Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite
d' Engeli, wer sust? Sie wandle zwische de
Fuhren
uf und ab, vo Halm zu Halm, und schaffe
gar sölli.
Jez hangt Bluest an Bluest am zarte schwan-
kigen Aehri,
und mi Haber stoht, as wie ne Brüütli im
Chilch-Stuhl.
Jez sin zarti Chörnli drinn, und wachsen
im Stille,
und mi Haber merkt afange, was es will
werde.
D' Chäferli und d' Fliege sie chömme z'Stu-
bete zu'nem,
luege, was er macht, und singen: Eye
Popeye!
Jo, und 's Schi'-Würmli chunnt, Potz tau-
sig mittem Laternli,
z'nacht um nüni z'Liecht, wenn d' Fliegen
und d' Chäferli schlofe.
Esset Chinder, seg'n es Gott, und wach-
set und trüeihet!
d’ Engeli, wer ſuſt? Sie wandle zwiſche de
Fuhren
uf und ab, vo Halm zu Halm, und ſchaffe
gar ſoͤlli.
Jez hangt Blueſt an Blueſt am zarte ſchwan-
kigen Aehri,
und mi Haber ſtoht, as wie ne Bruͤuͤtli im
Chilch-Stuhl.
Jez ſin zarti Choͤrnli drinn, und wachſen
im Stille,
und mi Haber merkt afange, was es will
werde.
D’ Chaͤferli und d’ Fliege ſie choͤmme z’Stu-
bete zu’nem,
luege, was er macht, und ſingen: Eye
Popeye!
Jo, und ’s Schi’-Wuͤrmli chunnt, Potz tau-
ſig mittem Laternli,
z’nacht um nuͤni z’Liecht, wenn d’ Fliegen
und d’ Chaͤferli ſchlofe.
Eſſet Chinder, ſeg’n es Gott, und wach-
ſet und truͤeihet!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0163" n="143"/>
            <l>d&#x2019; Engeli, wer &#x017F;u&#x017F;t? Sie wandle zwi&#x017F;che de</l><lb/>
            <l>Fuhren</l><lb/>
            <l>uf und ab, vo Halm zu Halm, und &#x017F;chaffe</l><lb/>
            <l>gar &#x017F;o&#x0364;lli.</l><lb/>
            <l>Jez hangt Blue&#x017F;t an Blue&#x017F;t am zarte &#x017F;chwan-</l><lb/>
            <l>kigen Aehri,</l><lb/>
            <l>und mi Haber &#x017F;toht, as wie ne Bru&#x0364;u&#x0364;tli im</l><lb/>
            <l>Chilch-Stuhl.</l><lb/>
            <l>Jez &#x017F;in zarti Cho&#x0364;rnli drinn, und wach&#x017F;en</l><lb/>
            <l>im Stille,</l><lb/>
            <l>und mi Haber merkt afange, was es will</l><lb/>
            <l>werde.</l><lb/>
            <l>D&#x2019; Cha&#x0364;ferli und d&#x2019; Fliege &#x017F;ie cho&#x0364;mme z&#x2019;Stu-</l><lb/>
            <l>bete zu&#x2019;nem,</l><lb/>
            <l>luege, was er macht, und &#x017F;ingen: <hi rendition="#g">Eye</hi></l><lb/>
            <l><hi rendition="#g">Popeye</hi>!</l><lb/>
            <l>Jo, und &#x2019;s Schi&#x2019;-Wu&#x0364;rmli chunnt, Potz tau-</l><lb/>
            <l>&#x017F;ig mittem Laternli,</l><lb/>
            <l>z&#x2019;nacht um nu&#x0364;ni z&#x2019;Liecht, wenn d&#x2019; Fliegen</l><lb/>
            <l>und d&#x2019; Cha&#x0364;ferli &#x017F;chlofe.</l><lb/>
            <l>E&#x017F;&#x017F;et Chinder, &#x017F;eg&#x2019;n es Gott, und wach-</l><lb/>
            <l>&#x017F;et und tru&#x0364;eihet!</l><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[143/0163] d’ Engeli, wer ſuſt? Sie wandle zwiſche de Fuhren uf und ab, vo Halm zu Halm, und ſchaffe gar ſoͤlli. Jez hangt Blueſt an Blueſt am zarte ſchwan- kigen Aehri, und mi Haber ſtoht, as wie ne Bruͤuͤtli im Chilch-Stuhl. Jez ſin zarti Choͤrnli drinn, und wachſen im Stille, und mi Haber merkt afange, was es will werde. D’ Chaͤferli und d’ Fliege ſie choͤmme z’Stu- bete zu’nem, luege, was er macht, und ſingen: Eye Popeye! Jo, und ’s Schi’-Wuͤrmli chunnt, Potz tau- ſig mittem Laternli, z’nacht um nuͤni z’Liecht, wenn d’ Fliegen und d’ Chaͤferli ſchlofe. Eſſet Chinder, ſeg’n es Gott, und wach- ſet und truͤeihet!

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/163
Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/163>, abgerufen am 23.05.2024.