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Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 67, 28. April 1741.

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Anno 1741.
Num. 68.
Stats-u. [Abbildung] Gelehrte
Zei- [Abbildung] tung
Des Hamburgischen unpartheyischen
CORRESPONDENTEN

LXVII. Stück , am Freytage , den 28. April.


[Beginn Spaltensatz]

Mit gestriger Post hat man aus Jütland die Nach-
richt erhalten, daß der Herr General-Lieutenant von
Staffelt, Commendant in Fridericia, mit Tode abge-
gangen. Vorigen Donnerstag kam unser Retour-
Schiff von Ost-Jndien mit einer reichen Ladung auf
hiesiger Rhede, und wird am Montage im Baum le-
gen. Die Frau Conferenz-Räthin Berregard ist die-
ser Tagen auf ihrem Gute Borrebyl mit Tode abge-
gangen. Der Herr Geheime Rath und Kammer-
Herr Carl von Holstein in Gottorf ist dem sel. Herrn
Geheimen Rath Mönch in der Amtmanns-Charge
gefolget.


Den ersten dieses marschirte die Königl. Ungari-
sche Armee, in 2. Treffen bereits eingetheilet, sammt
der Artillerie von Liechtenwört bis Hermstadt, eine
Meile von Zuckmantel, allwo unsere Hussaren 6.
Spionen, wovon 5. als Bauern, und einer als ein
Weib verkleidet gewesen, eingebracht, so sich hin und
her um den Zustand und Stärke unserer Armee er-
kundiget haben sollen. Eben diesen Tag kamen 10.
Preußische Deserteurs, worunter 3. mit Ober- und
Unter-Gewehr durchgegangen sind, an, welche die all-
gemeine Furcht unter der feindlichen Armee insge-
[Spaltenumbruch] sammt bestätiget, anbey aber ausgesagt haben, daß
ein ganzes Commando von 100. Mann, so in der
Gegend Neuß einiges Proviant abzuholen und zur
Armee zu convoyren befehliget gewesen, mit Zurück-
lassung ihrer Officiers nach Neuß geflüchtet, und sich
in den Schutz des dasigen Commendanten begeben
haben. Selbigen Tags hat ein Hussaren-Wachtmei-
ster, so mit 40. Mann zu recognosciren auszureiten
befehliget worden, auf eine feindliche Preußische Hus-
saren-Parthey gestossen, welche bey Erblickung der
Unsrigen die Flucht ergriffen, davon einer aber ge-
fangen genommen, der ebenfalls zu Hermstadt einge-
bracht worden. Den 3ten dieses frühe wurde Befehl
ertheilet, den in der sehr langen und beschwerlichen
Defilee nach Zuckmantel gemachten Verhack durch
die Hermstädter Bauren unter der Aufsicht derer Hus-
saren aufhauen zu lassen, woselbst denn die Armee in
ihrer Ordnung gegen 1. Uhr Nachmittags nach Zuck-
mantel zu defiliren angefangen, und hatten die gesamm-
ten Grenadier-Compagnien von den Jnfanterie-Re-
gimentern die Avant-Garde. Es wurden auch da-
selbst die gehörigen Canonen unter die Regimenter
eingetheilet, weil, den Kundschaftern ihrer Aussage
nach, der Feind zu Ziegenhals, eine Meile von Zuck-
mantel, also vertheilet stünde, daß er in 4. Stunden

Anno 1741.
Num. 68.
Stats-u. [Abbildung] Gelehrte
Zei- [Abbildung] tung
Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN

LXVII. Stuͤck , am Freytage , den 28. April.


[Beginn Spaltensatz]

Mit geſtriger Poſt hat man aus Juͤtland die Nach-
richt erhalten, daß der Herr General-Lieutenant von
Staffelt, Commendant in Fridericia, mit Tode abge-
gangen. Vorigen Donnerstag kam unſer Retour-
Schiff von Oſt-Jndien mit einer reichen Ladung auf
hieſiger Rhede, und wird am Montage im Baum le-
gen. Die Frau Conferenz-Raͤthin Berregard iſt die-
ſer Tagen auf ihrem Gute Borrebyl mit Tode abge-
gangen. Der Herr Geheime Rath und Kammer-
Herr Carl von Holſtein in Gottorf iſt dem ſel. Herrn
Geheimen Rath Moͤnch in der Amtmanns-Charge
gefolget.


Den erſten dieſes marſchirte die Koͤnigl. Ungari-
ſche Armee, in 2. Treffen bereits eingetheilet, ſammt
der Artillerie von Liechtenwoͤrt bis Hermſtadt, eine
Meile von Zuckmantel, allwo unſere Huſſaren 6.
Spionen, wovon 5. als Bauern, und einer als ein
Weib verkleidet geweſen, eingebracht, ſo ſich hin und
her um den Zuſtand und Staͤrke unſerer Armee er-
kundiget haben ſollen. Eben dieſen Tag kamen 10.
Preußiſche Deſerteurs, worunter 3. mit Ober- und
Unter-Gewehr durchgegangen ſind, an, welche die all-
gemeine Furcht unter der feindlichen Armee insge-
[Spaltenumbruch] ſammt beſtaͤtiget, anbey aber ausgeſagt haben, daß
ein ganzes Commando von 100. Mann, ſo in der
Gegend Neuß einiges Proviant abzuholen und zur
Armee zu convoyren befehliget geweſen, mit Zuruͤck-
laſſung ihrer Officiers nach Neuß gefluͤchtet, und ſich
in den Schutz des daſigen Commendanten begeben
haben. Selbigen Tags hat ein Huſſaren-Wachtmei-
ſter, ſo mit 40. Mann zu recognoſciren auszureiten
befehliget worden, auf eine feindliche Preußiſche Huſ-
ſaren-Parthey geſtoſſen, welche bey Erblickung der
Unſrigen die Flucht ergriffen, davon einer aber ge-
fangen genommen, der ebenfalls zu Hermſtadt einge-
bracht worden. Den 3ten dieſes fruͤhe wurde Befehl
ertheilet, den in der ſehr langen und beſchwerlichen
Defilee nach Zuckmantel gemachten Verhack durch
die Hermſtaͤdter Bauren unter der Aufſicht derer Huſ-
ſaren aufhauen zu laſſen, woſelbſt denn die Armee in
ihrer Ordnung gegen 1. Uhr Nachmittags nach Zuck-
mantel zu defiliren angefangen, und hatten die geſam̃-
ten Grenadier-Compagnien von den Jnfanterie-Re-
gimentern die Avant-Garde. Es wurden auch da-
ſelbſt die gehoͤrigen Canonen unter die Regimenter
eingetheilet, weil, den Kundſchaftern ihrer Ausſage
nach, der Feind zu Ziegenhals, eine Meile von Zuck-
mantel, alſo vertheilet ſtuͤnde, daß er in 4. Stunden

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[[1]/0001] Anno 1741. Num. 68. Stats-u. [Abbildung] Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN LXVII. Stuͤck , am Freytage , den 28. April. Copenhagen, den 22. April. Mit geſtriger Poſt hat man aus Juͤtland die Nach- richt erhalten, daß der Herr General-Lieutenant von Staffelt, Commendant in Fridericia, mit Tode abge- gangen. Vorigen Donnerstag kam unſer Retour- Schiff von Oſt-Jndien mit einer reichen Ladung auf hieſiger Rhede, und wird am Montage im Baum le- gen. Die Frau Conferenz-Raͤthin Berregard iſt die- ſer Tagen auf ihrem Gute Borrebyl mit Tode abge- gangen. Der Herr Geheime Rath und Kammer- Herr Carl von Holſtein in Gottorf iſt dem ſel. Herrn Geheimen Rath Moͤnch in der Amtmanns-Charge gefolget. Kunzendorf bey Zuckmantel, den 4. April. Den erſten dieſes marſchirte die Koͤnigl. Ungari- ſche Armee, in 2. Treffen bereits eingetheilet, ſammt der Artillerie von Liechtenwoͤrt bis Hermſtadt, eine Meile von Zuckmantel, allwo unſere Huſſaren 6. Spionen, wovon 5. als Bauern, und einer als ein Weib verkleidet geweſen, eingebracht, ſo ſich hin und her um den Zuſtand und Staͤrke unſerer Armee er- kundiget haben ſollen. Eben dieſen Tag kamen 10. Preußiſche Deſerteurs, worunter 3. mit Ober- und Unter-Gewehr durchgegangen ſind, an, welche die all- gemeine Furcht unter der feindlichen Armee insge- ſammt beſtaͤtiget, anbey aber ausgeſagt haben, daß ein ganzes Commando von 100. Mann, ſo in der Gegend Neuß einiges Proviant abzuholen und zur Armee zu convoyren befehliget geweſen, mit Zuruͤck- laſſung ihrer Officiers nach Neuß gefluͤchtet, und ſich in den Schutz des daſigen Commendanten begeben haben. Selbigen Tags hat ein Huſſaren-Wachtmei- ſter, ſo mit 40. Mann zu recognoſciren auszureiten befehliget worden, auf eine feindliche Preußiſche Huſ- ſaren-Parthey geſtoſſen, welche bey Erblickung der Unſrigen die Flucht ergriffen, davon einer aber ge- fangen genommen, der ebenfalls zu Hermſtadt einge- bracht worden. Den 3ten dieſes fruͤhe wurde Befehl ertheilet, den in der ſehr langen und beſchwerlichen Defilee nach Zuckmantel gemachten Verhack durch die Hermſtaͤdter Bauren unter der Aufſicht derer Huſ- ſaren aufhauen zu laſſen, woſelbſt denn die Armee in ihrer Ordnung gegen 1. Uhr Nachmittags nach Zuck- mantel zu defiliren angefangen, und hatten die geſam̃- ten Grenadier-Compagnien von den Jnfanterie-Re- gimentern die Avant-Garde. Es wurden auch da- ſelbſt die gehoͤrigen Canonen unter die Regimenter eingetheilet, weil, den Kundſchaftern ihrer Ausſage nach, der Feind zu Ziegenhals, eine Meile von Zuck- mantel, alſo vertheilet ſtuͤnde, daß er in 4. Stunden

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-28T10:00:34Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 67, 28. April 1741, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_672804_1741/1>, abgerufen am 21.11.2024.