Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 98, Hamburg, 20. Juni 1789.[Spaltenumbruch]
hoffen sey, daß dieses ermüdende
Verhör vor dem Der Herzog von York hielt gestern Revüe über
das Die 6 Weibsbilder, die bey den vorigen Criminal-
Versailles, den 10 Junii.
Der König hat den Marquis von Osmond zu
seinem Herr von Villedeuil hat dem Herzog von Normandie
Schreiben aus Paris, vom 12 Junii.
Da die Conferenzen zur Vereinigung der 3 Stände Man hat die Bestätigung erhalten, daß der Com- Der häufige Regen verursacht unsern
Feldfrüchten Der Erzbischof von Narbonne, Herr von Dillon, [Spaltenumbruch]
Haag, den 16 Junii.
Der Gouverneur von Berbice, Herr Koppiers, hat Auch der Dänische Hof hat hier erklären
lassen, daß Aus Danzig wird gemeldet, daß die Preußen bey
Schreiben aus Copenhagen,
vom 16 Junii.
Die militairischen Uebungen gehen hier ihren
unun- Da der Rußische General-Major Hanikoff zum Vice- Das Urtheil über Benzelstierne und seine zwey
Mit- Gestern Mittag haben Se. Durchl. der Prinz Carl Das Ungewitter, so wir hier vergangenen Freytag Durch einen gestern angekommenen Dänischen
Schif-
Aus Schweden, vom 9 Junii.
Ein von Helsingfors angekommener Schiffer ver- Den 27sten May kamen zu Stockholm Depeschen Der Herzog von Ostgothland befindet sich auf
seinem [Spaltenumbruch]
hoffen ſey, daß dieſes ermuͤdende
Verhoͤr vor dem Der Herzog von York hielt geſtern Revuͤe uͤber
das Die 6 Weibsbilder, die bey den vorigen Criminal-
Verſailles, den 10 Junii.
Der Koͤnig hat den Marquis von Osmond zu
ſeinem Herr von Villedeuil hat dem Herzog von Normandie
Schreiben aus Paris, vom 12 Junii.
Da die Conferenzen zur Vereinigung der 3 Staͤnde Man hat die Beſtaͤtigung erhalten, daß der Com- Der haͤufige Regen verurſacht unſern
Feldfruͤchten Der Erzbiſchof von Narbonne, Herr von Dillon, [Spaltenumbruch]
Haag, den 16 Junii.
Der Gouverneur von Berbice, Herr Koppiers, hat Auch der Daͤniſche Hof hat hier erklaͤren
laſſen, daß Aus Danzig wird gemeldet, daß die Preußen bey
Schreiben aus Copenhagen,
vom 16 Junii.
Die militairiſchen Uebungen gehen hier ihren
unun- Da der Rußiſche General-Major Hanikoff zum Vice- Das Urtheil uͤber Benzelſtierne und ſeine zwey
Mit- Geſtern Mittag haben Se. Durchl. der Prinz Carl Das Ungewitter, ſo wir hier vergangenen Freytag Durch einen geſtern angekommenen Daͤniſchen
Schif-
Aus Schweden, vom 9 Junii.
Ein von Helſingfors angekommener Schiffer ver- Den 27ſten May kamen zu Stockholm Depeſchen Der Herzog von Oſtgothland befindet ſich auf
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Gnade zur Tranſportation nach Jeckſonsbay<lb/> anzunehmen, wurden ehegeſtern bey dieſer neuen Seßion<lb/> vor die Richter gebracht, und befragt: Ob ſie lieber<lb/> wollten gehenkt werden, oder die Gnade der Tranſpor-<lb/> tation annehmen? Fuͤnf derſelben erklaͤrten ſich fuͤr die<lb/> Annahme; allein, die ſechsſte, ein junges Maͤdchen<lb/> von 19 Jahren, beſtand darauf, lieber gehenkt zu wer-<lb/> den. Alle Vorſtellungen der Richter halſen nichts,<lb/> und ſie ward weggefuͤhrt, um am naͤchſten Henketage<lb/> am Galgen ihr Leben zu endigen. Der Gefaͤngniß-<lb/> Geiſtliche und ein paar andere uͤbernahmen es, ſie auf<lb/> andere Gedanken zu bringen, und dieſes hatte endlich<lb/> die Wirkung, daß ſie ſich nach einem Viertelſtunde<lb/> Zureden bequemte, vors Gericht wieder zuruͤckgefuͤhrt<lb/> zu werden, und den Antrag zur Bevoͤlkerung Neu-<lb/> Hollands anzunehmen. Die Herzoginn von Cumber-<lb/> land, die Frau Fitzherbert, der General Garth, und<lb/> einige andere vornehme Herren hatten ſich eigentlich<lb/> in der Oldbaily eingefunden, um zu ſehen, wie ſich<lb/> dieſe Weibsbilder betragen wuͤrden.</p> </div> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Verſailles,</hi> den 10 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Der Koͤnig hat den Marquis von Osmond zu ſeinem<lb/> bevollmaͤchtigten Miniſter bey den Generalſtaaten in<lb/> dem Haag ernannt.