[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.He nu, es gohtis alle so; der Schlof zwingt ieden uffem Weg, und eb er gar in d' Heimeth dure chunnt; doch wer emol si Bett im Chilchhof het, Gottlob er isch zum lezte mol do niden übernacht; und wenn es taget, und mer wachen uf, und chömmen use, hemmer nümme wiit, e Stündli öbben, oder nitemol. -- Se stolperi denn au no d' Stäpfli ab, und bi so nüechter bliebe hinechtie. "Loset, was i euch will sage! "D' Glocke het zwölfi gschlage. "Und d' Sternli schine no so froh, "und us der Heimeth schim- merts so; "und 's isch no um e chleini Zit, "Vom Chilchhof seigs gwiß nümme wiit." He nu, es gohtis alle ſo; der Schlof zwingt ieden uffem Weg, und eb er gar in d’ Heimeth dure chunnt; doch wer emol ſi Bett im Chilchhof het, Gottlob er iſch zum lezte mol do niden uͤbernacht; und wenn es taget, und mer wachen uf, und choͤmmen uſe, hemmer nuͤmme wiit, e Stuͤndli oͤbben, oder nitemol. — Se ſtolperi denn au no d’ Staͤpfli ab, und bi ſo nuͤechter bliebe hinechtie. „Loſet, was i euch will ſage! „D’ Glocke het zwoͤlfi gſchlage. „Und d’ Sternli ſchine no ſo froh, „und us der Heimeth ſchim- merts ſo; „und ’s iſch no um e chleini Zit, „Vom Chilchhof ſeigs gwiß nuͤmme wiit.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0192" n="170"/> <lg n="6"> <l>He nu, es gohtis alle ſo; der Schlof</l><lb/> <l>zwingt ieden uffem Weg, und eb er gar</l><lb/> <l>in d’ Heimeth dure chunnt; doch wer emol</l><lb/> <l>ſi Bett im Chilchhof het, Gottlob er iſch</l><lb/> <l>zum lezte mol do niden uͤbernacht;</l><lb/> <l>und wenn es taget, und mer wachen uf,</l><lb/> <l>und choͤmmen uſe, hemmer nuͤmme wiit,</l><lb/> <l>e Stuͤndli oͤbben, oder nitemol. —</l><lb/> <l>Se ſtolperi denn au no d’ Staͤpfli ab,</l><lb/> <l>und bi ſo nuͤechter bliebe hinechtie.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l> <hi rendition="#g">„Loſet, was i euch will ſage!</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">„D’ Glocke het zwoͤlfi gſchlage.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">„Und d’ Sternli ſchine no ſo</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">froh,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">„und us der Heimeth ſchim-</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">merts ſo;</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">„und ’s iſch no um e chleini</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">Zit,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">„Vom Chilchhof ſeigs gwiß</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#g">nuͤmme wiit.“</hi> </l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [170/0192]
He nu, es gohtis alle ſo; der Schlof
zwingt ieden uffem Weg, und eb er gar
in d’ Heimeth dure chunnt; doch wer emol
ſi Bett im Chilchhof het, Gottlob er iſch
zum lezte mol do niden uͤbernacht;
und wenn es taget, und mer wachen uf,
und choͤmmen uſe, hemmer nuͤmme wiit,
e Stuͤndli oͤbben, oder nitemol. —
Se ſtolperi denn au no d’ Staͤpfli ab,
und bi ſo nuͤechter bliebe hinechtie.
„Loſet, was i euch will ſage!
„D’ Glocke het zwoͤlfi gſchlage.
„Und d’ Sternli ſchine no ſo
froh,
„und us der Heimeth ſchim-
merts ſo;
„und ’s iſch no um e chleini
Zit,
„Vom Chilchhof ſeigs gwiß
nuͤmme wiit.“
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