Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 60, 15. April 1741.[Spaltenumbruch]
Nacht marschiret, ohngeachtet die Wege so schlecht Schweidnitz, den 3. April. Es ist abermals eine starke Anzahl Schiffe, wel- Hannover, den 12. April. Die Regierung hat durch öffentlichen Trommel- Von neuen merkwürdigen gelehrten Sachen. Dortmund. Den Todesfall des Röm. Kaysers, [Spaltenumbruch] Germanien hängt noch die Harfen an die Weide, Und jammert ohne Trost in ungezwungnem Leide. Verlust, Gram, Sorge, Furcht quält den bestürzten Sinn, Denn Carl der Sechste stirbt, und wird ins Grab gesenkt. Wer mag nun Deine Pein, o Königin! beschreiben? Wird sie nicht stets vernent und unvergleichlich blei- ben, Weil Dich der frühe Fall des grossen Vaters kränkt? Doch Deine Großmuth hält den trauerreichen Geist. Der unverwelkte Ruhm, der väterliche Segen, Den Seine Lippen noch im Sterben auf Dich legen, Jst, was Dein stiller Mund Dein bestes Labsal heißt. Ja Deutschlands Beyleid reitzt jedweden Unterthan, Vor Deine Majestät der Thränen Zoll zu bringen, Und Deines Vaters Tod mitleidig zu besingen. So nimm, o Königin! auch dieses Klaglied an, Das Dir Bekümmerniß und tiefste Demuth weyht, Womit mein blöder Mund den grossen Riß bedauert, Und über Deinen Schmerz und Deine Plage trauert. Verwirf nicht meine Treu und meine Niedrigkeit. Dein unauslöschlich Lob soll andere bemühn, Daß sie den scharfen Witz, die Klugheit zu regieren, Und die Holdseligkeit und Mutterliebe zieren, Dadurch Dein Name wächst, und Deine Reiche blühn. Mein Geist bewundert nur den englischen Verstand, Der manche Wissenschaft und manche Sprache kennet, Daß Dich die Musenschaar Europens Pallas nennet, Der schönen Künste Preis, der Weisheit rechte Hand. Drum, Allergnädigste! laß Deiner Güte Schild Auch über Deinem Knecht und diesen Blättern schwe- ben. Aus dem Gedichte selbst rücken wir folgende Ge- OGeist des grossen Carls! laß Deiner Tugend- Schein Den unschätzbaren Schmuck in meinen Worten seyn. Du winkst der Blödigkeit, Du winkst und willst ver- zeihen, Wenn schwache Lippen itzt Dein ewig Lob entweihen. Und da Dein Dortmund Dir durch mich dies Denk- mahl giebt, So wird mit Dort mund auch Dein Knecht von Dir geliebt. Ja Dortmund, Deine Stadt, die nie den Eyd der Treue Gebrochen noch verletzt; die nie mit Scham und Reue [Spaltenumbruch]
Nacht marſchiret, ohngeachtet die Wege ſo ſchlecht Schweidnitz, den 3. April. Es iſt abermals eine ſtarke Anzahl Schiffe, wel- Hannover, den 12. April. Die Regierung hat durch oͤffentlichen Trommel- Von neuen merkwuͤrdigen gelehrten Sachen. Dortmund. Den Todesfall des Roͤm. Kayſers, [Spaltenumbruch] Germanien haͤngt noch die Harfen an die Weide, Und jam̃ert ohne Troſt in ungezwungnem Leide. Verluſt, Gram, Sorge, Furcht quaͤlt den beſtuͤrzten Sinn, Denn Carl der Sechste ſtirbt, und wird ins Grab geſenkt. Wer mag nun Deine Pein, o Koͤnigin! beſchreiben? Wird ſie nicht ſtets vernent und unvergleichlich blei- ben, Weil Dich der fruͤhe Fall des groſſen Vaters kraͤnkt? Doch Deine Großmuth haͤlt den trauerreichen Geiſt. Der unverwelkte Ruhm, der vaͤterliche Segen, Den Seine Lippen noch im Sterben auf Dich legen, Jſt, was Dein ſtiller Mund Dein beſtes Labſal heißt. Ja Deutſchlands Beyleid reitzt jedweden Unterthan, Vor Deine Majeſtaͤt der Thraͤnen Zoll zu bringen, Und Deines Vaters Tod mitleidig zu beſingen. So nimm, o Koͤnigin! auch dieſes Klaglied an, Das Dir Bekuͤmmerniß und tiefſte Demuth weyht, Womit mein bloͤder Mund den groſſen Riß bedauert, Und uͤber Deinen Schmerz und Deine Plage trauert. Verwirf nicht meine Treu und meine Niedrigkeit. Dein unausloͤſchlich Lob ſoll andere bemuͤhn, Daß ſie den ſcharfen Witz, die Klugheit zu regieren, Und die Holdſeligkeit und Mutterliebe zieren, Dadurch Dein Name waͤchst, und Deine Reiche bluͤhn. Mein Geiſt bewundert nur den engliſchen Verſtand, Der manche Wiſſenſchaft und manche Sprache kennet, Daß Dich die Muſenſchaar Europens Pallas nennet, Der ſchoͤnen Kuͤnſte Preis, der Weisheit rechte Hand. Drum, Allergnaͤdigſte! laß Deiner Guͤte Schild Auch uͤber Deinem Knecht und dieſen Blaͤttern ſchwe- ben. Aus dem Gedichte ſelbſt ruͤcken wir folgende Ge- OGeiſt des groſſen Carls! laß Deiner Tugend- Schein Den unſchaͤtzbaren Schmuck in meinen Worten ſeyn. Du winkſt der Bloͤdigkeit, Du winkſt und willſt ver- zeihen, Wenn ſchwache Lippen itzt Dein ewig Lob entweihen. Und da Dein Dortmund Dir durch mich dies Denk- mahl giebt, So wird mit Dort mund auch Dein Knecht von Dir geliebt. Ja Dortmund, Deine Stadt, die nie den Eyd der Treue Gebrochen noch verletzt; die nie mit Scham und Reue <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/><cb/> Nacht marſchiret, ohngeachtet die Wege ſo ſchlecht<lb/> ſind, daß die Pferde kaum durchkommen koͤnnen; ſie<lb/> erwarten nur noch die zuruͤckſtehende Artillerie, und<lb/> heute wollen ſie wieder den Marſch bis nach Einſiedel<lb/> antreten. Nun ſind ſie noch 2. Maͤrſche von der Ve-<lb/> ſtung Neuß entfernet, und man vermuthet, daß gewiß<lb/> eine Schlacht vor ſich gehen wird. 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erwarten nur noch die zuruͤckſtehende Artillerie, und
heute wollen ſie wieder den Marſch bis nach Einſiedel
antreten. Nun ſind ſie noch 2. Maͤrſche von der Ve-
ſtung Neuß entfernet, und man vermuthet, daß gewiß
eine Schlacht vor ſich gehen wird. Die Preußiſchen
Huſſaren ſengen und brennen allenthalben, und dem
reichen Kloſter Comenz haben ſie eine groſſe Summe
Geldes zu erlegen befohlen, widrigenfalls ſie das
Kloſter in Brand ſtecken wollten.
Schweidnitz, den 3. April.
Es iſt abermals eine ſtarke Anzahl Schiffe, wel-
che theils mit halben Cartaunen und ſchweren Haupt-
Moͤrſern, wie auch mit einer ſtarken Menge Hand-
Moͤrſern, zum Theil aber auch mit Munition, mit
Zeltern und andern Kriegs-Beduͤrfniſſen beladen
ſind, wie nicht weniger auch eine ſtarke Anzahl mit
Getrayde beladene Schiffe, von Berlin angelanget.
Beſagtes Geſchuͤtze uud Munition wird nunmehro
ausgeſchifft und zu der Armee gefuͤhret, das Ge-
trayde wird hingegen in die hin- und wieder in hie-
ſigen Landen errichteten Magazinen vertheilet. Sonſt
verlautet, daß auſſer denen abermals eingeruͤckten et-
lichen Koͤnigl. Preußiſchen Cavallerie-Regimentern
noch einige andere bereits auf dem Anmarſch waͤren.
Hannover, den 12. April.
Die Regierung hat durch oͤffentlichen Trommel-
ſchlag hier bekannt machen laſſen, daß alle die, wel-
che von den durch den Brand zerſtreuten Schriften
etwas gefunden, ſie dieſelben denen darzu verordne-
ten Perſonen einliefern ſollten. So viele Muͤhe man
ſich gegeben, die Urſache dieſes Brandes zu entdecken,
ſo wenig hat man noch davon in Erfahrung bringen
koͤnnen; inzwiſchen iſt ein Zoll-Einnehmer in Ver-
haft gebracht, von dem man vorgiebt, daß er in ſeinem
Hauſe heimlich Brandwein abgezogen, und es haͤt-
ten unterſchiedene aus ſeinem Hauſe zuerſt den Rauch
ſehen aufſteigen. Wir erwarten unſern allergnaͤ-
digſten Koͤnig hier, ſo bald das Parlement in Londen
auseinander gehen wird.
Von neuen merkwuͤrdigen
gelehrten Sachen.
Dortmund. Den Todesfall des Roͤm. Kayſers,
Carl des Sechsten, hat der Hr. D. Kluge, im Namen
der Kayſerl. freyen Reichs-Stadt Dortmund, oͤffent-
lich beklagt. Dieſes Trauer-Gedichte iſt Jhro Ma-
jeſtaͤt der Koͤnigin von Ungarn von dem Herrn Ver-
faſſer zugeſchrieben, und wir wollen die Zueignungs-
Schrift unſern Leſern mittheilen:
Germanien haͤngt noch die Harfen an die Weide,
Und jam̃ert ohne Troſt in ungezwungnem Leide.
Verluſt, Gram, Sorge, Furcht quaͤlt den beſtuͤrzten
Sinn,
Denn Carl der Sechste ſtirbt, und wird ins Grab
geſenkt.
Wer mag nun Deine Pein, o Koͤnigin! beſchreiben?
Wird ſie nicht ſtets vernent und unvergleichlich blei-
ben,
Weil Dich der fruͤhe Fall des groſſen Vaters kraͤnkt?
Doch Deine Großmuth haͤlt den trauerreichen Geiſt.
Der unverwelkte Ruhm, der vaͤterliche Segen,
Den Seine Lippen noch im Sterben auf Dich legen,
Jſt, was Dein ſtiller Mund Dein beſtes Labſal heißt.
Ja Deutſchlands Beyleid reitzt jedweden Unterthan,
Vor Deine Majeſtaͤt der Thraͤnen Zoll zu bringen,
Und Deines Vaters Tod mitleidig zu beſingen.
So nimm, o Koͤnigin! auch dieſes Klaglied an,
Das Dir Bekuͤmmerniß und tiefſte Demuth weyht,
Womit mein bloͤder Mund den groſſen Riß bedauert,
Und uͤber Deinen Schmerz und Deine Plage trauert.
Verwirf nicht meine Treu und meine Niedrigkeit.
Dein unausloͤſchlich Lob ſoll andere bemuͤhn,
Daß ſie den ſcharfen Witz, die Klugheit zu regieren,
Und die Holdſeligkeit und Mutterliebe zieren,
Dadurch Dein Name waͤchst, und Deine Reiche
bluͤhn.
Mein Geiſt bewundert nur den engliſchen Verſtand,
Der manche Wiſſenſchaft und manche Sprache
kennet,
Daß Dich die Muſenſchaar Europens Pallas nennet,
Der ſchoͤnen Kuͤnſte Preis, der Weisheit rechte Hand.
Drum, Allergnaͤdigſte! laß Deiner Guͤte Schild
Auch uͤber Deinem Knecht und dieſen Blaͤttern ſchwe-
ben.
Aus dem Gedichte ſelbſt ruͤcken wir folgende Ge-
danken ein:
OGeiſt des groſſen Carls! laß Deiner Tugend-
Schein
Den unſchaͤtzbaren Schmuck in meinen Worten ſeyn.
Du winkſt der Bloͤdigkeit, Du winkſt und willſt ver-
zeihen,
Wenn ſchwache Lippen itzt Dein ewig Lob entweihen.
Und da Dein Dortmund Dir durch mich dies Denk-
mahl giebt,
So wird mit Dort mund auch Dein Knecht von Dir
geliebt.
Ja Dortmund, Deine Stadt, die nie den Eyd der
Treue
Gebrochen noch verletzt; die nie mit Scham und
Reue
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(2014-07-28T10:00:34Z)
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