Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 93, Hamburg, 12. Juni 1789.Mit allergnädigster Kayserlichen
Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN. Anno 1789. (Am Freytage, den 12 Junii.) Num. 93.
[Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus Copenhagen, vom 6 Junii.
Kurz vor Abgang der Post geht die Nachricht ein,
Schreiben aus Stockholm, vom
2 Junii.
Der Herzog von Südermannland ist vorgestern
nach Jn Betreff der Pommerschen Angelegenheiten ist Aus Uddewalla ist Nachricht eingegangen, daß der Die Königinn und der Kronprinz werden sich den Man hat Nachricht aus Finnland, daß bey Pyttis Man versichert, unser Hof habe in einer
gewissen Unterm 23sten April hat der König folgendes
Par- "Wir Gustav,
etc. Thun hiemit kund: Daß Wir Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen
Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1789. (Am Freytage, den 12 Junii.) Num. 93.
[Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus Copenhagen, vom 6 Junii.
Kurz vor Abgang der Poſt geht die Nachricht ein,
Schreiben aus Stockholm, vom
2 Junii.
Der Herzog von Suͤdermannland iſt vorgeſtern
nach Jn Betreff der Pommerſchen Angelegenheiten iſt Aus Uddewalla iſt Nachricht eingegangen, daß der Die Koͤniginn und der Kronprinz werden ſich den Man hat Nachricht aus Finnland, daß bey Pyttis Man verſichert, unſer Hof habe in einer
gewiſſen Unterm 23ſten April hat der Koͤnig folgendes
Par- “Wir Guſtav,
ꝛc. Thun hiemit kund: Daß Wir <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <imprimatur> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.</hi> </hi> </imprimatur><lb/> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b">Staats- und <figure/> Gelehrte</hi><lb/> <hi rendition="#b #g"><hi rendition="#in">Z</hi>ei- tung</hi><lb/> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">des Hamburgiſchen unpartheyiſchen</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#in">C</hi>ORRESPONDENTEN.</hi> </hi> </hi> </titlePart> </docTitle><lb/> <docDate><hi rendition="#aq">Anno</hi> 1789. <space dim="horizontal"/>(Am Freytage, den 12 Junii.)</docDate> <space dim="horizontal"/> <docTitle> <titlePart type="sub"><hi rendition="#aq">Num.</hi> 93.</titlePart> </docTitle> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage><lb/> </front> <body> <cb type="start"/> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Copenhagen,</hi> vom 6 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Kurz vor Abgang der Poſt geht die Nachricht ein,<lb/> daß die neulich nach dem Cattegat gegangenen Rußi-<lb/> ſchen Kriegsſchiffe auf eine Schwediſche Fregatte von<lb/> 44 Kanonen Jagd gemacht, welche ſich hierauf nach<lb/> den Norwegiſchen Gewaͤſſern zuruͤckgezogen, aber eine<lb/> Windſtille erhalten habe, wodurch es der Rußiſchen<lb/> Brigge, Mercurius, gegluͤckt ſey, ſich der Fregatte im<lb/> Angeſicht der Schiffe zu bemaͤchtigen, und ſelbige zu<lb/> Lauerculn aufzubringen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus Stockholm,</hi> vom 2 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Der Herzog von Suͤdermannland iſt vorgeſtern nach<lb/> Carlskrona abgereiſet, um das Commando der Flotte<lb/> zu uͤbernehmen, welche alsdenn naͤchſtens in See gehen<lb/> wird. Die Fregatte, der ſchwarze Adler, hat den<lb/> 30ſten des vorigen Monats ſchon die Anker gelichtet,<lb/> und iſt nach Hango geſegelt, daſelbſt ihre Station zu<lb/> nehmen, und dieſen Platz zu bedecken, der wegen des<lb/> Auffangens der nach Finnland beſtimmten Convoyen<lb/> von aͤußerſter Wichtigkeit iſt. Man verſichert, der<lb/> Koͤnig werde ſich ebenfalls ungeſaͤumt nach Finnland<lb/> begeben, aber der Tag zur Abreiſe iſt noch nicht veſt-<lb/> geſetzt.</p><lb/> <p>Jn Betreff der Pommerſchen Angelegenheiten iſt<lb/> noch zu bemerken, daß, dem Verlaute nach, dieſe Ge-<lb/> ſchaͤffte, welche bis jetzt zur auslaͤndiſchen Kanzley in<lb/> Stockholm gehoͤrt haben, kuͤnftig ein beſonderes De-<lb/> partement ausmachen ſollen.</p><lb/> <p>Aus Uddewalla iſt Nachricht eingegangen, daß der<lb/> Prinz Carl von Heſſen dieſer Stadt die Obligation<lb/> von 75000 Thalern Courant zuruͤckgeſchickt hat, welche<lb/> ſelbige im vorigen Herbſt wegen der waͤhrend dem<lb/> erſten Waffenſtillſtand von den Schweden weggenom-<lb/> menen Daͤniſchen Fahrzeuge ausgeſtellt hatte, nachdem<lb/> dieſe Summe von unſers Koͤnigs Majeſtaͤt bezahlet<lb/> worden. Es ſind auch die Geißeln wieder zuruͤckge-<lb/><cb/> ſchickt, welche von beſagter Stadt zu mehrerer Sicher-<lb/> heit der Bezahlung nach Norwegen waren mitgenom-<lb/> men. Der Engliſche Miniſter, Herr Elliot, hat bey<lb/> dieſer Gelegenheit gleichfalls an den Magiſtrat von<lb/> Uddewalla geſchrieben, und ihm dieſen Beweis der<lb/> Willfaͤhrigkeit angezeigt, mit welcher der Koͤnig das<lb/> Jntereſſe der Stadt Uddewalla beherzigt hat, indem<lb/> er einen Vergleich eingegangen, den er, der Miniſter,<lb/> vorgeſchlagen hatte, um mit dem moͤglichſt kuͤrzeſten<lb/> Verzug die Raͤumung Schwedens durch die Daͤniſchen<lb/> Truppen zu erleichtern.</p><lb/> <p>Die Koͤniginn und der Kronprinz werden ſich den<lb/> Sommer uͤber zu Ulrichsthal, und die Herzoginn von<lb/> Suͤdermannland zu Carlsberg aufhalten.</p><lb/> <p>Man hat Nachricht aus Finnland, daß bey Pyttis<lb/> eine kleine Affaire vorgefallen, wo der Major Gripen-<lb/> berg commandirte. Anfangs hat ein Theil von dem<lb/> detaſchirten Uplaͤndiſchen Regimente etwas gelitten;<lb/> nachdem es aber den Berg eingenommen, wo ſich die<lb/> Ruſſen verſchanzt hatten, hat ſich der Feind mit Verluſt<lb/> einiger Mannſchaft, Munition, ꝛc. zuruͤckziehen muͤſſen.</p><lb/> <p>Man verſichert, unſer Hof habe in einer gewiſſen<lb/> Deutſchen Reſidenzſtadt eine Anleihe von 3, andere<lb/> ſagen 6 Millionen Thalern erhalten.</p><lb/> <p>Unterm 23ſten April hat der Koͤnig folgendes Par-<lb/> donsplacat fuͤr diejenigen, welche aus dem Kriegs-<lb/> dienſte in Pommern entwichen ſind, ausfertigen laſſen:</p><lb/> <p>“Wir <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Guſtav,</hi> ꝛc.</hi> Thun hiemit kund: Daß Wir<lb/> Uns in Gnaden bewogen gefunden, denen von Unſern<lb/> Unterthanen, die von Pommern und aus ihrem daſigen<lb/> Dienſte entwichen ſind, und aus Furcht vor der Strafe<lb/> nicht zuruͤckkommen duͤrfen, ein wiederholtes Merkmaal<lb/> Unſerer Koͤnigl. Gnade wiederfahren zu laſſen, indem<lb/> Wir kraft dieſes Unſeres offenen Briefes erklaͤren, daß<lb/> alle diejenigen, welche nach dem Verlaufe des letzten<lb/> Pardons-Placats unerlaubt aus Pommern entwichen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.
Anno 1789. (Am Freytage, den 12 Junii.) Num. 93.
Schreiben aus Copenhagen, vom 6 Junii.
Kurz vor Abgang der Poſt geht die Nachricht ein,
daß die neulich nach dem Cattegat gegangenen Rußi-
ſchen Kriegsſchiffe auf eine Schwediſche Fregatte von
44 Kanonen Jagd gemacht, welche ſich hierauf nach
den Norwegiſchen Gewaͤſſern zuruͤckgezogen, aber eine
Windſtille erhalten habe, wodurch es der Rußiſchen
Brigge, Mercurius, gegluͤckt ſey, ſich der Fregatte im
Angeſicht der Schiffe zu bemaͤchtigen, und ſelbige zu
Lauerculn aufzubringen.
