Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 58, 12. April 1741.Anno 1741. Num. 58. Stats-u.
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN LVIII. Stück , am Mittewochen , den 12. April. [Beginn Spaltensatz]
Paris, den 4. April. Es ist auf das neue wieder Befehl in unsere Hä- Haag, den 8. April. Das ungegründete Gerüchte, als wollte der Groß- Anno 1741. Num. 58. Stats-u.
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN LVIII. Stuͤck , am Mittewochen , den 12. April. [Beginn Spaltensatz]
Paris, den 4. April. Es iſt auf das neue wieder Befehl in unſere Haͤ- Haag, den 8. April. Das ungegruͤndete Geruͤchte, als wollte der Groß- <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <docDate> <hi rendition="#aq">Anno <hi rendition="#b">1741.</hi></hi> </docDate> <docTitle> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq">Num. 58.</hi> </hi><lb/> </titlePart> <titlePart type="main"><hi rendition="#in">S</hi>tats-u.<figure/><hi rendition="#in">G</hi>elehrte<lb/><hi rendition="#in"><hi rendition="#b">Z</hi>ei-</hi><figure/><hi rendition="#b">tung</hi><lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#in">D</hi>es <hi rendition="#in">H</hi>amburgiſchen unpartheyiſchen</hi><lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#in"><hi rendition="#b">C</hi>ORRESPONDENTEN</hi></hi></titlePart><lb/> </docTitle> <docDate> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">LVIII.</hi> Stuͤck , am Mittewochen , den 12. April.</hi> </docDate><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage> </front> <body> <cb type="start"/> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Paris, den 4. April.</hi> </dateline><lb/> <p>Es iſt auf das neue wieder Befehl in unſere Haͤ-<lb/> fens geſchickt worden, an der Ausruͤſtung der Kriegs-<lb/> Schiffe ungeſaͤumt fortzufahren. Jn dem Hafen<lb/> Orient liegen 4. Schiffe mit Beduͤrfniß geladen, die<lb/> nach Weſtindien zu dem Admiral Antin gehen, wel-<lb/> cher von ſeiner Krankheit, die ihm ſehr zugeſetzt, wie-<lb/> der hergeſtellt iſt. Jn der verfloſſenen Woche hatte<lb/> der Freyherr von Chambrier, Miniſter des Koͤnigs<lb/> von Preuſſen, bey dem Koͤnig Gehoͤr, und uͤbergab<lb/> Sr. Majeſtaͤt eine Zuſchrift von dem Koͤnig ſeinem<lb/> Herrn. Dieſer Monarch berichtet unſerm Koͤnig<lb/> von der Zuſammenverſchwerung, welche 60. Men-<lb/> ſchen wider ſeine Perſon haben unternehmen wollen.<lb/> Das Urlaub, welches der Hof den Officiers gege-<lb/> ben, iſt bis auf den 15. Junius hinaus geſetzt, man<lb/> ſieht es als ein Merkmal an, daß die Vermehrung<lb/> unſerer Voͤlker vor ſich gehen werde. Es kommen<lb/> jetzo ungemein viele Fremde in unſerer Stadt an, das<lb/> Merwuͤrdige zu beſehen, weit es noch Friede iſt. Zu<lb/> St. Omer hat vor einigen Tagen ein Landmann,<lb/> der mit ſeiner Vertrauten ſich trauen laſſen wollte,<lb/> auf dem Wege das Ungluͤck gehabt, ein Opfer der<lb/> unbarmherzigen Raͤuber zu werden. Fuͤnf blutduͤr-<lb/><cb/> ſtige Moͤrder umringten ihn, und er wurde auf eine<lb/> erbarmenswuͤrdige Art von ihnen hingerichtet. Sei-<lb/> ne Vertraute muſte dabey einen jammernden Zeugen<lb/> abgeben, und nachdem ihr Reitz die Triebe der Raͤu-<lb/> ber geſaͤttiget hatte, beveſtigten ſie dieſelbe mit Strik-<lb/> ken an dem zerfleiſchten Leichnam ihres Vertrauten.<lb/> Doch ein Reiſender, der kurze Zeit darauf dieſen Weg<lb/> gieng, machte dieſelbe los, und brachte ſie in das<lb/> naͤchſte Dorf. Die Moͤrder ſind eingebracht wor-<lb/> den, und ſollen nach der begangenen That abgeſtraft<lb/> werden. Die Lotterey, welche zum Nutzen der Ar-<lb/> men errichtet worden, iſt gezogen, und ein Bedienter<lb/> von dem Notarius Jordan hat das groſſe Loß von<lb/> 60000. Franken bekommen. Jetzo wird in allen<lb/> Unterredungen hier ſehr wenig vom Kriege geſpro-<lb/> chen, und man hoft, der Cardinal Fleury werde mit<lb/> ſeinem Vorſatz durchdringen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Haag, den 8. April.</hi> </dateline><lb/> <p>Das ungegruͤndete Geruͤchte, als wollte der Groß-<lb/> Herzog von Toſcana den Hafen Livorno uͤberlaſſen,<lb/> giebt zu mehrern Gelegenheit. Der Hof zu Paris<lb/> hat ſich durch ſeinen Geſandten bey unſern Miniſtern<lb/> erkundigen laſſen, ob Holland mit England eine ge-<lb/> wiſſe Menge von Kriegs-Beduͤrfniß nach Livorno<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Anno 1741. Num. 58.
Stats-u.
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Gelehrte
Zei-
[Abbildung]
tung
Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN
LVIII. Stuͤck , am Mittewochen , den 12. April.
Paris, den 4. April.
Es iſt auf das neue wieder Befehl in unſere Haͤ-
fens geſchickt worden, an der Ausruͤſtung der Kriegs-
Schiffe ungeſaͤumt fortzufahren. Jn dem Hafen
Orient liegen 4. Schiffe mit Beduͤrfniß geladen, die
nach Weſtindien zu dem Admiral Antin gehen, wel-
cher von ſeiner Krankheit, die ihm ſehr zugeſetzt, wie-
der hergeſtellt iſt. Jn der verfloſſenen Woche hatte
der Freyherr von Chambrier, Miniſter des Koͤnigs
von Preuſſen, bey dem Koͤnig Gehoͤr, und uͤbergab
Sr. Majeſtaͤt eine Zuſchrift von dem Koͤnig ſeinem
Herrn. Dieſer Monarch berichtet unſerm Koͤnig
von der Zuſammenverſchwerung, welche 60. Men-
ſchen wider ſeine Perſon haben unternehmen wollen.
Das Urlaub, welches der Hof den Officiers gege-
ben, iſt bis auf den 15. Junius hinaus geſetzt, man
ſieht es als ein Merkmal an, daß die Vermehrung
unſerer Voͤlker vor ſich gehen werde. Es kommen
jetzo ungemein viele Fremde in unſerer Stadt an, das
Merwuͤrdige zu beſehen, weit es noch Friede iſt. Zu
St. Omer hat vor einigen Tagen ein Landmann,
der mit ſeiner Vertrauten ſich trauen laſſen wollte,
auf dem Wege das Ungluͤck gehabt, ein Opfer der
unbarmherzigen Raͤuber zu werden. Fuͤnf blutduͤr-
ſtige Moͤrder umringten ihn, und er wurde auf eine
erbarmenswuͤrdige Art von ihnen hingerichtet. Sei-
ne Vertraute muſte dabey einen jammernden Zeugen
abgeben, und nachdem ihr Reitz die Triebe der Raͤu-
ber geſaͤttiget hatte, beveſtigten ſie dieſelbe mit Strik-
ken an dem zerfleiſchten Leichnam ihres Vertrauten.
Doch ein Reiſender, der kurze Zeit darauf dieſen Weg
gieng, machte dieſelbe los, und brachte ſie in das
naͤchſte Dorf. Die Moͤrder ſind eingebracht wor-
den, und ſollen nach der begangenen That abgeſtraft
werden. Die Lotterey, welche zum Nutzen der Ar-
men errichtet worden, iſt gezogen, und ein Bedienter
von dem Notarius Jordan hat das groſſe Loß von
60000. Franken bekommen. Jetzo wird in allen
Unterredungen hier ſehr wenig vom Kriege geſpro-
chen, und man hoft, der Cardinal Fleury werde mit
ſeinem Vorſatz durchdringen.
Haag, den 8. April.
Das ungegruͤndete Geruͤchte, als wollte der Groß-
Herzog von Toſcana den Hafen Livorno uͤberlaſſen,
giebt zu mehrern Gelegenheit. Der Hof zu Paris
hat ſich durch ſeinen Geſandten bey unſern Miniſtern
erkundigen laſſen, ob Holland mit England eine ge-
wiſſe Menge von Kriegs-Beduͤrfniß nach Livorno
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