</p><lb/> <p>Herr von Villedeuil hat dem Herzog von Normandie<lb/> bekannt gemacht, daß der Koͤnig Se. Koͤnigl. 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Durchl. der Prinz Carl<lb/> von Heſſen, bey dem General Scouratoff, am Bord des<lb/> von ihm commandirten Rußiſchen Admiral-Schiffes,<lb/> in Geſellſchaft des Rußiſchen Miniſters, Baron von<lb/> Kruͤdner, geſpeiſet, und ſind am naͤmlichen Abend wie-<lb/> der nach Friederichsberg zuruͤckgekehrt.</p><lb/> <p>Das Ungewitter, ſo wir hier vergangenen Freytag<lb/> gehabt haben, hat auf dem Admiral-Schiff, der Praͤch-<lb/> tige, in die Flaggen-Stange geſchlagen, aber keinen<lb/> Schaden gethan.</p><lb/> <p>Durch einen geſtern angekommenen Daͤniſchen Schif-<lb/> fer, welcher den 4ten dieſes von Petersburg unter Segel<lb/> gegangen iſt, hat man die Nachricht bekommen, daß<lb/> die Cronſtaͤdter Flotte bereits den 29ſten vorigen Monats<lb/> neuen Styls ausgelaufen, und einige Tage darauf ihre<lb/> Vereinigung mit den von Reval, ebenfalls ungefaͤhr un-<lb/> gleiche Zeit ausgegangenen Kriegsſchiffen und Fregatten<lb/> geſchehen ſey. 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hoffen ſey, daß dieſes ermuͤdende Verhoͤr vor dem
Schluſſe dieſer Parlementsſitzung werde geendigt ſeyn.
Der Herzog von York hielt geſtern Revuͤe uͤber das
Coldſtream Regiment Garde, welches er commandirt.
Der Prinz von Wallis, die Koͤniginn und die aͤlteſten
Prinzeßinnen waren dabey auf der Heide von Syden-
ham gegenwaͤrtig. Der Oberſte Lenox hat ſeine Stelle
im Coldſtream-Regimente, gegen eine andere von eben
dem Range im 35ſten Regimente, vertauſchet.
Die 6 Weibsbilder, die bey den vorigen Criminal-
Seßionen in der Old-Bailey zum Tode waren verur-
theiet worden, und ſich geweigert, die angebotene
Koͤnigl. Gnade zur Tranſportation nach Jeckſonsbay
anzunehmen, wurden ehegeſtern bey dieſer neuen Seßion
vor die Richter gebracht, und befragt: Ob ſie lieber
wollten gehenkt werden, oder die Gnade der Tranſpor-
tation annehmen? Fuͤnf derſelben erklaͤrten ſich fuͤr die
Annahme; allein, die ſechsſte, ein junges Maͤdchen
von 19 Jahren, beſtand darauf, lieber gehenkt zu wer-
den. Alle Vorſtellungen der Richter halſen nichts,
und ſie ward weggefuͤhrt, um am naͤchſten Henketage
am Galgen ihr Leben zu endigen. Der Gefaͤngniß-
Geiſtliche und ein paar andere uͤbernahmen es, ſie auf
andere Gedanken zu bringen, und dieſes hatte endlich
die Wirkung, daß ſie ſich nach einem Viertelſtunde
Zureden bequemte, vors Gericht wieder zuruͤckgefuͤhrt
zu werden, und den Antrag zur Bevoͤlkerung Neu-
Hollands anzunehmen. Die Herzoginn von Cumber-
land, die Frau Fitzherbert, der General Garth, und
einige andere vornehme Herren hatten ſich eigentlich
in der Oldbaily eingefunden, um zu ſehen, wie ſich
dieſe Weibsbilder betragen wuͤrden.
Verſailles, den 10 Junii.
Der Koͤnig hat den Marquis von Osmond zu ſeinem
bevollmaͤchtigten Miniſter bey den Generalſtaaten in
dem Haag ernannt.
Herr von Villedeuil hat dem Herzog von Normandie
bekannt gemacht, daß der Koͤnig Se. Koͤnigl. Hoheit
zum Dauphin erklaͤrt habe.
Schreiben aus Paris, vom 12 Junii.
Da die Conferenzen zur Vereinigung der 3 Staͤnde
in Betreff der Verificationen der Vollmachten der De-
putirten bisher fruchtlos geweſen ſind, ſo haben die
Gemeinen die beyden erſten Staͤnde zum letztenmal
durch ein Arreté eingeladen, dieſe Sache zu beendigen,
damit doch einmal der Reichstag in Activitaͤt geſetzt
werden moͤge; ſie haben dem Koͤnige dieſes ihr Arreté
bekannt gemacht. Man iſt aͤußerſt begierig, zu verneh-
men, was der Adel und die Geißlichkeit hierauf thun
werden, indem hievon die ganze Activitaͤt der ganzen
Nationalverſammlung abzuhaͤngen ſcheint.
Man hat die Beſtaͤtigung erhalten, daß der Com-
mandant des Schiffes Aſtrolabe, Herr von Langle, der
mit dem Herrn de la Peyrouſe die Erde umſegelt, mit
12 Mann von ſeiner Equipage auf eine der Schiffer-
Jnſeln ans Land geſtiegen, und von den Einwohnern
ermordet und aufgefreſſen worden.
Der haͤufige Regen verurſacht unſern Feldfruͤchten
großen Schaden.
Der Erzbiſchof von Narbonne, Herr von Dillon,
hat zu zahlen aufgehoͤrt, ob er gleich jaͤhrlich gegen
400000 Livres Einkuͤnfte hat.
Haag, den 16 Junii.
Der Gouverneur von Berbice, Herr Koppiers, hat
um ſeinen Abſchied angehalten.
Auch der Daͤniſche Hof hat hier erklaͤren laſſen, daß
die Schiffahrt der neutralen Nationen bey dem jetzigen
Kriege in den dortigen Gewaͤſſern nicht beunruhigt
werden ſoll.
Aus Danzig wird gemeldet, daß die Preußen bey
bem neuen Fahrwaſſer verſchiedene Schanzen errichten,
und daß daſelbſt noch mehrere Truppen erwartet wer-
den. Auch berichtet man von der gedachten Stadt,
daß, wenn die Kornausfuhr daſelbſt ſo wie bisher fort-
daure, die Ausfuhr des Weizens vors erſte vielleicht
verboten werden duͤrfte.
Schreiben aus Copenhagen, vom 16 Junii.
Die militairiſchen Uebungen gehen hier ihren unun-
terbrochenen Gang fort. Die ganze Garniſon ruͤckt
taͤglich Morgen um 0 Uhr aus, und exercirt bis Nach-
mittags um 1 Uhr, wobey der Kronprinz vom Anfang
bis zum Ende, und unermuͤdet gegenwaͤrtig iſt. Des
Nachmittags exerciren die Scharfſchuͤtzen.
Da der Rußiſche General-Major Hanikoff zum Vice-
Admiral ernannt worden; ſo hat der Oberſt Lieutenant
Barſch, welcher vergangenen Sonnabend mit ſeiner
Fregatte aus der Oſt-See wieder zuruͤckgekommen iſt.
deſſen Schiff, Savatoff, einen Dreydecker von 100 Ka-
nonen, zu commandiren bekommen.
Das Urtheil uͤber Benzelſtierne und ſeine zwey Mit-
ſchuldige beſchaͤfftiget gegenwaͤrtig die in dieſer Sache
niedergeſetzte Unterſuchungs Commißion; das Schickſal
dieſer Ungluͤcklichen wird alſo wol nicht lange mehr
unentſchieden bleiben.
Geſtern Mittag haben Se. Durchl. der Prinz Carl
von Heſſen, bey dem General Scouratoff, am Bord des
von ihm commandirten Rußiſchen Admiral-Schiffes,
in Geſellſchaft des Rußiſchen Miniſters, Baron von
Kruͤdner, geſpeiſet, und ſind am naͤmlichen Abend wie-
der nach Friederichsberg zuruͤckgekehrt.
Das Ungewitter, ſo wir hier vergangenen Freytag
gehabt haben, hat auf dem Admiral-Schiff, der Praͤch-
tige, in die Flaggen-Stange geſchlagen, aber keinen
Schaden gethan.
Durch einen geſtern angekommenen Daͤniſchen Schif-
fer, welcher den 4ten dieſes von Petersburg unter Segel
gegangen iſt, hat man die Nachricht bekommen, daß
die Cronſtaͤdter Flotte bereits den 29ſten vorigen Monats
neuen Styls ausgelaufen, und einige Tage darauf ihre
Vereinigung mit den von Reval, ebenfalls ungefaͤhr un-
gleiche Zeit ausgegangenen Kriegsſchiffen und Fregatten
geſchehen ſey. Sie hat auch Landungstruppen am Bord.
Aus Schweden, vom 9 Junii.
Ein von Helſingfors angekommener Schiffer ver-
ſichert, daß ſich 8 Rußiſche Kriegsfregatten unter die
Batterien von Hango gewagt, und ſich ſelbiger zu be-
meiſtern geſucht haͤtten, woran ſie aber durch das
Schwediſche Geſchuͤtz verhindert worden. Man ſpricht
auch von einem Angriff der Ruſſen auf Abofors.
Den 27ſten May kamen zu Stockholm Depeſchen
von Conſtantinopel an, welche Selims Gelangung zum
Thron und deſſen freundſchaftliche Geſinnungen gegen
Schweden beſtaͤtigten. Jndeſſen hat der Tod des vori-
gen Sultans unſere dortigen Negociationen doch etwas
aufgehalten.
Der Herzog von Oſtgothland befindet ſich auf ſeinem
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(2014-07-07T10:32:49Z)
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