Schreiben aus Stockholm, vom 2 Junii.
Der Herzog von Suͤdermannland iſt vorgeſtern nach
Carlskrona abgereiſet, um das Commando der Flotte
zu uͤbernehmen, welche alsdenn naͤchſtens in See gehen
wird. Die Fregatte, der ſchwarze Adler, hat den
30ſten des vorigen Monats ſchon die Anker gelichtet,
und iſt nach Hango geſegelt, daſelbſt ihre Station zu
nehmen, und dieſen Platz zu bedecken, der wegen des
Auffangens der nach Finnland beſtimmten Convoyen
von aͤußerſter Wichtigkeit iſt. Man verſichert, der
Koͤnig werde ſich ebenfalls ungeſaͤumt nach Finnland
begeben, aber der Tag zur Abreiſe iſt noch nicht veſt-
geſetzt.
Jn Betreff der Pommerſchen Angelegenheiten iſt
noch zu bemerken, daß, dem Verlaute nach, dieſe Ge-
ſchaͤffte, welche bis jetzt zur auslaͤndiſchen Kanzley in
Stockholm gehoͤrt haben, kuͤnftig ein beſonderes De-
partement ausmachen ſollen.
Aus Uddewalla iſt Nachricht eingegangen, daß der
Prinz Carl von Heſſen dieſer Stadt die Obligation
von 75000 Thalern Courant zuruͤckgeſchickt hat, welche
ſelbige im vorigen Herbſt wegen der waͤhrend dem
erſten Waffenſtillſtand von den Schweden weggenom-
menen Daͤniſchen Fahrzeuge ausgeſtellt hatte, nachdem
dieſe Summe von unſers Koͤnigs Majeſtaͤt bezahlet
worden. Es ſind auch die Geißeln wieder zuruͤckge-
ſchickt, welche von beſagter Stadt zu mehrerer Sicher-
heit der Bezahlung nach Norwegen waren mitgenom-
men. Der Engliſche Miniſter, Herr Elliot, hat bey
dieſer Gelegenheit gleichfalls an den Magiſtrat von
Uddewalla geſchrieben, und ihm dieſen Beweis der
Willfaͤhrigkeit angezeigt, mit welcher der Koͤnig das
Jntereſſe der Stadt Uddewalla beherzigt hat, indem
er einen Vergleich eingegangen, den er, der Miniſter,
vorgeſchlagen hatte, um mit dem moͤglichſt kuͤrzeſten
Verzug die Raͤumung Schwedens durch die Daͤniſchen
Truppen zu erleichtern.
Die Koͤniginn und der Kronprinz werden ſich den
Sommer uͤber zu Ulrichsthal, und die Herzoginn von
Suͤdermannland zu Carlsberg aufhalten.
Man hat Nachricht aus Finnland, daß bey Pyttis
eine kleine Affaire vorgefallen, wo der Major Gripen-
berg commandirte. Anfangs hat ein Theil von dem
detaſchirten Uplaͤndiſchen Regimente etwas gelitten;
nachdem es aber den Berg eingenommen, wo ſich die
Ruſſen verſchanzt hatten, hat ſich der Feind mit Verluſt
einiger Mannſchaft, Munition, ꝛc. zuruͤckziehen muͤſſen.
Man verſichert, unſer Hof habe in einer gewiſſen
Deutſchen Reſidenzſtadt eine Anleihe von 3, andere
ſagen 6 Millionen Thalern erhalten.
Unterm 23ſten April hat der Koͤnig folgendes Par-
donsplacat fuͤr diejenigen, welche aus dem Kriegs-
dienſte in Pommern entwichen ſind, ausfertigen laſſen:
“Wir Guſtav, ꝛc. Thun hiemit kund: Daß Wir
Uns in Gnaden bewogen gefunden, denen von Unſern
Unterthanen, die von Pommern und aus ihrem daſigen
Dienſte entwichen ſind, und aus Furcht vor der Strafe
nicht zuruͤckkommen duͤrfen, ein wiederholtes Merkmaal
Unſerer Koͤnigl. Gnade wiederfahren zu laſſen, indem
Wir kraft dieſes Unſeres offenen Briefes erklaͤren, daß
alle diejenigen, welche nach dem Verlaufe des letzten
Pardons-Placats unerlaubt aus Pommern entwichen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-07-07T10:32:49Z)
Bitte beachten Sie, dass die
aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr
dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA
entsprechen muss.
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst). Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |