Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 69, Hamburg, 30. April 1790.[Spaltenumbruch]
Schreiben aus Warschau, vom 21
April.
Jn der 248sten und 249sten Sitzung des
Reichstags Laut Briefen noch von der Grenze hat man daselbst Der nach Berlin abbgegangene Litthauische Kron- Die Unpäßlichkeit des Fürsten Potemkin, der
aber Von der Errichtung einer besondern Commißion
Aus Pohlen, vom 21 April.
Es sind aus verschiedenen Orten und Gegenden Nach- Die Türkische Armee soll im Begriff seyn, gegen
die
Aus Liefland, vom 5 April.
Den 14ten März rückte Sr. Kayserl. Hoheit,
des
Regenspurg, den 22 April.
Die Antwort des Pabstes an die Erzbischöfe, in
Be-
Frankfurt, den 24 April.
Das Gerücht, als wenn der General van der Meersch Ueber Venedig sind 2 Couriere, von Constantinopel Zu Castellamare ist in der Nacht vom 3ten
dieses Jn Calabrien ist wieder ein heftiges Erdbeben ge-
Wetzlar, den 22 April.
Das Reichs-Kammergericht bleibt in der Lütticher
Aus Sachsen, vom 25 April.
Der Churfürst wird in den ersten Tagen des
Mays Kürzlich ist auch ein Chur-Cöllnischer
Gesandte zu
Berlin, den 27 April.
Gestern sind 11 Compagnien Artillerie von hier
nach Der General-Major, Herr von Schaumburg, ist Der Churpfälzische Gesandte, Herr Graf von
Schall, Der geheime Legationsrath, Herr von Böhmer, Der König hat den Herrn Friedrich Leopold, Gra-
Hamburg, den 29 April.
Von dem historisch-politischen Magazine ist das [Spaltenumbruch]
Schreiben aus Warſchau, vom 21
April.
Jn der 248ſten und 249ſten Sitzung des
Reichstags Laut Briefen noch von der Grenze hat man daſelbſt Der nach Berlin abbgegangene Litthauiſche Kron- Die Unpaͤßlichkeit des Fuͤrſten Potemkin, der
aber Von der Errichtung einer beſondern Commißion
Aus Pohlen, vom 21 April.
Es ſind aus verſchiedenen Orten und Gegenden Nach- Die Tuͤrkiſche Armee ſoll im Begriff ſeyn, gegen
die
Aus Liefland, vom 5 April.
Den 14ten Maͤrz ruͤckte Sr. Kayſerl. Hoheit,
des
Regenſpurg, den 22 April.
Die Antwort des Pabſtes an die Erzbiſchoͤfe, in
Be-
Frankfurt, den 24 April.
Das Geruͤcht, als wenn der General van der Meerſch Ueber Venedig ſind 2 Couriere, von Conſtantinopel Zu Caſtellamare iſt in der Nacht vom 3ten
dieſes Jn Calabrien iſt wieder ein heftiges Erdbeben ge-
Wetzlar, den 22 April.
Das Reichs-Kammergericht bleibt in der Luͤtticher
Aus Sachſen, vom 25 April.
Der Churfuͤrſt wird in den erſten Tagen des
Mays Kuͤrzlich iſt auch ein Chur-Coͤllniſcher
Geſandte zu
Berlin, den 27 April.
Geſtern ſind 11 Compagnien Artillerie von hier
nach Der General-Major, Herr von Schaumburg, iſt Der Churpfaͤlziſche Geſandte, Herr Graf von
Schall, Der geheime Legationsrath, Herr von Boͤhmer, Der Koͤnig hat den Herrn Friedrich Leopold, Gra-
Hamburg, den 29 April.
Von dem hiſtoriſch-politiſchen Magazine iſt das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <pb facs="#f0003" n="[3]"/> <cb/> </div> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Warſchau,</hi> vom 21 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Jn der 248ſten und 249ſten Sitzung des Reichstags<lb/> iſt weiter nichts vorgefallen, als die Continuation des<lb/> Projects in Anſehung der Verification der angegebenen<lb/> Schornſteine in der Krone und in dem Herzogthum<lb/> Litthauen; nach verſchiedenen Debatten ſind einige<lb/> Punkte davon bewilligt worden.</p><lb/> <p>Laut Briefen noch von der Grenze hat man daſelbſt<lb/> Hoffnung, daß ein allgemeiner Waffenſtillſtand zu Stande<lb/> kommen werde, auch melden dieſelben Briefe, daß der<lb/> alte Großvezier, ehemaliger Capitain Pacha, ſehr krank<lb/> danieder liege.</p><lb/> <p>Der nach Berlin abbgegangene Litthauiſche Kron-<lb/> Großfeldherr, Graf Oginsky, ſoll ſehr wichtige Auf-<lb/> traͤge haben.</p><lb/> <p>Die Unpaͤßlichkeit des Fuͤrſten Potemkin, der aber<lb/> bereits wieder voͤllig hergeſtellt iſt, hatte Gelegenheit<lb/> zu dem Geruͤchte gegeben, als wenn der Feldmarſchall,<lb/> Graf von Romanzow, das Commando wieder erhalten<lb/> wuͤrde.</p><lb/> <p>Von der Errichtung einer beſondern Commißion<lb/> zur ſchleunigern Ausfuͤhrung aller Maaßregeln bey den<lb/> jetzigen Umſtaͤnden, iſt es wieder ganz ſtille. Es iſt<lb/> auch keine Rede mehr von der Vorleſung des vermeynt-<lb/> lichen Tractats zwiſchen Preußen und der Pforte auf<lb/> dem Reichstage.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Aus Pohlen,</hi> vom 21 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Es ſind aus verſchiedenen Orten und Gegenden Nach-<lb/> richten eingegangen, daß am 6ten dieſes, Abends zwi-<lb/> ſchen 9 und 11 Uhr, Erderſchuͤtterungen verſpuͤrt wor-<lb/> den, und zwar zu Dubno, Berdyezew, Latyezew, Lem-<lb/> berg, Brody, Kaminiec, Niemirow, Tuloczin, Bender,<lb/> Jaſſy, Romam, Kyow, Oezakow und Cherſon, der<lb/> ganzen Krimm, auch der Bukoving. An vielen Orten<lb/> iſt Schade geſchehen, in Oezakow ſind die Mauern ge-<lb/> borſten, in Zytomierz iſt die Kirche zerrißen, alles bey<lb/> einer Windſtille und einem Getoͤſe, als wenn tauſende<lb/> von Flinten auf einmal abgefeuert wurden.</p><lb/> <p>Die Tuͤrkiſche Armee ſoll im Begriff ſeyn, gegen die<lb/> Ruſſen bey Oczakow vorzuruͤcken.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Aus Liefland,</hi> vom 5 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Den 14ten Maͤrz ruͤckte Sr. Kayſerl. Hoheit, des<lb/> Großfuͤrſten, Leib Cuͤraßier Regiment in die Kreisſtadt<lb/> Walk ein, welches aber, nach einem 3woͤchentlichen<lb/> Standquartier, unter den groͤßten Segenswuͤnſchen<lb/> wegen der guten Mannszucht und des guten Betra-<lb/> gens, ſeinen Marſch weiter fortſetzte.</p> </div><lb/> <div type="letter"> <dateline><hi rendition="#fr">Regenſpurg,</hi> den 22 April.</dateline><lb/> <p>Die Antwort des Pabſtes an die Erzbiſchoͤfe, in Be-<lb/> treff der Beſchwerden gegen die Nunciaturen, iſt 44<lb/> Bogen ſtark, und Se. Heiligkeit ſagen am Schluſſe<lb/> derſelben: “Wir koͤnnen und duͤrfen uns, Ehrwuͤrdige<lb/> Bruͤder, nicht an die Reichsverſammlung wenden,<lb/> auch nicht einen außerordentlichen Geſandten dahin<lb/> ſchicken, um nicht den apoſtoliſchen Stuhl einem un-<lb/> befugten Richter zu unterwerfen. Auch ſteht es keines-<lb/> weges in unſerer Gewalt, den Nunciaturrechten, die<lb/> mit dem von Gott uns anvertrauten Primat verbun-<lb/> den ſind, zu entſagen. Erkennt alſo, wie es ſich ge-<lb/> ziemt, die apoſtoliſchen Rechte, und wenn ſich in Aus-<lb/> uͤbung der Facultaͤten der Nuncien uns unbekannte<lb/> Mißbraͤuche eingeſchlichen haben, ſo bringt ſolche ſchrift-<lb/><cb/> lich oder durch Eure Geſchaͤffttraͤger an uns; denn ſo<lb/> ſehr wir uͤber unſere Gerechtſame wachen, ſo bereit-<lb/> willig ſind Wir, Mißbraͤuche abzuſchaffen, und Euch<lb/> in allem, was recht und billig iſt, zu unterſtuͤtzen.”</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Frankfurt,</hi> den 24 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Das Geruͤcht, als wenn der General van der Meerſch<lb/> auf ſein Ehrenwort wieder in Freyheit geſetzt worden,<lb/> iſt noch zu voreilig.</p><lb/> <p>Ueber Venedig ſind 2 Couriere, von Conſtantinopel<lb/> kommend, nach London abgegangen.</p><lb/> <p>Zu Caſtellamare iſt in der Nacht vom 3ten dieſes<lb/> Feuer in dem neuen Neapolitaniſchen Kriegsſchiffe,<lb/> il Ruggiero, ausgekommen, wodurch ſelbiges ſehr be-<lb/> ſchaͤdigt worden iſt.</p><lb/> <p>Jn Calabrien iſt wieder ein heftiges Erdbeben ge-<lb/> weſen, wodurch auch zu Meßina viel Schaden geſche-<lb/> hen. Es ſollen ganze Ortſchaften zu Grunde gerichtet wor-<lb/> den, und ein neuerfeuer ſpeyender Berg entſtanden ſeyn.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Wetzlar,</hi> den 22 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Das Reichs-Kammergericht bleibt in der Luͤtticher<lb/> Sache bey ſeinem erſten Mandat, und hat das vom Fuͤr-<lb/> ſten Biſchof von Luͤttich gebetene <hi rendition="#aq">Mandatum auxiliatorium</hi><lb/> bewilligt, und zwar auf den Chur- und Oberrheiniſchen,<lb/> auch Fraͤnkiſchen und Schwaͤbiſchen Kreis, deren Trup-<lb/> pen ſobald als moͤglich ausruͤcken ſollen. Die Stadt<lb/> Juͤlich ſoll zum Verſammlungsort gewaͤhlt werden,<lb/> um mit den Kreisausſchreibenden Fuͤrſten des Weſt-<lb/> phaͤliſchen Kreiſes die zu ergreifenden Maaßregeln zu<lb/> uͤberlegen. <hi rendition="#aq">Terminus paritionis</hi> iſt auf einen Monat<lb/> angeſetzt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Aus Sachſen,</hi> vom 25 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Der Churfuͤrſt wird in den erſten Tagen des Mays<lb/> nach Pillnitz abgehen, und daſelbſt ſeinen Sommer-<lb/> Aufenthalt nehmen.</p><lb/> <p>Kuͤrzlich iſt auch ein Chur-Coͤllniſcher Geſandte zu<lb/> Dresden angekommen. An den daſelbſt befindlichen<lb/> Schanzen und Veſtungsarbeiten wird unaufhoͤrlich ge-<lb/> arbeitet. Nachdem ſich die Mannſchaft eines jeden<lb/> Regiments naͤher zu ſeinem Staabe gezogen, und alles<lb/> in erforderliche Bereitſchaft geſetzt worden, ſo haben<lb/> die Chefs der Compagnien einigen Soldaten auf 5 bis<lb/> 6 Meilen wieder Urlaub gegeben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Berlin,</hi> den 27 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Geſtern ſind 11 Compagnien Artillerie von hier nach<lb/> Magdeburg abmarſchirt.</p><lb/> <p>Der General-Major, Herr von Schaumburg, iſt<lb/> aus Darmſiadt hier angekommen, um das Abſterben<lb/> des Landgrafen von Heſſen-Darmſtadt zu nolificiren,<lb/> weshalb der Hof die Trauer auf 4 Monate ange-<lb/> legt hat.</p><lb/> <p>Der Churpfaͤlziſche Geſandte, Herr Graf von Schall,<lb/> iſt nach Dresden abgegangen.</p><lb/> <p>Der geheime Legationsrath, Herr von Boͤhmer,<lb/> Koͤnigl. bevollmaͤchtigter Miniſter im Reiche, iſt von<lb/> Anſpach, und der Krongroßfeldherr, Herr Graf von<lb/> Oginsky, aus Litthauen eingetroffen.</p><lb/> <p>Der Koͤnig hat den Herrn Friedrich Leopold, Gra-<lb/> fen von Eglofſtein, zum Kammerherrn ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Hamburg,</hi> den 29 April.</hi> </dateline><lb/> <p>Von dem hiſtoriſch-politiſchen <hi rendition="#fr">Magazine</hi> iſt das<lb/> vierte Stuͤck fuͤr den April-Monat erſchienen, und<lb/> enthaͤlt folgendes: 1) Auszug aus W<supplied cert="low">r</supplied>axalls Geſchichte<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
Schreiben aus Warſchau, vom 21 April.
