Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 28, 18. Februar 1801.[Spaltenumbruch]
Die diesjährige Ausbeute der Actien in der hiesigen Von der hiesigen Asiatischen Compagnie sind mehrere Jn diesen Tagen wird unser nach Berlin bestimmte Schreiben aus Helsingör, vom 14 Febr. Nach einem Schreiben aus Gothenburg soll ein Man versichert, eine Abtheilung der Schwedischen Der König von Schweden wird, wie man sagt, täg- Schreiben aus Berlin, vom 14 Februar. Hier hat man die Bestätigung der Nachricht, daß Der hiesige Rußisch-Kayserl. Gesandte, Hr. Baron Der König hat den Pfarrern katholischer und evan- Der König wird im Junii nach Franken und nach Herr Carl von Saladin ist den 7ten dieses Jhren Aus dem Hannöverschen, vom 15 Februar Jn den Herzogthümern Bremen und Verden sind im Jn der Grafschaft Schaumburg, Fürstlich Heßischen Cuxhaven, den 15 Februar. Vorgestern ist Capt. P. Deane sen. mit den Brie- Vermischte Nachrichten. Dem Vernehmen nach ist am 13ten Februar zu Ber- Das Condeische Corps wird in Triest eingeschifft. Jhro Königl. Hoheit, die verwittwete Herzogin von Ludwig Bonaparte soll von Berlin zu Braunschweig Zu Landshut in Bayern ist der geheime Rath, Frey- Ein Schweizer, der als Französischer Schriftsteller A la cour de Louis c'eaut ete Fenelon, Platon dans le Lycee, et Saint Jean dans Sion. -- Amour divin, tes feux nourrirent son genie: Ces memes feux, helas, ont consume sa vie. Herr von Heß, der sich durch verschiedene mit [Spaltenumbruch]
Die diesjaͤhrige Ausbeute der Actien in der hieſigen Von der hieſigen Aſiatiſchen Compagnie ſind mehrere Jn dieſen Tagen wird unſer nach Berlin beſtimmte Schreiben aus Helſingoͤr, vom 14 Febr. Nach einem Schreiben aus Gothenburg ſoll ein Man verſichert, eine Abtheilung der Schwediſchen Der Koͤnig von Schweden wird, wie man ſagt, taͤg- Schreiben aus Berlin, vom 14 Februar. Hier hat man die Beſtaͤtigung der Nachricht, daß Der hieſige Rußiſch-Kayſerl. Geſandte, Hr. Baron Der Koͤnig hat den Pfarrern katholiſcher und evan- Der Koͤnig wird im Junii nach Franken und nach Herr Carl von Saladin iſt den 7ten dieſes Jhren Aus dem Hannoͤverſchen, vom 15 Februar Jn den Herzogthuͤmern Bremen und Verden ſind im Jn der Grafſchaft Schaumburg, Fuͤrſtlich Heßiſchen Cuxhaven, den 15 Februar. Vorgeſtern iſt Capt. P. Deane ſen. mit den Brie- Vermiſchte Nachrichten. Dem Vernehmen nach iſt am 13ten Februar zu Ber- Das Condéiſche Corps wird in Trieſt eingeſchifft. Jhro Koͤnigl. Hoheit, die verwittwete Herzogin von Ludwig Bonaparte ſoll von Berlin zu Braunſchweig Zu Landshut in Bayern iſt der geheime Rath, Frey- Ein Schweizer, der als Franzoͤſiſcher Schriftſteller A la cour de Louis ç’eût été Fenelon, Platon dans le Lycée, et Saint Jean dans Sion. — Amour divin, tes feux nourrirent ſon génie: Ces mêmes feux, hélas, ont conſumé ſa vie. Herr von Heß, der ſich durch verſchiedene mit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <pb facs="#f0004" n="[4]"/> <cb/> <p>Die diesjaͤhrige Ausbeute der Actien in der hieſigen<lb/> See-Aſſecuranz-Compagnie iſt zu 4 Procent oder 40<lb/> Rthlr. pr. Actie beſtimmt worden.</p><lb/> <p>Von der hieſigen Aſiatiſchen Compagnie ſind mehrere<lb/> von den der Compagnie gehoͤrenden alten Schiffen ge-<lb/> kauft worden, um als Blockſchiffe bey den jetzigen<lb/> See-Ausruͤſtungen benutzt zu werden.</p><lb/> <p>Jn dieſen Tagen wird unſer nach Berlin beſtimmte<lb/> Geſandte, Herr Graf von Baudißin, dahin abgehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Helſingoͤr,</hi> vom 14 Febr.</hi> </dateline><lb/> <p>Nach einem Schreiben aus Gothenburg ſoll ein<lb/> Preußiſcher Schiffer eine Engliſche Kr<supplied cert="high">i</supplied>egsflotte von 30<lb/> Schiffen unweit der Norwegiſchen Kuͤſten geſehen<lb/> haben.</p><lb/> <p>Man verſichert, eine Abtheilung der Schwediſchen<lb/> Scheerenflotte werde bey Landſkrona ſtationirt werden,<lb/> um den Sund mit zu vertheidigen.</p><lb/> <p>Der Koͤnig von Schweden wird, wie man ſagt, taͤg-<lb/> lich zu Copenhagen erwartet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Berlin,</hi> vom 14 Februar.</hi> </dateline><lb/> <p>Hier hat man die Beſtaͤtigung der Nachricht, daß<lb/> zwiſchen Rußland und Daͤnnemark jetzt wieder das voll-<lb/> kommenſte Einverſtaͤndniß herrſcht. Der Rußiſch-Kay-<lb/> ſerl. Geſandte, Herr von Liſakewitſch, reiſet dieſer<lb/> Tage wieder von Hamburg nach Copenhagen zuruͤck.</p><lb/> <p>Der hieſige Rußiſch-Kayſerl. Geſandte, Hr. Baron<lb/> von Kruͤdener, iſt nach Leipzig abgereiſet, um daſelbſt<lb/> eine Unterredung mit dem Herrn von Kalitſcheff zu<lb/> haben, der als Rußiſch-Kayſerl. Ambaſſadeur nach Pa-<lb/> ris geht.</p><lb/> <p>Der Koͤnig hat den Pfarrern katholiſcher und evan-<lb/> geſcher Religion in Suͤdpreußen aus eigener Bewe-<lb/> gung eine ſtarke Verminderung ihrer Abgaben von<lb/> Pfarrguͤtern, Zehenden ꝛc. zugeſtanden, (welche Abgabe<lb/> ſchon zu Pohlniſchen Zeiten war.) Dieſe erlaſſenen<lb/> Abgaben betragen an 60000 Rthlr.</p><lb/> <p>Der Koͤnig wird im Junii nach Franken und nach<lb/> Weſtphalen reiſen und uͤber Magdeburg zuruͤckkommen.</p><lb/> <p>Herr Carl von Saladin iſt den 7ten dieſes Jhren<lb/> Koͤnigl. Majeſtaͤten und Dero Familie vorgeſtellt wor-<lb/> den. Er war zwey Tage vorher von Rheinsberg zu-<lb/> ruͤckgekehrt, wo er ſich bald nach ſeiner Ankunft allhier<lb/> hinbegeben, und allda eine Woche bey Sr. Koͤnigl.<lb/> Hoheit, dem Prinzen Heinrich, zugebracht hatte. Der<lb/> politiſche Ueberblick auf das feſte Land, <hi rendition="#aq">(le coup<lb/> d’oeil politique ſur le continent)</hi> wovon Hr. Carl<lb/> von Saladin der Verfaſſer iſt, gefaͤllt hier außeror-<lb/> dentlich und iſt in keinem Buchladen mehr zu bekom-<lb/> men. Es iſt die Arbeit eines Schriftſtellers, der ſo-<lb/> wohl durch ſeinen perſoͤnlichen Character als auch durch<lb/> ſeine aͤußere Lage voͤllig unabhaͤngig iſt,</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Aus dem Hannoͤverſchen,</hi> vom 15 Februar</hi> </dateline><lb/> <p>Jn den Herzogthuͤmern Bremen und Verden ſind im<lb/> vorigen Jahre 6889 Menſchen gebohren, 4890 begra-<lb/> ben und 1694 copulirt worden. Es ſind alſo 1999<lb/> Menſchen mehr gebohren als geſtorben. Jn der Su-<lb/> perintendentur Bremen wurden gebohren 1191, begra-<lb/> ben 768; in der Superintendentur Verden geb. 1069,<lb/> begraben 719, in der Stadt Stade gebohren 216, be-<lb/> graben 172, copulirt 67. Jn der Domsgemeinde zu<lb/> Verden ſind im ganzen verfloſſenen Seculum 1954<lb/> Menſchen mehr gebohren als geſtorben. — Jn Horne-<lb/> burg hat man die Kuhpocken mit Erfolg inoculirt.</p><lb/> <p>Jn der Grafſchaft Schaumburg, Fuͤrſtlich Heßiſchen<lb/><cb/> Antheils, wurden in dem Jahre 1800 uͤberhaupt 1118<lb/> Menſchen gebohren, 979 begraben und 287 Paar ge-<lb/> traut.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Cuxhaven,</hi> den 15 Februar.</hi> </dateline><lb/> <p>Vorgeſtern iſt Capt. P. Deane ſen. mit den Brie-<lb/> fen vom 10ten von hier gegangen. — Capt. Bridge<lb/> hat die Briefe vom 13ten am Bord und wird, wenn<lb/> das Schneegeſtoͤber es nur irgend zulaͤßt, noch heute<lb/> in See gehen.</p> </div> </div><lb/> <div type="jAnnouncements"> <head> <hi rendition="#c #fr">Vermiſchte Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jAn"> <p>Dem Vernehmen nach iſt am 13ten Februar zu Ber-<lb/> lin von dem Koͤnigl. Preuß. Staats-Miniſterium dem<lb/> Engliſchen Geſandten, Lord <hi rendition="#fr">Carysfort,</hi> eine neue Note<lb/> uͤbergeben worden, worin das Befremden des Koͤnigl.<lb/> Preußiſchen Hofes daruͤber zu erkennen gegeben wird,<lb/> daß man in England die Verbindung der Nordiſchen<lb/> Maͤchte als eine feindſelige Maaßregel habe betrachten<lb/> koͤnnen, da ſie doch nur die Beſchuͤtzung des neutralen<lb/> Handels zum Zweck habe. Es wird in der Note die<lb/> Unpartheylichkeit und Nothwendigkeit der Grundſaͤtze<lb/> dargeſtellt, welche die Baſis der Nordiſchen Conven-<lb/> tion ausmachen. Zugleich wird darin der Mißbrauch<lb/> der Seemacht und die Willkuͤhr, die man ſich erlaubt<lb/> hat, beruͤhrt. Die Note ſchließt mit der Erklaͤrung,<lb/> daß, da Preußen der Nordiſchen Convention beygetre-<lb/> ten ſey, es ſelbige durch alle ſtipulirte Mittel unter-<lb/> ſtuͤtzen wuͤrde. Man hoffe von der Billigkeit Sr.<lb/> Brittiſchen Majeſtaͤt, daß Sie das auf die Daͤniſchen<lb/> und Schwediſchen Schiffe gelegte Embargo wieder<lb/> aufheben laſſen w<supplied cert="high">uͤ</supplied>rden; ſollte dieß aber nicht geſche-<lb/> hen, ſo wuͤrden Sich Se. Preußiſche Majeſtaͤt in die<lb/> Nothwendigkeit geſetzt ſehen, Sich der Mittel zu be-<lb/> dienen, welche die Vorſehung Jhnen verliehen hat,<lb/> um Jhren Freunden und Alliirten Gerechtigkeit zu ver-<lb/> ſchaffen.</p> </div><lb/> <div type="jAn"> <p>Das Cond<hi rendition="#aq">é</hi>iſche Corps wird in Trieſt eingeſchifft.<lb/> Der Oberſtlieutenant Duhamel iſt dort eingetroffen,<lb/> um das Embarquement vorzubereiten. Ein Courier<lb/> aus London wird entſche<supplied cert="high">i</supplied>den, ob es nach Aegypten<lb/> oder nur nach Maltha geht.</p> </div><lb/> <div type="jAn"> <p>Jhro Koͤnigl. Hoheit, die verwittwete Herzogin von<lb/> Braunſchweig, befinden ſich ſehr unpaͤßlich.</p> </div><lb/> <div type="jAn"> <p>Ludwig Bonaparte ſoll von Berlin zu Braunſchweig<lb/> angekommen ſeyn.</p> </div><lb/> <div type="jAn"> <p>Zu Landshut in Bayern iſt der geheime Rath, Frey-<lb/> herr Bueler von Buel, erwaͤhlter Großprior des welt-<lb/> lichen Stifts-Ritterordens St. Joachimi, in dem ho-<lb/> hen Alter von beynahe 80 Jahren mit Tode abge-<lb/> gangen.</p> </div><lb/> <div type="jAn"> <p>Ein Schweizer, der als Franzoͤſiſcher Schriftſteller<lb/> bekannt iſt, hat folgende Verſe auf Lavater gemacht:</p><lb/> <lg xml:lang="fra" type="poem"> <l> <hi rendition="#aq">A la cour de Louis ç’eût été Fenelon,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Platon dans le Lycée, et Saint Jean dans</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#et">Sion. —</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Amour divin, tes feux nourrirent ſon génie:</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Ces mêmes feux, hélas, ont conſumé ſa vie.</hi> </l> </lg> </div><lb/> <div type="jAn"> <p>Herr <hi rendition="#fr">von Heß,</hi> der ſich durch verſchiedene mit<lb/> Beyfall aufgenommene Schriften, z. B. <hi rendition="#fr">Verſuche, zu<lb/> ſehen, Durchfluͤge</hi> ꝛc. ruͤhmlichſt bekannt gemacht<lb/> hat, erhielt im vorigen Monat auf der Univerſitaͤt zu<lb/> Koͤnigsberg die Wuͤrde eines <hi rendition="#fr">Doctors der Arzneyge-<lb/> lahrtheit.</hi> Seine Diſputation handelt: <hi rendition="#aq">De actione<lb/> Venenorum in corpus humanum,</hi> und er hat ſel-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Die diesjaͤhrige Ausbeute der Actien in der hieſigen
See-Aſſecuranz-Compagnie iſt zu 4 Procent oder 40
Rthlr. pr. Actie beſtimmt worden.
Von der hieſigen Aſiatiſchen Compagnie ſind mehrere
von den der Compagnie gehoͤrenden alten Schiffen ge-
kauft worden, um als Blockſchiffe bey den jetzigen
See-Ausruͤſtungen benutzt zu werden.
Jn dieſen Tagen wird unſer nach Berlin beſtimmte
Geſandte, Herr Graf von Baudißin, dahin abgehen.
Schreiben aus Helſingoͤr, vom 14 Febr.
Nach einem Schreiben aus Gothenburg ſoll ein
Preußiſcher Schiffer eine Engliſche Kriegsflotte von 30
Schiffen unweit der Norwegiſchen Kuͤſten geſehen
haben.
Man verſichert, eine Abtheilung der Schwediſchen
Scheerenflotte werde bey Landſkrona ſtationirt werden,
um den Sund mit zu vertheidigen.
Der Koͤnig von Schweden wird, wie man ſagt, taͤg-
lich zu Copenhagen erwartet.
Schreiben aus Berlin, vom 14 Februar.
Hier hat man die Beſtaͤtigung der Nachricht, daß
zwiſchen Rußland und Daͤnnemark jetzt wieder das voll-
kommenſte Einverſtaͤndniß herrſcht. Der Rußiſch-Kay-
ſerl. Geſandte, Herr von Liſakewitſch, reiſet dieſer
Tage wieder von Hamburg nach Copenhagen zuruͤck.
Der hieſige Rußiſch-Kayſerl. Geſandte, Hr. Baron
von Kruͤdener, iſt nach Leipzig abgereiſet, um daſelbſt
eine Unterredung mit dem Herrn von Kalitſcheff zu
haben, der als Rußiſch-Kayſerl. Ambaſſadeur nach Pa-
ris geht.
Der Koͤnig hat den Pfarrern katholiſcher und evan-
geſcher Religion in Suͤdpreußen aus eigener Bewe-
gung eine ſtarke Verminderung ihrer Abgaben von
Pfarrguͤtern, Zehenden ꝛc. zugeſtanden, (welche Abgabe
ſchon zu Pohlniſchen Zeiten war.) Dieſe erlaſſenen
Abgaben betragen an 60000 Rthlr.
Der Koͤnig wird im Junii nach Franken und nach
Weſtphalen reiſen und uͤber Magdeburg zuruͤckkommen.
Herr Carl von Saladin iſt den 7ten dieſes Jhren
Koͤnigl. Majeſtaͤten und Dero Familie vorgeſtellt wor-
den. Er war zwey Tage vorher von Rheinsberg zu-
ruͤckgekehrt, wo er ſich bald nach ſeiner Ankunft allhier
hinbegeben, und allda eine Woche bey Sr. Koͤnigl.
Hoheit, dem Prinzen Heinrich, zugebracht hatte. Der
politiſche Ueberblick auf das feſte Land, (le coup
d’oeil politique ſur le continent) wovon Hr. Carl
von Saladin der Verfaſſer iſt, gefaͤllt hier außeror-
dentlich und iſt in keinem Buchladen mehr zu bekom-
men. Es iſt die Arbeit eines Schriftſtellers, der ſo-
wohl durch ſeinen perſoͤnlichen Character als auch durch
ſeine aͤußere Lage voͤllig unabhaͤngig iſt,
Aus dem Hannoͤverſchen, vom 15 Februar
Jn den Herzogthuͤmern Bremen und Verden ſind im
vorigen Jahre 6889 Menſchen gebohren, 4890 begra-
ben und 1694 copulirt worden. Es ſind alſo 1999
Menſchen mehr gebohren als geſtorben. Jn der Su-
perintendentur Bremen wurden gebohren 1191, begra-
ben 768; in der Superintendentur Verden geb. 1069,
begraben 719, in der Stadt Stade gebohren 216, be-
graben 172, copulirt 67. Jn der Domsgemeinde zu
Verden ſind im ganzen verfloſſenen Seculum 1954
Menſchen mehr gebohren als geſtorben. — Jn Horne-
burg hat man die Kuhpocken mit Erfolg inoculirt.
Jn der Grafſchaft Schaumburg, Fuͤrſtlich Heßiſchen
Antheils, wurden in dem Jahre 1800 uͤberhaupt 1118
Menſchen gebohren, 979 begraben und 287 Paar ge-
traut.
Cuxhaven, den 15 Februar.
Vorgeſtern iſt Capt. P. Deane ſen. mit den Brie-
fen vom 10ten von hier gegangen. — Capt. Bridge
hat die Briefe vom 13ten am Bord und wird, wenn
das Schneegeſtoͤber es nur irgend zulaͤßt, noch heute
in See gehen.
Vermiſchte Nachrichten.
Dem Vernehmen nach iſt am 13ten Februar zu Ber-
lin von dem Koͤnigl. Preuß. Staats-Miniſterium dem
Engliſchen Geſandten, Lord Carysfort, eine neue Note
uͤbergeben worden, worin das Befremden des Koͤnigl.
Preußiſchen Hofes daruͤber zu erkennen gegeben wird,
daß man in England die Verbindung der Nordiſchen
Maͤchte als eine feindſelige Maaßregel habe betrachten
koͤnnen, da ſie doch nur die Beſchuͤtzung des neutralen
Handels zum Zweck habe. Es wird in der Note die
Unpartheylichkeit und Nothwendigkeit der Grundſaͤtze
dargeſtellt, welche die Baſis der Nordiſchen Conven-
tion ausmachen. Zugleich wird darin der Mißbrauch
der Seemacht und die Willkuͤhr, die man ſich erlaubt
hat, beruͤhrt. Die Note ſchließt mit der Erklaͤrung,
daß, da Preußen der Nordiſchen Convention beygetre-
ten ſey, es ſelbige durch alle ſtipulirte Mittel unter-
ſtuͤtzen wuͤrde. Man hoffe von der Billigkeit Sr.
Brittiſchen Majeſtaͤt, daß Sie das auf die Daͤniſchen
und Schwediſchen Schiffe gelegte Embargo wieder
aufheben laſſen wuͤrden; ſollte dieß aber nicht geſche-
hen, ſo wuͤrden Sich Se. Preußiſche Majeſtaͤt in die
Nothwendigkeit geſetzt ſehen, Sich der Mittel zu be-
dienen, welche die Vorſehung Jhnen verliehen hat,
um Jhren Freunden und Alliirten Gerechtigkeit zu ver-
ſchaffen.
Das Condéiſche Corps wird in Trieſt eingeſchifft.
Der Oberſtlieutenant Duhamel iſt dort eingetroffen,
um das Embarquement vorzubereiten. Ein Courier
aus London wird entſcheiden, ob es nach Aegypten
oder nur nach Maltha geht.
Jhro Koͤnigl. Hoheit, die verwittwete Herzogin von
Braunſchweig, befinden ſich ſehr unpaͤßlich.
Ludwig Bonaparte ſoll von Berlin zu Braunſchweig
angekommen ſeyn.
Zu Landshut in Bayern iſt der geheime Rath, Frey-
herr Bueler von Buel, erwaͤhlter Großprior des welt-
lichen Stifts-Ritterordens St. Joachimi, in dem ho-
hen Alter von beynahe 80 Jahren mit Tode abge-
gangen.
Ein Schweizer, der als Franzoͤſiſcher Schriftſteller
bekannt iſt, hat folgende Verſe auf Lavater gemacht:
A la cour de Louis ç’eût été Fenelon,
Platon dans le Lycée, et Saint Jean dans
Sion. —
Amour divin, tes feux nourrirent ſon génie:
Ces mêmes feux, hélas, ont conſumé ſa vie.
Herr von Heß, der ſich durch verſchiedene mit
Beyfall aufgenommene Schriften, z. B. Verſuche, zu
ſehen, Durchfluͤge ꝛc. ruͤhmlichſt bekannt gemacht
hat, erhielt im vorigen Monat auf der Univerſitaͤt zu
Koͤnigsberg die Wuͤrde eines Doctors der Arzneyge-
lahrtheit. Seine Diſputation handelt: De actione
Venenorum in corpus humanum, und er hat ſel-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-08-05T11:06:25Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst). Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |