Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 62, 19. April 1741.Anno 1741. Num. 62. Stats-u.
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN LXII. Stück , am Mittewochen , den 19. April. [Beginn Spaltensatz]
Londen, den 11. April. Zu Portsmouth ist ein Schiff aus Westindien an- Paris, den 10. April. Der Prinz von Carignan ist tod, und mit ihm zu- Anno 1741. Num. 62. Stats-u.
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN LXII. Stuͤck , am Mittewochen , den 19. April. [Beginn Spaltensatz]
Londen, den 11. April. Zu Portsmouth iſt ein Schiff aus Weſtindien an- Paris, den 10. April. Der Prinz von Carignan iſt tod, und mit ihm zu- <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <docDate> <hi rendition="#aq">Anno <hi rendition="#b">1741.</hi></hi> </docDate> <docTitle> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq">Num. 62.</hi> </hi><lb/> </titlePart> <titlePart type="main"><hi rendition="#in">S</hi>tats-u.<figure/><hi rendition="#in">G</hi>elehrte<lb/><hi rendition="#in"><hi rendition="#b">Z</hi>ei-</hi><figure/><hi rendition="#b">tung</hi><lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#in">D</hi>es <hi rendition="#in">H</hi>amburgiſchen unpartheyiſchen</hi><lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#in"><hi rendition="#b">C</hi>ORRESPONDENTEN</hi></hi></titlePart><lb/> </docTitle> <docDate> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">LXII.</hi> Stuͤck , am Mittewochen , den 19. April.</hi> </docDate><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage> </front> <body> <cb type="start"/> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Londen, den 11. April.</hi> </dateline><lb/> <p>Zu Portsmouth iſt ein Schiff aus Weſtindien an-<lb/> gekommen, welches zugleich Briefe von dem Admi-<lb/> ral Vernon mit gebracht hat. Die Neugierde iſt un-<lb/> beſchreiblich groß, etwas von den mitgebrachten<lb/> Nachrichten zu erfahren. Der Capitain Thomas<lb/> Watſon, welcher eine Zeitlang zu St. Sebaſtian bey<lb/> den Spaniern gefangen geſeſſen hat, befindet ſich hier<lb/> wieder, und berichtet, daß 9. Spaniſche Freybeuter<lb/> nur aus dieſem Hafen in der See herum kreutzten,<lb/> Beute zu machen; und daß man noch zweene ausruͤ-<lb/> ſtete, einen von 36. und den andern von 18. Stuͤcken.<lb/> Nunmehro werden die Kriegs-Schiffe ſegelfertig ge-<lb/> macht, welche nach der Oſt-See gehen ſollen. Dieſes<lb/> Geſchwader beſtehet aus 12. Schiffen von der Linie,<lb/> und der Admiral Cavendiſch wird ſie commandiren.<lb/> Ein gewiſſer Kauffmann, welcher von ſeinem Sohn<lb/> aus Weſtindien Briefe erhalten, die zu Port-Royal<lb/> den 27. Januarius geſchrieben ſind, berichtet, der<lb/> Admiral Vernon ſey den 13ten gedachten Monats<lb/> mit ſeiner Flotte in See gegangen; es wird aber wei-<lb/> ter nichts gemeldet, daß man alſo von dieſer Zeit an<lb/> keine andere Nachricht aus Weſtindien weiß. Das<lb/> Schiff Polli, welches von Terraneuf nach Oportoge-<lb/> hen ſollte, iſt von den Spaniern genommen worden.<lb/><cb/> Wir erwarten viele Kauffahrer von Liſſabon, welche<lb/> das Kriegs-Schiff Newcaſtle zur Bedeckung haben.<lb/> Der neue Lordmaire hat den Eyd in die Haͤnde des<lb/> Lords Cornwallis, Gouverneur von dem Towr, ab-<lb/> gelegt. Die Kriegs-Zuruͤſtung geht unausgeſetzt<lb/> mit dem groͤßten Eyfer fort, und wo man nur glaubt,<lb/> daß Matroſen ſeyn koͤnnen, ſo werden ſie aufgeſucht;<lb/> auch diejenigen, ſo wegen der Schulden gefangen<lb/> ſitzen, werden zum dienen genommen, und die Regie-<lb/> rung wird ihre Glaͤubiger bezahlen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Paris, den 10. April.</hi> </dateline><lb/> <p>Der Prinz von Carignan iſt tod, und mit ihm zu-<lb/> gleich alle Freyheit zu den Wageſpielen abgeſtorben.<lb/> Seine Schulden erſtrecken ſich auf 4. Millionen Li-<lb/> vres, und wenn ſie bezahlet ſind, behaͤlt ſein Sohn, der<lb/> Prinz Ludwig, noch mehr als 2. Millionen. Er hin-<lb/> terlaͤßt eine Menge von Gemaͤhlden, die an Vorzuͤgen<lb/> faſt nicht ihres Gleichen haben, und 300. Stuͤck Pfer-<lb/> de, unter denen ſich viele befinden, davon jedes 6000.<lb/> Franken koſtet. Man glaubt, daß der Koͤnig das<lb/> Herzogthum Carignan kaufen wird. Vorgeſtern er-<lb/> klaͤrten Se. Majeſtaͤt oͤffentlich, daß das Geruͤchte<lb/> von einer vorgefallenen Schlacht in America unge-<lb/> gruͤndet ſey. Nach der Zeit hoͤrt man, daß ein Cou-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Anno 1741. Num. 62.
Stats-u.
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Gelehrte
Zei-
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tung
Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN
LXII. Stuͤck , am Mittewochen , den 19. April.
Londen, den 11. April.
Zu Portsmouth iſt ein Schiff aus Weſtindien an-
gekommen, welches zugleich Briefe von dem Admi-
ral Vernon mit gebracht hat. Die Neugierde iſt un-
beſchreiblich groß, etwas von den mitgebrachten
Nachrichten zu erfahren. Der Capitain Thomas
Watſon, welcher eine Zeitlang zu St. Sebaſtian bey
den Spaniern gefangen geſeſſen hat, befindet ſich hier
wieder, und berichtet, daß 9. Spaniſche Freybeuter
nur aus dieſem Hafen in der See herum kreutzten,
Beute zu machen; und daß man noch zweene ausruͤ-
ſtete, einen von 36. und den andern von 18. Stuͤcken.
Nunmehro werden die Kriegs-Schiffe ſegelfertig ge-
macht, welche nach der Oſt-See gehen ſollen. Dieſes
Geſchwader beſtehet aus 12. Schiffen von der Linie,
und der Admiral Cavendiſch wird ſie commandiren.
Ein gewiſſer Kauffmann, welcher von ſeinem Sohn
aus Weſtindien Briefe erhalten, die zu Port-Royal
den 27. Januarius geſchrieben ſind, berichtet, der
Admiral Vernon ſey den 13ten gedachten Monats
mit ſeiner Flotte in See gegangen; es wird aber wei-
ter nichts gemeldet, daß man alſo von dieſer Zeit an
keine andere Nachricht aus Weſtindien weiß. Das
Schiff Polli, welches von Terraneuf nach Oportoge-
hen ſollte, iſt von den Spaniern genommen worden.
Wir erwarten viele Kauffahrer von Liſſabon, welche
das Kriegs-Schiff Newcaſtle zur Bedeckung haben.
Der neue Lordmaire hat den Eyd in die Haͤnde des
Lords Cornwallis, Gouverneur von dem Towr, ab-
gelegt. Die Kriegs-Zuruͤſtung geht unausgeſetzt
mit dem groͤßten Eyfer fort, und wo man nur glaubt,
daß Matroſen ſeyn koͤnnen, ſo werden ſie aufgeſucht;
auch diejenigen, ſo wegen der Schulden gefangen
ſitzen, werden zum dienen genommen, und die Regie-
rung wird ihre Glaͤubiger bezahlen.
Paris, den 10. April.
Der Prinz von Carignan iſt tod, und mit ihm zu-
gleich alle Freyheit zu den Wageſpielen abgeſtorben.
Seine Schulden erſtrecken ſich auf 4. Millionen Li-
vres, und wenn ſie bezahlet ſind, behaͤlt ſein Sohn, der
Prinz Ludwig, noch mehr als 2. Millionen. Er hin-
terlaͤßt eine Menge von Gemaͤhlden, die an Vorzuͤgen
faſt nicht ihres Gleichen haben, und 300. Stuͤck Pfer-
de, unter denen ſich viele befinden, davon jedes 6000.
Franken koſtet. Man glaubt, daß der Koͤnig das
Herzogthum Carignan kaufen wird. Vorgeſtern er-
klaͤrten Se. Majeſtaͤt oͤffentlich, daß das Geruͤchte
von einer vorgefallenen Schlacht in America unge-
gruͤndet ſey. Nach der Zeit hoͤrt man, daß ein Cou-
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