Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 23, 10. Februar 1801.[Spaltenumbruch]
seitig gethan. Dännemar[k] gestand es zu, indem es sich Doctor Lawrence sprach gegen Herrn Pitt. Der Herr Tierney sprach nachher gegen Herrn Dundas, Ein andres Schreiben aus London, vom 3 Februar. Auch der heutige Posttag beweiset den Ungrund des [Spaltenumbruch] Jn unsern Blättern ist jetzt die Convention von Der König hat erlaubt, daß die Capitains Trow- Am Sonnabend verbreitete sich das Gerücht von der Noch immer heißt es, daß Lord Moira in der Folge Sir R. Abercromby soll aus Rhodus Nachricht er- Man sieht jetzt unsrer Ausschließung von den Por- Lord Nelson ist gestern von Plymouth auf dem San Ein Cartelschiff, welches dieser Tage von Dover Die Theurung der Lebensmittel nimmt hier noch Zwey mit reichen Ladungen von Jsle de France ge- Lord Glenbervie ist zum Gouverneur und Comman- Die Hofzeitung vom Sonnabend enthält folgend[e] [Spaltenumbruch]
ſeitig gethan. Daͤnnemar[k] geſtand es zu, indem es ſich Doctor Lawrence ſprach gegen Herrn Pitt. Der Herr Tierney ſprach nachher gegen Herrn Dundas, Ein andres Schreiben aus London, vom 3 Februar. Auch der heutige Poſttag beweiſet den Ungrund des [Spaltenumbruch] Jn unſern Blaͤttern iſt jetzt die Convention von Der Koͤnig hat erlaubt, daß die Capitains Trow- Am Sonnabend verbreitete ſich das Geruͤcht von der Noch immer heißt es, daß Lord Moira in der Folge Sir R. Abercromby ſoll aus Rhodus Nachricht er- Man ſieht jetzt unſrer Ausſchließung von den Por- Lord Nelſon iſt geſtern von Plymouth auf dem San Ein Cartelſchiff, welches dieſer Tage von Dover Die Theurung der Lebensmittel nimmt hier noch Zwey mit reichen Ladungen von Jsle de France ge- Lord Glenbervie iſt zum Gouverneur und Comman- Die Hofzeitung vom Sonnabend enthaͤlt folgend[e] <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/><cb/> ſeitig gethan. Daͤnnemar<supplied cert="high">k</supplied> geſtand es zu, indem es ſich<lb/> neulich verbindlich machte, keine Convoy, als bis nach<lb/> ausgemachter Sache, zu ſchicken. Tractaten, Natio-<lb/> nalrecht und unſer Wohl fordern die Behauptung die-<lb/> ſes Rechts, und rechtfertigen ſie. Die gegenwaͤrtige<lb/> Confoͤderation beruht auf den Vertraͤgen von 1780,<lb/> deren Hauptſatz war, das von meinen Gegner ange-<lb/> fuͤhrte Principium mit Gewalt zu erzwingen. Nimmt<lb/> man dazu die Kriegszuruͤſtungen im Baltiſchen Meere,<lb/> ſo iſt wohl ſichtbar, daß ihr Zweck <hi rendition="#fr">Krieg</hi> ſey, daß<lb/> ſie gegen uns feindſelig ſind. Sollen wir uns nicht in<lb/> Vertheidigungsſtand ſetzen, nicht auch zu den Waffen<lb/> greifen, um unſere Rechte zu behaupten, und fuͤr die<lb/> Beleidigungen unſerer Unterthanen Genugthuung zu er-<lb/> halten? Kein Englaͤnder wird hier mit Nein antwor-<lb/> ten. Oder ſollen wir warten, bis ſie uns durch offi-<lb/> cielle Papiere von ihren Entſchluͤſſen unterrichten, da<lb/> ihr Betragen fuͤr ihre Feindſchaft ſo laut ſpricht? Ge-<lb/> wiß nicht. Der Miniſter verdiente beſtraft zu werden,<lb/> der nicht eher handelte, als bis die Gefahr vor der<lb/> Thuͤr iſt, und Zuſehen bis die Feinde ſich verſtaͤrkt<lb/> und geſichert haben und durch ihre ruhige Vereinigung<lb/> mit Frankreich furchtbar geworden ſind. Wer wird<lb/> fordern, daß wir unſern Feinden Zeit laſſen, ſich zur<lb/> Zerſtoͤhrung unſerer Macht genugſam vorzubereiten?<lb/> So blind und gleichguͤltig fuͤr das Beſte dieſes Landes<lb/> wird keiner ſeyn, um zu ſagen: Laßt die Huͤlfsmittel<lb/> zu unſerer Zerſtoͤhrung in Breſt einlaufen, die Schaͤtze<lb/> Peru’s vorbey nach Spanien gehen und die Kriegsbe-<lb/> duͤrfniſſe aus dem Baltiſchen Meere ruhig zu beyden<lb/> fahren. Koͤnnen wir durch die Aufgebung dieſer Rechte<lb/> einen Frieden mit Frankreich befoͤrdern? das wird wohl<lb/> keinem einfallen. Der geſchlagne Feind iſt zu wuͤthend,<lb/> um damit ſich zu befriedigen, deswegen wollen wir als<lb/> Englaͤnder unſer Recht behaupten. Ueberdem hindert<lb/> die Maaßregel, wodurch die Zufuhr von Kriegsbeduͤrf-<lb/> niſſen gehindert wird, auch das Blutvergießen, indem<lb/> ſie die Mittel zu Kriegs-Unternehmungen entzieht.