Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 63, Hamburg, 20. April 1790.[Spaltenumbruch]
wie andere wollen, in
einer andern Gegend zu stehen Der Oesterreichische Gesandte hat noch immer
Con- Unsere Armee wird, wenn es zu Thätlichkeiten
wirk-
Namur, den 14
April.
Es sind hier noch verschiedene Officiers von der
Brüssel, den 14
April.
Man wünscht hier, daß der General van der
Meersch
Lüttich, den 14
April.
Da unser Fürst Bischof alle
Vergleichsvorschläge Nun ist auch der adeliche Stand dem dritten
Stande
Frankfurt, den 15
April.
Zu Cassel wird n[ä]chstens der Oesterreichische
Ge- Jm Canton Solothurn haben sich 700 Bauern
Hamburg, den 20 April.
Heute werden sich Herr und Madame le Brün im Nachricht.
Da die Anzahl der Pränumeranten auf die
neulich Hamburg, den 19ten April
1790.
Bey dem Herrn Commißionsrath Lastrop in der (Hierbey folgt eine Beylage.) [Spaltenumbruch]
wie andere wollen, in
einer andern Gegend zu ſtehen Der Oeſterreichiſche Geſandte hat noch immer
Con- Unſere Armee wird, wenn es zu Thaͤtlichkeiten
wirk-
Namur, den 14
April.
Es ſind hier noch verſchiedene Officiers von der
Bruͤſſel, den 14
April.
Man wuͤnſcht hier, daß der General van der
Meerſch
Luͤttich, den 14
April.
Da unſer Fuͤrſt Biſchof alle
Vergleichsvorſchlaͤge Nun iſt auch der adeliche Stand dem dritten
Stande
Frankfurt, den 15
April.
Zu Caſſel wird n[aͤ]chſtens der Oeſterreichiſche
Ge- Jm Canton Solothurn haben ſich 700 Bauern
Hamburg, den 20 April.
Heute werden ſich Herr und Madame le Bruͤn im Nachricht.
Da die Anzahl der Praͤnumeranten auf die
neulich Hamburg, den 19ten April
1790.
Bey dem Herrn Commißionsrath Laſtrop in der (Hierbey folgt eine Beylage.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><cb/> wie andere wollen, in einer andern Gegend zu ſtehen<lb/> kommen werden.</p><lb/> <p>Der Oeſterreichiſche Geſandte hat noch immer Con-<lb/> ferenzen mit dem Miniſterio zu Berlin.</p><lb/> <p>Unſere Armee wird, wenn es zu Thaͤtlichkeiten wirk-<lb/> lich kommen ſollte, in 3 Corps agiren; an der Boͤhmi-<lb/> ſchen Grenze unter dem Befehl des Koͤnigs, in Ober-<lb/> ſchleſien unter dem Befehl des Herzogs Friedrich von<lb/> Braunſchweig, und in Pohlen unter dem Befehl des<lb/> regierenden Herzogs von Braunſchweig.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Namur,</hi> den 14 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Es ſind hier noch verſchiedene Officiers von der<lb/> Armee in Arreſt. Noch <supplied cert="high">b</supplied>is jetzt iſt ihre Sache nicht<lb/> ausgemacht. Man muß ſehen, wie ſich General van<lb/> der Meerſch vertheidigen wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Bruͤſſel,</hi> den 14 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Man wuͤnſcht hier, daß der General van der Meerſch<lb/> ſich nach einem andern Ort begeben moͤge, weil man<lb/> Unruhen beſorgt, und auch glaubt, der General ſelbſt<lb/> ſey hier nicht ſicher. Der Congreß hat ihm dieſes in<lb/> einem Schreiben bekannt gemacht, und ihm <hi rendition="#fr">die Cita-<lb/> delle von Antwerpen,</hi> oder die Abtey <hi rendition="#fr">St. Gertrude</hi><lb/> zu <hi rendition="#fr">Loͤwen</hi> vorgeſchlagen, wo er ſeine Vertheidigung<lb/> machen koͤnnte, ohne daß verdaͤchtige Perſonen ihn be-<lb/> ſuchen, als welches letztere ihm der Congreß hier vor-<lb/> wirft. Der General von der Meerſch hat dem Con-<lb/> greß geantwortet, daß er die ihn beſuchenden Perſonen<lb/> anzeigen moͤchte, die er fuͤr verdaͤchtig hielte; daß er<lb/> wegen ſeiner eigenen Sicherheit unbekuͤmmert ſey,<lb/> weil ſelbſt Mordanſchlaͤge einen Soldaten, der dem<lb/> Tode taͤglich Trotz bieten muͤſſe, nicht bange machen<lb/> koͤnnten; daß er aber, wenn die oͤffentliche Sicherheit<lb/> in Gefahr ſeyn ſollte, Bruͤſſel (wohin man ihn ent-<lb/> boten habe) verlaſſen, aber nicht nach Antwerpen und<lb/> Loͤwen, ſondern nach <hi rendition="#fr">Gent,</hi> ſeinem Geburtsort, gehen<lb/> wolle. — — Dieſes letztere duͤrfte ihm der Congreß<lb/> ſchwerlich bewilligen, weil man in Gent und in ganz<lb/> Flandern von der Unſchuld des Generals van der<lb/> Meerſch uͤberzengt zu ſeyn ſcheint. Wenigſtens melden<lb/> Briefe von Gent, daß man in allen Caffeehaͤuſern und<lb/> an andern oͤffentlichen Orten auf die Geſundheit dieſes<lb/> Generals trinkt, und die Ariſtokratiſche Parthey ver-<lb/> wuͤnſcht, die ihm zu Leibe will. Selbſt die Staaten<lb/> von Flandern haben bereits unterm 8ten dieſes das Be-<lb/> tragen ihres Landesmanns, des Generals van der Meerſch,<lb/> voͤllig gerechtfertigt, ja man hat in Gent ſein Portrait<lb/> in das litterariſche Cabinet geſetzt, wozu jeder Verſe<lb/> zu deſſen Lobe hinzufuͤgt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Luͤttich,</hi> den 14 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Da unſer Fuͤrſt Biſchof alle Vergleichsvorſchlaͤge<lb/> verworfen hat: ſo nehmen wir nun alle Maaßregeln,<lb/> welche die Umſtaͤnde erfordern. Der Patriotismus<lb/> wird taͤglich lebhafter, und die patriotiſchen Geſchenke<lb/> vermehrten ſich anſehnlich. Man ſieht, daß die ganze<lb/> Nation ſich vereinigt, ihr Werk auszufuͤhren. Die<lb/> Abteyen, die Geſellſchaften, Weiber, Kinder, Zuͤnfte, ꝛc.<lb/> alles wetteifert, dem Vaterlande Proben der Vater-<lb/> landsliebe zu geben. Die Buͤrger-Compagnien haben<lb/> den Buͤrgereid freywillig geſchworen, welcher alſo<lb/> lautet: “Jch ſchwoͤre, dem Luͤtticher Volke, dem Ge-<lb/> ſetze, dem Stadtmagiſtrat getreu zu ſeyn, <hi rendition="#fr">und die<lb/> Revolution vom</hi> 18ten Auguſt 1789 zu behaupten.”—<lb/><cb/> Unſer Buͤrgermeiſter von Cheſtret iſt von Berlin zuruͤck-<lb/> gekommen, und mit allgemeinem Jauchzen empfangen<lb/> worden. — Die Herren von der ſogenannten Societaͤt<lb/> haben vorgeſtern dem Staate 1000 Thaler geſchenkt. —<lb/> Jn der Nacht vom 11ten auf den 12ten waren einige<lb/> Unruhen. Man warf Fenſter ein, und begieng ſonſt<lb/> noch mancherley Ausſchweifungen. Seitdem ſind die<lb/> Patrouillen verdoppelt.</p><lb/> <p>Nun iſt auch der adeliche Stand dem dritten Stande<lb/> beygetreten, und alles kuͤndigt große Ereigniſſe an.<lb/> Diejenigen, welche davon keine Zeugen ſeyn wollen,<lb/> verlaſſen die Stadt. Am Freytag werden die Preußi-<lb/> ſchen und P<supplied cert="high">f</supplied>aͤlziſchen Truppen unſer Land verlaſſen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Frankfurt,</hi> den 15 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Zu Caſſel wird n<supplied cert="high">aͤ</supplied>chſtens der Oeſterreichiſche Ge-<lb/> ſandte, Graf von Schlick, erwartet; auch wird ſich<lb/> der Preußiſche Geſandte, Graf von Kalkreuth, da-<lb/> ſelbſt noch einige Zeit aufhalten.