[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803. "Und ischs so schwarz und fin- Was willi? willi übere Chilchhof goh ins Unterdorf? Es isch mer d' Thür seig off, as wenn die Todten in der Mitternacht us ihre Gräbere giengen, und im Dorf e wenig luegten, öb no alles isch wie almig. 's isch mer doch bis dato ken bigegnet, aß i weiß. Denkwol i thue's, und rüef de Todte -- Nei sel thueni nit! Still willi uf de stille Gräbere goh! Sie hen io d' Uhr im Thurn, und weißi denn, isch au scho ihri Mitternacht verbey? 's cha sy, es fallt no dunkler alliwil und schwärzer uf sie abe -- d' Nacht isch lang; „Und iſchs ſo ſchwarz und fin- Was willi? willi uͤbere Chilchhof goh ins Unterdorf? Es iſch mer d’ Thuͤr ſeig off, as wenn die Todten in der Mitternacht us ihre Graͤbere giengen, und im Dorf e wenig luegten, oͤb no alles iſch wie almig. ’s iſch mer doch bis dato ken bigegnet, aß i weiß. Denkwol i thue’s, und ruͤef de Todte — Nei ſel thueni nit! Still willi uf de ſtille Graͤbere goh! Sie hen io d’ Uhr im Thurn, und weißi denn, iſch au ſcho ihri Mitternacht verbey? ’s cha ſy, es fallt no dunkler alliwil und ſchwaͤrzer uf ſie abe — d’ Nacht iſch lang; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="3"> <pb facs="#f0190" n="168"/> <l> <hi rendition="#g">„Und iſchs ſo ſchwarz und fin-</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">ſter do,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">„ſe ſchine d’ Sternli no ſo froh:</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">„und us der Heimeth chunnt</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">der Schi’;</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">„’s muß lieblig in der Hei-</hi> </l><lb/> <l><hi rendition="#g">meth ſy</hi>!“</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Was willi? willi uͤbere Chilchhof goh</l><lb/> <l>ins Unterdorf? Es iſch mer d’ Thuͤr ſeig off,</l><lb/> <l>as wenn die Todten in der Mitternacht</l><lb/> <l>us ihre Graͤbere giengen, und im Dorf</l><lb/> <l>e wenig luegten, oͤb no alles iſch</l><lb/> <l>wie almig. ’s iſch mer doch bis dato ken</l><lb/> <l>bigegnet, aß i weiß. Denkwol i thue’s,</l><lb/> <l>und ruͤef de Todte — Nei ſel thueni nit!</l><lb/> <l>Still willi uf de ſtille Graͤbere goh!</l><lb/> <l>Sie hen io d’ Uhr im Thurn, und weißi denn,</l><lb/> <l>iſch au ſcho ihri Mitternacht verbey?</l><lb/> <l>’s cha ſy, es fallt no dunkler alliwil</l><lb/> <l>und ſchwaͤrzer uf ſie abe — d’ Nacht iſch</l><lb/> <l>lang;</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [168/0190]
„Und iſchs ſo ſchwarz und fin-
ſter do,
„ſe ſchine d’ Sternli no ſo froh:
„und us der Heimeth chunnt
der Schi’;
„’s muß lieblig in der Hei-
meth ſy!“
Was willi? willi uͤbere Chilchhof goh
ins Unterdorf? Es iſch mer d’ Thuͤr ſeig off,
as wenn die Todten in der Mitternacht
us ihre Graͤbere giengen, und im Dorf
e wenig luegten, oͤb no alles iſch
wie almig. ’s iſch mer doch bis dato ken
bigegnet, aß i weiß. Denkwol i thue’s,
und ruͤef de Todte — Nei ſel thueni nit!
Still willi uf de ſtille Graͤbere goh!
Sie hen io d’ Uhr im Thurn, und weißi denn,
iſch au ſcho ihri Mitternacht verbey?
’s cha ſy, es fallt no dunkler alliwil
und ſchwaͤrzer uf ſie abe — d’ Nacht iſch
lang;
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