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[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

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Drum schenket i, und stoßet a!
Der Her Inspekter isch e Ma,
mit üsers Gattigs Lüte gmei,
und fründli gege groß und chlei.
Er schafft e gute Wi ufs Werk,
er holt en über Thal und Berg,
er stellt en luter uffe Tisch,
und mißt wie's recht und billig isch.
Sell isch verbey, der Ma am Füür
muß z'trinke ha, wärs no so thür;
es rieslet menge Tropfe Schweiß,
und wills nit go, men ächzet eis.
Me streift der Schweiß am Ermel ab,
me schnufet, d' Bälg verstuune drab,
und mengi liebi Mitternacht
würd so am heiße Herd verwacht.

Drum ſchenket i, und ſtoßet a!
Der Her Inſpekter iſch e Ma,
mit uͤſers Gattigs Luͤte gmei,
und fruͤndli gege groß und chlei.
Er ſchafft e gute Wi ufs Werk,
er holt en uͤber Thal und Berg,
er ſtellt en luter uffe Tiſch,
und mißt wie’s recht und billig iſch.
Sell iſch verbey, der Ma am Fuͤuͤr
muß z’trinke ha, waͤrs no ſo thuͤr;
es rieſlet menge Tropfe Schweiß,
und wills nit go, men aͤchzet eis.
Me ſtreift der Schweiß am Ermel ab,
me ſchnufet, d’ Baͤlg verſtuune drab,
und mengi liebi Mitternacht
wuͤrd ſo am heiße Herd verwacht.

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[38/0054] Drum ſchenket i, und ſtoßet a! Der Her Inſpekter iſch e Ma, mit uͤſers Gattigs Luͤte gmei, und fruͤndli gege groß und chlei. Er ſchafft e gute Wi ufs Werk, er holt en uͤber Thal und Berg, er ſtellt en luter uffe Tiſch, und mißt wie’s recht und billig iſch. Sell iſch verbey, der Ma am Fuͤuͤr muß z’trinke ha, waͤrs no ſo thuͤr; es rieſlet menge Tropfe Schweiß, und wills nit go, men aͤchzet eis. Me ſtreift der Schweiß am Ermel ab, me ſchnufet, d’ Baͤlg verſtuune drab, und mengi liebi Mitternacht wuͤrd ſo am heiße Herd verwacht.

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Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/54>, abgerufen am 23.05.2024.