Staats/ und Gelehrte Zeitung des Hollsteinischen Correspondenten. Nr. 31, Hamburg, 12. August 1721.[Spaltenumbruch]
fen haben, die erfordernde Contributiones an die Von der Reichs-Versamlung zu Re- genspurg. Regenspurg/ den 1. Aug. Die Reichs-Stadt Jtaliänische Affairen. Rom/ den 24. Julii. Der Cardinal Alberoni Franckreichs Affairen. Paris/ den 3. August. Man hat zwar gemey- Allerhand Staats- u. Neben- Affairen. Livorno/ den 13. Julii. Ein Schiff, so von Nieder-Elbe/ den 11. August. Wie Mecklen- [Spaltenumbruch]
fen haben, die erfordernde Contributiones an die Von der Reichs-Verſamlung zu Re- genſpurg. Regenſpurg/ den 1. Aug. Die Reichs-Stadt Jtaliaͤniſche Affairen. Rom/ den 24. Julii. Der Cardinal Alberoni Franckreichs Affairen. Paris/ den 3. Auguſt. Man hat zwar gemey- Allerhand Staats- u. Neben- Affairen. Livorno/ den 13. Julii. Ein Schiff, ſo von Nieder-Elbe/ den 11. Auguſt. Wie Mecklen- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/><cb/> fen haben, die erfordernde Contributiones an die<lb/> Pforte willig zu zahlen.</p> </div> </div><lb/> <div type="jPoliticalNews"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Von der Reichs-Verſamlung zu Re-<lb/> genſpurg.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle"> <dateline><hi rendition="#fr">Regenſpurg/</hi> den 1. 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Baron von Bentenrieder, iſt in oͤffterer Un-<lb/> terredung mit unſern Miniſtern, von deſſen Auf-<lb/> bruch aber nach dem Cammerichſchen Congreß<lb/> hoͤret man nichts gewiſſes. Es ſind 2000. Livres<lb/> verſprochen an den, der den beruͤchtigtẽ Cartouche<lb/> ergreiffen wird, welcher ſich nach ein paar Wochen<lb/> langer Abweſenheit wieder um dieſe Stadt auff<lb/> den Doͤrffern ſehen laͤſſet. Der Tuͤrckiſche Ge-<lb/> ſandte iſt noch nicht abgereiſet. Und wegen des<lb/> neulich gemeldten Buchs des Arabiſ. Philoſophi<lb/><cb/> vernimt man noch, daß beſagter Geſandte ſolches<lb/> irgendwo aufzufinden ſich ſchon groſſe Muͤhe gege-<lb/> ben; Da er es nun in Lateiniſcher Sprache in der<lb/> Koͤniglichen Bibliothec geſehen, habe er darnach<lb/> ein groß Verlangen bezeuget; Weshalb dann der<lb/> Koͤnig es aufs ſchoͤnſte eingebunden ihm verehret.<lb/> Jn gantz Franckreich findet ſichs nur noch einmal,<lb/> welches nun wieder in die Koͤnigl. Bibliothec ſoll<lb/> gebracht werden. 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fen haben, die erfordernde Contributiones an die
Pforte willig zu zahlen.
Von der Reichs-Verſamlung zu Re-
genſpurg.
Regenſpurg/ den 1. Aug. Die Reichs-Stadt
Speyer hat wieder an den Kaͤyſer geklagt, daß als
der Magiſtrat eines gewiſſen Verſtorbenen Nach-
laſſenſchafft der Erben wegen verſiegeln laſſen, ſo
habe die hohe Stiffts-Regierung ſich mit Gewalt
ins Sterbe-Hauß eingedrungen, die Stadt-Sie-
gel abgebrochen, und die Biſchoͤflichen daran ge-
haͤnget. Derohalben ſie an Jh. Kaͤyſerl. Majeſt.
demuͤhtigſt zu erkennen gegeben, daß dieſe ſehr al-
te und getreue Kayſerl. Reichs-Stadt eher keine
Ruhe zu hoffen, bevor die Hochfuͤrſtl. Regierung
wieder in das Bistuhm, dahin ſie, und nicht in
eine Reichs-Stadt gehoͤre, verſetzt werde. Neu-
lichſt iſt der Wolffenbuͤttelſche Geſandte hier wie-
der ankommen.
Jtaliaͤniſche Affairen.
Rom/ den 24. Julii. Der Cardinal Alberoni
hat Erlaubniß bekommen, einige Schriften durch
den Druck zur Rechtfertigung ſeiner vorigen Auf-
fuͤhrung heraus zu geben. Se. Eminentz ſollen
nach Parma gehen, und daſelbſt eine wichtige
Sache ſchlichten. Hier hat derſelbe 30. arme
Maͤdgens ausgeſteuret, und jeder 100. Rthl. zum
Brautſchatz gegeben. Er hat auch eine groſſe
Summa Geldes an hieſigen Gouverneur geſand,
arme Menſchen, ſo Schulden halben gefangen ſi-
tzen, damit frey zu machen.
Franckreichs Affairen.
Paris/ den 3. Auguſt. Man hat zwar gemey-
net, daß die Conſtitutions-Sache faſt beygeleget
waͤre, allein dieſelbe macht gegenwaͤrtig mehr
Geruͤchte und Verwirrung als jemaln, weiln ſich
ein groſſer Hauffen neuer Appellanten hervor ge-
tahn; hat alſo der Hof mit aller ſeiner Ausban-
nung noch nicht viel ausgerichtet. Des Hertzogs
Regenten Geburts-Tag, der in das 46. Jahr ge-
treten, iſt geſtern mit groſſer Freude und Herrlich-
keit gefeyret worden. Der Kaͤyſerl. Geſandte
Hr. Baron von Bentenrieder, iſt in oͤffterer Un-
terredung mit unſern Miniſtern, von deſſen Auf-
bruch aber nach dem Cammerichſchen Congreß
hoͤret man nichts gewiſſes. Es ſind 2000. Livres
verſprochen an den, der den beruͤchtigtẽ Cartouche
ergreiffen wird, welcher ſich nach ein paar Wochen
langer Abweſenheit wieder um dieſe Stadt auff
den Doͤrffern ſehen laͤſſet. Der Tuͤrckiſche Ge-
ſandte iſt noch nicht abgereiſet. Und wegen des
neulich gemeldten Buchs des Arabiſ. Philoſophi
vernimt man noch, daß beſagter Geſandte ſolches
irgendwo aufzufinden ſich ſchon groſſe Muͤhe gege-
ben; Da er es nun in Lateiniſcher Sprache in der
Koͤniglichen Bibliothec geſehen, habe er darnach
ein groß Verlangen bezeuget; Weshalb dann der
Koͤnig es aufs ſchoͤnſte eingebunden ihm verehret.
Jn gantz Franckreich findet ſichs nur noch einmal,
welches nun wieder in die Koͤnigl. Bibliothec ſoll
gebracht werden. Viele verwundern ſich, daß die-
ſer eifrige Muſelmann es ſo emſig geſuchet, da
doch der Autor an einem Ort dieſe Worte ſol ge-
ſetzt haben: Die Chriſtliche Religion ſey allein
moͤglich, die Juͤdiſche kindiſch, und die Mahome-
tanifche vor die Schweine; Worauf er alſo ſchlieſ-
ſet: Es ſterbe meine Sele des Todes der Phiſoſo-
phen.
Allerhand Staats- u. Neben- Affairen.
Livorno/ den 13. Julii. Ein Schiff, ſo von
Tunis, und letztens von Port-Farini kommen, hat
fuͤr den Roͤmiſchen Kayſer 14. treffliche Pferde, 16.
Gazelen, welches Morgenlaͤndiſche Thiere, die ei-
nem Geiß-Bock faſt aͤhnlich ſind, nebſt 4. ſo ge-
nandten Mammons Katzen mit gebracht. Das
vorgefallene Treffen zwiſchen der Armee des Beys
zu Tunis, und des Rebellen Johann Coggia ſeiner
ſol ſehr blutig geweſen, und der letzte doch Meiſter
vom Felde geblieben ſeyn.
Nieder-Elbe/ den 11. Auguſt. Wie Mecklen-
durgiſche Nachrichten geben, ſo wil der daſige A-
del noch nicht allerdings glauben, daß es Jh. Hoch-
fuͤrſtl. Durchl. ein rechter Ernſt ſey, ſich mit ihnen
zu vergleichen, ſondern vermuhten aus gewiſſen
Urſachen noch einige Weitlaͤufftigkeiten. Das
Zigeuner-Geſinde hat ſich auch wieder bey Mal-
chim feſte geſetzet, und meynen etliche, daß darun-
ter was anders verborgen. Zu Stettin in Pom-
mern ſind alle noͤhtige Anſtalten gemacht worden,
Jh. Koͤnigl. Maj. von Preuſſen mit Dero Gefolge
wohl zu empfangen, welche auch bereits daſelbſt
angelanget ſeyn. Von Dreßden iſt am 26. Jul.
der Hollaͤndiſche Abgeſandte nach dem Haag wie-
der zuruͤcke gangen. Man iſt daſelbſt entſchloſ-
ſen, an ſtatt der hoͤltzernen Poſt- und Stunden-
Saͤulen dergleichen ſteinerne auf den Straſſen
zu ſetzen, und zwar rund umher mit Sitzen, zur
Bequemheit der Reiſenden. Zu Buͤhlheim wer-
den die Chur-Pfaͤltziſchen Werbungen ſtarck fort-
geſetzet, und ſol jede Compagnie auf 120 Mann
geſtellt werden. Zu Liſſabon in Portugal iſt am
28 Junii der Sardiniſche Miniſter Marquis de
Catadour uͤber Engelland angelanget, und ſol,
wie geſaget wird, die durch den Hn. del Eſpine,
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