Stats- u. Gelehrte Zeitung des Hollsteinischen Correspondenten. Nr. 68, Hamburg, 28. April 1725.Anno 1725.
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Num. 68. Stats- u.
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hollsteinischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN LXVIII. Stück / am Sonnabend/ den 28. April. [Beginn Spaltensatz]
St. Petersburg, den 30. Mart. 10. April. Vorgestern, als am ersten Tage des Heil. Oster- Constantinopel, den 6. Mart. Heute ist der Ambassadeur derer Herren Gene- Paris, den 16. April. Jn dem Raht ist endlich beschlossen, mit welcher Anno 1725.
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Num. 68. Stats- u.
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hollſteiniſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN LXVIII. Stuͤck / am Sonnabend/ den 28. April. [Beginn Spaltensatz]
St. Petersburg, den 30. Mart. 10. April. Vorgeſtern, als am erſten Tage des Heil. Oſter- Conſtantinopel, den 6. Mart. Heute iſt der Ambaſſadeur derer Herren Gene- Paris, den 16. April. Jn dem Raht iſt endlich beſchloſſen, mit welcher <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <docDate> <hi rendition="#aq #b">Anno 1725.</hi> </docDate> <figure/> <docTitle> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#aq #b #right">Num. 68.</hi><lb/> </titlePart> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">S</hi>tats- u.<figure/><hi rendition="#in">G</hi>elehrte<lb/><hi rendition="#in">Z</hi>ei-<figure/>tung</hi><lb/> <hi rendition="#b #c"><hi rendition="#in">D</hi>es <hi rendition="#in">H</hi>ollſteiniſchen unpartheyiſchen</hi><lb/> <hi rendition="#b #i"><hi rendition="#in">C</hi>ORRESPONDENTEN</hi> </titlePart><lb/> </docTitle> <docDate> <hi rendition="#b #c"><hi rendition="#aq">LXVIII.</hi> Stuͤck / am Sonnabend/ den 28. April.</hi> </docDate><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage> </front> <body> <cb type="start"/> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jPoliticalNews"> <dateline> <hi rendition="#c">St. Petersburg, den 30. Mart. 10. April.</hi> </dateline><lb/> <p>Vorgeſtern, als am erſten Tage des Heil. Oſter-<lb/> Feſtes, haben Jhro Majeſt. unſere allergnaͤdigſte Re-<lb/> gierende Kaͤyſerin, zuſammt Dero gantzen Durchl.<lb/> Familie, in der Heil. Dreyfaltigkeits-Kirchen der<lb/> Lithurgie beygewohnet, und befinden ſich hoͤchſtge-<lb/> dachte Dieſelben ſo wol als der gantze Kaͤyſerl. Hoff,<lb/> durch die Gnade GOttes, bey vollkommener guter<lb/> Geſundheit. Ubrigens gehet hier alles in erwuͤnſch-<lb/> ter Tranquillitaͤt zu, und iſt wegen der itzigen Feri-<lb/> en nichts wichtiges paßiret, auſſer daß der Koͤnig<lb/> von Schweden entſchloſſen, den Herrn Reichs-Raht<lb/> und Baron von Cederhielm als Ambaſſadeur Extra-<lb/> ordinaire an Jhro Rußiſch-Kaͤyſerl. Majeſt. abzu-<lb/> ſchicken, um das genaue Verſtaͤndniß, und die gute<lb/> Freundſchafft zwiſchen denen beyden Reichen noch<lb/> mehr zu befeſtigen, und wuͤrden Jhro Excell. auch,<lb/> ſo bald Dero Equipage fertig, von Stockholm an-<lb/> hero abgehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Conſtantinopel, den 6. Mart.</hi> </dateline><lb/> <p>Heute iſt der Ambaſſadeur derer Herren Gene-<lb/> ral-Staaten der vereinigten Niederlanden an dieſem<lb/> Hofe, Graf Coljer, an einer drey taͤgigen Kranck-<lb/> heit mit Tode abgangen. Man ſendet continuirlich<lb/> viele Trouppen nach den Perſiſchen Graͤntzen, um<lb/> gegen das Fruͤh-Jahr ein Lager von 60000 Mann<lb/><cb/> zu verſammlen, und damit die Stadt Tauris zu<lb/> belagern.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Paris, den 16. April.</hi> </dateline><lb/> <p>Jn dem Raht iſt endlich beſchloſſen, mit welcher<lb/> Printzeßin unſer junge Monarch ſich verheyrahten<lb/> ſoll; und ob gleich ſelbige Printzeßin bey Hofe<lb/> noch nicht oͤffentlich bekannt gemacht worden, ſo<lb/> zweiffelt man doch nicht, es wird die Tochter des<lb/> geweſenen Koͤnigs Stanislai ſeyn. Jm Anfang<lb/> Junii wird unſer Koͤnig von Verſailles nach Chan-<lb/> tilly, und ferner <choice><sic>u</sic><corr>n</corr></choice>ach Fontaibleau ſich begeben,<lb/> und vermeynet man, daß derſelbe von dannen<lb/> ohne Koͤnigin nicht wieder zuruͤck kommen wird.<lb/> Man hat Zeitung bekommen, daß Donna Louiſia,<lb/> die eintzige Spaniſche Dame, ſo die Jnfantin an-<lb/> hero begleitet, und hernach hieſelbſt geheyrahtet hat,<lb/> zu Cliry bey Orleans in die Wochen gekommen ſey,<lb/> welches die Reiſe der Jnfantin etwas verzoͤgern wird,<lb/> indem der Hof die Hertzogin von Tallard beordert<lb/> hat, 20 Tage zu Cliry zu verbleiben. Der Regent<lb/> in Spanien ſoll zwar willens geweſen ſeyn, die Ma-<lb/> demoiſ. von Beaujolois an ſeinem Hofe fuͤr den Jn-<lb/> fanten Don Carlos zu behalten; aber durch das in-<lb/> ſtaͤndige Anhalten der Groſſen in Spanien, haͤtte er<lb/> ſich endlich bewegen laſſen, ſolchen zu aͤndern. Die<lb/> oͤffentliche Nachrichten melden, daß die in der Fran-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Anno 1725.
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Des Hollſteiniſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN
LXVIII. Stuͤck / am Sonnabend/ den 28. April.
St. Petersburg, den 30. Mart. 10. April.
Vorgeſtern, als am erſten Tage des Heil. Oſter-
Feſtes, haben Jhro Majeſt. unſere allergnaͤdigſte Re-
gierende Kaͤyſerin, zuſammt Dero gantzen Durchl.
Familie, in der Heil. Dreyfaltigkeits-Kirchen der
Lithurgie beygewohnet, und befinden ſich hoͤchſtge-
dachte Dieſelben ſo wol als der gantze Kaͤyſerl. Hoff,
durch die Gnade GOttes, bey vollkommener guter
Geſundheit. Ubrigens gehet hier alles in erwuͤnſch-
ter Tranquillitaͤt zu, und iſt wegen der itzigen Feri-
en nichts wichtiges paßiret, auſſer daß der Koͤnig
von Schweden entſchloſſen, den Herrn Reichs-Raht
und Baron von Cederhielm als Ambaſſadeur Extra-
ordinaire an Jhro Rußiſch-Kaͤyſerl. Majeſt. abzu-
ſchicken, um das genaue Verſtaͤndniß, und die gute
Freundſchafft zwiſchen denen beyden Reichen noch
mehr zu befeſtigen, und wuͤrden Jhro Excell. auch,
ſo bald Dero Equipage fertig, von Stockholm an-
hero abgehen.
Conſtantinopel, den 6. Mart.
Heute iſt der Ambaſſadeur derer Herren Gene-
ral-Staaten der vereinigten Niederlanden an dieſem
Hofe, Graf Coljer, an einer drey taͤgigen Kranck-
heit mit Tode abgangen. Man ſendet continuirlich
viele Trouppen nach den Perſiſchen Graͤntzen, um
gegen das Fruͤh-Jahr ein Lager von 60000 Mann
zu verſammlen, und damit die Stadt Tauris zu
belagern.
Paris, den 16. April.
Jn dem Raht iſt endlich beſchloſſen, mit welcher
Printzeßin unſer junge Monarch ſich verheyrahten
ſoll; und ob gleich ſelbige Printzeßin bey Hofe
noch nicht oͤffentlich bekannt gemacht worden, ſo
zweiffelt man doch nicht, es wird die Tochter des
geweſenen Koͤnigs Stanislai ſeyn. Jm Anfang
Junii wird unſer Koͤnig von Verſailles nach Chan-
tilly, und ferner nach Fontaibleau ſich begeben,
und vermeynet man, daß derſelbe von dannen
ohne Koͤnigin nicht wieder zuruͤck kommen wird.
Man hat Zeitung bekommen, daß Donna Louiſia,
die eintzige Spaniſche Dame, ſo die Jnfantin an-
hero begleitet, und hernach hieſelbſt geheyrahtet hat,
zu Cliry bey Orleans in die Wochen gekommen ſey,
welches die Reiſe der Jnfantin etwas verzoͤgern wird,
indem der Hof die Hertzogin von Tallard beordert
hat, 20 Tage zu Cliry zu verbleiben. Der Regent
in Spanien ſoll zwar willens geweſen ſeyn, die Ma-
demoiſ. von Beaujolois an ſeinem Hofe fuͤr den Jn-
fanten Don Carlos zu behalten; aber durch das in-
ſtaͤndige Anhalten der Groſſen in Spanien, haͤtte er
ſich endlich bewegen laſſen, ſolchen zu aͤndern. Die
oͤffentliche Nachrichten melden, daß die in der Fran-
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