Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite
Und meinsch, er chönn so, wiener well?
Es wird em, was em g'hört;
er gieng wol gern -- der sufer Gsell
muß schellewerche dört.
"Was het er bosget, Mütterli?
"Wer het en bannt dörthi?"
Me het em gseit der Dieterli,
e Nütznutz isch er gsi.
Ufs Bete het er nit viel gha,
ufs Schaffen o nit viel,
und öbbis muß me triebe ha,
sust het me langi Wil.
Drum, het en öbbe nit der Vogt
zur Strof ins Hüsli gspert,
sen isch er ebe z'Chander g'hockt,
und het d'Butelli g'lert.

Und meinſch, er choͤnn ſo, wiener well?
Es wird em, was em g’hoͤrt;
er gieng wol gern — der ſufer Gſell
muß ſchellewerche doͤrt.
„Was het er bosget, Muͤtterli?
„Wer het en bannt doͤrthi?“
Me het em gſeit der Dieterli,
e Nuͤtznutz iſch er gſi.
Ufs Bete het er nit viel gha,
ufs Schaffen o nit viel,
und oͤbbis muß me triebe ha,
ſuſt het me langi Wil.
Drum, het en oͤbbe nit der Vogt
zur Strof ins Huͤsli gſpert,
ſen iſch er ebe z’Chander g’hockt,
und het d’Butelli g’lert.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0091" n="73"/>
            <lg n="4">
              <l>Und mein&#x017F;ch, er cho&#x0364;nn &#x017F;o, wiener well?</l><lb/>
              <l>Es wird em, was em g&#x2019;ho&#x0364;rt;</l><lb/>
              <l>er gieng wol gern &#x2014; der &#x017F;ufer G&#x017F;ell</l><lb/>
              <l>muß &#x017F;chellewerche do&#x0364;rt.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>&#x201E;Was het er bosget, Mu&#x0364;tterli?</l><lb/>
              <l>&#x201E;Wer het en bannt do&#x0364;rthi?&#x201C;</l><lb/>
              <l>Me het em g&#x017F;eit der <hi rendition="#g">Dieterli</hi>,</l><lb/>
              <l>e Nu&#x0364;tznutz i&#x017F;ch er g&#x017F;i.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="6">
              <l>Ufs Bete het er nit viel gha,</l><lb/>
              <l>ufs Schaffen o nit viel,</l><lb/>
              <l>und o&#x0364;bbis muß me triebe ha,</l><lb/>
              <l>&#x017F;u&#x017F;t het me langi Wil.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="7">
              <l>Drum, het en o&#x0364;bbe nit der Vogt</l><lb/>
              <l>zur Strof ins Hu&#x0364;sli g&#x017F;pert,</l><lb/>
              <l>&#x017F;en i&#x017F;ch er ebe z&#x2019;Chander g&#x2019;hockt,</l><lb/>
              <l>und het d&#x2019;Butelli g&#x2019;lert.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[73/0091] Und meinſch, er choͤnn ſo, wiener well? Es wird em, was em g’hoͤrt; er gieng wol gern — der ſufer Gſell muß ſchellewerche doͤrt. „Was het er bosget, Muͤtterli? „Wer het en bannt doͤrthi?“ Me het em gſeit der Dieterli, e Nuͤtznutz iſch er gſi. Ufs Bete het er nit viel gha, ufs Schaffen o nit viel, und oͤbbis muß me triebe ha, ſuſt het me langi Wil. Drum, het en oͤbbe nit der Vogt zur Strof ins Huͤsli gſpert, ſen iſch er ebe z’Chander g’hockt, und het d’Butelli g’lert.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/91
Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/91>, abgerufen am 23.05.2024.