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Staats- und Gelehrte Zeitung des hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 169, Hamburg, 21. Oktober 1812.

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[Spaltenumbruch] jedesmaligen Besitzer, der Regel nach, in alle Wege unter-
[s]aget. Zu mehrerer Erleichterung dessen aber will ich in-
dessen dieses als eine Ausnahme von der Regel verfügt
haben, daß es dem Fideicommiß-Besitzer freystehen solle,
unter gewissen Umständen darauf Schulden zu contrahiren,
und die Substanz bis auf eine Summe von Einhundert
und Funfzig Tausend Rthlr., aber nicht weiter, damit zu
beschweren. Zu den dazu qualificirten Fällen rechne ich
theils den in Numero praecedenti angezeigten Fall, wenn
der Besitzer durch unvorhergesehene, durch seine Schuld
nicht erwachsene Unglücksfälle, in den gewöhnlichen Er-
trag der Revenuen des Guts geschmälert worden, und
dazu die vorgeschriebene Summe aus dem Ho[l]z-Verkauf
nicht zureichend erfunden werden sollte, theils auch den
Umstand, wenn außerordentlich bevorstehende Ausgaben,
als der nothwendige Bau eines ansehnlichen Haupt-Ge-
bäudes auf den Höfen, oder die Unkosten zu einer nach
Zeit und Umständen erforderlichen neuen Einrichtung dieses
oder jenen größern Stücks des Guts, die Ausschreibung
einer außerordentlichen ad tempus daurenden Auflage
und dergleichen außerordentliche beträchtliche Ausgaben,
die nicht durch die Schuld oder eine unordentlich geführte
Wirthschaft des Fiduciarii entstanden sind, eintreten.
Bey diesen sich ereignenden Fällen sind die Herren Execu-
tores mit dem zeitigen Besitzer ermächtiget, die Substanz
des Guts mit einer zu contrahirenden Schuldenlast bis zu
dem vorgeschriebenen Quanto zu bebürden. Sie negociiren
alsdann die erforderlichen Summen, stellen darüber ge-
meinsam die Verschreibung unter Verpfändung der Güter
aus, und die Herren Executores werden die Güte haben,
über die auf das Gut haftenden Schulden ein besonderes
Verzeichniß zu führen, damit sie sicher sind, wie weit die
aufgenommenen Gelder sich erstrecken, und daß sie den
Creditoribus zeigen können, daß die Gelder bis zu dem
angemerkten Quanto der Einhundert und Funfzigtausend
Reichsthaler mit Sicherheit angeliehen werden können.
Die Wiederbezahlung dieser Gelder kann nach und nach
aus dem etwa zu verkaufenden Holze, oder wenn bey Par-
celirungen Kaufgelder bezahlet werden, aus diesen Geldern,
so wie aus demjenigen, was ich weiter im Verfolg dazu
anweisen werde, geschehen, und wenn der Besitzer einige
gute Jahre gehabt hat, so kann er auch von seinem usu-
fructu
nach und nach etwas, nach Befinden der Herren
Executoren, zu Abtragung der Schulden, wenigstens Ein
bis Zweyta[u]send Rthlr. mit hergeben, und hiezu ersuche
ich die Herren Executoren, den zweyten Besitzer anzuhal-
ten, so lange wenigstens, bis das Quantum der Schulden-
last bis zu Einhundert Tausend Rthlrn. heruntergesetzt
worden. Zu diesem Behuf und damit gleich bey dem
ersten Besitzer des Guts Bothkamp der ganze Paßiv-
Zustand meiner Verlassenschaft ins Gewisse gesetzt werde,
extrahiren die Herren Executoren ein landübliches Pro-
clama; die dabey profitirten Schulden werden von meinem
instituirten Erben mit den von mir nachzulassenden Acti-
vis und ausstehenden Capitalien, so weit selbige dazu
zureichen, getilgt, die übrig bleibenden aber auf die vor-
angezeigte Weise, so viel thunlich, nach und nach berich-
tiget.

§. 6.

Die Succeßions-Ordnung in diesem mit einem Fidei-
commisso perpetuo
belegten Gute Bothkamp, in An-
fehung welcher ich, so wie bey dem ersten Besitzer, also
auch bey Veränderung der nachherigen Possessorum, den
Abzug der Quartae Trebellianicae oder Falcidiae, un-
ter welchem Vorwand dieselbe auch ganz oder zum Theil
verlangt werden möchte, schlechterdings und gänzlich hie-
durch untersage, soll diese seyn: Daß nach dem erfolgten
tödtlichen Hintritt meines instituirten Universal-Erben
Detlev Hinrich von Bülow, oder wenn dieser vor Abtre-
tung meiner Erbschaft vor mir verstorben seyn möchte,
derjenige von den ihm im §. 3. substituirten Erben, wel-
cher nach der daselbst festgesetzten Ordnung vi substitu-
tionis
dazu gerufen seyn möchte, solches Fideicommiß
seinem ältesten Sohne und seiner ferneren Nachkommen-
schaft zufalle, also und dergestalt, daß beydes, das männ-
liche und weibliche Geschlecht, darin succedire, jedoch nur
einer von jeden derselben zur Zeit zur Perception komme,
inzwischen das männliche Geschlecht in derselben Linie
[Spaltenumbruch] dem weiblichen und der Erstgebohrne und dessen Nachkom-
men dem jüngern und dessen Descendenz immer vorgehe,
so daß keine Person weiblichen Geschlechts zur Succeßion
in diesem Fideicommiß gelangen kann, so lange noch eine Per-
son männlichen Geschlechts in derselben Linie vorhanden ist.
Sollte nun aber dieser mein instituirter Erbe ohne eheliche
Posteritel dieses Zeitliche verlassen, so fällt dieses Fidei-
commiß an seinen Bruder, der zunächst auf ihn folget,
Cai Sophus von Bülow und dessen eheliche Descendenz,
nach der vorgeschriebenen Ordnung. Stürbe auch diese
aus, so fällt es an den jüngsten, Friedrich von Bülow und
dessen eheliche Nachkommenschast; nach deren Ausgang
aber an den ältesten der Gebrüder von Bülow, Johann
Rudolph von Bülow und dessen eheliche Posteritel. Würde
diese ganze Bülowsche Branche ausgehen, so fällt es auf
den jetzt lebenden einzigen Sohn meiner ältesten Schwester,
Carl von Meurer und dessen eheliche Descendenz. Stirbt
die Nachkommenschaft dieser meiner Schwester-Söhne
aus, so trifft alsdann die Reihe der Erbfolge in dem Gute
Bothkamp die Descendenz der Töchter meiner Schwester,
der Frau Kammerherrin von Bülow, und zwar zuerst der
ältesten, Jda Margaretha, und nach deren Erlöschung die
der jüngern, Sophia von Bülow, und endlich nach deren
Absterben die Descendenz der Tochter meiner Schwester,
der Frau Kammerherrin von Meurer, Namens Jda, und
wird allemal die Art der Succeßion in jeder Branche nach
obiger Vorschrift beurtheilet und reguliret. Uebrigens
sollen die jedesmaligen Fideicommiß-Besitzer des Gutes
Bothkamp, aus rechtmäßiger Ehe gebohren, hinfolglich
sind die Legitimati, es sey per subsequens matrimo-
nium,
oder per rescriptum principis auf jeden Fall
ausgeschlossen und dabey schuldig seyn, ihre Töchter in
einem der drey adelichen Klöster des Herzogthums Hol-
stein, deren Wahl denselben vorbehalten bleidet, einschrei-
ben zu lassen, und soll dieses gleich in dem ersten Geburts-
Jahre der Tochter geschehen, und werden die Herren Exe-
cutoren, daß solches ja nicht verabsäumet werde, mit zu
sehen, belieben.