Jn der 248ſten und 249ſten Sitzung des Reichstags
iſt weiter nichts vorgefallen, als die Continuation des
Projects in Anſehung der Verification der angegebenen
Schornſteine in der Krone und in dem Herzogthum
Litthauen; nach verſchiedenen Debatten ſind einige
Punkte davon bewilligt worden.
Laut Briefen noch von der Grenze hat man daſelbſt
Hoffnung, daß ein allgemeiner Waffenſtillſtand zu Stande
kommen werde, auch melden dieſelben Briefe, daß der
alte Großvezier, ehemaliger Capitain Pacha, ſehr krank
danieder liege.
Der nach Berlin abbgegangene Litthauiſche Kron-
Großfeldherr, Graf Oginsky, ſoll ſehr wichtige Auf-
traͤge haben.
Die Unpaͤßlichkeit des Fuͤrſten Potemkin, der aber
bereits wieder voͤllig hergeſtellt iſt, hatte Gelegenheit
zu dem Geruͤchte gegeben, als wenn der Feldmarſchall,
Graf von Romanzow, das Commando wieder erhalten
wuͤrde.
Von der Errichtung einer beſondern Commißion
zur ſchleunigern Ausfuͤhrung aller Maaßregeln bey den
jetzigen Umſtaͤnden, iſt es wieder ganz ſtille. Es iſt
auch keine Rede mehr von der Vorleſung des vermeynt-
lichen Tractats zwiſchen Preußen und der Pforte auf
dem Reichstage.
Aus Pohlen, vom 21 April.
Es ſind aus verſchiedenen Orten und Gegenden Nach-
richten eingegangen, daß am 6ten dieſes, Abends zwi-
ſchen 9 und 11 Uhr, Erderſchuͤtterungen verſpuͤrt wor-
den, und zwar zu Dubno, Berdyezew, Latyezew, Lem-
berg, Brody, Kaminiec, Niemirow, Tuloczin, Bender,
Jaſſy, Romam, Kyow, Oezakow und Cherſon, der
ganzen Krimm, auch der Bukoving. An vielen Orten
iſt Schade geſchehen, in Oezakow ſind die Mauern ge-
borſten, in Zytomierz iſt die Kirche zerrißen, alles bey
einer Windſtille und einem Getoͤſe, als wenn tauſende
von Flinten auf einmal abgefeuert wurden.
Die Tuͤrkiſche Armee ſoll im Begriff ſeyn, gegen die
Ruſſen bey Oczakow vorzuruͤcken.
Aus Liefland, vom 5 April.
Den 14ten Maͤrz ruͤckte Sr. Kayſerl. Hoheit, des
Großfuͤrſten, Leib Cuͤraßier Regiment in die Kreisſtadt
Walk ein, welches aber, nach einem 3woͤchentlichen
Standquartier, unter den groͤßten Segenswuͤnſchen
wegen der guten Mannszucht und des guten Betra-
gens, ſeinen Marſch weiter fortſetzte.
Regenſpurg, den 22 April.
Die Antwort des Pabſtes an die Erzbiſchoͤfe, in Be-
treff der Beſchwerden gegen die Nunciaturen, iſt 44
Bogen ſtark, und Se. Heiligkeit ſagen am Schluſſe
derſelben: “Wir koͤnnen und duͤrfen uns, Ehrwuͤrdige
Bruͤder, nicht an die Reichsverſammlung wenden,
auch nicht einen außerordentlichen Geſandten dahin
ſchicken, um nicht den apoſtoliſchen Stuhl einem un-
befugten Richter zu unterwerfen. Auch ſteht es keines-
weges in unſerer Gewalt, den Nunciaturrechten, die
mit dem von Gott uns anvertrauten Primat verbun-
den ſind, zu entſagen. Erkennt alſo, wie es ſich ge-
ziemt, die apoſtoliſchen Rechte, und wenn ſich in Aus-
uͤbung der Facultaͤten der Nuncien uns unbekannte
Mißbraͤuche eingeſchlichen haben, ſo bringt ſolche ſchrift-
lich oder durch Eure Geſchaͤffttraͤger an uns; denn ſo
ſehr wir uͤber unſere Gerechtſame wachen, ſo bereit-
willig ſind Wir, Mißbraͤuche abzuſchaffen, und Euch
in allem, was recht und billig iſt, zu unterſtuͤtzen.”
Frankfurt, den 24 April.
Das Geruͤcht, als wenn der General van der Meerſch
auf ſein Ehrenwort wieder in Freyheit geſetzt worden,
iſt noch zu voreilig.
Ueber Venedig ſind 2 Couriere, von Conſtantinopel
kommend, nach London abgegangen.
Zu Caſtellamare iſt in der Nacht vom 3ten dieſes
Feuer in dem neuen Neapolitaniſchen Kriegsſchiffe,
il Ruggiero, ausgekommen, wodurch ſelbiges ſehr be-
ſchaͤdigt worden iſt.
Jn Calabrien iſt wieder ein heftiges Erdbeben ge-
weſen, wodurch auch zu Meßina viel Schaden geſche-
hen. Es ſollen ganze Ortſchaften zu Grunde gerichtet wor-
den, und ein neuerfeuer ſpeyender Berg entſtanden ſeyn.
Wetzlar, den 22 April.
Das Reichs-Kammergericht bleibt in der Luͤtticher
Sache bey ſeinem erſten Mandat, und hat das vom Fuͤr-
ſten Biſchof von Luͤttich gebetene Mandatum auxiliatorium
bewilligt, und zwar auf den Chur- und Oberrheiniſchen,
auch Fraͤnkiſchen und Schwaͤbiſchen Kreis, deren Trup-
pen ſobald als moͤglich ausruͤcken ſollen. Die Stadt
Juͤlich ſoll zum Verſammlungsort gewaͤhlt werden,
um mit den Kreisausſchreibenden Fuͤrſten des Weſt-
phaͤliſchen Kreiſes die zu ergreifenden Maaßregeln zu
uͤberlegen. Terminus paritionis iſt auf einen Monat
angeſetzt.
Aus Sachſen, vom 25 April.
Der Churfuͤrſt wird in den erſten Tagen des Mays
nach Pillnitz abgehen, und daſelbſt ſeinen Sommer-
Aufenthalt nehmen.
Kuͤrzlich iſt auch ein Chur-Coͤllniſcher Geſandte zu
Dresden angekommen. An den daſelbſt befindlichen
Schanzen und Veſtungsarbeiten wird unaufhoͤrlich ge-
arbeitet. Nachdem ſich die Mannſchaft eines jeden
Regiments naͤher zu ſeinem Staabe gezogen, und alles
in erforderliche Bereitſchaft geſetzt worden, ſo haben
die Chefs der Compagnien einigen Soldaten auf 5 bis
6 Meilen wieder Urlaub gegeben.
Berlin, den 27 April.
Geſtern ſind 11 Compagnien Artillerie von hier nach
Magdeburg abmarſchirt.
Der General-Major, Herr von Schaumburg, iſt
aus Darmſiadt hier angekommen, um das Abſterben
des Landgrafen von Heſſen-Darmſtadt zu nolificiren,
weshalb der Hof die Trauer auf 4 Monate ange-
legt hat.
Der Churpfaͤlziſche Geſandte, Herr Graf von Schall,
iſt nach Dresden abgegangen.
Der geheime Legationsrath, Herr von Boͤhmer,
Koͤnigl. bevollmaͤchtigter Miniſter im Reiche, iſt von
Anſpach, und der Krongroßfeldherr, Herr Graf von
Oginsky, aus Litthauen eingetroffen.
Der Koͤnig hat den Herrn Friedrich Leopold, Gra-
fen von Eglofſtein, zum Kammerherrn ernannt.
Hamburg, den 29 April.
Von dem hiſtoriſch-politiſchen Magazine iſt das
vierte Stuͤck fuͤr den April-Monat erſchienen, und
enthaͤlt folgendes: 1) Auszug aus Wraxalls Geſchichte
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-07-07T10:32:49Z)
Bitte beachten Sie, dass die
aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr
dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA
entsprechen muss.
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst). Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |