Excellenz, der Graf Bernſtorf, ſind dieſe
Nacht Der General-Lieutenant Ahlefeldt, welcher, wie Der Juſtizrath, Friedrich Bagger, iſt zum
Etatsrath Die Aſtatiſche Compagnie hat die angenehme Nach- Den 21ſten dieſes verſtarb hierſelbſt
ſehr ploͤtzlich Des Prinzen von Wuͤrtemberg Durchl. werden
Niederelbe, vom 25
Auguſt.
Se. Koͤnigl. Hoheit, der Kronprinz von
Daͤnnemark, Die Rußiſche Flotte kreuzet nach den neueſten
See- Bis zum 2ten dieſes iſt in Finnland nichts von
Er- Se. Majeſtaͤt, der Kayſer, haben dem
Rußiſch- Nach den neueſten Wiener Nachrichten war
der
*Verden, den 21
Auguſt.
Am verwichenem Dienſtage und Mittewochen ſahen Mehrere von ſeinen Kindern ſowol, als
andern <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <pb facs="#f0003" n="[3]"/> <cb/> <p>Die Ausfuhr der Pferde aus Daͤnnemark und den<lb/> Herzogthuͤmern landwaͤrts in die Fremde iſt wiederum<lb/> erlaubt; ſo wie auch das Verbot wegen Ausfuhr des<lb/> Heues aus den Herzogthuͤmern aufgehoben worden.</p><lb/> <p>S. Excellenz, der Graf Bernſtorf, ſind dieſe Nacht<lb/> von einer heftigen Colik befallen worden, befinden Sich<lb/> aber heute beſſer.</p><lb/> <p>Der General-Lieutenant Ahlefeldt, welcher, wie<lb/> juͤngſt gemeldet worden, in Gnaden als Deputirter im<lb/> Generalitaͤts-Collegio ſeine Entlaſſung erhalten, hat<lb/> auch zugleich als Chef des Fuͤhnſchen Dragoner-Regi-<lb/> ments ſeine Dimißion genommen, jedoch dergeſtalt,<lb/> daß er in der Generals-Detaille ſtehen bleibt. Sein<lb/> bisheriges Regiment iſt dem als Oberſt-Lieutenant bey<lb/> ſelbigem ſtehenden Oberſten Conrad Lenthe von Adeler<lb/> als wirklichem Oberſten und Chef verliehen. Jn kuͤnf-<lb/> tiger Woche gehen Se. Excellenz von hier nach Jhren<lb/> Guͤtern ab.</p><lb/> <p>Der Juſtizrath, Friedrich Bagger, iſt zum Etatsrath<lb/> beſtellt.</p><lb/> <p>Die Aſtatiſche Compagnie hat die angenehme Nach-<lb/> richt erhalten, daß ihre beyden dies Jahr aus Oſtindien<lb/> zuruͤck erwarteten Schiffe, Daͤnnemark und Caſtellet<lb/> Dansborg, beyde in gutem Stande, erſteres den 6ten,<lb/> und letzteres den 18ten May zu St. Helena angekom-<lb/> men, und den 21ſten zuſammen von da abgeſegelt ſind.<lb/> Auch iſt das ausgehende Schiff der Compagnie, die<lb/> Prinzeßinn Louiſa Auguſta, Capitain Winther, in der<lb/> Mitte des Aprils zu Cap de bonne Eſperance ange-<lb/> kommen.</p><lb/> <p>Den 21ſten dieſes verſtarb hierſelbſt ſehr ploͤtzlich<lb/> der General-Major, Caſpar Adolph von Roepſtorf,<lb/> Chef bey Sr. Koͤnigl. Hoheit, des Kronprinzen, Regi-<lb/> ment, in einem Alter von 65 Jahren.</p><lb/> <p>Des Prinzen von Wuͤrtemberg Durchl. werden<lb/> heute oder morgen ebenfalls zum Lager nach Holſtein<lb/> abreiſen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Niederelbe,</hi> vom 25 Auguſt.</hi> </dateline><lb/> <p>Se. Koͤnigl. Hoheit, der Kronprinz von Daͤnnemark,<lb/> ſind geſtern in Schleswig eingetroffen.</p><lb/> <p>Die Rußiſche Flotte kreuzet nach den neueſten See-<lb/> Nachrichten auf der Hoͤhe von Reval.</p><lb/> <p>Bis zum 2ten dieſes iſt in Finnland nichts von Er-<lb/> heblichkeit vorgefallen, man erwartet aber taͤglich Nach-<lb/> richten von wichtigen Auftritten.</p><lb/> <p>Se. Majeſtaͤt, der Kayſer, haben dem Rußiſch-<lb/> Kayſerl. 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Lyceums, feyerte<lb/> ſein 50jaͤhriges Amts Jubilaͤum, und beſchloß dadurch<lb/> das erſte Viertelhundert der Lehrer, die nach der Re-<lb/><cb/> formation in den Herzogthuͤmern Bremen und Verden<lb/> ihr Amts-Jubilaͤum feyerten. Ein allgemeines Ge-<lb/> laͤute auf allen Kirchen verkuͤndigte Tages zuvor die<lb/> Ankunft des Feſtes, und ein zweytes Gelaͤute, fruͤh<lb/> Morgens um 7 Uhr, ſeinen Eintritt. Eine kleine De-<lb/> moiſell, ein Taufling des Greiſes, der warmer Freund<lb/> der Jhrigen iſt, hatte die Freude, dem ſchon im Zirkel<lb/> einer zahlreichen Familie angeſehener Kinder, Enkel<lb/> und Urenkel weilenden wuͤrdigen Manne, auf einem<lb/> atlaſſenen Kiſſen einen Lorbeerkranz, als Beweis ihrer<lb/> tiefen Hochachtung, uͤberreichen zu koͤnnen. Gegen<lb/> 8 Uhr bezeugten ſaͤmmtliche Lehrer der hohen Schule<lb/> ihre herzliche Theilnahme an der Feyer des Tages,<lb/> wobey der Herr Rector in ihrer aller Namen eine<lb/> Gluͤckwuͤnſchungsſchrift uͤbergab. Kurz vor dem letzten<lb/> Gelaͤute uͤberreichte das Miniſterium die auf dieſen<lb/> Tag geſchlagene Medaille in einer ſilbernen Doſe. Alle<lb/> anweſende Prediger aus der Stadt ſowol, als vom<lb/> Lande, begleiteten nun den Jubel-Greis und ſeine<lb/> wuͤrdige Familie zur Kirche, wohin ihm 8 junge<lb/> Maͤdchen weiß gekleidet aus niedlichen Koͤrbchen den<lb/> Weg mit Blumen beſtreuten. Bey ſeinem Eintritt in<lb/> die Kirche empfieng ihn eine vollſtaͤndige Jnſtrumental-<lb/> Muſik und das ſchoͤne Lied: Bis hieher hat mich Gott<lb/> gebracht. Nach dem Hauptgeſang hielt der Herr P.<lb/> Moths eine Vorleſung uͤber Hebr. <hi rendition="#aq">XIII.</hi> 15 bis 21.<lb/> die der Feyer des Tages ſehr angemeſſen war. Nach<lb/> dem Schluß derſelben wurde eine ſehr gut componirte<lb/> Muſik aufgefuͤhrt. Nun beſtig der Greis den Lehr-<lb/> ſtuhl, wohin ihn ſein Sohn, Schwiegerſohn und zwey<lb/> Enkel, alle vier Geiſtliche, begleiteten. Mit einer<lb/> Ruͤhrung, die beynahe ſeine Worte erſtickte, pries der<lb/> wuͤrdige Greis die vielen Gnadenerweiſungen Gottes<lb/> an die Menſchen, und beſonders an ihn ſelbſt, nach<lb/> Anleitung ſeines Textes, 1 Cor. <hi rendition="#aq">XV.</hi> 10. Nach der<lb/> Predigt und einem paſſenden Geſange endigte ſich der<lb/> Gottesdienſt, und die Prozeßion gieng auf die oben be-<lb/> merkte Art wieder zuruͤck. Nun legte der Magiſtrat<lb/> durch Deputirte, ſo wie alle <hi rendition="#fr">Freunde</hi> und <hi rendition="#fr">Verehrer</hi><lb/> des ehrwuͤrdigen Mannes, ihre Gluͤckwuͤnſche in ſeinem<lb/> Hauſe ab; nach deren Endigung ſich die Geladenen zu<lb/> einem Mahle von 70 Couverts, das der Herr Conſi-<lb/> ſtorialrath anrichten ließ, begaben, wo die volle Muſik<lb/> und ein darauf folgender Ball die Freude in ihrer<lb/> ganzen Groͤße, bis Nachts 1 Uhr, erhielt. Am fol-<lb/> genden Tage legten die Schuͤler der erſten Ordnung<lb/> durch eine feyerliche Redeuͤbung ihre Hochachtung ge-<lb/> gen den Jubel-Greis an den Tag. Zu dieſer Feyer-<lb/> lichkeit holten die Lehrer der hohen Schule den Greis<lb/> mit ſeiner Gattinn und ſeiner ganzen Familie in Equi-<lb/> pagen ab und der letzte Redner ließ durch zwey <gap reason="illegible"/><lb/> artig gekleidete Maͤdchen dem Jubel Paare, das naͤch-<lb/> ſtens auch die Jubel-Hochzeit feyern wird, einen<lb/> Myrrthenkranz uͤberreichen. Die Feyer beyder Tage<lb/> beſchloß eine dem ehrwuͤrdigen Manne von den jungen<lb/> Rednern gebrachte Nachtmuſik.</p><lb/> <p>Mehrere von ſeinen Kindern ſowol, als andern<lb/> Maͤnnern uͤbergebene Schriften und Gedichte, bewei-<lb/> ſen die Hochachtung, die man fuͤr den verdienten Greis<lb/> hat, und ſeine Rechtſchaffenheit und Treue rechtferti-<lb/> gen den allgemeinen Wunſch, daß er noch lange und<lb/> gluͤcklich leben moͤge.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
Die Ausfuhr der Pferde aus Daͤnnemark und den
Herzogthuͤmern landwaͤrts in die Fremde iſt wiederum
erlaubt; ſo wie auch das Verbot wegen Ausfuhr des
Heues aus den Herzogthuͤmern aufgehoben worden.
S. Excellenz, der Graf Bernſtorf, ſind dieſe Nacht
von einer heftigen Colik befallen worden, befinden Sich
aber heute beſſer.
Der General-Lieutenant Ahlefeldt, welcher, wie
juͤngſt gemeldet worden, in Gnaden als Deputirter im
Generalitaͤts-Collegio ſeine Entlaſſung erhalten, hat
auch zugleich als Chef des Fuͤhnſchen Dragoner-Regi-
ments ſeine Dimißion genommen, jedoch dergeſtalt,
daß er in der Generals-Detaille ſtehen bleibt. Sein
bisheriges Regiment iſt dem als Oberſt-Lieutenant bey
ſelbigem ſtehenden Oberſten Conrad Lenthe von Adeler
als wirklichem Oberſten und Chef verliehen. Jn kuͤnf-
tiger Woche gehen Se. Excellenz von hier nach Jhren
Guͤtern ab.
Der Juſtizrath, Friedrich Bagger, iſt zum Etatsrath
beſtellt.
Die Aſtatiſche Compagnie hat die angenehme Nach-
richt erhalten, daß ihre beyden dies Jahr aus Oſtindien
zuruͤck erwarteten Schiffe, Daͤnnemark und Caſtellet
Dansborg, beyde in gutem Stande, erſteres den 6ten,
und letzteres den 18ten May zu St. Helena angekom-
men, und den 21ſten zuſammen von da abgeſegelt ſind.
Auch iſt das ausgehende Schiff der Compagnie, die
Prinzeßinn Louiſa Auguſta, Capitain Winther, in der
Mitte des Aprils zu Cap de bonne Eſperance ange-
kommen.
Den 21ſten dieſes verſtarb hierſelbſt ſehr ploͤtzlich
der General-Major, Caſpar Adolph von Roepſtorf,
Chef bey Sr. Koͤnigl. Hoheit, des Kronprinzen, Regi-
ment, in einem Alter von 65 Jahren.
Des Prinzen von Wuͤrtemberg Durchl. werden
heute oder morgen ebenfalls zum Lager nach Holſtein
abreiſen.
Niederelbe, vom 25 Auguſt.
Se. Koͤnigl. Hoheit, der Kronprinz von Daͤnnemark,
ſind geſtern in Schleswig eingetroffen.
Die Rußiſche Flotte kreuzet nach den neueſten See-
Nachrichten auf der Hoͤhe von Reval.
Bis zum 2ten dieſes iſt in Finnland nichts von Er-
heblichkeit vorgefallen, man erwartet aber taͤglich Nach-
richten von wichtigen Auftritten.
Se. Majeſtaͤt, der Kayſer, haben dem Rußiſch-
Kayſerl. General en Chef, Herrn von Suwarow, der
bey Fockſan ſo tapfer gefochten, eine koſtbare goldene
mit Brillanten beſetzte Doſe zum Geſchenk uͤberſandt.
Nach den neueſten Wiener Nachrichten war der
Waffenſtillſtand mit den Tuͤrken in Belgrad am 8ten
dieſes noch nicht aufgekuͤndigt.
*Verden, den 21 Auguſt.
Am verwichenem Dienſtage und Mittewochen ſahen
wir in unſerer Stadt eine Feyerlichkeit, die deſto ein-
drucksvoller war, je ſeltener die Veranlaſſung dazu zu
ſeyn pflegt. Der Herr Conſiſtorialrath, Superinten-
dent der Verdener Dioceſe, erſter Lehrer am Dom
und Proto-Scholarche des Koͤnigl. Lyceums, feyerte
ſein 50jaͤhriges Amts Jubilaͤum, und beſchloß dadurch
das erſte Viertelhundert der Lehrer, die nach der Re-
formation in den Herzogthuͤmern Bremen und Verden
ihr Amts-Jubilaͤum feyerten. Ein allgemeines Ge-
laͤute auf allen Kirchen verkuͤndigte Tages zuvor die
Ankunft des Feſtes, und ein zweytes Gelaͤute, fruͤh
Morgens um 7 Uhr, ſeinen Eintritt. Eine kleine De-
moiſell, ein Taufling des Greiſes, der warmer Freund
der Jhrigen iſt, hatte die Freude, dem ſchon im Zirkel
einer zahlreichen Familie angeſehener Kinder, Enkel
und Urenkel weilenden wuͤrdigen Manne, auf einem
atlaſſenen Kiſſen einen Lorbeerkranz, als Beweis ihrer
tiefen Hochachtung, uͤberreichen zu koͤnnen. Gegen
8 Uhr bezeugten ſaͤmmtliche Lehrer der hohen Schule
ihre herzliche Theilnahme an der Feyer des Tages,
wobey der Herr Rector in ihrer aller Namen eine
Gluͤckwuͤnſchungsſchrift uͤbergab. Kurz vor dem letzten
Gelaͤute uͤberreichte das Miniſterium die auf dieſen
Tag geſchlagene Medaille in einer ſilbernen Doſe. Alle
anweſende Prediger aus der Stadt ſowol, als vom
Lande, begleiteten nun den Jubel-Greis und ſeine
wuͤrdige Familie zur Kirche, wohin ihm 8 junge
Maͤdchen weiß gekleidet aus niedlichen Koͤrbchen den
Weg mit Blumen beſtreuten. Bey ſeinem Eintritt in
die Kirche empfieng ihn eine vollſtaͤndige Jnſtrumental-
Muſik und das ſchoͤne Lied: Bis hieher hat mich Gott
gebracht. Nach dem Hauptgeſang hielt der Herr P.
Moths eine Vorleſung uͤber Hebr. XIII. 15 bis 21.
die der Feyer des Tages ſehr angemeſſen war. Nach
dem Schluß derſelben wurde eine ſehr gut componirte
Muſik aufgefuͤhrt. Nun beſtig der Greis den Lehr-
ſtuhl, wohin ihn ſein Sohn, Schwiegerſohn und zwey
Enkel, alle vier Geiſtliche, begleiteten. Mit einer
Ruͤhrung, die beynahe ſeine Worte erſtickte, pries der
wuͤrdige Greis die vielen Gnadenerweiſungen Gottes
an die Menſchen, und beſonders an ihn ſelbſt, nach
Anleitung ſeines Textes, 1 Cor. XV. 10. Nach der
Predigt und einem paſſenden Geſange endigte ſich der
Gottesdienſt, und die Prozeßion gieng auf die oben be-
merkte Art wieder zuruͤck. Nun legte der Magiſtrat
durch Deputirte, ſo wie alle Freunde und Verehrer
des ehrwuͤrdigen Mannes, ihre Gluͤckwuͤnſche in ſeinem
Hauſe ab; nach deren Endigung ſich die Geladenen zu
einem Mahle von 70 Couverts, das der Herr Conſi-
ſtorialrath anrichten ließ, begaben, wo die volle Muſik
und ein darauf folgender Ball die Freude in ihrer
ganzen Groͤße, bis Nachts 1 Uhr, erhielt. Am fol-
genden Tage legten die Schuͤler der erſten Ordnung
durch eine feyerliche Redeuͤbung ihre Hochachtung ge-
gen den Jubel-Greis an den Tag. Zu dieſer Feyer-
lichkeit holten die Lehrer der hohen Schule den Greis
mit ſeiner Gattinn und ſeiner ganzen Familie in Equi-
pagen ab und der letzte Redner ließ durch zwey _
artig gekleidete Maͤdchen dem Jubel Paare, das naͤch-
ſtens auch die Jubel-Hochzeit feyern wird, einen
Myrrthenkranz uͤberreichen. Die Feyer beyder Tage
beſchloß eine dem ehrwuͤrdigen Manne von den jungen
Rednern gebrachte Nachtmuſik.
Mehrere von ſeinen Kindern ſowol, als andern
Maͤnnern uͤbergebene Schriften und Gedichte, bewei-
ſen die Hochachtung, die man fuͤr den verdienten Greis
hat, und ſeine Rechtſchaffenheit und Treue rechtferti-
gen den allgemeinen Wunſch, daß er noch lange und
gluͤcklich leben moͤge.
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