Wann nun zugleich, dem ausdrücklichen Willen des De-
functi zufolge, darum angesuchet worden, daß zur Beob-
achtung und Erfüllung dieser fideicommissarischen Disposi-
tion selbige zur öffentlichen Publication gebracht werde,
und dieser Bitte Statt gegeben ist; als wird diese fidei-
commissarische Disposttion über vorbenanntes Gut cum
pertinentiis,
so wie die darin enthaltene Succeßions-
Ordnung, hiedurch zu jedermanns Wissenschaft gebracht,
damit selbige in allen Puncten und Klauseln ersüllet werde.
Wornach ein jeder, den es angeht, sich zu achten.

Urkundlich unterm vorgedruckten Königl. Jnsiegel.
L. S.
R.

M. Feldmann.    Levsen.
Pro vera copia:

Rachel.   
Börm.



Frederik der Sechste, von Gottes Gnaden König
zu Dännemark, Norwegen, der Wenden und Go-
then, Herzog zu Schleswig, Holstein, Stormarn
und der Dithmarschen, wie auch zu Oldenburg etc.

Es haben die Testaments-Executoren des verstorbenen
Landsassen Hinrich von Rumohr auf Bothkamp allerun-
terthänigst angezeigt, wie sie zur völligen Constituirung und
Regulirung dieser Erbschaftsmasse die Extrahirung eines
öffentlichen Proclams über den Nachlaß des Defuncti er-
forderlich fänden, mit der hinzugefügten Bitte, gedachtes
Proclam zu erlassen.

Wann nun diesem Gesuche Statt gegeben worden, so
werden hiedurch von Gerichts und Rechts wegen alle und
jede, welche an den Nachlaß des verstorbenen Landsassen
Hinrich von Rumohr auf Bothkamp, ex capite heredi-
tatis, fideicommissi, crediti, mandati, depositi, vel
ex alio quocunque capite vel causa,
irgend einige
Rechts begründete Ansprüche oder Forderungen, mit allei-
niger Ausnahme der testamentarischen, so wie solche durch
die letzte Willens-Meynung des Defuncti d. d. Bothkamy

[Spaltenumbruch] jedesmaligen Beſitzer, der Regel nach, in alle Wege unter-
[ſ]aget. Zu mehrerer Erleichterung deſſen aber will ich in-
deſſen dieſes als eine Ausnahme von der Regel verfügt
haben, daß es dem Fideicommiß-Beſitzer freyſtehen ſolle,
unter gewiſſen Umſtänden darauf Schulden zu contrahiren,
und die Subſtanz bis auf eine Summe von Einhundert
und Funfzig Tauſend Rthlr., aber nicht weiter, damit zu
beſchweren. Zu den dazu qualificirten Fällen rechne ich
theils den in Numero praecedenti angezeigten Fall, wenn
der Beſitzer durch unvorhergeſehene, durch ſeine Schuld
nicht erwachſene Unglücksfälle, in den gewöhnlichen Er-
trag der Revenuen des Guts geſchmälert worden, und
dazu die vorgeſchriebene Summe aus dem Ho[l]z-Verkauf
nicht zureichend erfunden werden ſollte, theils auch den
Umſtand, wenn außerordentlich bevorſtehende Ausgaben,
als der nothwendige Bau eines anſehnlichen Haupt-Ge-
bäudes auf den Höfen, oder die Unkoſten zu einer nach
Zeit und Umſtänden erforderlichen neuen Einrichtung dieſes
oder jenen größern Stücks des Guts, die Ausſchreibung
einer außerordentlichen ad tempus daurenden Auflage
und dergleichen außerordentliche beträchtliche Ausgaben,
die nicht durch die Schuld oder eine unordentlich geführte
Wirthſchaft des Fiduciarii entſtanden ſind, eintreten.
Bey dieſen ſich ereignenden Fällen ſind die Herren Execu-
tores mit dem zeitigen Beſitzer ermächtiget, die Subſtanz
des Guts mit einer zu contrahirenden Schuldenlaſt bis zu
dem vorgeſchriebenen Quanto zu bebürden. Sie negociiren
alsdann die erforderlichen Summen, ſtellen darüber ge-
meinſam die Verſchreibung unter Verpfändung der Güter
aus, und die Herren Executores werden die Güte haben,
über die auf das Gut haftenden Schulden ein beſonderes
Verzeichniß zu führen, damit ſie ſicher ſind, wie weit die
aufgenommenen Gelder ſich erſtrecken, und daß ſie den
Creditoribus zeigen können, daß die Gelder bis zu dem
angemerkten Quanto der Einhundert und Funfzigtauſend
Reichsthaler mit Sicherheit angeliehen werden können.
Die Wiederbezahlung dieſer Gelder kann nach und nach
aus dem etwa zu verkaufenden Holze, oder wenn bey Par-
celirungen Kaufgelder bezahlet werden, aus dieſen Geldern,
ſo wie aus demjenigen, was ich weiter im Verfolg dazu
anweiſen werde, geſchehen, und wenn der Beſitzer einige
gute Jahre gehabt hat, ſo kann er auch von ſeinem uſu-
fructu
nach und nach etwas, nach Befinden der Herren
Executoren, zu Abtragung der Schulden, wenigſtens Ein
bis Zweyta[u]ſend Rthlr. mit hergeben, und hiezu erſuche
ich die Herren Executoren, den zweyten Beſitzer anzuhal-
ten, ſo lange wenigſtens, bis das Quantum der Schulden-
laſt bis zu Einhundert Tauſend Rthlrn. heruntergeſetzt
worden. Zu dieſem Behuf und damit gleich bey dem
erſten Beſitzer des Guts Bothkamp der ganze Paßiv-
Zuſtand meiner Verlaſſenſchaft ins Gewiſſe geſetzt werde,
extrahiren die Herren Executoren ein landübliches Pro-
clama; die dabey profitirten Schulden werden von meinem
inſtituirten Erben mit den von mir nachzulaſſenden Acti-
vis und ausſtehenden Capitalien, ſo weit ſelbige dazu
zureichen, getilgt, die übrig bleibenden aber auf die vor-
angezeigte Weiſe, ſo viel thunlich, nach und nach berich-
tiget.

§. 6.

Die Succeßions-Ordnung in dieſem mit einem Fidei-
commiſſo perpetuo
belegten Gute Bothkamp, in An-
fehung welcher ich, ſo wie bey dem erſten Beſitzer, alſo
auch bey Veränderung der nachherigen Poſſeſſorum, den
Abzug der Quartae Trebellianicae oder Falcidiae, un-
ter welchem Vorwand dieſelbe auch ganz oder zum Theil
verlangt werden möchte, ſchlechterdings und gänzlich hie-
durch unterſage, ſoll dieſe ſeyn: Daß nach dem erfolgten
tödtlichen Hintritt meines inſtituirten Univerſal-Erben
Detlev Hinrich von Bülow, oder wenn dieſer vor Abtre-
tung meiner Erbſchaft vor mir verſtorben ſeyn möchte,
derjenige von den ihm im §. 3. ſubſtituirten Erben, wel-
cher nach der daſelbſt feſtgeſetzten Ordnung vi ſubſtitu-
tionis
dazu gerufen ſeyn möchte, ſolches Fideicommiß
ſeinem älteſten Sohne und ſeiner ferneren Nachkommen-
ſchaft zufalle, alſo und dergeſtalt, daß beydes, das männ-
liche und weibliche Geſchlecht, darin ſuccedire, jedoch nur
einer von jeden derſelben zur Zeit zur Perception komme,
inzwiſchen das männliche Geſchlecht in derſelben Linie
[Spaltenumbruch] dem weiblichen und der Erſtgebohrne und deſſen Nachkom-
men dem jüngern und deſſen Descendenz immer vorgehe,
ſo daß keine Perſon weiblichen Geſchlechts zur Succeßion
in dieſem Fideicommiß gelangen kann, ſo lange noch eine Per-
ſon männlichen Geſchlechts in derſelben Linie vorhanden iſt.
Sollte nun aber dieſer mein inſtituirter Erbe ohne eheliche
Poſteritel dieſes Zeitliche verlaſſen, ſo fällt dieſes Fidei-
commiß an ſeinen Bruder, der zunächſt auf ihn folget,
Cai Sophus von Bülow und deſſen eheliche Descendenz,
nach der vorgeſchriebenen Ordnung. Stürbe auch dieſe
aus, ſo fällt es an den jüngſten, Friedrich von Bülow und
deſſen eheliche Nachkommenſchaſt; nach deren Ausgang
aber an den älteſten der Gebrüder von Bülow, Johann
Rudolph von Bülow und deſſen eheliche Poſteritel. Würde
dieſe ganze Bülowſche Branche ausgehen, ſo fällt es auf
den jetzt lebenden einzigen Sohn meiner älteſten Schweſter,
Carl von Meurer und deſſen eheliche Descendenz. Stirbt
die Nachkommenſchaft dieſer meiner Schweſter-Söhne
aus, ſo trifft alsdann die Reihe der Erbfolge in dem Gute
Bothkamp die Descendenz der Töchter meiner Schweſter,
der Frau Kammerherrin von Bülow, und zwar zuerſt der
älteſten, Jda Margaretha, und nach deren Erlöſchung die
der jüngern, Sophia von Bülow, und endlich nach deren
Abſterben die Descendenz der Tochter meiner Schweſter,
der Frau Kammerherrin von Meurer, Namens Jda, und
wird allemal die Art der Succeßion in jeder Branche nach
obiger Vorſchrift beurtheilet und reguliret. Uebrigens
ſollen die jedesmaligen Fideicommiß-Beſitzer des Gutes
Bothkamp, aus rechtmäßiger Ehe gebohren, hinfolglich
ſind die Legitimati, es ſey per ſubſequens matrimo-
nium,
oder per reſcriptum principis auf jeden Fall
ausgeſchloſſen und dabey ſchuldig ſeyn, ihre Töchter in
einem der drey adelichen Klöſter des Herzogthums Hol-
ſtein, deren Wahl denſelben vorbehalten bleidet, einſchrei-
ben zu laſſen, und ſoll dieſes gleich in dem erſten Geburts-
Jahre der Tochter geſchehen, und werden die Herren Exe-
cutoren, daß ſolches ja nicht verabſäumet werde, mit zu
ſehen, belieben.

Wann nun zugleich, dem ausdrücklichen Willen des De-
functi zufolge, darum angeſuchet worden, daß zur Beob-
achtung und Erfüllung dieſer fideicommiſſariſchen Diſpoſi-
tion ſelbige zur öffentlichen Publication gebracht werde,
und dieſer Bitte Statt gegeben iſt; als wird dieſe fidei-
commiſſariſche Diſpoſttion über vorbenanntes Gut cum
pertinentiis,
ſo wie die darin enthaltene Succeßions-
Ordnung, hiedurch zu jedermanns Wiſſenſchaft gebracht,
damit ſelbige in allen Puncten und Klauſeln erſüllet werde.
Wornach ein jeder, den es angeht, ſich zu achten.

Urkundlich unterm vorgedruckten Königl. Jnſiegel.
L. S.
R.

M. Feldmann.    Levſen.
Pro vera copia:

Rachel.   
Börm.



Frederik der Sechste, von Gottes Gnaden König
zu Dännemark, Norwegen, der Wenden und Go-
then, Herzog zu Schleswig, Holſtein, Stormarn
und der Dithmarſchen, wie auch zu Oldenburg ꝛc.

Es haben die Teſtaments-Executoren des verſtorbenen
Landſaſſen Hinrich von Rumohr auf Bothkamp allerun-
terthänigſt angezeigt, wie ſie zur völligen Conſtituirung und
Regulirung dieſer Erbſchaftsmaſſe die Extrahirung eines
öffentlichen Proclams über den Nachlaß des Defuncti er-
forderlich fänden, mit der hinzugefügten Bitte, gedachtes
Proclam zu erlaſſen.

Wann nun dieſem Geſuche Statt gegeben worden, ſo
werden hiedurch von Gerichts und Rechts wegen alle und
jede, welche an den Nachlaß des verſtorbenen Landſaſſen
Hinrich von Rumohr auf Bothkamp, ex capite heredi-
tatis, fideicommiſſi, crediti, mandati, depoſiti, vel
ex alio quocunque capite vel cauſa,
irgend einige
Rechts begründete Anſprüche oder Forderungen, mit allei-
niger Ausnahme der teſtamentariſchen, ſo wie ſolche durch
die letzte Willens-Meynung des Defuncti d. d. Bothkamy

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[[13]/0013] jedesmaligen Beſitzer, der Regel nach, in alle Wege unter- ſaget. Zu mehrerer Erleichterung deſſen aber will ich in- deſſen dieſes als eine Ausnahme von der Regel verfügt haben, daß es dem Fideicommiß-Beſitzer freyſtehen ſolle, unter gewiſſen Umſtänden darauf Schulden zu contrahiren, und die Subſtanz bis auf eine Summe von Einhundert und Funfzig Tauſend Rthlr., aber nicht weiter, damit zu beſchweren. Zu den dazu qualificirten Fällen rechne ich theils den in Numero praecedenti angezeigten Fall, wenn der Beſitzer durch unvorhergeſehene, durch ſeine Schuld nicht erwachſene Unglücksfälle, in den gewöhnlichen Er- trag der Revenuen des Guts geſchmälert worden, und dazu die vorgeſchriebene Summe aus dem Holz-Verkauf nicht zureichend erfunden werden ſollte, theils auch den Umſtand, wenn außerordentlich bevorſtehende Ausgaben, als der nothwendige Bau eines anſehnlichen Haupt-Ge- bäudes auf den Höfen, oder die Unkoſten zu einer nach Zeit und Umſtänden erforderlichen neuen Einrichtung dieſes oder jenen größern Stücks des Guts, die Ausſchreibung einer außerordentlichen ad tempus daurenden Auflage und dergleichen außerordentliche beträchtliche Ausgaben, die nicht durch die Schuld oder eine unordentlich geführte Wirthſchaft des Fiduciarii entſtanden ſind, eintreten. Bey dieſen ſich ereignenden Fällen ſind die Herren Execu- tores mit dem zeitigen Beſitzer ermächtiget, die Subſtanz des Guts mit einer zu contrahirenden Schuldenlaſt bis zu dem vorgeſchriebenen Quanto zu bebürden. Sie negociiren alsdann die erforderlichen Summen, ſtellen darüber ge- meinſam die Verſchreibung unter Verpfändung der Güter aus, und die Herren Executores werden die Güte haben, über die auf das Gut haftenden Schulden ein beſonderes Verzeichniß zu führen, damit ſie ſicher ſind, wie weit die aufgenommenen Gelder ſich erſtrecken, und daß ſie den Creditoribus zeigen können, daß die Gelder bis zu dem angemerkten Quanto der Einhundert und Funfzigtauſend Reichsthaler mit Sicherheit angeliehen werden können. Die Wiederbezahlung dieſer Gelder kann nach und nach aus dem etwa zu verkaufenden Holze, oder wenn bey Par- celirungen Kaufgelder bezahlet werden, aus dieſen Geldern, ſo wie aus demjenigen, was ich weiter im Verfolg dazu anweiſen werde, geſchehen, und wenn der Beſitzer einige gute Jahre gehabt hat, ſo kann er auch von ſeinem uſu- fructu nach und nach etwas, nach Befinden der Herren Executoren, zu Abtragung der Schulden, wenigſtens Ein bis Zweytauſend Rthlr. mit hergeben, und hiezu erſuche ich die Herren Executoren, den zweyten Beſitzer anzuhal- ten, ſo lange wenigſtens, bis das Quantum der Schulden- laſt bis zu Einhundert Tauſend Rthlrn. heruntergeſetzt worden. Zu dieſem Behuf und damit gleich bey dem erſten Beſitzer des Guts Bothkamp der ganze Paßiv- Zuſtand meiner Verlaſſenſchaft ins Gewiſſe geſetzt werde, extrahiren die Herren Executoren ein landübliches Pro- clama; die dabey profitirten Schulden werden von meinem inſtituirten Erben mit den von mir nachzulaſſenden Acti- vis und ausſtehenden Capitalien, ſo weit ſelbige dazu zureichen, getilgt, die übrig bleibenden aber auf die vor- angezeigte Weiſe, ſo viel thunlich, nach und nach berich- tiget. §. 6. Die Succeßions-Ordnung in dieſem mit einem Fidei- commiſſo perpetuo belegten Gute Bothkamp, in An- fehung welcher ich, ſo wie bey dem erſten Beſitzer, alſo auch bey Veränderung der nachherigen Poſſeſſorum, den Abzug der Quartae Trebellianicae oder Falcidiae, un- ter welchem Vorwand dieſelbe auch ganz oder zum Theil verlangt werden möchte, ſchlechterdings und gänzlich hie- durch unterſage, ſoll dieſe ſeyn: Daß nach dem erfolgten tödtlichen Hintritt meines inſtituirten Univerſal-Erben Detlev Hinrich von Bülow, oder wenn dieſer vor Abtre- tung meiner Erbſchaft vor mir verſtorben ſeyn möchte, derjenige von den ihm im §. 3. ſubſtituirten Erben, wel- cher nach der daſelbſt feſtgeſetzten Ordnung vi ſubſtitu- tionis dazu gerufen ſeyn möchte, ſolches Fideicommiß ſeinem älteſten Sohne und ſeiner ferneren Nachkommen- ſchaft zufalle, alſo und dergeſtalt, daß beydes, das männ- liche und weibliche Geſchlecht, darin ſuccedire, jedoch nur einer von jeden derſelben zur Zeit zur Perception komme, inzwiſchen das männliche Geſchlecht in derſelben Linie dem weiblichen und der Erſtgebohrne und deſſen Nachkom- men dem jüngern und deſſen Descendenz immer vorgehe, ſo daß keine Perſon weiblichen Geſchlechts zur Succeßion in dieſem Fideicommiß gelangen kann, ſo lange noch eine Per- ſon männlichen Geſchlechts in derſelben Linie vorhanden iſt. Sollte nun aber dieſer mein inſtituirter Erbe ohne eheliche Poſteritel dieſes Zeitliche verlaſſen, ſo fällt dieſes Fidei- commiß an ſeinen Bruder, der zunächſt auf ihn folget, Cai Sophus von Bülow und deſſen eheliche Descendenz, nach der vorgeſchriebenen Ordnung. Stürbe auch dieſe aus, ſo fällt es an den jüngſten, Friedrich von Bülow und deſſen eheliche Nachkommenſchaſt; nach deren Ausgang aber an den älteſten der Gebrüder von Bülow, Johann Rudolph von Bülow und deſſen eheliche Poſteritel. Würde dieſe ganze Bülowſche Branche ausgehen, ſo fällt es auf den jetzt lebenden einzigen Sohn meiner älteſten Schweſter, Carl von Meurer und deſſen eheliche Descendenz. Stirbt die Nachkommenſchaft dieſer meiner Schweſter-Söhne aus, ſo trifft alsdann die Reihe der Erbfolge in dem Gute Bothkamp die Descendenz der Töchter meiner Schweſter, der Frau Kammerherrin von Bülow, und zwar zuerſt der älteſten, Jda Margaretha, und nach deren Erlöſchung die der jüngern, Sophia von Bülow, und endlich nach deren Abſterben die Descendenz der Tochter meiner Schweſter, der Frau Kammerherrin von Meurer, Namens Jda, und wird allemal die Art der Succeßion in jeder Branche nach obiger Vorſchrift beurtheilet und reguliret. Uebrigens ſollen die jedesmaligen Fideicommiß-Beſitzer des Gutes Bothkamp, aus rechtmäßiger Ehe gebohren, hinfolglich ſind die Legitimati, es ſey per ſubſequens matrimo- nium, oder per reſcriptum principis auf jeden Fall ausgeſchloſſen und dabey ſchuldig ſeyn, ihre Töchter in einem der drey adelichen Klöſter des Herzogthums Hol- ſtein, deren Wahl denſelben vorbehalten bleidet, einſchrei- ben zu laſſen, und ſoll dieſes gleich in dem erſten Geburts- Jahre der Tochter geſchehen, und werden die Herren Exe- cutoren, daß ſolches ja nicht verabſäumet werde, mit zu ſehen, belieben. Wann nun zugleich, dem ausdrücklichen Willen des De- functi zufolge, darum angeſuchet worden, daß zur Beob- achtung und Erfüllung dieſer fideicommiſſariſchen Diſpoſi- tion ſelbige zur öffentlichen Publication gebracht werde, und dieſer Bitte Statt gegeben iſt; als wird dieſe fidei- commiſſariſche Diſpoſttion über vorbenanntes Gut cum pertinentiis, ſo wie die darin enthaltene Succeßions- Ordnung, hiedurch zu jedermanns Wiſſenſchaft gebracht, damit ſelbige in allen Puncten und Klauſeln erſüllet werde. Wornach ein jeder, den es angeht, ſich zu achten. Urkundlich unterm vorgedruckten Königl. Jnſiegel. Ge- geben im Königl. Holſteinſchen Obergericht zu Glückſtadt, den 7ten Sept. 1812. L. S. R. M. Feldmann. Levſen. Pro vera copia: Rachel. Börm. Frederik der Sechste, von Gottes Gnaden König zu Dännemark, Norwegen, der Wenden und Go- then, Herzog zu Schleswig, Holſtein, Stormarn und der Dithmarſchen, wie auch zu Oldenburg ꝛc. Es haben die Teſtaments-Executoren des verſtorbenen Landſaſſen Hinrich von Rumohr auf Bothkamp allerun- terthänigſt angezeigt, wie ſie zur völligen Conſtituirung und Regulirung dieſer Erbſchaftsmaſſe die Extrahirung eines öffentlichen Proclams über den Nachlaß des Defuncti er- forderlich fänden, mit der hinzugefügten Bitte, gedachtes Proclam zu erlaſſen. Wann nun dieſem Geſuche Statt gegeben worden, ſo werden hiedurch von Gerichts und Rechts wegen alle und jede, welche an den Nachlaß des verſtorbenen Landſaſſen Hinrich von Rumohr auf Bothkamp, ex capite heredi- tatis, fideicommiſſi, crediti, mandati, depoſiti, vel ex alio quocunque capite vel cauſa, irgend einige Rechts begründete Anſprüche oder Forderungen, mit allei- niger Ausnahme der teſtamentariſchen, ſo wie ſolche durch die letzte Willens-Meynung des Defuncti d. d. Bothkamy

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Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-28T10:02:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 169, Hamburg, 21. Oktober 1812, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1692110_1812/13>, abgerufen am 21.11.2024.