</p><lb/> <p>Jm Canton Solothurn haben ſich 700 Bauern<lb/> gegen die Regierung aufgelehnt. Auch im Canton<lb/> Zuͤrch wird es unruhig. Jn Bern ſollen in der Con-<lb/> ſtitution zum Beſten der Buͤrger und des Volks einige<lb/> Aenderungen gemacht worden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Hamburg,</hi> den 20 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Heute werden ſich Herr und Madame le <hi rendition="#fr">Bruͤn</hi> im<lb/> Concertſaal hoͤren laſſen. Der Name dieſer Virtuoſen<lb/> iſt hinlaͤnglich, die Freunde der Tonkunſt auf dieſe<lb/> Erſcheinung aufmerkſam zu machen. Madame <hi rendition="#fr">le Bruͤn</hi><lb/> ward ſchon als Mademoiſelle <hi rendition="#fr">Danzi</hi> als eine der vor-<lb/> trefflichſten Saͤngerinnen allenthalben bewundert, wo<lb/> ſie ſich hoͤren ließ. Herr <hi rendition="#fr">le Bruͤn</hi> iſt auf ſeinem Jn-<lb/> ſtrumente, dem Hautbois, der groͤßte Kuͤnſtler in ſeiner<lb/> Art. Beyde haben in England, Jtalien und Frank-<lb/> reich allgemeinen Beyfall erhalten, und in Berlin er-<lb/> innert man ſich dieſer Virtuoſen noch mit dem lebhaf-<lb/> teſten Vergnuͤgen. Die Freunde der Muſik in Ham-<lb/> burg werden ſich gewiß nicht des Vergnuͤgens berauben,<lb/> zwey <hi rendition="#fr"><supplied cert="high">ſ</supplied>olche Perſonen</hi> zu hoͤren; ſie, deren Geſchmack<lb/> fuͤr wirklich treffliche Muſik ſo entſchieden iſt, und die<lb/> den wahren Kuͤnſtlertalenten ſo gerne Gerechtigkeit<lb/> wiederfahren laſſen. (Der Anfang iſt um 6 Uhr.<lb/> Billets ſind bey dem Herrn <hi rendition="#fr">le Bruͤn,</hi> in der Stadt<lb/> Petersburg, und beym Eingange fuͤr 3 Mk. zu haben.)</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements"> <div type="jAn"> <head> <hi rendition="#c #fr">Nachricht.</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Da die Anzahl der Praͤnumeranten auf die neulich<lb/> angekuͤndigten 24 Engl. Taͤnzen, ꝛc. hinlaͤnglich ſind,<lb/> um die Druckkoſten beſtreiten zu koͤnnen, ſo wird hie-<lb/> mit angezeigt, daß ſelbige um 14 Tage geliefert werden.<lb/> Auswaͤrtige koͤnnen noch waͤhrend dieſer Zeit gegen<lb/> poſtfreyer Einſendung von 10 Ggr. mit eintreten; je-<lb/> doch wird kein Exemplar ohne geleiftete Praͤnumeration<lb/> verſchickt, und haben die, die zwar bereits Beſtellung<lb/> gemacht, aber nicht das Geld dafuͤr eingeſandt, keine<lb/> zu erwarten.</hi> </p> <closer> <dateline> <hi rendition="#fr"> Hamburg, den 19ten April 1790.</hi> </dateline> </closer> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAn"> <p> <hi rendition="#fr">Bey dem Herrn Commißionsrath <hi rendition="#fr">Laſtrop</hi> in der<lb/> Heinenſtraße ſind zur 36ſten Braunſchweiger Lotterie<lb/> 1ſten Claſſe, die den 7ten Junii <hi rendition="#aq">a. c.</hi> gezogen wird,<lb/> und worinn ſich die anſehnlichſt<choice><sic>a</sic><corr>e</corr></choice>n Gewinne befinden,<lb/> Looſe <hi rendition="#aq">à</hi> 1 Rthlr. und Plane gratis zu bekommen.</hi> </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <trailer> <hi rendition="#c">(Hierbey folgt eine Beylage.)</hi> </trailer><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
wie andere wollen, in einer andern Gegend zu ſtehen
kommen werden.
Der Oeſterreichiſche Geſandte hat noch immer Con-
ferenzen mit dem Miniſterio zu Berlin.
Unſere Armee wird, wenn es zu Thaͤtlichkeiten wirk-
lich kommen ſollte, in 3 Corps agiren; an der Boͤhmi-
ſchen Grenze unter dem Befehl des Koͤnigs, in Ober-
ſchleſien unter dem Befehl des Herzogs Friedrich von
Braunſchweig, und in Pohlen unter dem Befehl des
regierenden Herzogs von Braunſchweig.
Namur, den 14 April.
Es ſind hier noch verſchiedene Officiers von der
Armee in Arreſt. Noch bis jetzt iſt ihre Sache nicht
ausgemacht. Man muß ſehen, wie ſich General van
der Meerſch vertheidigen wird.
Bruͤſſel, den 14 April.
Man wuͤnſcht hier, daß der General van der Meerſch
ſich nach einem andern Ort begeben moͤge, weil man
Unruhen beſorgt, und auch glaubt, der General ſelbſt
ſey hier nicht ſicher. Der Congreß hat ihm dieſes in
einem Schreiben bekannt gemacht, und ihm die Cita-
delle von Antwerpen, oder die Abtey St. Gertrude
zu Loͤwen vorgeſchlagen, wo er ſeine Vertheidigung
machen koͤnnte, ohne daß verdaͤchtige Perſonen ihn be-
ſuchen, als welches letztere ihm der Congreß hier vor-
wirft. Der General von der Meerſch hat dem Con-
greß geantwortet, daß er die ihn beſuchenden Perſonen
anzeigen moͤchte, die er fuͤr verdaͤchtig hielte; daß er
wegen ſeiner eigenen Sicherheit unbekuͤmmert ſey,
weil ſelbſt Mordanſchlaͤge einen Soldaten, der dem
Tode taͤglich Trotz bieten muͤſſe, nicht bange machen
koͤnnten; daß er aber, wenn die oͤffentliche Sicherheit
in Gefahr ſeyn ſollte, Bruͤſſel (wohin man ihn ent-
boten habe) verlaſſen, aber nicht nach Antwerpen und
Loͤwen, ſondern nach Gent, ſeinem Geburtsort, gehen
wolle. — — Dieſes letztere duͤrfte ihm der Congreß
ſchwerlich bewilligen, weil man in Gent und in ganz
Flandern von der Unſchuld des Generals van der
Meerſch uͤberzengt zu ſeyn ſcheint. Wenigſtens melden
Briefe von Gent, daß man in allen Caffeehaͤuſern und
an andern oͤffentlichen Orten auf die Geſundheit dieſes
Generals trinkt, und die Ariſtokratiſche Parthey ver-
wuͤnſcht, die ihm zu Leibe will. Selbſt die Staaten
von Flandern haben bereits unterm 8ten dieſes das Be-
tragen ihres Landesmanns, des Generals van der Meerſch,
voͤllig gerechtfertigt, ja man hat in Gent ſein Portrait
in das litterariſche Cabinet geſetzt, wozu jeder Verſe
zu deſſen Lobe hinzufuͤgt.
Luͤttich, den 14 April.
Da unſer Fuͤrſt Biſchof alle Vergleichsvorſchlaͤge
verworfen hat: ſo nehmen wir nun alle Maaßregeln,
welche die Umſtaͤnde erfordern. Der Patriotismus
wird taͤglich lebhafter, und die patriotiſchen Geſchenke
vermehrten ſich anſehnlich. Man ſieht, daß die ganze
Nation ſich vereinigt, ihr Werk auszufuͤhren. Die
Abteyen, die Geſellſchaften, Weiber, Kinder, Zuͤnfte, ꝛc.
alles wetteifert, dem Vaterlande Proben der Vater-
landsliebe zu geben. Die Buͤrger-Compagnien haben
den Buͤrgereid freywillig geſchworen, welcher alſo
lautet: “Jch ſchwoͤre, dem Luͤtticher Volke, dem Ge-
ſetze, dem Stadtmagiſtrat getreu zu ſeyn, und die
Revolution vom 18ten Auguſt 1789 zu behaupten.”—
Unſer Buͤrgermeiſter von Cheſtret iſt von Berlin zuruͤck-
gekommen, und mit allgemeinem Jauchzen empfangen
worden. — Die Herren von der ſogenannten Societaͤt
haben vorgeſtern dem Staate 1000 Thaler geſchenkt. —
Jn der Nacht vom 11ten auf den 12ten waren einige
Unruhen. Man warf Fenſter ein, und begieng ſonſt
noch mancherley Ausſchweifungen. Seitdem ſind die
Patrouillen verdoppelt.
Nun iſt auch der adeliche Stand dem dritten Stande
beygetreten, und alles kuͤndigt große Ereigniſſe an.
Diejenigen, welche davon keine Zeugen ſeyn wollen,
verlaſſen die Stadt. Am Freytag werden die Preußi-
ſchen und Pfaͤlziſchen Truppen unſer Land verlaſſen.
Frankfurt, den 15 April.
Zu Caſſel wird naͤchſtens der Oeſterreichiſche Ge-
ſandte, Graf von Schlick, erwartet; auch wird ſich
der Preußiſche Geſandte, Graf von Kalkreuth, da-
ſelbſt noch einige Zeit aufhalten.
Jm Canton Solothurn haben ſich 700 Bauern
gegen die Regierung aufgelehnt. Auch im Canton
Zuͤrch wird es unruhig. Jn Bern ſollen in der Con-
ſtitution zum Beſten der Buͤrger und des Volks einige
Aenderungen gemacht worden.
Hamburg, den 20 April.
Heute werden ſich Herr und Madame le Bruͤn im
Concertſaal hoͤren laſſen. Der Name dieſer Virtuoſen
iſt hinlaͤnglich, die Freunde der Tonkunſt auf dieſe
Erſcheinung aufmerkſam zu machen. Madame le Bruͤn
ward ſchon als Mademoiſelle Danzi als eine der vor-
trefflichſten Saͤngerinnen allenthalben bewundert, wo
ſie ſich hoͤren ließ. Herr le Bruͤn iſt auf ſeinem Jn-
ſtrumente, dem Hautbois, der groͤßte Kuͤnſtler in ſeiner
Art. Beyde haben in England, Jtalien und Frank-
reich allgemeinen Beyfall erhalten, und in Berlin er-
innert man ſich dieſer Virtuoſen noch mit dem lebhaf-
teſten Vergnuͤgen. Die Freunde der Muſik in Ham-
burg werden ſich gewiß nicht des Vergnuͤgens berauben,
zwey ſolche Perſonen zu hoͤren; ſie, deren Geſchmack
fuͤr wirklich treffliche Muſik ſo entſchieden iſt, und die
den wahren Kuͤnſtlertalenten ſo gerne Gerechtigkeit
wiederfahren laſſen. (Der Anfang iſt um 6 Uhr.
Billets ſind bey dem Herrn le Bruͤn, in der Stadt
Petersburg, und beym Eingange fuͤr 3 Mk. zu haben.)
Nachricht.
Da die Anzahl der Praͤnumeranten auf die neulich
angekuͤndigten 24 Engl. Taͤnzen, ꝛc. hinlaͤnglich ſind,
um die Druckkoſten beſtreiten zu koͤnnen, ſo wird hie-
mit angezeigt, daß ſelbige um 14 Tage geliefert werden.
Auswaͤrtige koͤnnen noch waͤhrend dieſer Zeit gegen
poſtfreyer Einſendung von 10 Ggr. mit eintreten; je-
doch wird kein Exemplar ohne geleiftete Praͤnumeration
verſchickt, und haben die, die zwar bereits Beſtellung
gemacht, aber nicht das Geld dafuͤr eingeſandt, keine
zu erwarten.
Hamburg, den 19ten April 1790.
Bey dem Herrn Commißionsrath Laſtrop in der
Heinenſtraße ſind zur 36ſten Braunſchweiger Lotterie
1ſten Claſſe, die den 7ten Junii a. c. gezogen wird,
und worinn ſich die anſehnlichſten Gewinne befinden,
Looſe à 1 Rthlr. und Plane gratis zu bekommen.
(Hierbey folgt eine Beylage.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-07-07T10:32:49Z)
Bitte beachten Sie, dass die
aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr
dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA
entsprechen muss.
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst). Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |