Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hecht, Johann: Die Aus denen holdseligen Lippen Unsers Gekreuzigten Heilandes blühende Göldene Rose. Halle (Saale), 1668.

Bild:
<< vorherige Seite
11.
Mir zu gut hast du getragen
Solchen Jammer/ solche Noth/
Darüm bistu so geschlagen/
Das ich nicht den andern Todt
Schmekken sol in Ewigkeit;
Das dich aber kleine Zeit
GOtt so äußerst hat verhönet/
Bist du izt mit Preis gekröhnet.
12.
Woltest du denn von mir sezzen/
Mich verlassen ganz und gar/
Und in Satans Jammer-Nezzen
Stekken lassen immerdar?
Mich/ der dir viel Schmerz gemacht/
Solte nun die Schmerzen-Nacht
Bis auf ewig von dir scheiden?
Nein; Was hülffe dir dein Leiden?
13.
Satan wird mich doch nicht fressen/
Denn ich weis dein Jammer-Herz/
Meiner kanst du nicht vergessen/
Es ist deiner Liebe Scherz:
Nur das meine Seel' in mir
Sey für Liebe krank nach dir.
Niemand sol mich von dir treiben/
Du must doch mein JEsus bleiben.
HErr!
11.
Mir zu gut haſt du getragen
Solchen Jammer/ ſolche Noth/
Darüm biſtu ſo geſchlagen/
Das ich nicht den andern Todt
Schmekken ſol in Ewigkeit;
Das dich aber kleine Zeit
GOtt ſo äußerſt hat verhönet/
Biſt du izt mit Preis gekröhnet.
12.
Wolteſt du denn von mir ſezzen/
Mich verlaſſen ganz und gar/
Und in Satans Jammer-Nezzen
Stekken laſſen immerdar?
Mich/ der dir viel Schmerz gemacht/
Solte nun die Schmerzen-Nacht
Bis auf ewig von dir ſcheiden?
Nein; Was hülffe dir dein Leiden?
13.
Satan wird mich doch nicht freſſen/
Denn ich weis dein Jammer-Herz/
Meiner kanſt du nicht vergeſſen/
Es iſt deiner Liebe Scherz:
Nur das meine Seel’ in mir
Sey für Liebe krank nach dir.
Niemand ſol mich von dir treiben/
Du muſt doch mein JEſus bleiben.
HErr!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0054"/>
              <lg n="11">
                <head> <hi rendition="#c">11.</hi> </head><lb/>
                <l>Mir zu gut ha&#x017F;t du getragen</l><lb/>
                <l>Solchen Jammer/ &#x017F;olche Noth/</l><lb/>
                <l>Darüm bi&#x017F;tu &#x017F;o ge&#x017F;chlagen/</l><lb/>
                <l>Das ich nicht den andern Todt</l><lb/>
                <l>Schmekken &#x017F;ol in Ewigkeit;</l><lb/>
                <l>Das dich aber kleine Zeit</l><lb/>
                <l>GOtt &#x017F;o äußer&#x017F;t hat verhönet/</l><lb/>
                <l>Bi&#x017F;t du izt mit Preis gekröhnet.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="12">
                <head> <hi rendition="#c">12.</hi> </head><lb/>
                <l>Wolte&#x017F;t du denn von mir &#x017F;ezzen/</l><lb/>
                <l>Mich verla&#x017F;&#x017F;en ganz und gar/</l><lb/>
                <l>Und in Satans Jammer-Nezzen</l><lb/>
                <l>Stekken la&#x017F;&#x017F;en immerdar?</l><lb/>
                <l>Mich/ der dir viel Schmerz gemacht/</l><lb/>
                <l>Solte nun die Schmerzen-Nacht</l><lb/>
                <l>Bis auf ewig von dir &#x017F;cheiden?</l><lb/>
                <l>Nein; Was hülffe dir dein Leiden?</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="13">
                <head> <hi rendition="#c">13.</hi> </head><lb/>
                <l>Satan wird mich doch nicht fre&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
                <l>Denn ich weis dein Jammer-Herz/</l><lb/>
                <l>Meiner kan&#x017F;t du nicht verge&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
                <l>Es i&#x017F;t deiner Liebe Scherz:</l><lb/>
                <l>Nur das meine Seel&#x2019; in mir</l><lb/>
                <l>Sey für Liebe krank nach dir.</l><lb/>
                <l>Niemand &#x017F;ol mich von dir treiben/</l><lb/>
                <l>Du mu&#x017F;t doch mein JE&#x017F;us bleiben.</l>
              </lg><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">HErr<hi rendition="#i">!</hi></fw><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0054] 11. Mir zu gut haſt du getragen Solchen Jammer/ ſolche Noth/ Darüm biſtu ſo geſchlagen/ Das ich nicht den andern Todt Schmekken ſol in Ewigkeit; Das dich aber kleine Zeit GOtt ſo äußerſt hat verhönet/ Biſt du izt mit Preis gekröhnet. 12. Wolteſt du denn von mir ſezzen/ Mich verlaſſen ganz und gar/ Und in Satans Jammer-Nezzen Stekken laſſen immerdar? Mich/ der dir viel Schmerz gemacht/ Solte nun die Schmerzen-Nacht Bis auf ewig von dir ſcheiden? Nein; Was hülffe dir dein Leiden? 13. Satan wird mich doch nicht freſſen/ Denn ich weis dein Jammer-Herz/ Meiner kanſt du nicht vergeſſen/ Es iſt deiner Liebe Scherz: Nur das meine Seel’ in mir Sey für Liebe krank nach dir. Niemand ſol mich von dir treiben/ Du muſt doch mein JEſus bleiben. HErr!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hecht_andachten_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hecht_andachten_1668/54
Zitationshilfe: Hecht, Johann: Die Aus denen holdseligen Lippen Unsers Gekreuzigten Heilandes blühende Göldene Rose. Halle (Saale), 1668, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hecht_andachten_1668/54>, abgerufen am 23.11.2024.