<lb/> Was die Ausfaͤlle auf die Mitglieder der Adminiſtra-<lb/> tion betrifft, ſo uͤbergehe ich ſie.</p><lb/> <p>Doctor <hi rendition="#fr">Lawrence</hi> ſprach gegen Herrn Pitt. Der<lb/> Kanzler der Schatzkammer behauptet, ſagte er, daß der<lb/> Grundfatz: <hi rendition="#fr">fre</hi><hi rendition="#aq">y</hi><hi rendition="#fr">es Schiff macht freyes Gut,</hi> aufgege-<lb/> ben worden; das iſt nicht ſo, zu Zeiten der Koͤnigin<lb/> Eliſabeth iſt er zugeſtanden. 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ſeitig gethan. Daͤnnemark geſtand es zu, indem es ſich
neulich verbindlich machte, keine Convoy, als bis nach
ausgemachter Sache, zu ſchicken. Tractaten, Natio-
nalrecht und unſer Wohl fordern die Behauptung die-
ſes Rechts, und rechtfertigen ſie. Die gegenwaͤrtige
Confoͤderation beruht auf den Vertraͤgen von 1780,
deren Hauptſatz war, das von meinen Gegner ange-
fuͤhrte Principium mit Gewalt zu erzwingen. Nimmt
man dazu die Kriegszuruͤſtungen im Baltiſchen Meere,
ſo iſt wohl ſichtbar, daß ihr Zweck Krieg ſey, daß
ſie gegen uns feindſelig ſind. Sollen wir uns nicht in
Vertheidigungsſtand ſetzen, nicht auch zu den Waffen
greifen, um unſere Rechte zu behaupten, und fuͤr die
Beleidigungen unſerer Unterthanen Genugthuung zu er-
halten? Kein Englaͤnder wird hier mit Nein antwor-
ten. Oder ſollen wir warten, bis ſie uns durch offi-
cielle Papiere von ihren Entſchluͤſſen unterrichten, da
ihr Betragen fuͤr ihre Feindſchaft ſo laut ſpricht? Ge-
wiß nicht. Der Miniſter verdiente beſtraft zu werden,
der nicht eher handelte, als bis die Gefahr vor der
Thuͤr iſt, und Zuſehen bis die Feinde ſich verſtaͤrkt
und geſichert haben und durch ihre ruhige Vereinigung
mit Frankreich furchtbar geworden ſind. Wer wird
fordern, daß wir unſern Feinden Zeit laſſen, ſich zur
Zerſtoͤhrung unſerer Macht genugſam vorzubereiten?
So blind und gleichguͤltig fuͤr das Beſte dieſes Landes
wird keiner ſeyn, um zu ſagen: Laßt die Huͤlfsmittel
zu unſerer Zerſtoͤhrung in Breſt einlaufen, die Schaͤtze
Peru’s vorbey nach Spanien gehen und die Kriegsbe-
duͤrfniſſe aus dem Baltiſchen Meere ruhig zu beyden
fahren. Koͤnnen wir durch die Aufgebung dieſer Rechte
einen Frieden mit Frankreich befoͤrdern? das wird wohl
keinem einfallen. Der geſchlagne Feind iſt zu wuͤthend,
um damit ſich zu befriedigen, deswegen wollen wir als
Englaͤnder unſer Recht behaupten. Ueberdem hindert
die Maaßregel, wodurch die Zufuhr von Kriegsbeduͤrf-
niſſen gehindert wird, auch das Blutvergießen, indem
ſie die Mittel zu Kriegs-Unternehmungen entzieht.
Was die Ausfaͤlle auf die Mitglieder der Adminiſtra-
tion betrifft, ſo uͤbergehe ich ſie.
Doctor Lawrence ſprach gegen Herrn Pitt. Der
Kanzler der Schatzkammer behauptet, ſagte er, daß der
Grundfatz: freyes Schiff macht freyes Gut, aufgege-
ben worden; das iſt nicht ſo, zu Zeiten der Koͤnigin
Eliſabeth iſt er zugeſtanden. Die Convention der Nor-
diſchen Maͤchte iſt keine abſolute feindſelige Handlung.
Herr Tierney ſprach nachher gegen Herrn Dundas,
von dem er ſagte, daß derſelbe ganz ſchwielenhart fuͤr
die Vergießung von Menſchenblut geworden ſey. —
Herr Dundas wuͤnſchte demſelben Hoͤflichkeit und Ur-
banitaͤt, und erklaͤrte ſeine Verachtung fuͤr alle ſchwer-
faͤllig geſuchte und niedrige Angriffe; auch empfahl er
das Bleiben bey der Frage. Hr. Sheridan bemerkte,
daß Hr. Dundas ſich ſelbſt tadle. Ueber den Vor-
ſchlag des Herrn Grey ward dann geſtimmt und die
Verbeſſerung mit 245 gegen 63 verworfen.
Ein andres Schreiben aus London,
vom 3 Februar.
Auch der heutige Poſttag beweiſet den Ungrund des
Geruͤchts, als wenn ſchon eine foͤrmliche Kriegserklaͤ-
rung gegen Rußland erfolgt ſey. Jndeß erſieht man
aus der Rede des Koͤnigs, wie kritiſch unſre Verhaͤlt-
niſſe im Norden ſind und zu welchen Maaßregeln man
unſrer Seits entſchloſſen iſt. Kaperbriefe ſind fort-
dauernd noch nicht ertheilt.
Jn unſern Blaͤttern iſt jetzt die Convention von
1780 wieder abgedruckt worden, welche die Nordiſchen
Maͤchte damals unter einander ſchloſſen und wodurch
beſtimmt wurde, daß alle neutrale Schiffe frey nach
den Haͤfen der kriegfuͤhrenden Maͤchte fahren, daß die
Effecten der Unterthanen der kriegfuͤhrenden Maͤchte,
Contrebande ausgenommen, in neutralen. Schiffen frey
ſeyn ſollten ꝛt.
Der Koͤnig hat erlaubt, daß die Capitains Trow-
bridge, Ball, S. Hood und Hallowell den ihnen er-
theilten Rang und die Commandeurs-Kreuze des Nea-
politaniſchen St. Ferdinands- und Verdienſt-Ordens
annehmen koͤnnen.
Am Sonnabend verbreitete ſich das Geruͤcht von der
Aufloͤſung der gegenwaͤrtigen Adminiſtration. Man
nannte den Marquis von Landsdown als Nachfolger
des Lord Grenville, und Herrn Grey als Nachſolger
des Herrn Pitt; doch hat ſich dies nicht beſtaͤtigt.
Die Verlaͤngerung der Sitzungen des Staatsraths,
bey welchen der Koͤnig gegenwaͤrtig war, veranlaßte
das Geruͤcht. Es ward bis in die Nacht am Sonn-
abend deliberirt, und da ehemals der Aufloͤſung der
Adminiſtration des Marquis von Rockingham eine
gleichlange Staatsraths-Verſammlung vorhergieng, ſo
ſchloß man auf ein aͤhnliches Ereigniß. Die Sage von
einer obwaltenden Differenz zwiſchen dem Herzog von
York und Herrn Pitt, uͤber Angelegenheiten auf dem
feſten Lande, gab dieſer Meynung neue Staͤrke. Es
heißt, Herr Pitt habe ſich in Betreff der Deutſchen
Staaten Sr. Majeſtaͤt nicht ſo geaͤußert, als der Her-
zog von York. Was an dieſem letztern Geruͤchte wah-
res iſt, kann man nicht entſcheiden. Andre behaupten,
daß Herr Pitt bey einem Vorſchlage zur Empfehlung des
liberalen Verfahrens gegen die Katholiken in Jrland
und der Diſſenters in England in der Koͤnigl. Rede,
und bey einem Vorſchlage zur Aufhebung der Teſt-
Acte, ſey uͤberſtimmt worden.
Noch immer heißt es, daß Lord Moira in der Folge
ins Miniſterium treten duͤrfte.
Sir R. Abercromby ſoll aus Rhodus Nachricht er-
theilt haben, daß bey der jetzigen Befeſtigung der Kuͤſten
Aegyptens eine Landung unraͤthlich ſey.
Man ſieht jetzt unſrer Ausſchließung von den Por-
tugieſiſchen Haͤfen entgegen.
Lord Nelſon iſt geſtern von Plymouth auf dem San
Joſeph zur Canalflotte geſegelt.
Ein Cartelſchiff, welches dieſer Tage von Dover
nach Calais abſegelte, iſt nach letzterm Orte zuruͤckge-
kehrt, da es nicht die Erlaubniß erhielt, zu Calais zu
landen.
Die Theurung der Lebensmittel nimmt hier noch
taͤglich zu. Ein Pfund friſcher Butter koſtet jetzt 18
Pence, ein Pfund Kalbfleiſch 11, Schweinefleiſch 12
Pence ꝛc.
Zwey mit reichen Ladungen von Jsle de France ge-
kommene Schiffe von 20 und 16 Kanonen ſind in un-
ſern Hafen aufgebracht worden. Zu Plymonth iſt auch
die Preußiſche Galliote, Dorothea, mit Wein und
Branntewein von Bordeaux nach Hamburg beſtimmt,
eingebracht worden.
Lord Glenbervie iſt zum Gouverneur und Comman-
deur en Chef auf dem Vorgebuͤrge der guten Hoffnung
ernannt.
Die Hofzeitung vom Sonnabend enthaͤlt folgende
neue Koͤnigl. Proclamation von 28ſten Januar:
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